Hallo,
die Herkunft des Gestanks vermute auch ich in einem ‚Finish‘ der Friteuse. Dann sollte in der Gebrauchsanweisung allerdings auch ein entsprechender Hinweis für die Vorbereitung zur Erstanwendung zu finden sein.
Grundsätzlich zur Technik des Fritierens: das Fritierfett muss hitzebeständig sein. Dies wird erreicht durch Fetthärtung oder Raffination (Umesterung). Beides - gehärtete Fette und raffinierte Öle - stehen allerdings (wohl zu Recht) im Ruf, ein Gesundheitsrisiko darzustellen. Eine gute Alternative sind sog. High-oleic Öle. Ich selbst verwende ein derartiges Rapsöl. Belgische Fritten-Aficionados schwören übrigens auf ausgelassenes Rindernierenfett - das kann ich als Vegetarier allerdings nicht beurteilen. Die optimale Temperatur zum Fritieren liegt um die 170° (+/- 5°). Bei höheren Temperaturen entsteht das gesundheitsschädliche Acrylamid und das Öl zesetzt sich schneller, bei niedrigeren ist die Fettaufnahme der Pommes zu hoch. Wenn einem der gesundheitliche Aspekt schnurz ist und man das Öl nicht wiederverwendet, dürfen es auch 200° sein - vorausgesetzt, das Öl macht das mit (d.h. es darf nicht rauchen).
Um die Temperatur des Öls nicht zu stark absinken zu lassen, nicht zu große Portionen fritieren (max. ca. 100g / l Öl bei einem Durchgang). Das meiste Fett wird übrigens nicht beim Fritieren, sondern erst während des Abkühlens aufgenommen - also gut abtropfen lassen. Ich lege die Schüssel, in der ich die Fritten vor dem Anrichten würze/salze und durchschüttle außerdem mit Küchenkrepp aus. Wessen Fritten „vollgesaugt mit Fett“ sind, macht definitiv etwas falsch.
Bei Beachtung der o.g. Grundsätze ist das Öl ohne weiteres mehrfach verwendbar - vorausgesetzt, es wird nach Gebrauch gefiltert (Küchentuch) und dann luftdicht und lichtgeschützt aufbewahrt. Bei den ersten Anzeichen, dass das Öl beim Fritieren zu schäumen oder zu rauchen beginnt, muss es gewechselt werden. Wenn man etwas früher wechselt (Erfahrungswert, die Farbe des gefilterten Öls ist der Indikator), kann man dem frischen Öl einen kräftigen Schuss von dem gebrauchten zugeben - das verbessert den Geschmack.
freundliche Grüße,
Ralf
P.S.: ich verwende keine vorfritierte Tiefkühlkost, sondern schnitze meine Pommes selbst (meistens aus Bintje). Ich mag große Pommes. Aber auch ‚normal‘ große Fritten schmecken frisch zubereitet besser, man muss sich nur die Zeit nehmen. Das gilt selbst für die als ‚prollig‘ verkannten Fritten …
P.P.S.: Statt Kätschapp oder Majo als Zugabe eine (selbstgemachte) Aioli … da braucht es weiter nichts dazu.