Kann deine zwei Fragen nur aus meinem subjektiven WISSEN versuchen zu beantworten:
Zur 1. Frage: Männlich oder weiblich, Ying oder Yang, ist kein wahres Problem. Begründung: Es gibt in vielen Weltsprachen keine einheitliche Grammatik. Ob in einer Sprache ein Substantiv mit der, die oder das voranstellt, ist doch relativ. Was in der einen Sprache männlich ist, ist in einer anderen weiblich, das gilt doch nicht allein nur auf den Begriff vom Trieb des Lebens, das gilt bezogen auf unzählige Substantive, im Nicht-Deutschen. Somit sehe ich in der Frage lediglich ein Scheinproblem.
Zur 2. Frage: Im Grunde ist die Konstruktion von Freuds „Todestrieb“ ein Widerspruch zu seiner eigenen Lehre des Lustprinzips. Dazu hat der Meister ja auch extra ein Werk verfasst, das soweit ich mich erinnere, so ähnlich lautet wie „Gegen das Lustprinzip“. Hierin widerspricht Freud seiner eigenen früheren Theorie, der Sexualtrieb (Libido) sei das Grundprinzip der Psyche (also die GEMEINSAME Trieb-Energie von Es, Ich und Über-Ich, die in DIESER Konzeption die drei INSTANZEN der Psyche bestimmen, wobei das Es keine Erkenntnis von Freud war, sondern von seinem Baden-Badener Arzt-Kollegen Grodeck und dessen Werk „Das Buch vom Es“ oder wie der Titel ähnlich hieß, ich bin zu faul, es zu eruieren).
Das Problem von Freud und seiner ärztlichen Ausbildung ist m. E. ein grundlegender Konflikt zwischen einem idealistischen und mechanistischen Weltbild. Mag sein, dass Freud nicht viel von den Philosophen gehalten hat, jedenfalls hat er aber doch eine seiner grundlegenden Ideen von Platon übernommen und dessen Lehre von den unsterblichen Ideen, die in Freuds psychischem Konzept zwar nicht explizit ausformuliert sind, aber die Basis seines Psycho-Modells konstituieren.
Deshalb bleibt Freud nicht nur seiner medizinisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung als Arzt verhaftet, sondern übernimmt nach Platon die Idee der „unsterblichen Idee“. Logischerweise verwendet Freud dazu auch den alten Begriff der Seele", wie er als Begriff abgelehnt wird in den Naturwissenschaften.
Gleichzeitig aber will Freud auch weiterhin wissenschaftlich ernst genommen werden und übernimmt zum teil die GEGENSÄTZLICHE Idee von dem französischen Arzt und Philosophen La Mettrie „Der Mensch eine Maschine“, wobei Freud daraus dann den sogenannten „seelischen Apparat“ konstruiert.
Jetzt hat er natürlich in seiner Theorie des „Lustprinzips“ ein Problem, und zwar zwischen Idealismus der Freiheit und Selbstbestimmung des Menschen und einem mechanischen Determinismus. Und da Freud Realist sein will und nicht allein nur Idealist im Sinne Platons, stößt er zwangsläufig auf das Problem, das bei jeder Art von Idealismus gegen den freien Willen spricht, das Problem nämlich des Todes. MECHANISCH gesehen kommt Freud in seinem Glauben an den Realismus nun auch zu dem logischen Schluss, dass es neben dem Lustprinzip als einem Programm der Natur nun auch einen GEGENTRIEB zu diesem Determinismus gegen müsste, den „Todestrieb“.
Wenn es stimmt, was manche Kulturwissenschaftler über Freud erzählen, dass er auf der Schiffsreise zusammen mit seinem ehemaligen Lieblingsschüler, dem Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung, um an amerikanischen Universitäten seine neue Lehre der Psychoanalyse vorzustellen, angeblich in OHNMACHT fiel, als Jung den Begriff „Tod“ in ihre Diskussion einbrachte, dann würde das zeigen, wie dieses Problem mit der persönlichen Einstellung Freuds korrelierte. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen ist auch wichtig zu wissen, dass Freud ein Atheist, Jung dagegen religiös und von östlichen Lehren beeinflusst war, in denen es um Wiedergeburt geht, was Freud absolut abgelehnt hat. Logischerweise kam es dadurch auch letztlich zum Bruch beider einflussreicher Ärzte, wonach Jung seine eigene Lehre begründete.
Ich bin schon sehr alt, gefühlte Hundert, und ich scheiße in die Hosen, WENN ICH AN DEN TOD denke, der schon an der Türe klopft. Ich sage das, weil ich schon zahlreiche Erfahrungen (schätzungsweise acht bis zehn) hatte, den Tod unmittelbar zu erfühlen. Und wenn ich mich frage, was das schrecklichste Erlebnis von allen war, kann ich es nicht sagen, weil im Endeffekt alle gleich schrecklich waren, gefühlte Todespanik, das beschissenste GEFÜHL, das religiös Gläubige gerne ganz verdrängen. Ist es schrecklicher, im tosenden Atlantik abzusaufen oder im Flugzeug zu sitzen, mit dem Wissen, in wenigen Minuten stürzt es ab und alle werden in dieser Kiste sterben?
Also, abgesehen von den schönen Märchen, die man den Menschen erzählt, dass der Tod gar nicht so schlimm sei, will ich niemals sterben, sondern ewig leben, ich glaube nur nicht an ein Weiterleben nach dem Tod (Freud glaubte das auch nicht). Eine systematische TODESVERDRÄNGUNG geschieht kulturell nicht nur durch die Religionen, die Politik, die Medien, sondern natürlich auch durch die MECHANISIERUNG der Wissenschaft, nach dem Glauben, wenn wir uns nur selbst als „Überlebensmaschinen der Gene“ erfinden, dann ist der Tod so unbedeutend in der Natur, wie das Leben, denn Maschinen fühlen nichts.
Es wäre schön, wenn die Erfindung, wir seien Maschinen auch wirklich wahr wäre, denn dann hätte ich auch keine Angst vor dem Tod (und Freud hätte vielleicht auch nicht in Ohnmacht fallen müssen, als sein Lieblingsschüler und auserkorener Nachfolger, Carl Gustav Jung, den Begriff des Todes ins Spiel brachte).
Meine eigene Theorie ist, dass es NUR EINE SUBSTANZ gibt (im Sinne des Spinoza, Whitehaead und Nietzsche beispielsweise), und dass die STRUKTUREN (also z. B. mein Körper) ein weiger Wille zur Unsterblichkeit ist, die jedoch nie erreichbar ist für Individuen. Aber der TRIEB dazu, ewig leben zu wollen, ist im Gegensatz zur Lehre des Arthur Schopenhauers zwar für alle Individuen ILLUSORISCH, weil unser fühlender Körper niemals sterben will, wie auch schon die kleinste Blattlaus ewig leben will, aber die STRUKTUREN schaffen es nicht, ewig zu leben. Wir STREBEN nur ewig danach, von der Höhle der Neandertaler bis zu der Skyline unserer Hochhäuser, die so gebaut sind, dass sie den individuellen Tod ihrer Baumeister überleben. Auch die Wissenschaft tut nichts anderes als mit immer wieder neuen Anläufen weitere STRATEGIEN für ein bisschen mehr „Unsterblichkeit“ anzuhäufen, zum Beispiel die Medizin. Oder wie die Ökonomen sagen: Wir denken nicht in der Kürze einer Lebenszeit, sondern wir denken in Generationen, soll heißen: Der Firmengründer stirbt, aber sein Unternehmen existiert weiter, sozusagen als konstruierte „Überlebensmaschine der Gene“ oder wie der weltbekannte englische Biologe Prof. Dr. Richard Dawkins sagt:
Als Mem…