Freilauf für Hühner bei Massenställen - Nutzung?

Hallo,

Freiland- und Bioeierhersteller müssen ihren Hühnern bestimmte Flächen für den Freilauf anbieten. Meist sieht das dann so aus, dass ein Stall mit mehreren tausend Hennen von einer gemähten leeren Grünfläche von einigen hA umgeben ist. Huhn 1 hat ev. seine zugesicherte Freilauffläche direkt vor dem Stall, aber Huhn 5000 muss erstmal ordentlich marschieren, um sein Fleckchen zu erreichen (klar, so läuft es nicht, nur mal theoretisch).
Hühner haben aber aus gutem Grund Angst vor Luftangriffen und bewegen sich daher nicht in großflächig ungeschützem Gelände. Am Ende teilen sich die Tausenden von Hennen nur einen kleinen Umkreis um den Stall, der Rest der Fläche ist ungenutzt und nur der Bestimmugen wegen vorhanden.

Real hat damit ein Huhn doch nur soviel Freilauffläche, wie nutzbarer Umkreis um den Stall / Anzahl der Hühner ausmacht, also geschätzt einige zehner cm oder weniger statt einiger qm.

Ist das nicht Betrug am Verbaucher, der dem Huhn seiner Eier etwas gönnen möchte?

Gruß, Paran

vielleicht solltest du erstmal das Huhn dessen Ei du essen möchtest fragen ob du es bekommst. Denn du isst ja nix anderes als seinen Nachwuchs auf. Schon mal darüber nachgedacht?

Nur wenn du dein eigenes Huhn hast kannst du sicher sein…obwohl du es genaugenommen ja auch nicht wissen kannst. Stell die mal vor du hast ein Huhn das die jeden Tag ein frisches Ei legt…Ob es glücklich ist?
So alleine ohne jemanden seinesgleichen und natürlich auch ohne Sex…

Gruß

Hallo,

mal davon abgesehen, dass Deine Antwort am Thema vorbei geht: ich habe 3 eigene Hennen und (noch) 2 Hähne. Sollten jetzt langsam mit Eierlegen anfangen, die Hennen. Die Tiere haben fast 5000 qm Auslauf, die sie auch nutzen (ausreichend Bäume, Büsche, Unterstände) und sind den ganzen Tag draußen unter Ihresgleichen. Normalen Sex nach Hühnermaßstäben haben sie auch.

Da ich ein Tier marke Allesfresser bin, sehe ich nicht ein, warum ich nicht wie z.B. Waschbär, Wildschwein oder Ratte Eier und Hühner essen sollte. Der Unterschied ist nur, dass ich die Hühner füttere und ihnen eine sichere, trockene und rel. warme Unterkunft stelle. Und wenn eine Henne gern brüten möchte, soll sie das tun - gibt Hennennachwuchs und mehr Schlachthähne.

Aber was ist nun mit den Eiern von Betrieben mit angebl. diversen qm Auslauf, die massenhaft verkauft werden? Sind Dir all die Hühner, die dort veräppelt werden egal?

Gruß, Paran

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Und jetzt etwas zum Futter.

Batteriehühner bekommen regelmäßig bestes Futter

Freilandhühner fressen Würmer, tote Hühner, jede Art von Kleingetier, auch Mäuse, also alles, was so in ihre Nähe kommt.
Wäre ich ein Huhn und hätte die Wahl, ich wäre ein Battereiehuhn.

Ein sattes Huhn ist sicher glücklicher, als eines, was sich den ganzen Tag abrackern muß.

Hühner denken nicht wie Menschen.
Einen Wurm oder eine tote Maus finden sie nicht eklig.
In der Verhaltensforschung ist man sich relativ einig darüber, dass ein Tier dann „glücklich“ ist, wenn es sein natürliches Verhalten ausleben kann.(„Glücklich“ ist natürlich ein kaum zu messender Begriff.)

Würmer und Aas fressen gehört zum natürlichen Verhalten von Hühnern, dass wäre also kein Kriterium, um die Freilandhaltung abzulehnen.
Aber darum ging die Ausgangsfrage auch nicht. Sondern um die durchaus berechtigten Bedenken, ob ein Huhn mit seinen natürlichen Verhaltensweisen auf einer großen, leeren Wiese artgerecht lebt.

Das mal als ernst gemeinte Antwort… auch wenn es eventuell Perlen vor die Säue sind…

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na denn versteh ich deinen Beitrag nicht…ist doch alles in Butter bei dir!..und deine Hennen haben sogar die Wahl zwischen zwei Hähnen.

Gruß

Hallo,

und deswegen sollen mir alle übrigen Hühner und Eierverbraucher wurscht sein oder was?

Gruß, Paran

als wenn es sonst keine Probleme auf der Welt gibt…!

…scheissegal ob die Welt im Plastikmüll erstickt oder unsere Landwirstschaft an Monokultur und Glyphosat zerschellt…Hauptsache die Hühner glucksen glücklich unser Frühstücksei.

Nebenbei bemerkt…die nicht ganz unbedeutende Hühnerschar auf dem Hof meiner Großeltern hat unendlcih großen Auslauf…dummerweise stehen sie alle nur um den Misthaufen rum…nur durch Zwangsmaßnahmen waren sie zu einem Ortswechsel zu bewegen. Aber wer willschon den armen Hühnern Ristriktionen auferlegen und sie in ihrer persönlichen Freiheit behindern.
Deswegen kauf ich auch nicht bei diesem Hühnerzüchter hier im Ort…stell dir vor er hat ein mobilen Hühnerstall auf dem Feld und sperrt so ca. 400qm drum herum ab. Alle paar Tage versetzt er das Hühnermobil an eine andere Stelle. Einfach unmöglich die Tiere so zu bevormunden und in ihrer freien Ortswahl zu beschränken.
Es gibt wohl Gegenden wo diese Art der Tierhaltung auch nicht erlaubt ist…

Gruß

Hallo,

Menschen essen tote Hühner, Fische, Schnecken, Froschbeine und Haifischflossen, in manchen Regionen auch Insekten und Ameiseneier. Manche Leute essen sogar lebende Muscheln und fast alle essen mit Scheiße gedüngtes Getreide und Gemüse.

Was hast Du da am Futterspektrum von freilaufenden Hühnern auszusetzen?

Gruß, Paran

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Hallo,

da gibt es reichlich Insektenlarven - sehr eiweißreich und leicht zu erbeuten. Hühner lieben das.

Und sicher gibt es noch viele weitere Probleme, niemand hindert Dich, sie hier oder anderswo anzusprechen.

Gruß, Paran

Nichts !

Hallo paran,

was vielen Verbrauchern gar nicht so klar ist, es gibt verschiedene Bio-Zertifikate.
Bio-Siegel ist nicht gleich Bio-Siegel und Öko- Haltungen sind nicht alle gleich.
Ein Huhn nach EU-Öko-Verordnung läuft anders als z.B. ein Demeter-Huhn.
Die strengeren Anbauverbände schreiben über die Mindestanforderungen hinaus auch Bepflanzungen und Haltung in Kleingruppen vor.
Ich habe selbst auch schon „Bio“-Höfe gesehen, mit Freiläufen in grasloser öder Wüste, mit einem ökologischen Wert wie der Parkplatz vom Aldi.
Das grenzt tatsächlich an Etikettenschwindel.
Der gewissensberuhigte Verbraucher muss also auch hier auf der Hut sein. Mich wundert nur, dass die gemeinhin als engagiert geltenden Bio-Halter den finanziell vermutlich überschaubaren Aufwand von ein paar Obstbaumpflanzungen oder ein paar verteilten Unterständen mit Futterstellen nicht freiwillig umsetzen.
Konventionelle Freilandhaltung und Mindeststandards in Bio-Haltung haben allein schon wegen der hohen Besatzdichte wenig mit artgerechter Haltung zu tun.
Im Vergleich zu der unsäglichen Bodenhaltung und der, als deutliche Verbesserung schöngeredeten, Huhn-WG(die per Gesetz das Batterie-Huhn abgelöst hat), haben`s die trotzdem wohl noch ganz nett. Der Verbraucher wäre eben gefragt, sich zu informieren, was er da kauft.

Grüße
Heidi

Hallo,

dabei wäre es so einfach seine Hühner angemessen zu entertainen, und das sollte vom Gesetzgeber wirklich gefordert werden. Da muss sich nur einer öfter mal mit Käse in der Hand ans andere Ende vom Grundstück stellen und „Bi-Bi-Bipp“ rufen …oder noch besser zwei Leute an verschiedenen Ecken mit Leckerlis …dann müssten sich die Hühner entscheiden …auch Challenges wie „das schnellste Huhn frisst“, bringen da mächtig Bewegung rein …bei 1000 Hühnern… :confused:

Schrecklich. :angry:
Laut Landwirtschaftsberater könnte ich 1000 Hühner auf dem Grundstück halten, aber erstens kann ich mir dann nicht mehr alle Namen merken, und zweitens, wenn ich in der Küche Käsebrot esse …1000 Hühner am Fensterbrett!
Wäre das artgerechte Haltung??? :worried:

„Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere. Man hat ein einziges Herz oder gar keins.“
―Alphonse de Lamartine

Gruß
Heidi

Nein! Schliesslich hast du ein Recht auf Tageslicht! Wenn du allerdings ein zweites Fenster hast welches Tageslicht reinlässt, dann wirst du artgerecht gehalten :wink:

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„joo…vor allem diese dicken fetten Engerlinge…erstaunlich wie sie die rauspicken“
Hühner lieben Engerlinge (Maikäferlarven)!!!
Gruß

Hallo,

dem ist derzeit so, aber wer hat denn die Zeit dazu? Es ginge ja nicht nur um Eier, auch um Fleisch, Wurst, Käse und alle anderen tierischen Produkte.

Sinniger wäre es, die Hersteller in die Pflicht zu nehmen und die gesetzichen Bestimmungen dem Tierbedürfniss anzupassen bzw. für Herstellungs- und Haltungsbedingugen mehrere Klassen einzuführen, so dass der Demeterhof entsprechend anders da stünde, als Supermarktbio und der Verbraucher direkt eine Einschätzung hätte.
Mal davon abgesehen, dass man durchaus nicht überall „echte“ Bioware kaufen kann.

Gruß, Paran

Hallo,

bist Du sicher, das 1. Engerlinge ausschließlich Maikäferlarven sind und 2. diese im Misthaufen zu finden sind?

Ich habe im Misthaufen immer nur Kleinlarven und -puppen gesehen, kenne sog. Engerlinge aus dem Gartenboden, aber aus denen wurden keine Maikäfer.

Gruß, Paran

Nein die finden sich unter ganz normalen „Rasen“ und fressen alles von Untern kaputt. Wir hatten hier so alle 6-7 Jahre eine Invasion.
Rasen konntes du wie frischen Rollrasen einfach mit der HAnd hochnehmen. Mein Nachbar hat auf 4qm fast zwei Wassereimer voll mit Engerlingen abgesammelt(!) dann hat er sich Hühner zugelegt…frei nach dem Motto: Wenn schon der Rasen draufgeht will ich wenigstens frische Eier haben.
Erst nachdem sich die Maulwürfe breitgemacht haben hat sich die Lage „normalisiert“.

Gruß

Hallo,

Der Verbraucher wird`s jedenfalls nicht richten.
Es sind und bleiben viel zu wenige die, insbesondere für Fleisch höhere Preise zu zahlen bereit, oder in der Lage sind.
Den Bio-Bauern geht es allgemein schlecht und einige stellen mittlerweile schon wieder um auf konventionell, weil sie nicht überleben können.
So weit bin ich in dem Thema nicht drin, aber Subventionen sind Ländersache und scheinbar so eine Art „Glücksrad“.

Grade in der Hühnerhaltung sind so viele Baustellen; Zuchtmonopol, Kükentötung, jede Veränderung der Haltungsbedingungen macht ein neues Fass an Problemen auf.

Die Preise für vernünftige Öko-Waren lassen sich mehrheitlich bei den Verbrauchern nicht durchsetzen. Die meisten wollen`s doch eh nicht so genau wissen und sind froh wenn sie glauben dürfen, mit einem netten Label ein bissel was für den Tierschutz getan zu haben.

Und wie viele „Ampel“-Kennzeichnungen willst du haben, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Tierschutz, Öko-Einstufung… Hier in der Nähe gibt es einen Supermarkt, die haben schon Lupen an den Einkaufswägen installiert.

Die Verfügbarkeit in ländlichen Regionen ist miserabel. Das liegt an der schlechten Nachfrage, es lohnt nicht.
Ich habe hier um Umkreis von 30km keinen Bioladen. Einen kleinen Demeter-Hofladen, der hat nur 2 Tage die Woche auf und der Einkauf gestaltet sich echt kompliziert…

Während in den Städten das Ernährungs- und Gesundheitsbewusstsein m.E. schon neurotische Züge annimmt, ist in den ländlichen Regionen davon nichts zu spüren. Die Leute gehen halt zu ihrem regionalen „Landmetzger“, das genügt.
Hier in Bayern im ländlichen Metzgerladen stehst du eine halbe Stunde bis eine ganze Horde elefantöser bäuerlicher Matronen vor dir ein Vermögen für ihre Großfamilien ausgegeben haben. Ich weiß gar nicht wo die das ganze eklige Fleisch hinfressen.
(sorry, das musste jetzt mal gesagt werden) Ernährungsbewusstsein is da nich.
Die Eier privater Hühnerhalter im Dorf werden in der Nachbarschaft vertickt, sie sind auch begehrt, aber wir können den Bedarf natürlich nicht decken. Außerdem sind die Preise grottig.
Ich mache Verlust mit meinen Hühnern :wink:
Die totale Dezentralisierung wäre eine nette Wunschvorstellung, wenn es in jedem Dorf einfach genug Kleinhaltungen gäbe, um die Eierversorgung zu stemmen. In kleinen Dörfern wie hier, mit ein paar Hundert Einwohnern wäre das theoretisch sogar möglich, aber für alles was darüber hinausgeht eine Illusion.

Zu den Engerlingen zählen übrigens auch die Rosenkäferlarven, das sind die großen fetten, die oft im Kompost zu finden sind. Normalerweise ernähren die sich von totem Pflanzenmaterial und sind nützlich. Die Engerlinge bei @anon46445754 s Nachbarn waren Mai-oder Junikäferlarven.
Oder der Garten war zu aufgeräumt. :wink:

Gruß
Heidi