Halte ich für Einzelfälle. Habe ich so im Gefühl. Wüsste derzeit nicht, ob sich das belegen lässt. Also bitte um Gnade vor Recht.
Grüße mki
Halte ich für Einzelfälle. Habe ich so im Gefühl. Wüsste derzeit nicht, ob sich das belegen lässt. Also bitte um Gnade vor Recht.
Grüße mki
Servus,
das ist bereits geschehen. Vgl. z.B. die AOK RHP/Saarland, die ein paar hundert Meter vom unglücklichen Eisenberg weg im Wald steht.
Aber gottlob ist hierzulande die Staatsquote doch nicht ganz so hoch, als dass das wesentlichen Einfluss auf die Attraktivität von z.B. Düsseldorf oder München als Arbeits- und Wohnort ausüben könnte.
Wenn man Arbeitsplätze an anderen Orten ansiedeln möchte, als den Marktbedingungen entspricht, muss man Nägel mit Köpfen machen und die Produktionsmittel verstaatlichen. Dann kann man nach politischer Opportunität festlegen, dass der VEB Halbleiterwerk in Frankfurt/Oder ist, man kann frei entscheiden, ob Kühlschränke in Scharfenstein oder in Ochsenhausen gefertigt werden, und Uhren kann man in Ruhla produzieren lasen.
Das würde die Leute im Queichtal zwischen Rinnthal und Pirmasens sicherlich freuen, weil sie dann wieder im Dreischichtbetrieb Schuhe nähen dürften. An Dir, zu entscheiden, ob es Dir das wert ist, dass Du dann für das nächste Paar Schuhe 240 € bezahlen musst - falls grade ein Paar in Deiner Größe verfügbar ist.
Schöne Grüße
MM
Ich hab doch von Behörden geredet, und die sind doch hoffentlich noch verstaatlicht!
Ist es sowieso nicht, da muss ich gar nichts entscheiden …
Wie gesagt - vgl. das von mir angeführte Beispiel der AOK Rheinland-Pfalz / Saarland im unglücklichen Eisenberg: Gottlob machen Behörden auf dem Arbeitsmarkt nicht viel mehr als den Dreck unter dem Daumennagel aus, und selbst an Orten wie Karlsruhe, das aus allen Knopflöchern nach Öffentlichem Dienst stinkt, gibt es noch was anderes außer Gerichts- und Verwaltungsbeamten und -angestellten.
Ob mal also das Wasserwirtschaftsamt Heidelberg in Heidelberg lässt oder nach Mudau verlegt, ist bezüglich des Arbeits- und Wohnungsmarkts gesprungen wie gehupft: Heidelberg wird dadurch nicht mehr und nicht weniger attraktiv und der Quadratmeter kostet halt 13 - 20 € / m² Miete.
Schöne Grüße
MM
Ich wundere mich schon, dass gar keine Großdemos in den Großstädten angesetzt werden mit Slogans wie
„Stoppt die Migration aus dem Umland!“ „Bleibt in Euren Dörfern!“ „Unsere Stadt gehört uns“.
Beatrix
Praktisch bekommt man immer heraus, wer hinter einer GmbH steckt. Die Gesellschafterliste ist nämlich beim Handelsregister hinterlegt. Ggfs. muß man halt ein bißchen weitersuchen, aber das hier hört sich mehr nach „ich kann nicht“ als nach „das geht nicht“:
Die Welt ist weit transparenter als mancher meint, man muß halt nur ggfs. Zeit, Mühe und Geld investieren (wobei wir hier eher von zwei- als von dreistelligen Beträgen reden.
[quote=„Pierre, post:16, topic:9440101“]
Vonovia hat für 2017 500 Mio. ausgeschüttet, während im GJ eine Milliarde investiert wurde, davon 780 Mio. in die Modernisierung. Dazu kommen noch die Beträge, die in der GuV-Rechnung mitgelaufen sind, d.h. nicht aktiviert wurden (sprich: Kleinreparaturen).
Mit dem Unterschied zu Privatpersonen meinte ich, daß die großen Wohnungsgesellschaften „wissen“, daß ein Objekt, in das nicht laufend investiert wird, an Wert verliert, während die meisten privaten Vermieter gerne warten, bis sich eine Reparatur nicht mehr aufschieben läßt.
Zum Thema Konzentration: Haus und Grund hat knapp 1 Mio. Privatpersonen als Mitglieder. Ein „Organisationsgrad“ der privaten Eigentümer von 5-10% erscheint mir nach meinen Erfahrungen realistisch. Insofern sind wir wieder recht schnell bei den o.g. Zahlen, d.h. dabei, daß der bei weitem überwiegende Teil der Mietwohnungen sich im Eigentum von Privatpersonen befindet.
Öffentlich wirksamer sind natürlich die großen Wohnungsgesellschaften, die natürlich für Politik und Medien viel besser als Feindbild taugen. Das ist halt das gleiche wie bei der Heuschrecken-Geschichte von Müntefering. Daß ein Großteil der Übernahmen durch Finanzinvestoren still, leise, erfolgreich und ohne Schaden für Beschäftigte, Kunden und Unternehmen abläuft, fällt halt auch nicht auf - und deswegen ist auch den wenigsten bekannt, daß es nicht nur fiese, große, böse und US-amerikanische Finanzinvestoren gibt, sondern eben sehr viel mehr vermögende, inländische Privatpersonen, die Unternehmen kaufen und erhalten, bei denen es bspw. an einer Nachfolgeregelung mangelt.
Und noch ein Wort zu den Wohnungsgesellschaften: auch die verfügen nicht über unbegrenzte liquide Mittel. Das Vermögen ist meist zu einem großen Teil in den Immobilien gebunden und die Fremdfinanzierung von Modernisierungs- und Erhaltungsinvestitionen gestaltet sich oft etwas schwieriger, weil sich daraus kein nennenswerter Mehrertrag gewinnen läßt. Es besteht darüber hinaus oft - gerade bei den kommunalen Wohnbaugesellschaften - eine hohe Verschuldung, die aus dem Bau resultiert. Bürgschaften durch die Gemeinden, die Finanzierung deutlich vereinfachen würde, sind aufgrund der strengen Anforderungen durch die EU (Beihilfe-Thema) auch nicht ganz trivial. Die Mieteinnahmen werden für die laufende Instandhaltung, die Verwaltung und die Bedienung der Kredite benötigt. Wo soll also das Geld herkommen? Können die Mieten nicht angehoben werden (s. Mietpreisbremse), fehlt also das Geld für Investitionen und wenn die Finanzkennzahlen zu schlecht sind, gibt’s auch keine Kredite für Neubauten. Und daß die Gemeinden kein Geld haben, das sie zur Kapitalerhöhung verwenden können, ist ja nun auch kein Geheimnis.
Kurz gesagt: das Thema ist komplex, aber am Ende läuft es immer auf das gleiche Problem hinaus: wie fördere ich die Attraktivität für Investoren, billigen oder wenigstens durchschnittlich teuren Wohnraum zu schaffen? Durch mehr Vorschriften zur Vertragsgestaltung (inkl. Miethöhe)? Durch strengere Bauvorschriften? Durch noch mehr mieterfreundliche Urteile?
Hm…