Frust

Hallo,

ich habe drei Schulkinder, alle ziemlich dicht aufeinander. Sie gehen in die 6.,5. und 3. Klasse.
Aber so langsam holt mich der Frust ein. Ich bin nachmittags die Hilfslehrerin und habe das Gefühl, ich kann keinem der Kinder wirklich gerecht werden.

Haben meine Kinder die A…karte gezogen, weil sie nicht als Einzelkinder aufwachsen? Im Moment bin ich ziemlich genervt über unser Schulsystem und dessen Auswirkungen. Ich höre mich unter den Eltern um und und alle haben dasselbe Problem. Schule ohne Unterstützung durch die Eltern funktioniert nicht.

Vielleicht hat jemand Tipps gegen meine unbändige Ohnmacht, die ich zur Zeit sehr stark empfinde?!?
Übrigens geht keines meiner Kinder in eine Schule, die ihnen Lehrerseits nicht empfohlen wurde. Daran liegt es nicht.
Wie kriegen das andere Eltern hin, die mehr als zwei Schulkinder zu betreuen haben? Über Erfahrungen freue ich mich.

NoName

H wie Hola.

Was ist denn genau Dein Problem beziehungsweise wo stehst Du vor Dingen, von denen Du der Meinung bist, daß Du sie nicht bewältigen kannst?

MfG

Hallo,
ich bin einerseits selbst Lehrerin an einem Gymnasium, andererseits habe ich zwei Töchter großgezogen. Ich habe meinen Kindern nie regelmäßig bei den Hausaufgaben geholfen (dazu hätte ich auch gar keine Zeit gehabt)- mal Vokabeln abfragen oder mal Mathe erklären ausgenommen- und erwarte das auch nicht von den Eltern meiner Schüler.
Wenn du den Eindruck hast, dass die Schule es als selbstverständlich voraussetzt, dass du für deine Kinder den „Hilfslehrer“ spielst, solltest du das Gespräch mit den Lehrern deiner Kinder suchen. Grundsätzlich sind Eltern nicht dafür da, mit ihren Kindern zu lernen, allenfalls (bis zu einem gewissen Alter) dafür, sicher zu stellen, dass sie es selbstständig tun.
Gruß Orchidee

Hallo,

Du schreibst, dass es anderen auch so geht. Was mir dazu einfällt:

Vielleicht könntest du gemeinsam mit anderen Eltern die Lehrer ansprechen und ihnen erklären, was schiefzugehen scheint - was von mehreren Leuten kommt, hat mehr Gewicht.

Wäre ein „Hausaufgabenclub“ mit anderen interessierten Eltern und Kindern ein Möglichkeit - die wissen vielleicht, was du nicht weißt und umgekehrt?

Gruß,

Beate

Beispiel:
Ich stelle in Mathe fest, dass mein Kind ein neues Thema angefangen hat und nichts aber auch gar nichts verstanden hat. Ich mache mir natürlich meine Gedanken…
Ich entschließe mich, den gesamten Stoff mit ihr durchzuarbeiten.
Dann kommt die Mathearbeit. Kind kommt ganz gut zurecht. Arbeiten werden zurückgegeben…Klassenarbeit nicht bewertbar, so schlecht ausgefallen, dass Lehrerin den Durchschnitt nicht erzählen wollte (mein Kind hat durch die Aufarbeitung verhältnismäßig gut abgeschnitten,nur mal nebenbei gesagt).

Englisch die gleiche Situation. Kind versteht gar nichts. Ich arbeite wieder mit Kind alles auf. Arbeiten kommen zurück mit einem Klassendurchschnitt von 4,3.

Die Englischarbeit und die Mathearbeit liefen zeitgleich. Nach dem schlechten Abschneiden, werden die Kinder nun unter Druck gesetzt, dass sie eine Schulstufe absteigen würden, wenn keine besseren Arbeiten geschrieben würden.

Mein anderes Kind 3. Klasse, 1. HJ kommt aus der Schule mit Divisionsaufgaben. 100 : 7, 1oo:8 etc… Bis jetzt hatte es Divisionsaufgaben im kleinen Einmaleins Bereich, die aber noch nicht richtig gefestigt sind. Ich frage, ob es überhaupt wisse, wie die Aufgaben zu rechnen seien? Kind weiß es nicht. Ich setze mich also wieder dazu und rechne mit dem Kind die Aufgaben.
Ich hab erwartet, dass am nächsten Tag die Aufgaben noch einmal durchgegangen werden.War aber nix…Dann kam die Mathearbeit und ähnliche Aufgaben waren gefordert.

Irgendetwas läuft in meinen Augen nicht rund. Das ist doch alles nicht mein Job!?! Gleichzeitig fühle ich mich unter Druck, weil, wenn ich ihnen nicht helfe, die Noten entsprechend wären.

Gruß NoName

Hallo NoName,

Ich entschließe mich, den gesamten Stoff mit ihr
durchzuarbeiten.

Englisch die gleiche Situation. Kind versteht gar nichts. Ich
arbeite wieder mit Kind alles auf.

das hört sich aber nicht „normal“ an. Hast du denn mal die Lehrer darauf angesprochen? Wenn das bei anderen Eltern ähnlich ist, solltet ihr euch vielleicht mal zusammen hinsetzen und darüber sprechen. Dein Job ist es nämlich eigentlich nicht, deinen Kindern alles beizubringen. Da könntest du ja gleich zum Heimunterricht übergehen.

Jetzt kenne ich das Konzept, dass man den Kindern erst einmal unbekannte Aufgaben gibt, um ihnen die Möglichkeit zu geben selbst Lösungswege zu entwickeln und nicht gleich mit Standardformel vorzugreifen. (Basierend auf der Idee, dass man sich Lösungsmöglichkeiten leichter einprägt, wenn man sie selbst herausgefunden hat.) Aber ohne sowas dann nochmal durchzugehen und Missverständnisse zu klären bzw. Standardformeln als weitere Alternative anzubieten, geht das eigentlich nicht.

Kel

Hi,

im Grossen und ganzen lese ich heraus, dass deine Kinder nicht schlechter sind als andere Kinder.
So schwer es auch ist, zieh dich langsam aber sicher zurück von der Funktion als Nachhilfelehrer.

Frage: Handelt es sich um eine Grosstadt mit hohem Ausländeranteil?

Gruss,

Hallo,
es handelt sich um eine kleine, idyllische Gemeinde, mit eher geringem Ausländeranteil.
Gruß
noname

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Aus Lehrersicht
Hallo,
ich versuche mal aus Lehrersicht zu sprechen, ich weiß zwar nicht welche Schulart dein Kind besucht, aber vielleicht kann ich dir ja helfen.

Beispiel:
Ich stelle in Mathe fest, dass mein Kind ein neues Thema
angefangen hat und nichts aber auch gar nichts verstanden hat.

Das ist völlig normal! Klingt hart, ist aber so. Natürlich gibt es immer Kinder; die nach 45 Min alles checken, das ist aber eher die Ausnnahme. Deswegen wird ja auch nicht ständig was Neues durchgenommen sondern viel wiederholt. Also abwarten!

Ich mache mir natürlich meine Gedanken…
Ich entschließe mich, den gesamten Stoff mit ihr
durchzuarbeiten.

Das kann dein Kind überfordern. Wenn es den Anfnag des Themas noch nicht verstanden hat, dann nicht die ganze Materie beabeiten, das wird em vielleicht zu viel.

Dann kommt die Mathearbeit. Kind kommt ganz gut zurecht.
Arbeiten werden zurückgegeben…Klassenarbeit nicht bewertbar,
so schlecht ausgefallen, dass Lehrerin den Durchschnitt nicht
erzählen wollte (mein Kind hat durch die Aufarbeitung
verhältnismäßig gut abgeschnitten,nur mal nebenbei gesagt).

Ok, das kann viele Gründe haben. Du kannst doch beruhigt sein,dass dein Kind gut abgeschnitten hat. Und die Arebit wird wiederholt und dann ist es bestimmt auch nochmal gut, wenn der Stoff der gleiche ist.

Die Englischarbeit und die Mathearbeit liefen zeitgleich. Nach
dem schlechten Abschneiden, werden die Kinder nun unter Druck
gesetzt, dass sie eine Schulstufe absteigen würden, wenn keine
besseren Arbeiten geschrieben würden.

Das ist vielleicht nicht ganz die richtige Motivation… Aber wenn dein Kind gut ist (vergiss den Durchschnitt!), kanns Dir ja egal sein.

Mein anderes Kind 3. Klasse, 1. HJ kommt aus der Schule mit
Divisionsaufgaben. 100 : 7, 1oo:8 etc… Bis jetzt hatte es
Divisionsaufgaben im kleinen Einmaleins Bereich, die aber noch
nicht richtig gefestigt sind. Ich frage, ob es überhaupt
wisse, wie die Aufgaben zu rechnen seien? Kind weiß es nicht.
Ich setze mich also wieder dazu und rechne mit dem Kind die
Aufgaben.
Ich hab erwartet, dass am nächsten Tag die Aufgaben noch
einmal durchgegangen werden.War aber nix…Dann kam die
Mathearbeit und ähnliche Aufgaben waren gefordert.

Gaanz allgemein: Es kann sehr viele Gründe haben warum das Kind etwas nicht versteht und falls es der Großteil der Klasse ist, merkt das der Lehrer ja am nächsten Tag und dann MUSS der Stoff halt nochmal wiederholt werden zumal es ja die Grundschule ist!

Hilf nicht so viel bei den HA, das bringt keinem was- auch nciht deinem Kind!Der LEhrer ist für die Vermittlung zuständig und du kannst zwar helfen, aber bist kein Nachhilfelehrer!

Irgendetwas läuft in meinen Augen nicht rund. Das ist doch
alles nicht mein Job!?! Gleichzeitig fühle ich mich unter
Druck, weil, wenn ich ihnen nicht helfe, die Noten
entsprechend wären.

War das vorher so? D.h. deine Kinder hatten schlechte Noten wenn du nicht geholfen hat? Falls ja könnte es eventuell sein (ich kenn die ja nicht!) dass sie vielleicht nochmal ein Jahr oder so auf eine Schulstiufe drunter sollten.Also evtl. wie gesagt

Viel Erfolg
Claudia