Hei!
Darüber muss man gar nicht streiten.
Oooch…
Ich finde schon.
Alles, was du schreibst, ist natürlich absolut richtig.
Aber speziell im Bereich der Consumer-Elektronik dürfte (sollte!) all dieses ja auch von den Entwicklungsingenieuren berücksichtigt werden.
Gerade bei Platten gibt es ja nicht umsonst Unterschiede zwischen Server- (oder neuerdings NAS-)-Platten, die für lange Laufzeiten, und Consumer-Platten, die für häufige Spin-Up/Downs konstruiert werden.
Ich habe mich aber von Anfang an, auf defekte Sektoren bezogen, welche für das Betriebssystem sichtbar sind. Dies bedeutet, dass die Reservespuren aufgebraucht sind, was im allgemeinen eine beträchtliche Anzahl an defekten Sektoren bedeutet.
Ah…
nach deinen eigenen Worten nicht notwendigerweise. Komm ich gleich nochmal drauf zurück.
Du bist da technisch nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand.
- Es werden immer ganze Spuren ersetzt und nicht nur einzelne Sektoren.
{…}
- Es gibt keinen technischen Grund, wieso die Ersatzspuren hinten auf der Platte sein müssen! … Der geneigte Techniker verwendet dann jede 3. Spur als Reservespur. Durch das heute verwendete Zone-Recording funktioniert es sowieso nicht, das die Ersatzspuren hinten auf der Platte liegen.
Okay, das klingt natürlich logisch.
Aber:
Dann muss deine Behauptung von oben, das bereits alle Reservesektoren aufgebraucht seinen, natürlich nicht (notwendigerweise) stimmen!
Denn wenn - sagen wir mal - alle Reservespuren der äußersten 3 mm (??? halt der Bereich, wo alle Tracks beispielsweise 38 Sektoren haben) aufgebraucht sind, kann natürlich kein Resevetrack weiter innen benutzt werden, weil die halt einen oder mehrere Sekotren kürzer sind. Also müssen keineswegs alle Reservesektoren bereits verbraucht sein, wenn die ersten defekten Sektoren vom System gemeldet werden.
Anyway, das war nur der Vollständigkeit halber.
Denn ehrlich gesagt störe ich mich eher daran, das du immer das Worst-Case-Szenario heranziehst:
Nach einem Headcrash ist die Spur auch mechanisch beschädigt
Dazu zwei Anmerkungen:
1.) Ich gestehe, das ich da nicht wirklich genaue Informationen hab - aber in Anbetracht der Kapazitäten dürften die gängigen Trackbreiten im Bereich von Mikrometern, wenn nicht noch kleiner sein. Wie breit ist eigentlich so ein Schreib/Lese-Kopf? Nur aus dem Bauch raus würde ich vermuten, ein Vielfaches der Breite des Spaltes, durch den gelesen wird - womit bei einem Headcrash nicht einer, sondern eher fünf, zehn oder gar zwanzig Tracks nebeneinander betroffen wären - was den Wert der Reservespuren doch erheblich veringern würde (weil ebenfalls betroffen).
Außerdem hab ich mal irgendwo gelesen (vermutlich c’t, aber nagel mich nicht drauf fest), das bei der Mehrzahl der Headcrashs bei den modernen Schnelldrehern die thermische Energie, die durch die Reibung frei wird, bei den relativ kleinen Köpfen für eine Verschweißung mit der Oberfläche ausreichend ist - sofortiger und totaler Exitus. Einschränkung: Diese Information ist Minimum ein Dutzend Jahre alt, kann sein, das das heute wieder anders ist.
2.) Glaube ich, das der Headcrash eher die Ausnahme als die Regel ist.
Festplatten - also, für den Konsumerbereich - müssen heute Kinderzimmer- und USB-Gehäuse- kompatibel sein. Bedeutet in meinen Augen, das sie so robust konstruiert werden, das ein Headcrash bei pfleglicher Behandlung nahezu auszuschließen ist.
Ich geh eher davon aus, das die überwiegende Anzahl der Defekte auf gut behandelten Platten schlicht und ergreifend auf thermische Alterung einzelner Speicherzellen zurückzuführen ist, die vieleicht bei der Produktion schon grenzwertig waren, aber eben noch nicht durchgefallen sind.
Denn wenn man sich mal die Speicherdichte moderner Platten anschaut, dann kommt man auf 30 ? 50 ? oder so Eisenmoleküle pro Bit - das man davon 16 Billionen in absolut gleichmäßiger Qualität auf eine kleine, schnell rotierende Scheibe unterbringt, und das bei einem Massenprodukt, das nichts kosten darf… ne, wirklich nicht.
Darum gibt/gab es ja überhaupt die Möglichkeit, einzelne Sektoren als defekt zu maskieren: Weil 100%ige Fehlerfreiheit bei einem Massenprodukt effektiv nicht einzuhalten sind. Und wenn sie es wären… dann könnte man doch lieber die Dichte erhöhen und dafür eine handvoll (maskierbarer) Fehler mehr in Kauf nehmen.
Wie gesagt, Headcrash ist imho eher die Ausnahme, und bei „normaler“ Alterung halte ich die einfache Maskierung der defeketen Sektoren auch weiterhin für die bessere Methode.
Teilweise gibt das BIOS, beim starten, Warnungen aus.
Zudem gibt es Tools welche im Hintergrund die S.M.A.R.T.-Werte überwachen und Warnen, wenn kritische Werte erreich werden.
Ja - aber beides erst, wenn das Kind schon im Brunnen liegt (Werte kritisch werden). Nach dem Google-Dokument ist aber der erste defekte Sektor das Kriterium, und den dürfte kaum ein BIOS oder anderes Programm schon monieren.
Du vergisst hier den Effekt, dass der Kopf die defekten Stellen überfliegen muss.
Das ist wie beim Auto. Mit der Zunahme der Schlaglöcher auf der täglichen Route geht auch die Lebensdauert des Autos zurück.
Ja… was uns jetzt feht, ist eine Statistik ( sic! ), wieviele der Defekte auf Alterung, und wieviele auf einen Headcrash zurückzuführen sind…
lg, mabuse