'Fremde' Gäste - Gästezimmer oder Hotel?

Hallo an alle!
Das ist hier wohl das Forum,wo meine Frage am besten hinein passt.

Ein Bekannter möchte aus dem Ausland einen Kurztrip nach Deutschland machen. Natürlich freue ich mich darüber, auch wenn ich die Person nicht so gut kenne und auch noch nicht allzu oft gesehen habe in meinem Leben.

Aber wo bringe ich ihn unter?
Normalerweise wäre das Gästezimmer ja dazu da…aber irgendwie ist es komisch, jemandem im Haus zu haben,den man nicht allzu lange kennt etc. Die Alternative wäre ein Hotel,allerdings empfinde ich es als etwas unfreundlich,einen Gast in ein Hotel „abzuschieben“.

Ich selbst würde mir selbst in der Situation ein Hotel in der Stadt suchen. Aber vielleicht sind das auch nur die kulturellen Unterschiede in punkto „Gastfreundlichkeit“ zwischen Deutschen und Südeuropäern…

Wir würdet ihr das handhaben? Sollte man die 1-2 Nächte im eigenen Haus akzeptieren oder ein Hotel buchen? Was wären denkbare Alternativen?

Hallo Nina,

ob das den deutschen Gepflogenheiten entspricht oder nicht,
kann ich selbst nicht beurteilen. Dazu war ich zu lange weg.
Aber ich würde überhaupt nicht darüber nachdenken, das
Gästezimmer wäre sofort angeboten. Für zwei oder drei Tage
wäre das für mich gar keine Frage.
Für mich - und ich betone: es mag durchaus sein, dass
das in Deutschland generell anders gehandhabt wird - käme
nur auf allerausdrücklichsten Wunsch ein Hotelzimmer in Frage.
Selbst wenn ich den Gast noch nie persönlich getroffen hätte.

Grüße
Elke

Hallo,

auch für meine Frau und mich wäre das Gästezimmer ein ganz klares Angebot (allerdings ohne Verpflichtung des anderen, dies auch anzunehmen). Auch bei meinen Eltern wurde dies stets so gehandhabt, und es gibt keine bessere Chance sich näher und besser kennen zu lernen, als wenn man einige Tage zusammen lebt. Wir selbst kommen auch gerne auf entsprechende Angebote zurück, und finden einen solchen Besuch viel intensiver, als wenn man im Hotel wohnt. Gerade die späten Abende klingen viel natürlicher aus, wenn niemand mehr einen Weg vor sich hat, und ich weiß nicht wieviele gut geplante Urlaubstage bei uns schon am heimischen Frühstückstisch kurzfristig gekippt wurden, weil wir einfach „hängen geblieben“ sind. Zudem ist die private Unterbringung auch ein deutlicher Kostenvorteil, und lässt sich auch prima mit gemeinsamen Koch- und Esserlebnissen koppeln.

Problematisch könnten natürlich Situationen sein, wo der eine vom anderen aufgrund eines solchen Angebots vielleicht mehr erwarten könnte, als er soll, oder man sich selbst momentan vorstellen will. Dies kann bei zwei Menschen alleine in einer Wohnung ja schon mal der Fall sein. Da wäre dann natürlich etwas mehr eigene Gewissenserforschung zu betreiben, wobei ich grundsätzlich das Angebot die Wohnung zu teilen beiderseits nicht auch als Angebot das Bett zu teilen verstehen würde :wink:

Gruß vom Wiz

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Hallo,
delikate Sache…
wenn das Gästezimmer kein separates Badezimmer hat, würde ich eindeutig zum Hotelzimmer raten und natürlich auch bezahlen, denn schließlich wäre ich der Gastgeber.
So mache ich das z.B. mit italienischen Bekannten oder guten Geschäftspartnern bei denen man schon von freundschaftlicher Beziehung reden kann. Umgekehrt werde ich in Italien auch so empfangen…
LG, Angela

Hallo Nina,

Deine Bedenken, einem flüchtig Bekannten das Gästezimmer anzubieten, kann ich verstehen. Ich würde rückfragen, ob er schon wisse, wo er übernachten wird bzw. ob Du ihm bei der Suche nach einer passenden Unterkunft behilflich sein kannst. Als mögliche Unterkunft käme dann je nach Wunsch&Geldbeutel infrage: privat (Bruder? Studienkollege?) oder Pension, Gasthof, Hotel

Grüße
Mara

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Hallo,

Deine Erklärungen, warum dieses Vorgehen das Beste
ist, treffen den Nagel auf den Kopf.

Sangoma

Hallo

Sicher würden die bei uns wohnen! Solange ein eigenes Zimmer frei ist, sind sie willkommen. Wir haben schon einige Male Leute bei uns wohnen gehabt, die wir noch nie gesehen haben, und auch bei solchen übernachtet (Internetbekannte). Besser entstehen Freundschaften eigentlich eh nicht. Daß das kulturelle Unterschiede sind glaub ich net. Ich lebe zwar im Süden, aber wir haben bei Mitteleuropäern übernachtet, die das selbstverständlich auch so sehen. Wenn du derartig Mißtrauen bei diesen Leuten hast, dann triff dich erst gar nicht mit ihnen.

Bei südländischen Gästen kann (!) es sein, daß wenn du es ihnen anbietest, sie sich verpflichtet fühlen, es auch anzunehmen. Das gehört auch zur Gastfreundschaft - nämlich daß man sie nicht ausschlägt. Also am besten offen darüber reden und die Karten auf den Tisch.

Die Frage ob du ein getrenntes Bad hast sollte kein Hinderungsgrund sein. Natürlich ist es besser, aber kein Muß. Es gibt ja Bademäntel. Niemand muß nackt durch die Wohnung spazieren! Wichtig ist eher noch, daß das Klo des nächtens für alle Beteiligten erreichbar ist, ohne daß sie sich den Hals brechen oder in das Bett eines anderen steigen.

Gruß
dataf0x

Hallo Nina,

im Gegensatz zu den meisten anderen Antwortenden finde ich Übernachtungsgäste nicht besonders angenehm - und seien es auch meine Eltern oder beste Freunde. Ich verbringe gerne viel Zeit mit Gästen, allerdings finde ich die Möglichkeit, sich nach 16-20 Stunden fröhlichem Beisammenseins zurückzuziehen, unverzichtbar.

Und das beinhaltet für mich, soviel Zeit ich möchte im Bad zu verbringen, nicht morgens um drei von den Toilettengeräuschen anderer geweckt zu werden, in Ruhe und ungehört mit meinem Freund zu telefonieren oder alternativ in beliebiger Lautstärke mit ihm das Hotelbett auszuprobieren.

Ich weiß, das hört sich unsozial an. Gott sei Dank sehen alle „Übernachtungskandidaten“ meines Familien- und Freundeskreises das ähnlich, so dass es hier keine peinlichen Momente gibt.

Zumindest für mich habe ich festgestellt, dass ich mich viel mehr drauf freue, meine Gäste morgens zum Frühstück wiederzusehen, wenn sie sich abends ins Hotel verabschiedet haben.

Die schon vorgeschlagene freundliche Frage, ob man bei der Hotelreservierung behilflich sein könne, finde ich also sehr angemessen, höflich, respektvoll und elegant.

Gruß
Ramona