Im Zuge der Immobilienkrise 2006-2010 in den USA sind ungefähr 200 Kreditinstitute zusammengebrochen. Trotzdem haben die wenigsten Kunden Geld verloren und die Zahlungsverkehrssysteme haben durchgängig reibungslose funktioniert. Im schlimmsten Falle kamen die Kunden ein paar Tage nicht an ihre Guthaben.
So mal aus der Praxis. Daher frage ich Dich, mit welchen Szenarien durch rechnest oder gegen welches Szenario Du Dich absichern willst.
Zahlungsunfähigkeit der systemrelevanten Kreditinstitute? Zahlungsunfähigkeit aller Kreditinstitute? Zahlungsunfähigkeit Deutschlands und aller verbundenen Gebietskörperschaften? Zusammenbruch des bargeldlosen Zahlungsverkehrs? Weitestgehender Wertverlust des Euro?
Wenn Du mich fragst, ist die sicherste Geldanlage weltweit ein Sparguthaben <100.000 Euro bei einer kleinen deutschen Sparkasse. Die schwimmen nämlich einerseits im Geld ihrer Anleger, sind daher nicht auf den Geldmarkt angewiesen, und haben andererseits keinen Zugang zu irgendwelchen spekulativen Anlagen. Sollte es dennoch zum Ausfall im Rahmen einer Krise kommen, verhindert das Sicherungssystem der öffentlichen Kreditinstitute den Ausfall jedes Instituts (und nicht nur der Einlagen, wie bei allen anderen Sicherungssystemen).
Das wäre also eine Geldanlage für ein Szenario, in dem alle Kreditinstitute ins Trudeln kommen und viele geschlossen werden.
Für den Fall, das Du von einem weitgehenden Wertverlust des Euro ausgeht, hilft die Geldanlage in Silber (kleine Stückelungen für den täglichen Bedarf) und Gold (für die transportable Aufbewahrung von größeren Werten).
Und so ließe sich das Szenario für Szenario durchexerzieren. Allerdings gibt es für alle Szenarien eine optimale Lösung. In keinem Szenario wäre aber m.E. die Geldanlage in einer ausländischen Währung bei einem ausländischen Kreditinstitut im Ausland eine gute Lösung.