Fremdwährung als Geldanlage

Hallo,

im Hinblick auf die nicht mehr vorhandenen Zinsen in Deutschland und zur Streuung meines „Vermögens“ bin ich am Überlegen, Geld im Ausland anzulegen. Also eher als Sicherheit, weniger zur Zinsanlage und auch nicht zur Vermeidung von Steuern.

In der Schweiz geht das ja nicht so einfach bzw. ist ein Konto da recht teuer. Weiter angedachte Länder wären Großbritannien oder auch die USA. Von der Größenordnung her habe ich irgendwas im 5-stelligen Bereich angedacht, so als Grundüberlegung.

Könnt ihr mir Tipps geben, wie und wo man sich dazu informieren kann? Wie man das am besten angehen kann? Ob das überhaupt sinnvoll ist?

Gruß
dgu

Hallo,

kannst Du den Aspekt der Sicherheit noch ein bißchen spezifizieren? Mir ist nämlich nicht ganz klar, inwiefern bzw. warum Du die direkte Anlage im Ausland als sicherer beurteilst als die Anlage in der Auslandswährung bei einem deutschen Kreditinstitut oder bei einer deutschen Tochter/Niederlassung eines Kreditinstituts aus dem Ausland.

Gruß
C.

Sicherheit - damit meine ich eine eher breitere Streuung. Aktuell weiß man ja nicht so genau, wie das „Experiment“ Euro ausgehen wird. In dem Hinblick habe ich angedacht, auch andere Währungen zu kaufen (rein pragmatisch, weniger aus Panik). Dazu kommt noch, möglicherweise angedachte Negativzinsen zu vermeiden.

Meine Konten habe ich bereits bei einer fremdländischen Niederlassung in Deutschland, käme es aber zu einem Totalcrash (was ich tatsächlich nicht hoffe und eigentlich auch nicht denke), wäre alles Geld futsch.

Das ist genau das, was ich nicht verstehe. In welchem Szenario wäre eine Geldanlage in einer Auslandswährung bei einer deutschen Tochter einer ausländischen Bank genauso unsicher oder gar unsicherer als eine Einlage in Euro bei einer deutschen Bank?

Man sollte auch bedenken, daß es durchaus Szenarien gibt, in denen es schwierig werden dürfte, ins Ausland zu reisen, um dort sein Geld abzuheben. Das fängt schon damit an, daß man ja erst einmal seine Reise in das fragliche Ausland bezahlen können bzw. eine Reise überhaupt erst einmal möglich sein müßte.

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Für das von Dir unten angedeutete Szenario sichern sich nicht wenige mit physischen Edelmetallen ab.
Ich beurteile das ausdrücklich hier nicht, erwähne es aber, weil es in so einem Szenario mit in die Konzeptfindung gehört.

Auf das britische Pfund würde ich im Moment keinen cent setzen.

Manche denken an norwegische Kronen.

Bei diesem Szenario würde Dir das Geld fehlen, um ins Nicht-Euro-Ausland zu reisen und die dortige 5-stellige Einmalanlage würde auch nicht lange weiterhelfen.

Du musst Deine Idee und die Sicht Deiner Zukunft nochmal überdenken!

Ist es denn grundsätzlich erforderlich, wenn man z. B. in Norwegen (danke für den Tipp @anon40662036) ein Konto hat, dann bei einem (angenommenen) Totalcrash dahin zu fahren? Auch wenn z. B. das Bankensystem eines Landes oder eines Bereiches zusammenbricht, müsste man doch noch Geld transferieren können?

Als Beispiel: Als es zur Judenverfolgung in Deutschland gekommen ist, sind viele/einige geflüchtet und konnten dabei auf Gelder zurückgreifen, die in anderen Ländern auf Konten lagen (damals viel USA).

@c_punkt: Die Geldanlage bei einer fremdländischen Bank in Deutschland ist in Euro. Und - so wie ich das weiß - hätte der Staat im Falle eines Bankencrash (so will ich das der Einfachheit halber mal nennen) das volle Zugriffsrecht darauf, oder?

Die Absicherung mit Edelmetall ist ebenfalls angedacht :smile:, aber wenn ich es mir so überlege, ist das wahrscheinlich tatsächlich die bessere Variante, für einen Ernstfall vorzubeugen: Edelmetalle zu Hause „bunkern“, auf die man damit problemlosen Zugriff hat und die mitnehmbar sind.

Wenn die Eurobanken crashen, dann crashen wahrscheinlich auch die norwegischen Banken mit, schließlich sind die Wirtschaftsräume eng verwoben, Norwegen ist ein NIL-Staat, der geht bestimmt mit unter.

Hallo !
ist zwar in € aber kostenlos und simpel zu bedienen und gibt wenigstens kleine Zinsen:

Ciao, Frank

Für solche ‚Zinsen‘ unterhalb jeglicher Inflationsrate muss man aber nicht ins Ausland wechseln.

Im Zuge der Immobilienkrise 2006-2010 in den USA sind ungefähr 200 Kreditinstitute zusammengebrochen. Trotzdem haben die wenigsten Kunden Geld verloren und die Zahlungsverkehrssysteme haben durchgängig reibungslose funktioniert. Im schlimmsten Falle kamen die Kunden ein paar Tage nicht an ihre Guthaben.

So mal aus der Praxis. Daher frage ich Dich, mit welchen Szenarien durch rechnest oder gegen welches Szenario Du Dich absichern willst.

Zahlungsunfähigkeit der systemrelevanten Kreditinstitute? Zahlungsunfähigkeit aller Kreditinstitute? Zahlungsunfähigkeit Deutschlands und aller verbundenen Gebietskörperschaften? Zusammenbruch des bargeldlosen Zahlungsverkehrs? Weitestgehender Wertverlust des Euro?

Wenn Du mich fragst, ist die sicherste Geldanlage weltweit ein Sparguthaben <100.000 Euro bei einer kleinen deutschen Sparkasse. Die schwimmen nämlich einerseits im Geld ihrer Anleger, sind daher nicht auf den Geldmarkt angewiesen, und haben andererseits keinen Zugang zu irgendwelchen spekulativen Anlagen. Sollte es dennoch zum Ausfall im Rahmen einer Krise kommen, verhindert das Sicherungssystem der öffentlichen Kreditinstitute den Ausfall jedes Instituts (und nicht nur der Einlagen, wie bei allen anderen Sicherungssystemen).

Das wäre also eine Geldanlage für ein Szenario, in dem alle Kreditinstitute ins Trudeln kommen und viele geschlossen werden.

Für den Fall, das Du von einem weitgehenden Wertverlust des Euro ausgeht, hilft die Geldanlage in Silber (kleine Stückelungen für den täglichen Bedarf) und Gold (für die transportable Aufbewahrung von größeren Werten).

Und so ließe sich das Szenario für Szenario durchexerzieren. Allerdings gibt es für alle Szenarien eine optimale Lösung. In keinem Szenario wäre aber m.E. die Geldanlage in einer ausländischen Währung bei einem ausländischen Kreditinstitut im Ausland eine gute Lösung.

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Ja, dann ist aber ein Zugriff des Staates auf das Gold nicht ausgeschlossen,hat es so zumindest schon gegeben und wenn das Internet dann noch funktioniert werden hier wieder jede Menge Moralfanatiker Dir zureden, dass Du nun auch Deine Barren abgeben musst, weil das plötzlich Gesetz geworden ist .
Also rechne damit , Dich gegebenenfalls eines Tages amoralisch verhalten zu müssen, wenn Du Krügerränder bunkerst und frage Dich vorher, ob und wie Du das kannst.

Bessere Vorschläge ?

Klar. Irgendeine Online-Bank im Inland. aber werde jetzt mit Sicherheit keine Reklame dafür machen.

Aber ich kann nicht mal erkennen, welchen Sinn eine Geldanlage überhaupt haben sollte, die nicht mal die Inflationsrate ausgleicht.

Also ernsthaft besser keine Zinsen als extrem niedrige Zinsen ?

Komisch, ich kann mich gar nicht erinnern, sowas geschrieben zu haben.