Freisetzung von CO2

Hallo

Ich habe eine zwei Fragen bezüglich dem Verbrennen von Fossilen Energieträgern.

1.Durch Verbrennen von zb. Erdöl entsteht ja CO2. Heisst das, dass CO2 damals in Form von z.B. Tieren gebunden wurde und im Boden lagerte jetzt einfach wieder freigesetzt wird? Das der Anteil an CO2 in der Atmosphäre jetzt wieder den gleichen Wert erreicht wie damals vor zig Millionen Jahren?

  1. Es gilt ja als Umweltschonend ein Auto zu fahren das einen niedrigen Benzinverbrauch hat. In wie fern macht dieses Verhalten Sinn? Benzin wird ja hergestellt und verbraucht bis kein Erdöl mehr da ist. Klar würde der „Benzinvorrat“ länger halten wenn alle eine sparsames Auto fahren würden, aber irgendwann ist einfach fertig.

Gruss Preston

Das Erdöl besteht vorallem aus ehemals Pflanzlichem Material. Ähnlich wie Kohle, nur eben flüssig.
Richtig ist, daß das CO2 das heute Freigesetzt wird, das ist, was vor Jahrmillionen gebunden wurde. Früher war der CO2 Gehalt der Atmosphäre tatsächlich höher als heute. Nur war die Sonne damals auch noch schwächer, so daß sich das wieder ausgeglichen hat. Um eine stabile dauerhafte Temperatur auf der Erde zu haben, muss der CO2 Anteil in der Luft also nicht nur gleich bleiben, er muß ganz langsam sinken. Allerdings in Zeiträumen, die für uns Menschen nicht wirklich überschaubar, oder Relevant sind.
Es gibt dazu auf der Erde unter Natürlichen Bedingungen mehrere Kreisläufe, die unterschiedlich schnell arbeiten, und CO2 entsprechend länger oder weniger lang aus der Luft herausnehmen.
Der bekannteste ist der durch Pflanzen, die CO2 aus der Luft aufnehmen. Das CO2 steckt allerdings als Kohlenstoff in der Pflanze. Stirbt die Pflanze ab, und wird zersetzt, wird das CO2 wieder freigesetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Pflanze verrottet, verbrennt oder gefressen wird. In jedem Fall kommt die gleiche Menge CO2 raus, wenn alles fertig ist, genau die Menge die die Pflanze in ihrem ganzen Leben aufgenommen hat. Beim fressen durch Tiere oder Menschen, über den Umweg, daß ein Teil des Kohlenstoffes im Tier landet, aber auch ein Tier stirbt irgendwann, und dann siehe weiter vorn.
Langfristiger wird das, wenn die Pflanze nicht zersetzt wird. Das ist bei den heutigen Kohle und Öllagerstätten passiert. Das dort befindliche CO2 bzw der Kohlenstoff davon, war wenn alles natürlich gelaufen wäre, für lange Zeit aus dem Verkehr gezogen. Aber auch nicht für immer. Durch geologische Prozesse können solche Lagerstätten wieder ans Tageslicht gelangen, wo sich dann Bakterien drum kümmern, daß das CO2 wieder an die Luft kommt, indem sie die Kohle oder das Öl verstoffwechseln.
Noch langfristiger ist es wenn CO2 im Kalkstein landet. Das passiert im Meer. Kalkstein (Calciumkarbonat, eine verbindung aus Kalk und Kohlenstoff) enthält den Kohlenstoff aus dem CO2 das Kalksteinbildende Lebewesen aufgenommen haben. Das CO2 ist dann wirklich für lange Zeit weg. Kommt der Kalkstein an die Luft, wird er durch den Regen langsam aufgelöst. Der Begriff vom Sauren Regen war in den 80ern recht bekannt. Aber auch ohne Menschliche Eingriffe ist Regenwasser immer ganz schwach sauer. Das löst den Kalkstein auf, und setzt das CO2 in extrem langen Zeiträumen wieder frei.
Wird Kohle, Öl oder Kalkstein nicht auf solchen Wegen zersetzt, und das CO2 freigegeben, landet es irgendwann im Erdinneren. Durch Plattentektonik werden die Erdteile verschoben, und irgendwann kommt für alle Teile der Zeitpunkt an dem sie unter eine andere Platte geschoben werden. Damit sind sie im Erdinneren. Dort wird alles aufgeschmolzen, und zum zähflüssigen Erdmantelmaterial. Irgendwann in ferner Zukunft kommt das CO2 dann bei einem Vulkanausbruch wieder raus.
Wenn man das nun betrachtet, merkt man, daß das CO2 egal wohin man es verschwinden lässt, irgendwann zurück kommt. Aber ganz so ist das nicht. Da die Erde langsam aber stetig abkühlt, wird der Vulkanismus und die Verschiebung der Erdplatten immer schwächer. Daher kommt immer weniger CO2 aus dem Erdinneren zurück, als dorthin verschwindet. Und fertig ist die langfristige Abnahme des CO2 Gehaltes.

Das Problem das wir derzeit mit dem CO2 haben, ist, daß wir das CO2 viel zu schnell freisetzen. Schneller jedenfalls, als durch die bekannten Prozesse das CO2 aus der Luft rausgeholt werden kann, Daher steigt die Menge zu schnell an, und daher haben wir ein Problem. Daraus erklärt sich auch, warum geringerer CO2 Ausstoß besser ist. Wenn wir weniger Produzieren, hat die Natur besser Zeit, das CO2 wieder aus der Luft zu entfernen. Nebenbei erreichen wir dadurch, daß wir mehr Zeit gewinnen, um Alternative Technologien zu entwickeln, die dann kein CO2 mehr produzieren. Wenn wir diese haben, müssen wir nämlich gar nicht so lange weiter machen, bis alles Erdöl verheizt ist. Was der Erde auch viel CO2 erspart.

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Hallo,

1.Durch Verbrennen von zb. Erdöl entsteht ja CO2. Heisst das,
dass CO2 damals in Form von z.B. Tieren gebunden wurde und im
Boden lagerte jetzt einfach wieder freigesetzt wird?

Nicht primär in Form von Tieren, sondern von Pflanzen, aber prinzipiell hast du Recht, insofern dass der Kohlenstoff aus toten Lebewesen ist, die vor Millionen Jahren gestorben sind.

Das der Anteil an CO2 in der Atmosphäre jetzt wieder den gleichen Wert
erreicht wie damals vor zig Millionen Jahren?

Nö, das kann man so nicht sagen. Weil zum einen entstanden Öl, Kohle und Co in teils ganz unterschiedlichen Zeiten mit ganz unterschiedlichen CO2-Konzentrationen. Außerdem können Öl, Kohle oder organische Sedimente durch geologische Vorgänge unwiederbringlich in den Erdmantel absinken (Plattentektonik, Subduktion, etc) genauso wie CO2 aus dem Erdmantel in die Atmosphäre kommen kann (z.B. über Vulkanismus).

Im Karbon, als sich ein beachtlicher Teile der heutigen Kohlevorräte bildete, war der CO2-Anteil nicht so viel anders als heute.

Aber diese Situationen lassen sich kaum vergleichen, weil die Erde eine komplett andere war, die Sonne viel schwächer, die Tier- und Pflanzenwelt eine ganz andere war (bzw teils gar nicht existierte). So gab es Zeiten auf der Erde, da war der CO2-Anteil teils über 8%. Aber es gab damals weder Landpflanzen noch Landtiere, und heute wäre so ein CO2-Level eher schlecht, weil du bei einer so hohen CO2-Konzentration schlicht innerhalb weniger Minuten an einer CO2-Vergiftung sterben würdest.

  1. Es gilt ja als Umweltschonend ein Auto zu fahren das einen
    niedrigen Benzinverbrauch hat. In wie fern macht dieses
    Verhalten Sinn? Benzin wird ja hergestellt und verbraucht bis
    kein Erdöl mehr da ist. Klar würde der „Benzinvorrat“ länger
    halten wenn alle eine sparsames Auto fahren würden, aber
    irgendwann ist einfach fertig.

Aus Klimaschutz-Sicht macht das schon Sinn. Weil wir werden über kurz oder lang ohnehin auf Elektroautos oder andere Konzepte umsteigen. Je weniger Benzin wir bis dahin verbrauchen, desto weniger CO2 setzen wir damit frei.

Außerdem macht es auch völlig unabhängig von der Klimaproblematik Sinn, weniger Öl zu verbrauchen, denn die Nachfrage wächst, d.h. der Preis steigt. Wenn wir effizienter mit Öl umgehen, bleibt der Preis niedriger. Außerdem hat der Autofahrer selbst niedrigere Spritkosten. Je weniger Öl wir verbrauchen, desto länger halten die Vorräte und desto mehr Zeit haben wir, den Umstieg auf andere Energieträger zu schaffen. Ganz davon abgesehen, dass wir Öl deutlich sinnvoller verwenden können (Plastik, Medikamente, etc) als es mit einen extrem schlechten Wirkungsgrad in Motoren zu verheizen. Es gibt also eine lange Liste ziemlich guter Gründe, mit Öl sparsam umzugehen.

vg,
d.

Hallo.

Da sind mehrere Denkfehler drin.

1.Durch Verbrennen von zb. Erdöl entsteht ja CO2. Heisst das,
dass CO2 damals in Form von z.B. Tieren gebunden wurde und im
Boden lagerte jetzt einfach wieder freigesetzt wird? Das der
Anteil an CO2 in der Atmosphäre jetzt wieder den gleichen Wert
erreicht wie damals vor zig Millionen Jahren?

Hauptsächlich die Pflanzen aber auch die Tiere von damals haben, wie unsere Heutigen, CO2 aus der Atmosphäre entnommen, den Sauerstoff frei gesetzt und den Kohlenstoff gebunden. Dieser Kohlenstoff wurde unterirdisch eingelagert. CO2 erzeugen wir, wenn wir den fossilen Kohlenstoff verbrennen. Das heißt, dass wir zusätzlich zu dem in der Atmosphäre schon vorhandenem CO2 noch welches erzeugen.

  1. Es gilt ja als Umweltschonend ein Auto zu fahren das einen
    niedrigen Benzinverbrauch hat. In wie fern macht dieses
    Verhalten Sinn? Benzin wird ja hergestellt und verbraucht bis
    kein Erdöl mehr da ist. Klar würde der „Benzinvorrat“ länger
    halten wenn alle eine sparsames Auto fahren würden, aber
    irgendwann ist einfach fertig.

Es macht eben dadurch Sinn, dass nicht zu viel CO2 auf einmal frei gesetzt wird. Die Erderwärmung kommt nicht so schnell, wie sie z. Zt. zu kommen scheint.

Gruß, Nemo.

Danke für die Antworten, macht alles Sinn.

Gruss Preston

Hallo Preston!

Zu Deiner Frage, ob es Sinn macht CO2 Emissionen zu sparen: Natürlich tut es das!

Wie Du richtig festgestellt hast werden die Ölvorräte wohl nicht ewig vorhanden sein. Aber bei der Einsparung von CO2 geht es ja auch generell darum, etwas für die Umwelt zu tun! Ich denke, dass Du mit jedem Kilometer, den Du mit dem Auto sparst oder durch ein sparsameres Auto einen guten Beitrag zum Umweltschutz leistest! Für Dich sscheint es vielleicht nichts zu bewirken, aber wenn jeder so denken würde und man die Ersparnisse mal hochrechnet, dann wären das schon merkliche Auswirkungen!

Sparsamere Autos machen also meiner Meinung nach auf jeden Fall Sinn. Nicht nur das die Ölvorräte dadurch länger halten, auch die Umwelt profitiert von jeder gesparten CO2 Emission…

Gruß, Carsten