Fritzbox 5490, Länge Glasfaser-Anschlussleitung

Liebe ExpertInnen,

demnächst steht ein Glasfaseranschlus zur Verfügung, .Bei deutsche-glasfaser.de wird die Verbindung für einen Router ohne Glasfaseranschluss so dargestellt:
grafik
wobei zwischen NT (Netz-Termination) und Router ein DSL-Kabel steckt. So eine NT ist in der 5490 bereits enthalten. Das heißt doch vermutlich, dass zwischen GF-TA (Glasfaser-Teilnehmeranschluss) und Router wieder ein Glasfaserkabel läuft. Und damit kommen wir endlich zur Frage: Wie lang darf dieses Kabel sein?

Dank & Gruß
Ralf

Hallo,

praktisch beliebig lang. Eine 100 Meter Begrenzung wie bei Ethernet über Kupfer gibt es nicht.

Gruß,
Steve

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Danke, ich bin ins Grübeln gekommen, weil die Deutsche Glasfaser die Länge zwischen HÜP und GF-TA auf 20 m im Ein-, auf 30 m im Mehrfamilienhaus begrenzt. Das hat dann wohl keine technischen Gründe, sondern soll eher die Lagerhaltung verschlanken.

Gruß
Ralf

Eher nicht, die Übergänge von einer auf die andere Faser sind rein passiv. Ich weiß nicht, wie weit die Transceiver senden können, üblich sind so um 10 km, da macht die Länge der zusätzlichen Faser weit weniger aus als die Übergangsstellen …

Sebastian

Die 5490 ist meines Wissens nur für AON-Anschlüsse geeignet.
Die DG baut meines Wissens seit einiger Zeit die Netze mit der preiswerteren GPON Technik aus.

Ich empfehle daher ein klassisches (Kupfer)Netzwerkkabel in Verbindung mit dem kostenlosen Glasfasermodem des Netzbetreibers.

Moin, @X_Strom,

danke für den Hinweis, die 5490 kam vor etwa einem Jahr ins Spiel, als die LVN selbst noch nicht so recht Bescheid wusste. AVM bietet ja auch die 5491 an, die arbeitet mit GPON.

Hm. Glasfaser bis zum Übergabepunkt, von dort weiter mit 25 m Kupfer - geht da nicht der Vorteil der Glasfaser verloren?

Gruß
Ralf

Hi!
Aus dem NT kommt kein DSL-Kabel raus, schließlich hast du jetzt kein DSL mehr.
Das NT hat einen Netzwerkanschluss mit 1000MBit/s, und diese Geschwindigkeit ist da auch garantiert.

Bei DSL hast du das Problem, hohe Datenmengen über Kabel übertragen zu wollen, die eigentlich nur zum analogen Telefonieren gedacht sind. Die Kabel sind nicht abgeschirmt und auch in anderen Eigenschaften eigentlich nicht dafür gemacht, aber die DSL-Technik holt raus, was geht. Netzwerkkabel sind dafür gemacht, und können die 1000MBit/s auch über 100m ohne Verluste übertragen.

Hallo Ralf,

ich hatte vorgestern ein Telefongespräch mit unserem künftigen Glasfaseranschluss-Anbieter. Ich wurde angerufen, weil sie nun alle Kunden anrufen, bei denen beide „Kästen“ (Hausübergabepunkt und Netzabschluss) des Anbieters im selben Raum sein sollen, um sich zu vergewissern, dass das wirklich so gewollt ist.

Der Netzabschluss wird normalerweise in der Nähe des Routers installiert. Probleme:

  1. Wir haben ein uraltes Fachwerkhaus. Als wir es vor über 20 Jahren gekauft haben, waren wir zwar beide Diplom-Informatiker, aber halt Theoretiker mit Uni-Abschluss, wer dachte da schon an Kabelkanäle? :rofl: Davon abgesehen, dass es auch nicht wirklich trivial ist, in einem Fachwerkhaus Kabelkanäle zu verlegen. Unser Flur im ersten Stock z. B. hat allein sechs Türen. Und durch alle Wände durchzubohren ist auch nicht ganz ohne.

  2. Das Haus hat nur einen (feuchten) Teilkeller, der fällt schon mal für den HÜP aus. Alternative: Waschküche. Ist am Ende des Hauses zur Nachbarstraße hin, noch nicht renoviert, es ist nicht schlimm, wenn die durch den Boden schräg nach außen bohren, um in ca. 40 cm Tiefe (wurde uns gesagt) draußen rauszukommen.

  3. Arbeitszimmer mit PC, der LAN benötigt, ist im 1. Stock. Dort sind auch der Telefonanschluss und der Router, so dass die verlegten Kabel(längen) sich in Grenzen halten. Aber: das Arbeitszimmer ist am anderen (langen) Ende des Hauses als die Waschküche.

Wenn der Netzabschluss, wie eigentlich „üblich“, in der Nähe des Routers angeschlossen werden soll, alles kein Problem, machen sie auch, aber wir müssen bis zum Zeitpunkt des Anschlusses auf der gesamten Länge Leerrohre mit 2 cm Durchmesser verlegt haben (lassen). Öhm, nö. S. Punkt 1 oben.

Wenn es später z. B. aufgrund der Art der Verlegung Probleme am Glasfaserkabel gibt, kostet 1 m an die 80 Euro, sagte der Typ. Kupferkabel bedeutend weniger. Glasfaserkabel müsste auch immer der Anbieter austauschen, Kupferkabel kann man selbst austauschen. Glasfaser ist auch empfindlicher als Kupfer.

Nein, wenn du das richtige Kabel nimmst. Ich hatte bei der Hausbesichtigung gefragt, ob Cat5 ok wäre, und die sagten mir schon Cat5 ginge auch, aber Cat7 sei besser. Der Typ vorgestern am Telefon sagte mir, dass man bei Cat7 bis zu 100 m Länge auch keine Verluste zu verzeichnen hätte. Ein Kollege sagte mir heute sogar, er hat zu Hause Cat8 und würde mir das auch empfehlen, aber wir haben das nicht genauer besprochen, und ich wollte mich informieren. Nach dem, was ich hier gefunden habe:

neige ich dazu, bei Cat7 zu bleiben, denn Cat8 ist anscheinend nur bis zu 30 m, und das könnte zwar reichen, ist aber schon grenzwertig. Da bin ich mit Cat7 auf der sichereren Seite. Vielleicht kann @X_Strom etwas dazu sagen?

Gruß
Christa

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Bei den Netzwerkkabeln überbieten sich die Hersteller mit den Versprechen der möglichen Übertragungsraten.

Dabei ist es ganz einfach:
Zwei Netzwerkdosen nach Cat. 6a, die mit einem Netzwerkkabel Cat. 6a verbunden sind, ergeben bei sauberem Anschluss (einfach nach Anleitung!) eine Übertragungsstrecke, die 10 Gbit/s vollduplex übertragen kann - und zwar bis 100m Länge ohne Verluste.

Dieser Standard ist nun schon 16 Jahre alt.

Es gibt keinen Grund für Komponenten der Kategorien 7 und 8.
Aus Erfahrung wird das höherwertigere Kabel genommen, weil es praktisch kaum teurer ist und ein „gutes Gefühl“ verbreitet.
Es soll Menschen geben, die sehr hochwertiges Kabel nehmen, es nicht austauschbar unter Putz verlegen, mies verarbeiten (Knicke, Paarschirmentfernung, …) und an billige Dosen anschließen und dann stolz sagen „Schau mal, 1 Gbit/s Geschwindigkeit!“.
Das ist wie ein 500 PS Auto mit abgefahrenen Reifen, angezogener Handbremse und defektem Getriebe, das mit 50 km/h durch die Stadt bewegt wird. Klappt!

Ich verlege Kabel der Kategorie 7, weil es mich nicht mehr als das (selten gewordenen) Kabel der Kategorie 6A kostet.
Daran kommen Dosen und Patchfelder der Kategorie 6a, am Ende wird es dann als „ISO Klasse Ea permanent link“ zertifiziert und kann dann garantiert 10 Gbit/s übertragen.

Bei Patchkabeln kaufe ich „superflexible“ Kabel mit TPE-Mantel, die als Gesamtkabel (Stecker - Kabel -Stecker) die Kategorie 6a erfüllen, wobei das Kabel an sich sogar die Kategorie 7 erfüllt.

Seriöse Händler sagen z.B. „Patchkabel Cat.6A (Rohkabel Cat.7)“.
Weniger seriöse bewerben nur das Rohkabel, aus welchem das Patchkabel hergestellt wird und verschweigen, dass man wegen billiger Stecker oder schlechter Verarbeitung am Ende nur ein Kabel nach Cat.5E oder Cat.6 bekommt.

Nochmal zusammengefasst:
100 Mbit/s gehen bis 100m, wenn alles nach Kategorie 5 oder besser fachgerecht installiert wurde.
1000 Mbit/s oder 1 Gbit/s gehen bis 100m, wenn alles Kategorie 5E oder besser ist. 1 Gbit/s ist Standard bei allen verkabelten Netzwerkkomponenten.
10 Gbit/s benötigt Kategorie 6A oder besser, die aktiven Komponenten sind immer noch recht teuer (ein 8-Port-Switch mit 10 Gbit/s kostet etwa 300€ - bei 1 Gbit/s sind es etwa 30€).

Einige Router haben 2,5 Gbit/s Anschlüsse - das ist ein abgespeckter 10 Gbit/s Betrieb, der mit Kategorie 5E auskommt.
5 Gbit/s ist auch so eine verarmte Variante: Hier reicht Kategorie 6.

Und ich predige es immer wieder: Das beste Kabel und die teuersten Dosen bringen exakt gar nichts, wenn ohne Verstand mit engen Biegeradien oder sogar Knicken im Kabel installiert wird oder bei der Dosenmontage geschlampt wird.

Wo immer es geht, arbeite ich nicht mehr mit normalen Netzwerkdosen oder Patchfeldern, sondern benutze sehr schnell montierbare RJ45-Module, die ich dann ins Patchfeld einclipse oder mittels Tragrahmen in die Unterputzdose montiere.
Ich benutze da seit Jahren den Tyco Twist-Jack und nun den Nachfolger, der heißt Commscope Netconnect AMP-Twist SLX 6AS.

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Das wäre doch ein Argument. :slight_smile: Na ja, Dosen werden wir eher nicht brauchen, es geht wirklich nur um die Verbindung zwischen Netzabschluss und Router, also 1:1.

Wo kaufst du die? Gibt’s die dort auch als Meterware? „Superflexibel“ klingt nach dem, was bei uns auch sehr passend wäre. :slight_smile:

Da bin ich mir noch unschlüssig, ob ich ein fertiges Kabel kaufen soll, oder als Meterware mit Steckern, zum Selbstkonfektionieren. Der Typ am Telefon wollte mir von Letzterem abraten und fing an herumzustammeln, dass man eine spezielle Zange bräuchte, ich habe gesagt ja, ich weiß, wir haben eine Crimpzange (ich hatte mich im Vorfeld über die Kabel etwas informiert und hatte schon meinen Mann gefragt, ob wir so etwas haben oder noch besorgen müssten), dann war er wieder „beruhigt“. Wir haben nämlich eine Stelle, wo momentan ein Antennenkabel (wird noch entfernt) durch einen Balken geführt wird, und das Kabel an sich passt durch, aber beim Stecker bin ich mir nicht sicher, das müsste ich mit einem vorhandenen kürzeren Kabel testen und dann eben die Entscheidung treffen: Loch ggf. etwas vergrößern oder eben Kabel und Stecker zum Konfektionieren kaufen.

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Moin,

danke Euch beiden! Wo issn hier der Sterndlwerfer-Button?

Schönen Sonntag noch
Ralf

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Jibt et nich mehr. Du kannst Herzchen verteilen, Herzchen. :wink:

Tschuldigung, ich konnte nicht anders.

Grüße
Pierre

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Moin, Pierre,

weißt Du denn, was ein Sterndlwerfer ist?

Gruß
Ralf

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Das händische Hereinpfriemeln von acht dünnen Äderchen in einen Stecker erspare ich mir.
Ich benutze „feldkonfektionierbare“ Stecker von Rutenbeck, Telegärtner oder Metz Connect.
8 Euro, aber man spart sich Nerven und Arbeitszeit.

Ich verlege aber nie Patchkabel, sondern Verlegekabel.
Netzwerkdose - Netzwerkkabel - Netzwerkdose (oder Patchfeld).
Weil ich faul bin kostbare Arbeitszeit einsparen möchte, „tacker“ ich keine Adern von Hand mit einem Werkzeug auf LSA-Klemmleisten, sondern verarbeite diese Commscope SLX Module.
Wenn man sehr bedächtig arbeitet, dauert das zwei Minuten und liefert eine Verbindung nach ISO Klasse Ea mit sehr guten Messwerten.

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Moin,

Patchkabel sind fertige Kabel mit Steckern? Und wie erkenne ich Qualität? Ist immer Cat7 drin, wenn Cat7 draufsteht?

Dank & Gruß
Ralf

ps: Ist sowas geeignet?

Ich begleite gerade eine Ausschreibung für ein nicht so ganz kleines Rechenzentrum. Soweit Kupfer zum Einsatz kommt, ist auch da genau diese Kombination im Standard. Höherwertig wird es nur auf einigen wenigen Strecken für ganz spezielle Nutzungsszenarien. Auch in den letzten Bürogebäuden, die ich begleite/begleitet habe, wurde/wird es so auf den Etagen umgesetzt.

Nein. Verlegekabel haben nur einen dicken Kupferdraht pro Ader. Das macht sie relativ steif, und sie mögen es nicht, andauernd bewegt und gebogen zu werden. Man verwendet sie in der Gebäudeinstallation, wo sie einmal verlegt (und in Dosen fest angeschlossen) , und dann kaum noch angefasst werden.

Bei Patchkabeln bestehen die Adern aus vielen feinen Drähten (Litze), das macht sie sehr flexibel und wenig anfällig für Kabelbruch bei andauernder Bewegung. Das sind daher typischerweise auch die, die nen Stecker bekommen, und in die Dosen gesteckt werden.
Das wiederum ist auch der Grund, warum es die oft fertig konfektioniert mit Stecker gibt.

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Patchkabel sind fertige Kabel aus flexiblem Material mit Steckern an beiden Seiten.

Gar nicht. Du musst dich blind auf die Angaben des Herstellers / Importeurs verlassen.
Seriöse Firmen verlinken Prüfzertifikate, etwa von der GHMT. Dann wurden wenigstens einmal ein paar Muster unabhängig und genau geprüft.

Die Kombination aus „Verlegekabel“ (starre Leitung, die dauerhaft und fest verlegt werden soll) und „Stecker“ (ein Teil, welches man immer mal aus- und einstecken kann und wobei die Leitung bewegt wird) erscheint mir wenig sinnvoll, erfreut sich aber steigender Beliebtheit.
Würde ich meinen Kunden das so installieren, dürfte ich wohl noch genau einmal da arbeiten: Um dem Murks abzureißen.

Im privaten Umfeld, wo man ein Kabel einmal verlegt, ansteckt und dann in 10 Jahren das nächste Mal bewegt oder umsteckt, sehe ich kein ernstes Problem. Die meisten RJ45 Stecker sind jedoch ausdrücklich nicht für Massivleiter geeignet (die aus deinem Link sind jedoch dafür zugelassen).

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Servus,

das muss man dem Doofen doch sagen, das Verlegekabel starr und steif sind, auf der Rolle sieht man es ihnen nicht an :wink:

Gruß
Ralf

Hat er doch gemacht. :wink:
Auf sein Anraten hin werde ich übrigens bei uns ein flaches Kabel verlegen. War mir zwar von kürzeren Längen bekannt, gibt’s aber auch in der von uns benötigten Länge (geschätzt 25 m, muss aber vor Bestellung genau nachmessen).