Freundin stark deprimiert, was tun?

Hallo,

ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, aber hab keine Ahnung wo ich sonst fragen kann…

Undzwar geht es um eine Freundin die im letzten Jahr ihre Eltern verloren hat, außerdem noch chronisch krank ist und mit zwei Geschwistern bei Ihrer Tante wohnt. Sie kann seitdem nicht richtig schlafen und hat Alpträume.

Sie ist sehr deprimiert und sieht keinen Sinn mehr im Leben, da sie das Gefühl hat das sich niemand um sie kümmert (Tante, Freunde usw. kümmert ihr Zustand nicht).

Wenn wir schreiben dann macht sie solche andeutungen von wegen Tschüss bleib so wie du bist usw. und verabschiedet sich… Ich will auch nicht zu ausführlich werden, aber sie war auch einige Male im Krankenhaus wegen ihren Gesundheitlichen Zustand, da sie sich vernachlässigt.

Ich weiß nicht wie ich ihr helfen kann, oder sie ermutigen kann ihr Leben nicht einfach wegzuwerfen. Ich weiß das sie es nicht einfach hat, habe aber keine Ahnung was ich machen soll um ihr zu helfen…

Professionelle Hilfe!
Moin!

Undzwar geht es um eine Freundin die im letzten Jahr ihre
Eltern verloren hat, außerdem noch chronisch krank ist und mit
zwei Geschwistern bei Ihrer Tante wohnt. Sie kann seitdem
nicht richtig schlafen und hat Alpträume.

Sie hat also zwei richtige Päckchen zu tragen…

Sie ist sehr deprimiert und sieht keinen Sinn mehr im Leben,
da sie das Gefühl hat das sich niemand um sie kümmert (Tante,
Freunde usw. kümmert ihr Zustand nicht).

Wie alt ist denn deine Freundin? Ist sie schon volljährig?

Normalerweise sind es ja die Eltern, die sich um einen kümmern, und da diese ja anscheinend nicht mehr leben, ist da eine Lücke entstanden, die so schnell keiner füllen kann.
Möglicherweise sind die Tante und die Freunde damit auch überfordert.
Die Tante ja schließlich auch ihre Schwester verloren und hat auf einmal mehrere Kinder zu versorgen. Und vielleicht ist sie auch nicht gerade Psychologin, sodass sie wissen könnte, wie man Kinder, die ihre Eltern verloren hat, tröstet.

Ich frage mich, ob deine Freundin denn mal in psychologischer Behandlung war. Beide Eltern zu verlieren und eine chronische Krankheit zu haben - das ist so ein schweres Schicksal, dass man von einem jungen Mädchen nicht erwarten kann, dass es das einfach wo wegsteckt.

Wenn wir schreiben dann macht sie solche andeutungen von wegen
Tschüss bleib so wie du bist usw. und verabschiedet sich…
Ich will auch nicht zu ausführlich werden, aber sie war auch
einige Male im Krankenhaus wegen ihren Gesundheitlichen
Zustand, da sie sich vernachlässigt.

Das hört sich sehr nach Depressionen an, und zwar nach schweren Depressionen, und das ist bei der Geschichte auch kein Wunder.
Mich wundert, dass sie im Krankenhaus war und nicht in einer Klinik, die sich um ihre psychische Verfassung kümmert.

Deine Freundin gehört dringend in therapeutische Hände, damit sie ihr Trauma bewältigen kann und einen Weg findet, mit ihrem Leben zurechtzukommen!!

Ich weiß nicht wie ich ihr helfen kann, oder sie ermutigen
kann ihr Leben nicht einfach wegzuwerfen. Ich weiß das sie es
nicht einfach hat, habe aber keine Ahnung was ich machen soll
um ihr zu helfen…

Du solltest mir ihr darüber reden, dass sie ihr schweres Schicksal nicht allein bewältigen kann und professionelle Hilfe benötigt und dass du ihr dabei helfen willst.

Dann könnt ihr bspw. beim Hausarzt eine Überweisung zu einem Psychologen einfordern, ihr könnt bei der Telefonseelsorge anrufen und um Beratungsstellen nachfragen, oder ihr wendet euch an den sozialpsychiatrischen Dienst in eurer Stadt. Auch die Caritas hat Beratungsstellen, wo euch gesagt werden kann, wie die beste Vorgehensweise für deine Freundin jetzt aussieht.

Ich wünsche dir und ihr Alles Gute!

Gruß, Fo

Überweisung nicht nötig
Hallo

Dann könnt ihr bspw. beim Hausarzt eine Überweisung zu einem Psychologen einfordern,

Die braucht man nicht zwingend.
Ich fände es auch ein großes Hindernis, wenn man zuerst zum Arzt gehen müsste.
http://www.psychotherapiesuche.de/erste-schritte

Viele Grüße

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Dann könnt ihr bspw. beim Hausarzt eine Überweisung zu einem Psychologen einfordern,

Die braucht man nicht zwingend.
Ich fände es auch ein großes Hindernis, wenn man zuerst zum
Arzt gehen müsste.

Sorry, das war falsch ausgedrückt.
Ich hab den Hinweis mit dem Hausarzt gegeben, weil ich den Eindruck hatte, dass beide nicht wissen, wie man an die Hilfe kommt, und der Hausarzt vermutlich die örtlichen Einrichtungen kennt.

http://www.psychotherapiesuche.de/erste-schritte

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Ja sie ist bereits volljährig.

Im Krankenhaus war sie weil sie nachts nicht schläft und es schon öfter dazu kam, dass sie einfach zusammenklappt…

Sie meinte zu mir, das sie bereits bei Therapeuten war und es ihr nicht geholfen hat. Ob das stimmt kann ich nicht bestätigen da ich nicht weiß ob das stimmt…

Wenn ich ihr sage, dass sie professionelle Hilfe braucht, wird sie wieder sagen, dass sie es doch schon probiert hat und es „nichts bringt“…

Gegen ihren Willen
wirst du nichts erreichen, so sehr du dich auch anstrengen magst.

Es ist von außen nicht zu beurteilen, ob deine Freundin wirklich krank ist oder ob sie sich lediglich extrem manipulativ verhält (wobei auch das ein Störungsbild darstellen kann).

Letzten Endes macht das aber keinen Unterschied. Wenn sie sich umbringen will, wird sie es früher oder später tun. Gegen ihren Willen kann man sie zwar in einer akuten Selbtsgefährdungssituation einweisen lassen, doch wird niemand verhindern können, dass sie sich einer Therapie verweigert und die Klinik nach zwei Tagen wieder verlässt.

Wenn gutes Zureden nicht hilft, ist manchmal das wirksamere Mittel, die Unterstützung zu entziehen. Menschen um sich zu haben, die sich ständig kümmern und springen, wenn man pfeift, bedeutet u.U. auch einen Gewinn an Zuwendung - und kann dazu führen, das Verhalten aufrecht zu erhalten.

In einer solchen Situation ist es möglicherweise angebracht, dich selbst zu schützen, indem du ihr klar machst, dass du sie jederzeit bei einer Therapie unterstützt, aber dich ohne eine solche nicht mehr in der Lage siehst, ihren Zustand auszuhalten. Kein Mensch kann in der ständigen Angst leben, dass ein anderer, der einem nahe steht, sich umbringt.

Schöne Grüße,
Jule

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Ohne Termin vorsprechen
Am Effektivsten ist dann auch noch, keinen Termin zu machen der ein viertel Jahr später ist.

Sondern wenn sie bereit dazu ist direkt ins Vorzimmer geht und auf einen Termin besteht, weil ihr nicht mehr weiter wisst.

Wenn sie bemerkt das du dezent an Ihrer Seite stehst, sollte das eine möglichkeit sein.

Viel Glück Euch beiden.

Danke für eure Antworten!

"
In einer solchen Situation ist es möglicherweise angebracht, dich selbst zu schützen, indem du ihr klar machst, dass du sie jederzeit bei einer Therapie unterstützt, aber dich ohne eine solche nicht mehr in der Lage siehst, ihren Zustand auszuhalten. Kein Mensch kann in der ständigen Angst leben, dass ein anderer, der einem nahe steht, sich umbringt."

Das klingt sehr vernünftig danke!
Irgendeine Idee wie ich ihr das schonend klarmachen kann? Will ihr ja trotzdem beistehen…

Hallo,

Irgendeine Idee wie ich ihr das schonend klarmachen kann? Will
ihr ja trotzdem beistehen…

Dinge, die jemand nicht hören möchte, kann man ihm nicht schonend beibringen. Du solltest durchaus damit rechnen, dass abweisende Reaktionen - bis hin zu weiteren Drohungen - die Antwort darauf sind.

Bleibe ruhig, lass dich nicht in die Ecke drängen. Wiederhole einfach, dass du gern weiterhin für sie da bist - aber eben nur dann, wenn sie sich auch professionell helfen lässt, weil du andernfalls völlig überfordert bist.

Schöne Grüße,
Jule

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