'Frühförderung Geld'

Hallo zusammen,

in unserer Nachbargemeinde wird an Kindergärten ein 3-tägige Aktion angeboten wo die Vorschulkinder „an den Umgang mit Geld“ herangeführt werden sollen. Oranisiert wird das, sic, von der Sparkasse.
Sparkassen - Azubis haben die Veranstaltung entwickelt, angeblich in Zusammenarbeit mit Erziehern.

Das Ziel „soll“ sein, dass Kinder frühzeitig lernen, mit Geld umzugehen und später keine Schulden zu machen (ob die Sparkasse das wirklich will?).

Ich finde es nicht sinnvoll, mit Kindergartenkindern, die teilweise noch kaum Zahl- und Mengenverständnis haben, auch kein Taschengeld bekommen, sowas zu machen. Dafür wäre in der Schule, vielleicht ab 8 Jahre, die Gelegenheit. Ich vermute eher eine unterschwellige Werbeaktion der Sparkasse. Es stört mich auch, dass Sparkassenazubis „pädagogische“ Angebote für Kinder entwickeln - was qualifiziert sie dafür?

WAs meint ihr? Würdet ihr euer Kind an sowas teilnehmen lassen?

fragt Bixie

»Fuß in der Tür«
… nennt man diese Anwerbetaktik von Banken, Versicherungen, Religionen und Drogenhändlern.

Ich vermute eher eine unterschwellige Werbeaktion der Sparkasse.

Da liegst du richtig. Wobei der Flachbegriff „niedrigschwellig“ heisst. Hoffentlich auch „niedrigschwallig“.

Gruß

Stefan

Lauwarmakquise
http://de.wikipedia.org/wiki/Akquise#Kaltakquise_und…

Hallo,

Das Ziel „soll“ sein, dass Kinder frühzeitig lernen, mit Geld
umzugehen und später keine Schulden zu machen (ob die
Sparkasse das wirklich will?).

Ich finde es nicht sinnvoll, mit Kindergartenkindern, die
teilweise noch kaum Zahl- und Mengenverständnis haben, auch
kein Taschengeld bekommen, sowas zu machen. Dafür wäre in der
Schule, vielleicht ab 8 Jahre, die Gelegenheit.

Wie soll denn diese Aktion konkret aussehen? Wenn man das wüsste, könnte man vermutlich mehr dazu sagen. Grundsätzlich bin ich aber eher Deiner Meinung:

Kindergartenkindern den Umgang mit Geld beizubringen halte ich für nicht sehr sinnvoll, da sie weder das Mengenverständnis haben, noch die mathematischen Grundkenntnisse (in den meisten Fällen) um nachvollziehen zu können, was Schulden überhaupt sind, noch das Abstraktum „Vermögen“ fassen können (wenn die Aktion von der Sparkasse ausgeht, schätze ich mal, dass das Thema Kontoführung u.ä. eine Rolle spielt), noch überhaupt eine genaue Vorstellung haben, wie Geld und Lebensunterhalt zusammen hängen. Wir haben den Umgang mit Geld in der ersten oder zweiten Klasse gelernt, das ist meiner Meinung nach frühzeitig genug. Ich jedenfalls kann sehr gut mit Geld umgehen :wink:.

Liebe Grüße!

Hallo,

Grundsätzlich bin ich bei solchen „gesponsorten“ Aktionen auch immer misstrauisch. Dennoch:

Das Ziel „soll“ sein, dass Kinder frühzeitig lernen, mit Geld
umzugehen und später keine Schulden zu machen (ob die
Sparkasse das wirklich will?).

Ja! An Kunden mit Guthaben verdient eine Bank tendenziell besser als an welchen mit Schulden. Klingt im ersten Moment paradox, ist aber so.

Daher: Ja, die Sparkasse WILL, dass die Kinder frühzeitig an sie gebunden werden UND dass sie keine Schulden machen. Das schließt sich eben nicht aus!

Gruß

Anwar

Hallo,

hier geht’s um Kundenbindung, mehr nicht. Die Kinder kriegen irgendwann im Laufe der Aktion eine Sparbüchse, die natürlich nur bei der Sparkasse geöffnet werden kann. Dazu müssen die Eltern mit. Diese werden dann meist mit weiteren Werbeangeboten, wie Taschengeldkonto oder Ausbildungssparen beglückt.

Die Kinder in diesem Alter haben von dieser Veranstaltung außer einem unterhaltsamen Tag und einer nagelneuen Sparbüchse nichts.

Schöne Grüße,
Jule

Der „Flachbegriff“ war aber eindeutig ein Tippfehler nach Freud :wink:

Hallo,

ich sehe das genauso wie Du. Vermutlich kommen die Kinder an dem Tag mit einem roten Mäppchen, Knax-Magazin und einen Anmeldeantrag für ein selbstverständlich kostenloses Sparkonto nach Hause.

Den Umgang mit Geld lernt man erst wenn man welches hat (also Taschengeld). Und auch da lernen die Kinder beim Selbermachen, was sich meist so äussert:
Phase 1 - nichts ausgeben, sondern alles sparen, zählen und nochmal zählen
Phase 2 - bei Mama und Papa Geld wechseln (ein 50 Cent-Stück für 5 10er)
Erst bei Phase drei wird tatsächlich Geld ausgegeben - und zwar alles und nur für Dinge, die Eltern für Blödsinnig halten: Magazine mit Plastikzeugs, welches schon beim Anschauen kaputt geht, Sammelkarten und Süssigkeiten.
Phase 4 wäre dann optimaler Weise eine Kombination aus 1 und 3. Also sowohl sparen als auch ausgeben.

Das zählen und wie man dem Alter entsprechend mit Geld umgeht können die Kindergartenerzieherinnen selber mit einem Kaufmannsladen oder einem Markttag üben.

Viele Grüße

Hallo Jule

Die Kinder kriegen irgendwann im Laufe der Aktion eine Sparbüchse, die natürlich nur bei der Sparkasse geöffnet werden kann.

Dir scheint das im Leben unbedingt erforderliche Mindestmaß an krimineller Energie zu fehlen. Hast Du schon mal über die Möglichkeiten nachgedacht, einen Hammer, einen Meißel oder auch eine Metallsäge zum Öffnen der Sparbüchse zu verwenden?

Gruß merimies

Hallo,

Hast Du schon mal über die Möglichkeiten nachgedacht, einen Hammer, einen Meißel oder auch eine Metallsäge zum Öffnen der Sparbüchse zu verwenden?

Offen gestanden: Nein. Meine diesbezügliche kriminelle Energie ließ bestenfalls den Versuch zu, Geldstücke mit Hilfe eines Lineals aus dem Schlitz des Sparschweins zu pfriemeln - ohne nennenswerten Erfolg, aber mit dennoch gehörigem schlechten Gewissen übrigens. Das Teil zu zerstören, hätte ich nie gewagt. Anscheinend ist meine Sozialisation in dieser Hinsicht anders verlaufen als deine.

Schöne Grüße
Jule

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