Friedman Geständnis

Hallo Tessa,

da kannst du dich noch so aufregen, das wird nix an der Sache ändern.

Die Jagd ist in soforn vorbei, das F. alles gesagt hat und bald auch der letzte Mensch festgestellt halt ob er nun zu wenig oder geug Strafe zahlen muss.

Richtig interessant wirds dann vielleicht nochmal im Oktober, ob er zurück eine Funktion des ZDJ geht. Und natürlich ob er seine Zulassung als Anwalt behalten darf - ich hoffe es, denn jeder Arbeitslose mehr ist einer zuviel.

Aber es wundert mich nicht, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird.

  1. Ist er eine Person die immer hochmorlaische Ansprüche an seine Gäste in der Öffentlichkeit hatte
  2. Ist er nun mal eine Person des öffentlichen Interesses

Also muss man sich nicht wundern, dass die selben Ansprüche die er angelegt hat nun bei Ihm verlangt werden - auch wenn es großteils die Schadenfreude ist. Aber er hat dadurch auch einen riesigen Vorteil gegenüber dem auch so genauso unmoralischen Bürger X erlangt.
Er hat die Einstellung seines Verfahrens ohne Probleme aushandeln können was dem Normalbürger nahezu nie gelingt.

Warum er sich bei der Öffentlichkeit entschuldigt hat? Notwendig war es in meinen Augen nicht. Aber es war wohl Bestandteil des Deals mit der Staatsanwaltschaft, denn der Normalbürger nie hätte machen können.

Trotzdem hoffe ich, dass es jetzt ruhig um den Kerl wird und ich ihn nicht mehr so schnell im Fernsehen sehen muss.

Gruß Ivo

Hallo Sibylle,

Ich zitiere dich:

sofort die Antisemitismus-Keule rausgeholt,

Alles klar?

Die „Antisemitismus-Keule“ herausholen bedeutet nicht,
über Antisemitismus zu reden, sondern den
entsprechenden Vorwurf zu benutzen, um mißliebige Meinungen zu
unterdrücken. Ich hoffe, Du kennst den Unterschied.

Aehm, wie kann man denn ueber Antisemitismus reden ohne ueber die Leute zu reden, die antisemitisch sind und ihnen damit den Vorwurf des Antisemitismus zu machen?

Oder anders eine Frage an Dich:
Wann genau fuer Dich wird denn die Keule benutzt und wann redet man Deiner Meinung nach genau nur ueber Antisemitismus ohne Keulen zu benutzten?

Eine weitere Frage:
Wann hat wem Herr Friedman in welchem Kontext Vorwuerfe des Antisemitismus gemacht? Mir kommt dies wieder alles etwas eingebildet vor. A la: Ich moechte etwas so sehr nicht hoeren, als dass ich nur noch das hoeren kann, obwohl es so gar nie gesagt wurde.

viele gruesse, peter

Hai, Peter,

Aehm, wie kann man denn ueber Antisemitismus reden ohne ueber
die Leute zu reden, die antisemitisch sind und ihnen damit den
Vorwurf des Antisemitismus zu machen?

Oder anders eine Frage an Dich:
Wann genau fuer Dich wird denn die Keule benutzt und wann
redet man Deiner Meinung nach genau nur ueber Antisemitismus
ohne Keulen zu benutzten?

*grummel-grybel* Offenbar muß ich meine Vorstellungen vom allgemeinen Sprachgebrauch mal korrigieren…
Versuchen wir’s doch mal mit 'nem Beispiel:
Ich sage: „Es gibt echt Leute, die glauben, daß Juden alle arrogante Idioten sind und außerdem bei jedem Geschäft bescheißen“, Du antwortest mit „Na, Antisemiten, eben“ - wir reden über Antisemitismus.
Ich sage zu Dir: „Du bist 'n arroganter Idiot und außerdem bescheißt Du bei jedem Geschäft“, nun bist Du zufälligerweise jüdischen Glaubens und konterst prompt mit „Du bist Antisemit!“ - hier hast Du die Antisemitismus-Keule geschwungen, weil ich bis eben noch gar nichts von Deiner Religionszugehörigkeit wußte und obendrein nicht „Du, als Jude,…“ sondern nur „Du…“ gesagt und gemeint habe.
Ich sage: „Juden sind alle arrogante Idioten und bescheißen außerdem bei jedem Geschäft“, Du antwortest mit „Du Antisemit“ - hier ist der Begriff Antisemitismus-Keule nicht angebracht, da Du ja schlicht und ergreifend recht hast, ohne mir irgendwas zu unterstellen oder meine Worte umzuinterpretieren…

Vorsichtshalber: Ich denke nicht , daß alle Juden arrogante Idioten sind und bei jedem Geschäft bescheißen. Ich denke, daß Arroganz, Idiotie und die Bereitschaft, bei Geschäften zu bescheißen, gleichmäßig über die gesamte Menschheit verteilt sind - unabhängig von Religions-, Volks- oder sonstigen -Zugehörigkeiten.

Eine weitere Frage:
Wann hat wem Herr Friedman in welchem
Kontext
Vorwuerfe des Antisemitismus gemacht? Mir kommt
dies wieder alles etwas eingebildet vor.

*grrmpfl - wo ich doch so’n mieses Gedächnis für exakte Namen und Daten habe* Das war irgendwie zum Beginn des Streites mit Möllemann - Möllemann hat Friedmann irgendwas vorgeworfen/irgendwas über ihn behauptet. Eine Journalisten hat Friedmann dazu befragt, ob denn da was dran wäre und Friedmann hat so geantwortet, daß die/der ursprüngliche Behauptung/Vorwurf von Möllemann auf reinen Antisemitismus zurückgeführt wurde und obendrein die Journalistin sich plötzlich in einer Situation befand, in der sie sich mit jeder weiteren Nachfrage selbst dem Antisemitismus-Vorwurf ausgesetzt hätte. Sowohl die ursprüngliche Aussage Möllemanns (wurde in dem Zusammenhang nochmal wiederholt) noch die Nachfrage der Journalistin war antisemitisch, sondern eindeutig persönlich auf Friedmann gemünzt und Friedmann hat eben mit einem (rhetorisch geschliffenen, dennoch polemischen und von mir hier massiv gekürzten) „Sowas sagen nur Leute, die was gegen Juden haben“ geantwortet.
Hier hat Friedmann eben die Antisemitismus-Keule benutzt, um einer ihm unangenehmen Frage auszuweichen und den Fragenden abzuwürgen.
In die gleiche Kerbe haben übrigens die Leute gehauen, die was von antisemitischer Verschwörung gefaselt haben, als man die Drogen-Tütchen bei Friedmann gefunden hat.

A la: Ich moechte
etwas so sehr nicht hoeren, als dass ich nur noch das hoeren
kann, obwohl es so gar nie gesagt wurde.

Ein schöner Satz :smile:
Im Übrigen hoffe ich, jetzt den Unterschied zwischen „über Antisemitismus reden“ und „die Antisemitismus-Keule schwingen“ deutlich gemacht habe - wenn nicht, nicht nur Papier ist geduldig, nochmal fragen…

Dicken Gruß
Sibylle

Hi Carlos!

Das eigentliche Problem sehe ich hier, dass Herr Friedmann
zwar auf den gerichtsrelevanten Kokainkonsum und des
Zerwürfnis mit seiner Lebensgefährtin eingegangen ist, aber
nicht auf das Thema mit den osteuropäischen Prostituierten.
Diese Frauen üben die Prostitution in den meisten Fällen nicht
freiwillig aus. Sie wurden getäuscht oder verschleppt. Danach
werden sie mit Vergewaltigungen und Schlägen gefügig gemacht.
Den wenigen Frauen, die sich freiwillig darauf eigelassen
haben, geht es nicht besser. Sie stehen unter der Kontrolle
der Zuhälter und sehen von dem erwitschafteten Geld nur
minimale Bruchteile. Ob nun verschleppt oder freiwiilig
gekommen, die Behandlung durch die Zuhälter unterscheidet sich
nicht.
Das ist allgemein bekannt (wer es noch nicht wußte, hebe die
Hand).

Ich wusste es noch nicht! Da schaut die Polizei zu? Nen Promi wegen bißchen Koks schnappen sie aber die unprominenten Menschenhändler gehen leer aus.

So siehts in Deustchland aus???

Grüße Dusan

Ich wusste es noch nicht! Da schaut die Polizei zu? Nen Promi
wegen bißchen Koks schnappen sie aber die unprominenten
Menschenhändler gehen leer aus.

Hallo Dusan,

um die Menschenhändler zu verurteilen, muss man zunächst einmal gegen sie ermitteln. Dazu gehört zum Beispiel das Abhören ihrer Telefone sowie Zeugenbefragung.
Durch das Abhören ist man überhaupt erst auf Friedmann gekommen.
Zudem haben die befragten Zeugen - Osteuropäische Zwangsprostituierte - neben ihren Zuhältern Herrn Friedmann als Freier benannt. Dieses Vergehen - mitschuldigmachen am Menschenhandel, an Vergewaltigungen, Nötigung und Freiheitsberaubung - ist sicher schwerer einzuschätzen als ein bischen Kokain zu schnupfen. Geschickterweise hat Friedmann es deshalb auch tunlichst nicht erwähnt.
Die Ermittlungen gegen den Menschenhändlerring gehen weiter und führen hoffentlich zu Haftstrafen.
Daß nicht alle Straftaten aufgeklärt werden können und die verhängten Strafen manchen zu gering erscheinen ist eine andere Frage.
Daß die „unprominenten Menschenhändler“ leer ausgingen, kann man aber sicher nicht sagen.

Herzliche Grüße,

Max

Hallo Sibylle,

Versuchen wir’s doch mal mit 'nem Beispiel:
Ich sage: „Es gibt echt Leute, die glauben, daß Juden alle
arrogante Idioten sind und außerdem bei jedem Geschäft
bescheißen“, Du antwortest mit „Na, Antisemiten, eben“ - wir
reden über Antisemitismus.

Yep :smile:

Ich sage zu Dir: „Du bist 'n arroganter Idiot und außerdem
bescheißt Du bei jedem Geschäft“, nun bist Du zufälligerweise
jüdischen Glaubens und konterst prompt mit „Du bist
Antisemit!“ - hier hast Du die Antisemitismus-Keule
geschwungen, weil ich bis eben noch gar nichts von Deiner
Religionszugehörigkeit wußte und obendrein nicht „Du, als
Jude,…“ sondern nur „Du…“ gesagt und gemeint habe.

Yep. :smile:
In diesem Falle betrifft es nur eine Person ohne Ansehen ihrer Zugehoerigkeit zu Ethnie, Staatsangehoerigkeit, Gruppe, Religion. In diesem Falle ist es ein unberechtigter Vorwurf des Antisemitismus und eine Keule also.

Ich sage: „Juden sind alle arrogante Idioten und bescheißen
außerdem bei jedem Geschäft“, Du antwortest mit „Du Antisemit“

  • hier ist der Begriff Antisemitismus-Keule nicht angebracht,
    da Du ja schlicht und ergreifend recht hast, ohne mir
    irgendwas zu unterstellen oder meine Worte
    umzuinterpretieren…

Yep. :smile:

Vorsichtshalber: Ich denke nicht , daß alle Juden
arrogante Idioten sind und bei jedem Geschäft bescheißen. Ich
denke, daß Arroganz, Idiotie und die Bereitschaft, bei
Geschäften zu bescheißen, gleichmäßig über die gesamte
Menschheit verteilt sind - unabhängig von Religions-, Volks-
oder sonstigen -Zugehörigkeiten.

Unnoetige Erklaerung vorsichtshalber. :smile:

Eine weitere Frage:
Wann hat wem Herr Friedman in welchem
Kontext
Vorwuerfe des Antisemitismus gemacht? Mir kommt
dies wieder alles etwas eingebildet vor.

*grrmpfl - wo ich doch so’n mieses Gedächnis für exakte Namen
und Daten habe* Das war irgendwie zum Beginn des Streites mit
Möllemann - Möllemann hat Friedmann irgendwas
vorgeworfen/irgendwas über ihn behauptet. Eine Journalisten
hat Friedmann dazu befragt, ob denn da was dran wäre und
Friedmann hat so geantwortet, daß die/der ursprüngliche
Behauptung/Vorwurf von Möllemann auf reinen Antisemitismus
zurückgeführt wurde

Moellemann hat Friedman die Verantwortung fuer zunehmenden Antisemitismus gegeben. Das ist eine klassische Variante Rassisten aller Art ihren Opfern selbst schuld zu geben. Oder einen verantwortlich zu machen fuer die Verfolgung aller. Er vermischte einen Deutschen mit einem Israeli, einen Talkmaster mit einem politischen Bulldozer mit indirektem, aber klarem Verweis auf gemeinsame Religionszugehoerigkeit. Sogar wagte er es persoenlich-menschliche Eigenschaften wie Arroganz, Intoleranz und Gehaessigkeit eines Menschen verantwortlich zu machen fuer die physische und psychische Verfolgung einer ganzen Religionsgemeinschaft. Sozusagen die Handlungen von Antisemiten zu legitimieren. Weiter hat er dies auch noch im Wahlkampf versucht widerlich populistisch auszunutzen auf Dumpfbackenwaehlerfang. Friedman hingegen war relativ zu ganz anderen Leuten der verschiedensten pol. Parteien und unabhaengig welcher Religionszugehoerigkeit auch immer noch so ziemlich leise gewesen mit Antisemitismusvorwuerfen wider Moellemann. Selbst einer der groessten Verteidiger Moellemanns und Anklaeger Friedmans in der Geschichte im Fruehsommer 2002 hier in den pol. Brettern sagt dies. Das Friedman nicht die Antisemitismuskeule geschwungen hat. Das waren einen ganze Anzahl verschiedenster anderer Leute. Obwohl Moellemann ihn derart hart angriff mit einer klassischen Begruendung fuer Rassismus wider alle Betroffen. Man kann die Worte auch umdrehen. Herr Dings ist mit seinen Vergleichen und Angriffen, wer fuer seine persoenliche Art schuld hat an zunehmender Verfolgung seiner ganzen Religionsgemeinschaft, verantwortlich dafuer, dass alle Deutschen bis dato als Nazis angesehen werden. Nun stell Dir das berechtigte Geheule dazu vor! Oder noch anders: Ein Ministerpraesident mit seinen Nazi-Vergleichen im EU-Parlament und einer seiner Staatssekretaere mit seiner Beleidigung deutscher Touristen sind verantwortlich fuer Ressentiments gegen alle Italiener. Genau so etwas sagte Moellemann naemlich mit seinem Angriff auf Friedman. Der Vorwurf rassistischen Begruendungen fuer Rassismus das Wort zu reden ist imho daher berechtigt. Aber Friedman warf noch nicht mal die Keule, zumindest relativ zu beispielsweise einer ganzen Menge von Politikern der Gruenen.

und obendrein die Journalistin sich
plötzlich in einer Situation befand, in der sie sich mit jeder
weiteren Nachfrage selbst dem Antisemitismus-Vorwurf
ausgesetzt hätte.

Nein. Wieso denn? Solange sie nicht antisemitische Klischees bedient kann sie ihn fragen, was sie will und setzt sich nicht dem Vorwurf des Antisemitismus aus. Wer ihr solches doch nachsagen wollte ohne Berechtigung ist ein Spinner. So einfach ist das.

Sowohl die ursprüngliche Aussage Möllemanns
(wurde in dem Zusammenhang nochmal wiederholt) noch die
Nachfrage der Journalistin war antisemitisch, sondern
eindeutig persönlich auf Friedmann gemünzt und Friedmann hat
eben mit einem (rhetorisch geschliffenen, dennoch polemischen
und von mir hier massiv gekürzten) „Sowas sagen nur Leute, die
was gegen Juden haben“ geantwortet.

Dazu habe ich oben bereits laenger geantwortet. Moellemann hat einer rassistischen Begruendung fuer Rassismus das Wort geredet. A la der Typ XYZ ist mit seiner intoleranten und gehaessigen Art Schuld an rassistischen Ressentiments wider alle Neger, denn siehe, er ist Neger.

Friedman hat nie einen solchen Satz gesagt, wie Du ihn hier polemisch kuerzt. Er sagte genauer, dass Moellemanns Aussage eine klassische Begruendung von Rassisten fuer ihren Rassismus benutzt hat und er sagte, dass die Toetung von Menschen mit Worten beginnen. Indem naemlich die Verfolgung aller begruendet wird mit den Taten und gar Charaktereigenschaften Einzelner. Wobei ein Mensch allein durch Worte so sehr geschaedigt werden kann in seinem Ruf und seinen sonstigen Freiheiten, als das er lebend allein Schaden nimmt, als wie wenn er bereits tot waere. Das dieser vorherige Teilsatz von Friedman kam ist gar nicht verwunderlich, denn: Ueble Nachrede naemlich wird talmudisch so angesehen, als ob der Redner einen Menschen toetet (allein ohne physischen Schaden!). Am Ende traf dieses sogar auf Moellemann als Opfer zu, wo er Taeter und Opfer bitteschoen beides war von uebler Nachrede. Friedman (Hauptopfer der moellemannschen et al Angriffe) aber als Taeter wider Moellemanns Angriffen auf ihn noch relativ moderat blieb mit Respekt zu Dritten.

Im uebrigem finde ich die Vergleiche von Moellemann Fall und Friedmans Nase und seinen Hormonen mehr als unpassend. Ich habe dennoch dazu eine Menge geschrieben, weil Du darauf Bezug nahmst. Als Antwort auf meine Frage an Dich jedoch war es ein legitimes Beispiel. Lieber waere es mir, wenn man die pol. Moellemann-Geschichte vom letzten Jahr und Friedmans Foerderung von sexueller Frauenversklavung und Drogenkonsum ganz trennen wuerde.

In die gleiche Kerbe haben übrigens die Leute gehauen, die was
von antisemitischer Verschwörung gefaselt haben, als man die
Drogen-Tütchen bei Friedmann gefunden hat.

Naja, da gehe ich wieder voll mit :smile:
Diese Leute, die so etwas faseln, sind die besten Freunde der der Leute mit antijuedischen Ressentiments. Sie reden naemlich einander die Worte zu und polarisieren die Mitte. Dummerweise fusst auf diesen Aussagen einzelner Personen, wieder diverser Religionszugehoerigkeit respektive gar keiner, der Schwachsinn, dass angeblich alle Juden gleich und gerne die Antisemitismuskeule zuecken. Andere, gegenteilige Stimmen, werden nicht wahrgenommen, dazu passend meine Worte von vorhin:

—>

A la: Ich moechte
etwas so sehr nicht hoeren, als dass ich nur noch das hoeren
kann, obwohl es so gar nie gesagt wurde.

Ein schöner Satz :smile:
Im Übrigen hoffe ich, jetzt den Unterschied zwischen „über
Antisemitismus reden“ und „die Antisemitismus-Keule schwingen“
deutlich gemacht habe - wenn nicht, nicht nur Papier ist
geduldig, nochmal fragen…

Ja, hast Du. Danke.

auch viele dicke gruesse, peter

No Friedman, no Magenschmerzen
Hallo Sibylle,

nachdem du dich glänzend verteidigt hast, bleibt es mir nur, dir zu deinem großen Erfolg zu gratulieren. Es war mir ein großes Vergnügen, deiner kunstvollen Ausweichung auf der Spur zu folgen.

Ich kann damit leben, daß du alle Beweise alias Zitate als Mißverständnisse für nichtig erklärt hast. Noch besser finde ich die Taktik, meine geistigen Fähigkeiten anzuzweifeln, das kommt bei mir immer gut an. Die Spitze ist aber dein Vortrag über deine moralische Einstellung, worüber ich dich nie gefragt habe. Dafür finde ich es umso lobenswerter, daß du es mir nicht vorenthalten hast. Da du sogar Schopenhauer kennst, kannst du mir gerne die Verwendung von der erisischen (oder war es heuristische oder gar häresische? :smile: Dialektik unterstellen, und was dir sonst noch einfällt.

Nur bleiben deine obige Texte da stehen, und man kann sie immer noch lesen, was ich bedauere. Um dafür Verständnis zu gewinnen, daß deine Äußerungen Anlass zur Kritik gegeben haben, musst du sie zunächst anerkennen, aber gerade das vermeidest du.

Inzwischen hast du das Mikrofon wieder bekommen und kannst gerne weiter Möllemann gegen Friedman verteidigen, nur hat „Titanic“ dies schon längst besser gemacht. *g* Da wirst du nichts neues bringen können. Ich bin halt kein Friedmann und lasse dich somit in Ruhe :smile:

Und was für dich Ruhe ist, weiß ich inzwischen: Dann schreibst du:

ich hab Stellhaare gekriegt und mein Magen fing an zu rebellieren

Amnesia International

Hallo Ivo,

da kannst du dich noch so aufregen, das wird nix an der Sache
ändern.

Aufregen? Iiiiiich? Aber doch nicht über so einen Pupsi! *grins*

Die Jagd ist in soforn vorbei, das F. alles gesagt hat

Och… Ehrlich gesagt, hätte es mich doch schon interessiert, was da nun im InterConti in Berlin gelaufen ist. Aber OK, jeder Mensch soll sein kleines Geheimnis haben.

Richtig interessant wirds dann vielleicht nochmal im Oktober,

Ich lehne mich dann schon einmal entspannt zurück und schaue diesem Treiben zu. :wink:

  1. Ist er eine Person die immer hochmorlaische Ansprüche an
    seine Gäste in der Öffentlichkeit hatte

Dafür hat er ja nun die Quittung bekommen.

  1. Ist er nun mal eine Person des öffentlichen Interesses

Ähm… Nun ja… Für mich ist er so brennend interessant, daß ich erst im Zuge dieser ‚Affäre‘ erfahren habe, daß er mit Frau Schäfer liiert ist.

Also muss man sich nicht wundern, dass die selben Ansprüche
die er angelegt hat nun bei Ihm verlangt werden

Halt, halt, halt, Ivo! Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet. Sicher, bei jemanden wie Friedman, den ich persönlich für ein arrogantes Arschloch halte, schlägt ein solches Verfahren natürlich meterhohe Wellen. Und natürlich ist da auch bei dem einen oder anderen eine riesige Portion Schadenfreude dabei. Aber mit so etwas muß ein Herr Friedman nun einmal rechnen. Ich will um Himmels Willen nicht entschuldigen, was er gemacht hat, zumal er sich selbst gerne als das Vorbild der Nation gesehen hat.

Aber er hat dadurch auch
einen riesigen Vorteil gegenüber dem auch so genauso
unmoralischen Bürger X erlangt.

Deswegen schrieb ich auch, daß es eine sehr gelungene PR-Veranstaltung war. Der Typ ist clever! Er zeigt - zumindestens verbal, denn seine Körpersprache sagte etwas anderes - ein bissl Reue, entschuldigt sich bei Frau Schäfer, bittet um eine zweite Chance und die ganze Welt macht ‚Ooooooooooooooh!‘. OK, er soll meinethalber seine zweite Chance bekommen - die Frage ist allerdings, ob er für ZdJ noch tragbar ist. Anwalt soll er bitteschön weiterhin bleiben - es haben schon ganz andere Leute geschafft, die Zulassung zu behalten bzw. wiederzubekommen (ich sage nur: Horst Mahler, der nach zehn Jahren Knast weiterhin munter in Berlin als Anwalt tätig ist).

Er hat die Einstellung seines Verfahrens ohne Probleme
aushandeln können was dem Normalbürger nahezu nie gelingt.

Muß nicht unbedingt sein, Ivo. Mir hat ein befreundeter - durchaus renommierter - Strafverteidiger mal erzählt, daß es manchmal - und zwar selbst, wenn man unschuldig ist - besser ist, den Deal mit der Staatsanwaltschaft zu akzeptieren und es nicht zu einer Hauptverhandlung kommen zu lassen. Das ist kein Scherz.

Warum er sich bei der Öffentlichkeit entschuldigt hat?
Notwendig war es in meinen Augen nicht. Aber es war wohl
Bestandteil des Deals mit der Staatsanwaltschaft, denn der
Normalbürger nie hätte machen können.

Dem Normalo hätte keine Sau zugehört bzw. es hätte niemanden interessiert. Was kratzt es mich, wenn Horst Meyer wortreich bei Lieschen Müller entschuldigt. :wink: Ich glaube allerdings nicht, daß es ein Bestandteil des Deals war; kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe lange für einen Strafverteidiger gearbeitet - sowas ist mir bisher noch nicht begegnet…

Beste Grüße

Tessa

oki Tessa,

aber ich glaube dem Friedmann, dass der bereut… bereut sich erwischen lassen zu haben :wink:

Gruß ivo

Hi!

Ich fand Friedmans Pressekonferenz am gestrigen Tage
bemerkenswert und mutig. Das hatte Stil.

Fand ich nicht.
Der Mann ist Rechtsanwalt und medienerfahren.
Er weiß zu taktieren.
Und genau so kam es bei mir an.
Alles andere als bemerkenswert, mutig und mit Stil.

Grüße
Heinrich

Schadenfreude :smile:
Es gibt nun mal immer wieder Personen, die
durch ihre Arroganz, ihre Rücksichtslosigkeit
oder sonstige unangenehme Eigenschaften
auffallen.

Wenn so eine Person eins aufs Dach kriegt,
dann ist es erst mal scheissegal, ob diese
Person in diesem speziellen Falle die Schläge
verdient hat. Es bereitet vielen Menschen
Freude, weil sie dann wieder daran glauben können,
dass die Welt insgesamt doch nicht nur die
Rücksichtslosen und Ellenbogen-Menschen bevorzugt.

Ob er nun behauptet, es tue ihm leid, dass er
gekokst hat, und dabei vergisst zu behaupten
der Rest tue ihm auch leid, ist doch egal.
Wer glaubts denn? Sowieso nur die, die es
glauben wollen.

Wenn er behaupten würde, es tue ihm leid,
sich erwischen haben zu lassen, würde ich
ihm das schon eher abnehmen.

Gruss, Marco

Gedanken zum Thema Scheinheiligkeit…
Du hast den Kern getroffen…
Raimund

Hai, Peet,

ich weiß nicht, was ich Dir getan habe - ich verstehe nicht, warum ausgerechnet mein Posting Dich so auf die Palme bringt, zumal es inhaltlich mit einigen anderen Postings hier übereinstimmt.
Ich hatte vermutet, daß ich mich mißverständlich ausdrückte und hatte daher versucht, den so entstandenen falschen Eindruck zu korrigieren…

Da Du mich aber offenbar aus irgendeinem Grund unbedingt mißverstehen willst, meine Worte solange verdrehst, bis sie endlich den Sinn ergeben, über den Du Dich dann aufregen kannst und versuchst, mich verbal in eine Ecke zu drängen, in die ich nunmal nicht gehöre, breche ich hiermit die Diskussion mit Dir ab.

Gruß
Sibylle

Hai, Peter,

Unnoetige Erklaerung vorsichtshalber. :smile:

Da war ich mir nicht so sicher… *schief-grins*

*smile* Vielleicht sollte ich mal kurz schildern, wie mir Friedmann ins Bewußtsein gerutscht ist:
Bekannte erzählten mir, ich müsse unbedingt die Talk-Show mit Friedmann sehen - der wäre ja sooo toll…
Hab ich mir also die zwei erwähnten angesehen und festgestellt, daß mir sein Stil überhaupt nicht behagt - na, muß ja auch nicht, kann ja auch was anderes sehen - und ab da nicht mehr zur Kenntnis genommen.
Nächster Schritt: Möllemann jammert irgendwo rum, daß er nochmal zu Friedmann wolle („Ooooch, armer Möllemann, war der Friedmann ganz gemein zu Dir und hat Dir vorher garnicht gesagt, daß er Dich gemeine Sachen fragen würde?“) - hat mich aber nicht wirklich interessiert…
Diese Frage an Friedmann, auf die er mit der Antisemitismus-Keule geantwortet hatte, kam dann als nächstes; das ist mir eigentlich nur deshalb im Gedächnis geblieben, weil die Journalistin die ursprüngliche Äußerung Möllemanns wiederholte, selbige eigentlich „nur“ eine persönliche Beleidigung enthielt und dann eben diese rhetorisch absolut perfekte Antwort mit dem so raffiniert eingebauten Vorwurf des Antisemitismus, übrigens, ohne die Worte „Antisemitismus“, „Rassismus“ oder „Jude“ zu gebrauchen - und ich fragte irritiert in die Runde, was das denn jetzt sollte und bekam prompt mitgeteilt, daß er doch der Vize von ZdJ wäre („Ach - isser???“)…
Und als nächster Schritt kamm dann der hier:

Moellemann hat Friedman die Verantwortung fuer zunehmenden
Antisemitismus gegeben.

Wobei *gaaanz-vorsichtig-auf’s-Glatteis-wag* Möllemann insofern recht hatte, daß Friedmann mit seinem Verhalten dem Ruf der Juden bei den Menschen, die dazu neigen, alle anderen Menschen in Gruppen einzuteilen und denen dann unabdingbar gemeinsame Eigenschaften zuordnen, tatsächlich Schaden zufügte - anders ausgedrückt, Friedmann hat den dumpfbackigen Rechten tatsächlich Munition geliefert. Ebenso, wie ich als (frechlicherweise) selber denkende Frau all jenen Männern Munition liefere, die der Meinung sind, daß Frauen, so sie denn nicht unter strikter Herrschaft eines Mannes stehen, ständig widersprechen und für Unruhe sorgen *grins*. Woraus dann zu schließen ist, daß allein die Tatsache, daß man dummen Menschen Munition liefert, nicht zu der Forderung führen kann und darf, sich als Jude möglichst unauffällig benehmen zu müssen oder als Frau nicht widersprechen zu dürfen.
Aber spätestens ab dem Zeitpunkt hatte sich das Ganze in meinen Augen zu einer öffentlichen Schlammschlacht um Buddelförmchen entwickelt und ich bin mir nicht sicher, wer da nun wen tatsächlich in die rhetorische Falle gelockt hat - beide haben Äußerungen gemacht, die neben der Mütze waren, nur Möllemann ist eben gleich gründlich und mit allen vier Pfoten gleichzeitig in’s Fettnäpfchen gehüpft. Man merkte, daß Friedmann dem Möllemann rhetorisch um Längen voraus war und Möllemann sich irgendwann nur nur plump und peinlich zurück-schlagen konnte („zurück“ deswegen, weil ich nicht weiß, wer nun eigentlich angefangen hat…) - und Friedmann war an diesem Krach auch nicht ganz so unschuldig, wie er sich dargestellt hat.

Nein. Wieso denn? Solange sie nicht antisemitische Klischees
bedient kann sie ihn fragen, was sie will und setzt sich nicht
dem Vorwurf des Antisemitismus aus. Wer ihr solches doch
nachsagen wollte ohne Berechtigung ist ein Spinner. So einfach
ist das.

Wie gesagt, Friedmann hatte so raffiniert geantwortet, daß sie keine Chance hatte - so 'ne Art sprachliche Klipp-Klapp-Mühle; egal, was Du tust, Du verlierst. (Was ärger ich mich jetzt darüber, daß ich das nicht mehr richtig zusammenkriege)

Friedman hat nie einen solchen Satz gesagt, wie Du ihn hier
polemisch kuerzt. Er sagte genauer, dass Moellemanns Aussage
eine klassische Begruendung von Rassisten fuer ihren Rassismus
benutzt hat und er sagte, dass die Toetung von Menschen mit
Worten beginnen.

Gut - nicht einen Satz, es waren mehrere und es war, bevor Möllemann am Rad drehte - danach hätte mich der Bezug zum Antisemitismus nicht mehr gewundert … ääähhh, ich muß hier noch einschränken: bevor ich mitbekam , daß Möllemann am Rad drehte…

Lieber waere es mir, wenn man die pol.
Moellemann-Geschichte vom letzten Jahr und Friedmans
Foerderung von sexueller Frauenversklavung und Drogenkonsum
ganz trennen wuerde.

Jenau - weil, hat ja eigentlich auch nichts miteinander zu tun - und Möllemann taucht in diesem Zusammenhang auch nur deswegen auf, weil ich ohne ihn den Friedmann noch später zur Kenntnis genommen hätte…

Gruß
Sibylle