Hallo,
eine alte Dame aus meinem Bekanntenkreis ist seit einigen Monaten in einem Pflegeheim (Ernst-Faber-Haus in Coburg).
Sie hat dort ein nettes Zimmer in einem neu gebauten Gebäudeteil.
Am schwarzen Brett hängt ein bunter „Stundenplan“ mit wöchentlich wiederkehrenden Freizeitangeboten, wie z.B. Kochen, Gymnastik, etc. Es gibt eine offene Küche mit Ausstattung und in einem Zeitungsartikel über genau dieses Heim wird von einer „Lebensgemeinschaft“ der alten Leute gesprochen.
Die Realität sieht leider ganz anders aus:
Die Alten Leute ziehen sich fast immer nach dem Essen wieder in ihre Zimmer zurück. Gemeinsames Kochen unter Anleitung gibt es nicht, die Küche sieht aus wie neu. Auf Nachfrage, ob man mit der Oma mal kochen könne, kam eine „naja, wenns sein muss“-Reaktion der Schwester. Da hätte ich selbst als junger Mensch wenig Energie, es trotzdem zu tun.
Die Hauswirtschaftgruppe und auch andere Angebote vom Stundenplan fallen regelmäßig aus. Auf Anfrage wurden immer andere Gründe genannt.
Es gibt nicht einmal einen Schrank mit Gesellschaftsspielen, die die alten Leute gemeinsam machen könnten (den gab es sogar im Krankenhaus, in dem die Oma vorher war).
Jetzt meine Frage:
Ist das in allen Heimen so, dass man für 2500 Euro pro Monat nicht mal die „Hardware“ zur Verfügung hat, die zur selbständigen Beschäftigung der alten Menschen nötig wäre, oder dass die bunt angekündigten Freizeitangebote einfach ausfallen?
Eigentlich würde ich mir sogar eine gewisse Motivation der alten Menschen durch das Personal wünschen. Zu hohe Ansprüche?
Kennt jemand ein Heim in Coburg, das hält, was es verspricht?
Ich freue mich über jeden Hinweis!
Viele Grüße,
Jürgen