Hallo zusammen,
nach den Teils heftigen Diskussionen der letzten Tage über Schuld und Unschuld der USA ist jetzt vielleicht der Zeitpunkt gekommen, um eine konstruktive „Synthese“ der Meinungen zu versuchen, jedenfalls probiere ich das jetzt einfach mal 
Ich denke, keinem der Postenden giing es darum, zu behaupten, die USA habe durch ihre Politik der vergangenen Jahre den Anschlag verdient. Selbst als Amerikagegner bekannte Führer stand in den Fernsehbeiträgen das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Einen derart perfiden Anschlag würde nicht einmal ein völlig verblendeten Mensch seinem größten Gegner wünschen.
Aber es ist wichtig zu realisieren, daß nicht nur der Täter, sondern auch das Opfer eine gewisse „Krankengeschichte“ hat. Man kennt das ja im kleineren Maßstab: Es gibt z.B. Menschen, die in ihren Beziehungen laufend an gewalttätige Partner geraten. Schuld sind sie dabei an ihrem Schicksal nicht, es ist ganz klar, daß der Aggressor die Schuld für die Gewaltakte trägt. Aber: Es gibt eben ganz bestimmte Gründe, warum man immer wieder Gewalt erfährt. Das hat in diesem speziellen Beispiel meist mit Familienmustern zu tun, die sich die betreffenden Menschen erstmal bewußt machen müssen, um künftige Traumatisierungen zu vermeiden. Auch wenn also der Gewalttätige die Schuld trägt, tut das Opfer gut daran, die Gründe zu analysieren, warum ihm Gewlat zuteil wurde.
Ich denke, das haben die Leute im Endeffekt gemeint, die sich in den letzten Tagen kritisch gegenüber der Rolle der USA geäußert haben. Vielleicht setzen ja in den USA auch entsprechende Denkprozesse ein. Ich bin da durchaus zuversichtlich, die Reaktionen der Führung waren bisher zu jeder Zeit überlegt, reflektiert und differenziert, anders als früher manchmal der Fall, wo man blind eine ganze Region als Feindbild aufbaute. Mir scheint, als würde man den ernsthaften Versuch unternehmen, aus der Katastrophe zu lernen, so wie auch wir sehr viel lernen konnten über das Funktionieren der „neue Welt“ in den letzen Tagen. So bewahrheitet es sich einmal mehr die alte Binsenweisheit, daß man nur in den schlechten Zeiten die Chance hat, voranzukommen und alte Zöpfe abzuschneiden.
ich wünsche Euch allen einen schönen, friedlichen Tag. Seid nett zueinander - give peace a Chance
Oliver