Frühförderung

Liebe/-r Experte/-in,

mein Sohn ist 2,5 Jahre alt. Er hat größere Probleme über einen längeren Zeitraum zu spielen. Er hat auch Schlafprobleme und ist sprachlich verzögert. Dieses Problem hatte er seit seiner Geburt. Er hängt ständig am „Hosenfuß“ meiner Frau.Seine Spielweise ist sehr oberflächlich und unkonzentriert. Er schmeißt oftmals die Spielsachen nur herum. Meine Frau versucht ihn bei ihrer Hausarbeit zu integrieren. Dies macht er auch sehr gerne. Es ist allerdings nicht immer möglich. Wir haben folgendes seit einigen Wochen verändert:

  • weniger Spielzeug
  • ausgewähltes Spielzeug (Pickler, Montessori)
  • ausgewogene Ernährung

Was könnte man sonst noch machen, so dass mein Sohn länger spielt?
Welches Spielzeug würden Sie empfehlen? (Titel, Verlag)
Wie lange (Zeit) müsste er spielen können?
Wie könnte man seine Unkonzentriertheit verbessern?
Wie müsste ich die Lernumgebung gestalten?

Ich möchte ihn nicht überfordern, aber ich merke wie er selbst unzufrieden ist mit seiner Situation.

Ich möchte mich schon im vorraus bedanken.

Mit freundlichen Grüßen

Robert

Sehr geehrter Herr Robert,

beim Lesen ihres Mails dachte ich spontan an Arne.
Ein Kind, das als Cleverle zu mir kam.
Solange die Mutter dabei war, „klebte“ er an ihr. Alleine mit mir aber war er wesentlich aktiver.

Also ich war natürlich für ihn zunächst mal eine fremde Person, so dass die Mutter anfänglich dabei blieb. Dann aber - ohne großes Aufheben - konnte ich mit ihm interessante Sachen machen. Basteln, musizieren etc.

Aber jeder ist anders. Es geht darum „auf Resonanz“
zu kommen.

Gerne können sie mich anrufen: 07666/4575 - ab nächste Woche Dienstag. Vielleicht kann er ja schon ein Cyber-Cleverle werden.

Viele Grüße
Wolfgang Helmeth
www.EDEJU.de

[Team:Name editiert]

lassen sie sich bloß nicht verrückt machen! So langsam wird erkannt, dass jedes Kind doch anders ist und ganz individuell lernt.
So, wie Sie das bis her gemacht haben ist sehr gut - also einfache Zimmergestalltung - keine verwirrenden Tapetenmuster auf der Wand, nicht zu viel Spielzeug, geregelter Tagesablauf. Lassen Sie sich nicht nervös machen - ziehen Sie nicht so viele Vergleiche mit anderen Kindern - das macht nervös , denn das merkt das Kind auch.
Kurz noch zum Thema - Konzentrationszeit - auch das ist ziemlich individuell - in diesem Alter ist alles in Bewegung und auf jeden Fall von Tag zu Tag unterschiedlich. Einen Tag klappt es bestimmt gut mit dem alleine spielen, anderen Tag gar nicht und es geht nur Mami hier Mami da …
Wie sehen die Schalfprobleme aus?
Was meinen Sie mit oberflächlicher Spielweise?
Wie zeigt sich die sprachliche Verzögerung?
Mein Kind ist zwei Jahre alt und hängt auch ständig an meinem „Hosenfuß“ - er liebt seinen Vater und spielt auch mit ihm - aber es gibt Tage oder Tagesabschnitte, da läßt er mich nichts anderes machen - auch das ist vollkommen normal - schließlich bin ich die Mama, zu der er die tiefste Bindung hat. Und in diesem Alter passieren rasante Veränderungen - alles ist neu, die Zähne wachsen noch, es werden neue Verhaltensweise gelernt - sehr entdeckungsreiche Zeit.

Er schmeißt oftmals die Spielsachen nur herum - das ist auch normal - er schaut bestimmt hinterher zu - wie die sachen rollen, unter dem schrank verschwinden - das sind die ersten experimente. Wenn es allerdings zu turbulent wird - z.B. die sachen werden gegen personen geworfen, so muss man mit entschlossenem „nein“ reagieren und dabei ein sehr ernstes gesicht machen.
Meine Frau versucht ihn bei ihrer Hausarbeit zu integrieren. - super idee.
Dies macht er auch sehr gerne. Es ist allerdings nicht immer
möglich. - das ist auch vollkommen normal in diesem alter.

Wir haben folgendes seit einigen Wochen verändert:

  • weniger Spielzeug
  • ausgewähltes Spielzeug (Pickler, Montessori)- bei meinem sohn habe ich folgende vorlieben bemerkt - probiert doch einfach, wie es bei eurem funktioniert:

natürlich muss man mit dem kind spielen - zumindest zu anfang: murmelbahn, murmeln umtöpfen - geworfen dürften sie auch werden aber nur in einem begrentzten raum - hierfür haben wir vom möbelladen einen großen karton bekommen und diesen zu einem häuschen umgebaut - dort dürfte unser sohn die murmeln, kastanien und bälle schmeißen. Alles andere war verboten - das hat er ziemlich schnell verstanden.

  • ausgewogene Ernährung - was versteht ihr darunter? Ich empfehle eine ausseinandersetzung mit der 5 elemente küche - nach der traditionellen chinesichen medizin - ich rate keine 100% übernahme aber elemente davon sind sehr gut.
    Was könnte man sonst noch machen, so dass mein Sohn länger spielt? - was meint ihr mit länger?
    Welches Spielzeug würden Sie empfehlen? (Titel, Verlag)- welches spielzeug habt ihr?
    Wie lange (Zeit) müsste er spielen können? ich weigere mich die spieldauer in minuten zu messen - es ist sehr individuell - in diesem alter auf jeden fall.
    Wie könnte man seine Unkonzentriertheit verbessern?
    Wie müsste ich die Lernumgebung gestalten?

Ich möchte ihn nicht überfordern, aber ich merke wie er selbst
unzufrieden ist mit seiner Situation. - wie macht sich seine unzufriedenheit bemerkbar?

Vertrauen sie ihrem kind - bespielen sie ihn nicht zu toll - seien sie einfach für ihn da - vielleicht ist ihr kleiner in der phase, in der er einfach nur viel bewegung und körperkontakt braucht.
In der frühförderung wird auf die sinne konzentriert:
fühlen, schmecken, richen, sich selber spüren (propriozeptive wahrnehmung), gleichgewicht, sehen, hören - 7 und nicht 5 sinne! gehen sie diese sache gedanklich durch und beobachten, was ihr kind in diesen bereichen zu viel- oder zu wenig hat - eine Lektüre dazu: Jean Ayres - die frühkindliche entwicklung - mit vielen beispielen

eine schöne lektüre
und viel spaß mit ihrem kind
sabina

Lieber Robert,

zunächst einmal vielen Dank für Ihr Vertrauen.

Jedoch muss ich Ihnen ein paar Fragen zurück werfen. Haben Sie Ihren Sohn schon mal bei einer Frühförderstelle vorgestellt? Wenn nein: warum? Wenn ja: was lief dort bisher. Bekommt er schon therapeutische Maßnahmen wie z.B. Logopädie? Da ich Ihren Sohn nicht gesehen habe bzw. ihn nicht beobachten kann, kann ich keine (Fern-)Diagnose stellen. Welches Spielzeug haben Sie ihm angeboten? Montessori ist zwar an und für sich nicht schlecht, jedoch arbeitet der Ansatz ja nach einer festen Struktur. Und was für das eine Kind gut ist muss es noch lang nicht für das Andere sein. Bei Kindern mit ADS bspw. (wobei man da auch wieder über ADS streiten kann)ist Montessori m.E. nicht die beste Wahl. Dass Ihre Frau ihn in die Hausarbeit integriert finde ich sehr gut, die Frage ist allerdings: was macht er dort mit seinen 2,5 Jahren? Führen Sie sich vor Augen, dass er erst 2,5 Jahre alt ist und Kinder sind auch im Spielverhalten unterschiedlich. Können sich die einen stundenlang mit Bauklötzen beschäftigen, sind die anderen eher ruhelos. Das Extreme macht dann die Auffälligkeit aus. geht Ihr Sohn schon in einen KiGa o.ä.? Haben Sie Kontakt zu anderen Familien mit etwa gleichaltrigen Kindern? Wie äußert sich seine Unzufriedenheit? Und nun eine etwas heikle Frage, die Sie nur sich beantworten müssen: möglich ist immer auch, dass Kinder auf ihre Umgebung reagieren, d.h. z.B. der Tod eines sehr nahen Angehörigen (z.B. Oma), Ehe- oder Familienprobleme, Arbeitslosigkeit, Umzug etc. Kinder reagieren dann auf ihre Umwelt mit ihrer Art, damit sie damit fertig werden.
Vielleicht möchten Sie diese Fragen (die vor gestellten) einmal beantworten. Und ich würde Ihnen empfehlen eine Frühförderstelle aufzusuchen. Dort gibt es meist die Möglichkeit, dass eine Diagnostik erhoben wird und Empfehlungen für weitere/andere Therapien gegeben werden. Aufgrund der „neuen“ Frühförderverordnung ist es dann auch möglich, dass Therapien (z.B. Logopädie) als Komplexleistung verschrieben werden können, d.h. wenn Ihr Kinderarzt sein Budget übersteigt, jedoch nachweisen kann, dass er so und soviel Kindern Therapien als Komplexleistung verschrieben hat, wird er nicht in Regress genommen.

Mir ist klar, dass Sie gerne eine Lösung möchten und Sie diese Mail nicht gerade befriedigt. dennoch hoffe ich, dass ich Ihnen ein wenig weiterhelfen konnte.

Mit freundlichen Grüßen
Daniela Hast

Hallo,
also ich kann da nichts hilfreiches zu sagen. Meine Kinder sind mittlerweile auch 10 und 12 und ich weiß nicht, ob ein 2,5 jähriger sich schon lange konzentrieren muss. Wenn Sie aber das Gefühl haben, dass etwas " nicht in Ordnung " ist, würde ich mit dem Kinderarzt sprechen und notfalls ein Frühförderungszentrum oder ähnliches aufsuchen. Mein Sohn hat ADHS und mir war, als er 6 Wochen alt war klar, dass er sich nciht normal entwickelt. Die Diagnose steht aber erst seit er 9 Jahre alt ist.Ich war überall un bin schließlich in die Kinder- und Jugenpsychiatrie der Uni Köln gegangen. Ich würde auf jeden Fall abklaren lassen, ob er etwas derartiges hat. MfG C. Janetzki

Hallo,

gerne versuche ich Ihnen ein paar Ratschläge zu geben.
Zuerst einmal sollte Ihr Sohn beim Kinderarzt vorgestellt werden um eine körperliche Ursache für seine Schlafprobleme und die Unruhe ausschließen zu können.
Eine sprachliche Verzögerung in diesem Alter ist ebenfalls Grund für eine medizinische Abklärung, so könnte es z.B. sein, dass das Hörvermögen eingeschränkt ist. Das hat eine Sprachentwicklungsverzögerung und meist auch Auffälligkeiten im Verhalten zur Folge.
Kinder in diesem Alter sind oft noch sehr fixiert auf ihre Bezugsperson und haben große Angst, wenn sie sich außer Sichtweite begibt. Das lässt sich nur mit viel Liebe und Geduld verbessern.
Eine konkrete Spielzeugempfehlung habe ich nicht, grundsätzlich eignet sich alles was nicht gefährlich ist zum Spielen. Gerne imitieren Kinder die Erwachsenen und benutzen dementsprechende Gegenstände (Kochuntensilien, Werkzeug,…).
Mit 2,5 Jahren spielen Kinder noch nicht sehr lange mit einem Spiel, sie können jedoch in eine Tätigkeit die sie anspricht bisweilen regelrecht „versinken“.
Eine ganz wichtige Sache ist das „Bücheranschauen“. Nehmen Sie sich Zeit, setzen Ihren Sohn auf den Schoß und schauen Sie mit ihm ein Bilderbuch an. Wichtig ist hier wiederrum nicht dass das Betrachtete Ihrem Sohn Wissen verschafft, sondern die gemeinsame Aufmerksamkeit auf eine Sache. Da wird dann viel gesprochen und zugehört, die Bindung zwischen Eltern und Kind bestärkt und die Ausdauer trainiert.
Eine liebevolle Umgebung ist die beste Lernumgebung, durch das Aussortieren von Spielzeug und das Mithelfen-Lassen haben Sie ja schon viel Gespür für seine Bedürfnisse gezeigt. Lassen Sie sich nicht in einen „Förderstress“ hineinziehen.
Die in diesem Alter meist einsetzende „Trotzphase“ macht Kindern und Eltern auch oft zu schaffen und zeigt sich hier vielleicht auch ein wenig.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein bisschen helfen.
Sollte medizinisch alles o.k. sein und die Probleme auch im Kindergarten weiter bestehen, so würde ich ihn in einer Frühförderstelle vorstellen.

Viele Grüße

Christa Mayr

Liebe/-r Experte/-in,

mein Sohn ist 2,5 Jahre alt.

Probleme über einen längeren Zeitraum zu spielen, Schlafprobleme,sprachlich verzögert.
Er hängt ständig am „Hosenfuß“ meiner Frau.
Spielweise ist sehr oberflächlich undunkonzentriert,
schmeißt oftmals die Spielsachen nur herum.

Meine Frau versucht ihn bei ihrer Hausarbeit zu integrieren.
Dies macht er auch sehr gerne. Es ist allerdings nicht immer möglich. Wir haben folgendes seit einigen Wochen verändert:

  • weniger Spielzeug
  • ausgewähltes Spielzeug (Pickler, Montessori)
  • ausgewogene Ernährung

Was könnte man sonst noch machen, so dass mein Sohn länger
spielt?
Welches Spielzeug würden Sie empfehlen? (Titel, Verlag)
Wie lange (Zeit) müsste er spielen können?
Wie könnte man seine Unkonzentriertheit verbessern?
Wie müsste ich die Lernumgebung gestalten?

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Hallo.
das alles ist aus der Ferne, ohne Anmnese und weitere Infos, vor allem aber, ohne das Kind gesehen zu haben, schwer zu beantworten.
Wo kommen sie denn her? Gibt es in ihrer Stadt eine Frühhförderstelle? Dann würde ich mich an ihrer Stelle da mal hinwenden.
Außerdem ist der Kinderarzt gefragt, es müsste da schon im Rahmen der „U s“ die Verzögerung und Unruhe bei dem Spielverhalten und der Anhänglichkeit festgestellt haben, oder nicht? Sprechen sie ihn doch eimnmal direkt an. Eventuell brauchen sie ergotherapeutische Unterstützung für ihr Kind. Wegen der fehlenden Sprache wäre ein Pädaudiologe gefragt, der das Gehör und die Hörwahrnehmung mal testet und gegebenfalls Logopädie verordnet.
Lassen sie sich nicht von den Ärzten abwimmeln!
Was sie schreiben macht schon Bauchweh.
Liebe Grüße!
Allu

[Team:Name editiert]