Fuchstest

Hallo,

seit den 90er-Jahren hat die Obrigkeit Kenntnis von solchen Praktiken, heißt es gerade im Radio.

Nona, seit den zehntausendneunziger-Jahren vor unserer Zeitrechnung oder was?

Grad hab ich eine S-Bahn verscheucht.

Marzeppa

seit den 90er-Jahren hat die Obrigkeit Kenntnis von solchen
Praktiken, heißt es gerade im Radio.

hi, meinst du das hier?

!"Misshandlung in Mittenwald?
Beim Gebirgsjägerbataillon 233 im oberbayerischen Mittenwald ist offenbar ein Untergebener misshandelt worden. Die Beschwerde beim Wehrbeauftragten des Bundestags bezieht sich auf schikanöse Rituale namens „Hochzugkult“ und „Fuchstest“.

Ein Sprecher der Bundeswehr in Bad Reichenhall bestätigte im Bayerischen Rundfunk die Vorwürfe. Demnach soll ein ehemaliger Soldat, nach bisherigen Erkenntnissen ein Wehrpflichtiger, im Juni 2009 von älteren Mannschaftsdienstgraden schikaniert worden sein. Dies sei weitgehend außerhalb der Dienstzeit und des Dienstgeländes geschehen, allerdings seien auch Vorgesetzte informiert gewesen.

Bei den gemeldeten Vorfällen habe es sich um den so genannten „Hochzugkult“ sowie einen „Fuchstest“ gehandelt. Dabei gehe es um Rituale zur Aufnahme in den Mannschaftsdienstgrad beziehungsweise zur Ermittlung der Hackordnung in einer Gruppe, erläuterte der Sprecher. Innerhalb der Bundeswehr werde den Vorwürfen des mittlerweile aus der Bundeswehr wieder ausgeschiedenen Soldaten seit vergangenem Samstag nachgegangen, die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Schweineleber mit Hefe
Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Reinhold Robbe, sprach in der „Süddeutschen Zeitung“ von einer „Angelegenheit von offenbar größerer Dimension“. Dem Blatt zufolge sollen Soldaten unter anderem gezwungen worden sein, bis zum Erbrechen Alkohol zu trinken und rohe Schweineleber mit Hefe zu essen.

Fälle in Coesfeld kamen vor Gericht
2008 hatte das Landgericht Münster fünf ehemalige Ausbilder unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und entwürdigender Behandlung von Untergebenen zu Bewährungsstrafen verurteilt. Nach Ansicht des Gerichts hatten die Angeklagten bei simulierten Geiselnahmen mehr als 160 Rekruten in einer Kaserne im nordrhein-westfälischen Coesfeld misshandelt."

Nona, seit den zehntausendneunziger-Jahren vor unserer
Zeitrechnung oder was?

Grad hab ich eine S-Bahn verscheucht.

Wat? Werbisdudenn?

grüsse borthi

Ja, auf dieses Beispiel bezog ich mich.

Solche Rituale sind seit urdenklichen Zeiten üblich und zweckdienlich. Deswegen halte ich die Statements hochgesteller Persönlichkeiten, sie hätten garnichts (Guttenberg) oder seit den 90er-Jahren erst davon gewußt, für blödes Gequatsche.
Genausogut könnte man behaupten, eine S-Bahn verscheucht zu haben.

Gruß

Marzeppa

Solche Rituale sind seit urdenklichen Zeiten üblich und
zweckdienlich.

Hallo,
üblich, ja.
Aber welchen zweckdienlichen Zweck hat es, rohe Schweineleber mit Hefe an die Rekruten zu verfüttern?

Die meisten Politiker, die behaupten davon keine Kenntnis zu haben, werden wahrscheinlich nicht gedient haben.

grüsse borthi

Hallo

Guttenberg hat angeblich ausgerechnet bei den Gebirgsjägern in Mittenwald gedient.

Aber welchen zweckdienlichen Zweck hat es, rohe Schweineleber
mit Hefe an die Rekruten zu verfüttern?

Das ist nach der Grundausbildung. In der Stammeinheit.
Der Kamerad demonstriert, daß er für seine Kameraden Mißempfindungen akzeptiert.

Gruß

Marzeppa

Die meisten Politiker, die behaupten davon keine Kenntnis zu
haben, werden wahrscheinlich nicht gedient haben.

Psst: Nicht weitersagen, aber ich diene jetzt gerade in diesem Moment und wusste davon auch nichts - und nun?

All diejenigen, die davon reden, dass man das alles hätte wissen müssen (überall und nirgandwo und überhaupt aus Prinzip) haben a) keine Ahnung von gruppendynamischen Prozessen b) keine Ahnung von Soziologie und Psychologie allgemein und c) überhaupt keine Ahnung von Bewältigungsstrategien und Teambildungsstrategien innerhalb von Streitkräften. Also von Gruppen in denen die Gruppenmitglieder unmittelbar dafür trainiert und ausgebildet werden Extrem- und Extremstsituationen gemeinsam zu bestehen, den Tod als Berufsrisiko akzeptieren zu müssen und dies all diese Herausforderungen durchaus als Mitglied einer Elite gemeinsam zu bestehen.
Dass es dabei entsprechende klare Überschreitungen von bindenden Normen gibt ist nicht gut, aber ein Risiko, dass man akzeptieren muss (Menschen sind so) - genauso, wie man bei Überschreitungen klar sanktionieren muss.

Dieses riesen Gejammere all überall ist weder konstruktiv, noch angebracht. Scheiße passiert - überall und immer, also sanktionieren und weiter gehts.

Gruß Andreas

Hi,
soviel zu harmlosen Initialisierungsriten.
Man sollte „Fuchstest“ nicht mit dem weniger harmlosen CIA „Waterboarding“ vergleichen/gleichsetzen.
Aber, bei der Bundeswehr wird sogar " auf Menschen gezielt"!
Das ergäbe auch eine Blöd-Schlagzeile: BW zielt auf Menschen! Bewachung der Kaserne mit geladenem Gewehr!
Ich schlage vor, als Initialisierungsritus der BW Eliten künftig eine Gedenkstätte zu besuchen (lassen). Danach ein Besuch des „Närrischen Hohen Hauses“ mit Büttenvorträgen führender Narrhalesen.
Anschließendes Wehrdienstverweigern inklusive.
lg O

http://www.readers-edition.de/2010/02/13/waterboardi…

Zitat:
Der neue Missbrauchskandal bei der Bundeswehr hat Streitkräfte, Politik und Qualitätsmedien aufgeschreckt. Die Rekruten der Gebirgsjäger waren in Mittenwald entwürdigenden Ritualen unterworfen worden. Ein Soldat hatte in einer Beschwerde an den Wehrbeauftragten des deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, geschildert, dass die Soldaten im Juni 2009 Alkohol trinken und rohe Schweineleber hätten essen müssen. Auch wurden Rollmöpse mit Frischhefe verzehrt. Es sei darum gegangen, in einer soldatischen Hierarchie aufzusteigen.
Jetzt stellt sich heraus, dass alles “noch viel schlimmer” (Spiegel) ist als “bisher angenommen” (dpa). Nach PPQ-Recherchen sind entwürdigende Rituale wie in Mittenwald nicht nur bei der Bundeswehr an der Tagesordnung, sondern auch in tausenden von Jugendferienlager in ganz Deutschland und auf mehreren hundert Hochseeschiffen unter deutscher Flagge. Unter dem Deckmantel von angeblichen “Äquatortaufen” und “Neptunfesten” kommt es hier immer wieder zu Übergiffen auf Passagiere und neu zur Besatzung gestoßene Mannschaftsmitglieder. Ein Opfer der Mißhandlungen berichtet immer noch schwer traumatisiert: “Schon wird unsanft das Schott unseres Gefängnisses aufgerissen, und der pickelhaubentragende Tiefseepolizist befreit uns aus unserer misslichen Lage. Gefesselt führt er uns an Deck, ehrfürchtig starren wir auf Neptun, seine liebliche Tochter Thetis, den ernst dreinschauenden Pastor und nicht zuletzt auf den sadistisch grinsenden Tiefsee-Doktor, über dessen medizinische Behandlungsmethoden seit Tagen hinter vorgehaltener Hand abenteuerliche Geschichten erzählt werden.”
Danach, so der von PPQ gefundene Zeuge der menschenunwürdigen Praktiken, hätten alle Gefangenen einem der Täter “den rechten großen Zeh küssen” müssen. Dieser sei “mit einer undefinierbaren schwarzen und stinkenden Masse über und über eingeschmiert” gewesen, diese habe aus “Wagenschmiere, Fischpaste, faulen Eier, Kaffeesatz” bestanden. “Widerwärtig”, urteilt das Opfer, das wenig später von den grinsenden Sadisten vor den Augen einer völlig abgestumpften und mitleidlos johlenden Zuschauermenge gezwungen wurde, eine angebliche “Äquator-Pille” in Knödelgröße zu schlucken, “die in Farbe, Geruch und Geschmack der Schmiere an Thetis’ Fuß in nichts” nachgestandne habe.
Der nächste Akt der unmenschlichen Zeremonie, über die bislang von Opfern wie Tätern aus Scham der Mantel des Schweigens gedeckt worden war, sei dann eine sogenannte “Reinigung” mit einer äußerst unangenehmen Seifenlauge, vermischt mit Heringsbrühe, gewesen, zu der auch eine angebliche “Rasur” unter Verwendung einer Toilettenbürste gehörte.
Die Tortur durch die offensichtlich völlig entmenschten Täter, die auch Frauen nicht verschonten, gipfelte schließlich in dem als “Waterboarding” bekannten Verfahren der CIA, das von der Uno und der Bundesregierung als offizielle Folterart anerkannt ist: “Wir wurden von einigen muskelbepackten Helfershelfern kräftig unter Wasser gedrückt”, erinnert sich der Mann. Erst als er gemeint habe, ersticken zu müssen, sei er “zum Luftholen kurz an die Oberfläche gezerrt” worden. “Dies mehrere Male hintereinander, bis auch zum Luftholen keine Möglichkeit mehr gegeben ist, denn beim Auftauchen muß zuerst das geschluckte Salzwasser aus dem Munde, was beim Einatmen natürlich hinderlich ist.”
Dem Tod knapp entkommen, ist es nach Ansicht von Experten besonders grausam für die zahllosen Opfer der gewaltigen Welle der Mißbrauchsfälle, dass die Täter nicht davor zurückschrecken, Fotos und Filme der niederträchtigen Quälereien im Internet zu veröffentlichen. “Damit werden viele Opfer ein zweites Mal mißbraucht”, sagt ein Experte, der dringend dafür plädiert, neue gesetzliche Regelungen zu schaffen. “Menschenunwürdige Bestrafungsrituale müssen verboten werden”, fordert er, “da darf sich auch niemand auf irgendeine alte Tradition herausreden dürfen.”

Hallo.
Natürlich dient dies irgendwelchen Zwecken. Die Frage ist nur, ob dies akzeptable Zwecke sind und selbst wenn dem so ist, ob die Mittel dazu geeignet sind.

Der Kamerad demonstriert, daß er für seine Kameraden
Mißempfindungen akzeptiert.

Der Kamerad demonstriert, dass er sich zur allgemeinen Belustigung demütigen lässt und u. U. sogar niemandem nützliche gesundheitliche Schäden in Kauf nimmt.

Gruß
Werner

Hi,

Psst: Nicht weitersagen, aber ich diene jetzt gerade in diesem
Moment und wusste davon auch nichts - und nun?

Mehr als bedenklich, dass du derartige Umtriebe schönredest.

All diejenigen, die davon reden, dass man das alles hätte
wissen müssen (überall und nirgandwo und überhaupt aus
Prinzip) haben a) keine Ahnung von gruppendynamischen
Prozessen b) keine Ahnung von Soziologie und Psychologie
allgemein und c) überhaupt keine Ahnung von
Bewältigungsstrategien und Teambildungsstrategien innerhalb
von Streitkräften.

Oder sie haben es im gegensatz zu dir und den Primaten, die das in Mittenwald veranstaltet haben, erst Recht. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. In jeder anderen sozialen Situation funktionieren gruppendynamische Prozesse ohne menschenverachtende und sinnfreie Rituale.

Also von Gruppen in denen die
Gruppenmitglieder unmittelbar dafür trainiert und ausgebildet
werden Extrem- und Extremstsituationen gemeinsam zu bestehen,
den Tod als Berufsrisiko akzeptieren zu müssen und dies all
diese Herausforderungen durchaus als Mitglied einer Elite
gemeinsam zu bestehen.

Ich glaube, du schaust zu viel fern. Was du hier schreibst trifft - wenn überhaupt - auf ein paar Hansel in Afghanistan zu, nicht aber auch alle anderen Verteidiger an der Heimatfront, die in Deutschland bequem am Schreibtisch sitzen oder in Kasernen herumsumpfen. Da vermag ich keinerlei todesmutige Bewältigung von Extremsituationen zu erkennen. Aber selbst wenn es so wäre zeichnet sich ein intelligenter Mensch durch andere Formen des Einsatzes für Kameraden aus als durch Teilnahme an schwachsinnigen Ritualen und Vorgesetzte, die sowas akzeptieren, gehören hochkant rausgeschmissen.

Aber natürlich wußten die von nichts, es fand auch immer außerhalb der Dienstzeit und außerhalb der Kaserne versteckt im Wald statt. Niemand hat drüber geredet und alle waren in Zivilklamotten und ganz freiwillig dabei. Ja nee, iss klar…

Dass es dabei entsprechende klare Überschreitungen von
bindenden Normen gibt ist nicht gut, aber ein Risiko, dass man
akzeptieren muss (Menschen sind so)

Was für ein abstruses Menschenbild hast du??? Entwürdigende Rituale hat man ganz klar nicht zu akzeptieren!!!

Dieses riesen Gejammere all überall ist weder konstruktiv,
noch angebracht. Scheiße passiert - überall und immer, also
sanktionieren und weiter gehts.

Ich glaube eher, dass man Verantwortliche und Vorgesetzte, die es mit deiner Denke akzeptiert haben, fristlos auf die Straße setzen muss. Dann lernen alle anderen, dass dieses kein geeigneter Weg ist um irgendwelche pubertären Männlichkeitsriten zu zelebrieren.

Gruß,

MecFleih

Pssst Andreas,

Psst: Nicht weitersagen, aber ich diene jetzt gerade in diesem
Moment und wusste davon auch nichts - und nun?

das du davon nichts weisst, liegt vielleicht daran das der gemeine Soldat dies nicht so gerne vor Offizieren kundtut:wink:)

grüsse borthi

Wenn ein Soldat ausgeguckt und wiederholt gequält oder gefährdet wird, vielleicht noch unter Beteiligung von Dienstgraden, dann ist die Angelegenheit entartet, wenigstens beim deutschen Militär.

Will man hingegen zu besonderer Grausamkeit erziehen, wird man auch Rituale erlauben, die bisweilen zum Ableben eines Kameraden führen. Dies soll in der Sowjetarmee so praktiziert worden sein.

Gruß

Marzeppa

Hallo Marzeppa,

wie definierst du entartet?

Vielen dank für deine Hilfe erstmal.

Sohn Mannheims

Entartet
Damit meine ich im gegebenen Zusammenhang ein klares „geht nicht!“

Gruß

Marzeppa

Mehr als bedenklich, dass du derartige Umtriebe schönredest.

Mehr als bedenklich, dass du nicht mal das liest (oder nicht in der Lage bist das zu verstehen) auf das du vorgibst zu antworten.

Oder sie haben es im gegensatz zu dir und den Primaten, die
das in Mittenwald veranstaltet haben, erst Recht. Der Zweck
heiligt nicht die Mittel. In jeder anderen sozialen Situation
funktionieren gruppendynamische Prozesse ohne
menschenverachtende und sinnfreie Rituale.

Lustig (oder eher traurig?), dass du das sagst. Zum einen ist das natürlich völliger Humbug, denn die reale Welt da draußen zeigt dir zig Gegenbeispiele auf in denen der Zweck die Mittel heiligt und es „menschenverachtende und sinnfreie Rituale“ gibt - so manch ein 30jähriger Single wird dir da Geschichten erzählen können… :wink:
Vielleicht hast du nur keinen Bezug zu unserer Gesellschaft und zum Thema? Von der Bundeswehr mal ganz abgesehen? Könnte eventuell sein, oder? Hauptsache mal einen raushauen und aus Prinzip entrüstet sein. Das Recht auf freie Meinungsäußerung verpflichtet einen ja gemütlicher Weise nicht zum Nachdenken.

Und in Bezug auf Sinn oder Unsinn und die Verletzung der Menschenwürde habe ich ja eine klare Ansage gemacht, die du gleich zwei mal geflissentlich überlesen hast: Grenzüberschreitungen sind zu sanktionieren (Hilfestellung: http://de.wikipedia.org/wiki/Sanktion).

Ich glaube, du schaust zu viel fern.

Und ich glaube du solltest mal deine rosarote Sonnebrille absetzen. Die Scheiße (ich bitte um Vergebung für die Ausdrucksweise) die manch ein deutscher Soldat erlebt - und hier gerade Angehörige der Infanterie, wie beispielsweise die Gebirgsjäger - willst du nicht mal erzählt bekommen. Wenn da das soziale Gefüge innerhalb der Peergroup nicht stimmt hat unsere Gesamtgesellschaft ein massives Problem.

Was du hier schreibst trifft - wenn überhaupt - auf ein paar Hansel :in Afghanistan zu,

Danke für deine ausgeprägte Wertschätzung des Dienstes der Kameraden und meiner Wenigkeit. Niveau ist keine Hautcreme…

nicht aber auch alle anderen Verteidiger an der
Heimatfront, die in Deutschland bequem am Schreibtisch sitzen
oder in Kasernen herumsumpfen. Da vermag ich keinerlei
todesmutige Bewältigung von Extremsituationen zu erkennen.

Das wundert mich bei dem extremen Hintergrundwissen, vor dem deine Beiträge hier strotzen nicht wirklich. Es sei aber der dezente Hinweis erlaubt, dass das einzige Ziel der Existenz eines Bundeswehrsoldaten das Bestehen in einem Gefecht hoher Intensität ist. Ja, so mit Kämpfen und Pengpeng…

Aber selbst wenn es so wäre zeichnet sich ein intelligenter
Mensch durch andere Formen des Einsatzes für Kameraden aus als
durch Teilnahme an schwachsinnigen Ritualen und Vorgesetzte,
die sowas akzeptieren, gehören hochkant rausgeschmissen.

Dafür gibt es die effektivste und umfassendste Normierung im deutschen Rechtssystem - jeder Arbeitnehmer hat nich mal ansatzweise so viele effektive Rechtsmittel, wie ein Soldat der Bundeswehr (wie ja mit der Eingabe beim Wehrbeauftragten wieder mal unmissverständlich klar wird).
Und dieses stammtischmäßige „boah, alle Rausschmeißen, an die Wand stellen und die Familien möglichst gleich mit in Sippenhaft nehmen - an sich sowieso auch jeden Uniformträger“ Getue, dass du hier abziehst ist angesichts ausstehender Rechtsstaatlicher Prozesse wohl mehr als lächerlich.

Aber natürlich wußten die von nichts, es fand auch immer
außerhalb der Dienstzeit und außerhalb der Kaserne versteckt
im Wald statt. Niemand hat drüber geredet und alle waren in
Zivilklamotten und ganz freiwillig dabei. Ja nee, iss klar…

Offenbar weiß einer davon, der jetzt eine Eingabe geschrieben hat… :wink:
Und wer wann was wusste oder nicht wusste wird sich wohl ergeben. Schätze mal was den Einblick oder Nichteinblick in andere Einheiten/Bereiche wird sich die Bundeswehr fast nicht von zivilen Großunternehmen unterscheiden - nur dass es bei der Bundeswehr eben die Pflicht zur Dienstaufsicht und zur Fürsorge gibt. Ob diese Pflichten verletzt wurden (was sehr wahrscheinlich ist) wird sich zeigen.

Dass es dabei entsprechende klare Überschreitungen von
bindenden Normen gibt ist nicht gut, aber ein Risiko, dass man
akzeptieren muss (Menschen sind so)

Was für ein abstruses Menschenbild hast du??? Entwürdigende
Rituale hat man ganz klar nicht zu akzeptieren!!!

Was für ein realitätsfernes Menschenbild (wenn man es noch so nennen kann) hast du? Wo Menschen sind, da wird gemenschelt - in der Bundeswehr genauso, wie überall.

Dieses riesen Gejammere all überall ist weder konstruktiv,
noch angebracht. Scheiße passiert - überall und immer, also
sanktionieren und weiter gehts.

Ich glaube eher, dass man Verantwortliche und Vorgesetzte, die
es mit deiner Denke akzeptiert haben, fristlos auf die Straße
setzen muss. Dann lernen alle anderen, dass dieses kein
geeigneter Weg ist um irgendwelche pubertären
Männlichkeitsriten zu zelebrieren.

Bla, bla, bla. Man könnte auch einfach angemessener einfach sagen, dass Fehlverhalten zu sanktionieren ist. :wink:

Andreas

das du davon nichts weisst, liegt vielleicht daran das der
gemeine Soldat dies nicht so gerne vor Offizieren kundtut:wink:)

Soso, nur das ich als Offizier blöder Weise eine Straftat begehen würde, wenn ich eine Beschwerde unterdrücke - egal, ob sie wegen fehlenden Klopapiers oder so einer Geschichte, wie hier diskutiert vorgebracht wird - und ja, DAS weiß jeder Soldat. :wink:

Passt nicht in dein Weltbild? Vielleicht hast du einfach kein reales Bild von der Bundeswehr (was schade wäre), sondern lebst von Vorurteilen? Der Eindruck könnte sich zumindest ergeben, wenn man deinen Beitrag so liest.

Gruß Andreas

Hallo und guten Abend,

für „entartet“ gibt es eigentlich nur drei Definitionen:

Eine Physikalische, eine eine für die Quantenstatistik und eine Interpretation im Geiste des Nationalsozialismus.

Eine andere kenne ich leider nicht.
Aber warum sagst du entartet wenn du „es geht nicht“ meinst?

Grüße

Sohn Mannheims

Hallo Andreas.

Soso, nur das ich als Offizier blöder Weise eine Straftat
begehen würde, wenn ich eine Beschwerde unterdrücke - egal, ob
sie wegen fehlenden Klopapiers oder so einer Geschichte, wie
hier diskutiert vorgebracht wird - und ja, DAS weiß jeder
Soldat. :wink:

Ich meinte das so: (für Offiziere schreibe ich etwas langsamer:smile:)
Der, der einem Rekruten den Allerwertesten mit Schuhcreme schwarz anmalt, rennt nicht zum nächsten Offizier und prahlt damit, und der den schwarzen A… hat rennt auch nicht zum Offizier und petzt.
(der Grund dürfte klar sein, oder?)

Passt nicht in dein Weltbild? Vielleicht hast du einfach kein
reales Bild von der Bundeswehr (was schade wäre), sondern
lebst von Vorurteilen? Der Eindruck könnte sich zumindest
ergeben, wenn man deinen Beitrag so liest.

Natürlich weiss ich das du keine Beschwerde verschwinden lassen darfst, war selbst lange genug beim Militär, wenn auch unter einer anderen Flagge.

grüsse borthi

Hallo,

da weiß ich nun nicht was das mit meinen Anmerkungen zu tun hat.
Es gibt vielleicht durch lange Tradition geadelte Initiationsriten, wie etwa die Äquatortaufe, die sogar unter offizieller Beteiligung von Vorgesetzten stattfindet - manchmal auch als Opfer. Vielleicht wird gerade dadurch Exzessen vorgebeugt.

Da Würde sehr individuell erlebt wird, werden auch gut gemachte humorvolle Einführungszeremonien immer in der Gefahr stehen Grenzen zu verletzen. Dies wird aber m. E. gerade dadurch gefördert, dass hier Einzelne im Geheimen einem unter Umständen unkontrollierten Mob ausgeliefert werden.

Die meisten dieser Prozeduren scheinen vor allem den Zweck zu haben die Delinquenten zu erniedrigen und zu quälen. Was etwa ekelhafte bis ungenießbare „Speisen“ und „Getränke“ oder entblößende selbst zur Schau-Stellungen - wie sie anscheinend fast Regelmäßig Teil solcher Veranstaltungen sind - positives bewirken sollen ist mir unbegreiflich.

Gruß
Werner

Mehr als bedenklich, dass du nicht mal das liest (oder nicht
in der Lage bist das zu verstehen) auf das du vorgibst zu
antworten.

Ist mir zu pauschal um dazu etwas zu antworten… dann musst du schon konkret werden, wenn du einen speziellen Sachverhalt diskutieren willst.

Lustig (oder eher traurig?), dass du das sagst. Zum einen ist
das natürlich völliger Humbug, denn die reale Welt da draußen
zeigt dir zig Gegenbeispiele auf in denen der Zweck die Mittel
heiligt und es „menschenverachtende und sinnfreie Rituale“
gibt - so manch ein 30jähriger Single wird dir da Geschichten
erzählen können… :wink:
Vielleicht hast du nur keinen Bezug zu unserer Gesellschaft
und zum Thema? Von der Bundeswehr mal ganz abgesehen? Könnte
eventuell sein, oder? Hauptsache mal einen raushauen und aus
Prinzip entrüstet sein. Das Recht auf freie Meinungsäußerung
verpflichtet einen ja gemütlicher Weise nicht zum Nachdenken.

In einer elemtar durch Hierarchie geprägten Gruppe kommt den höher gestellten Gruppenmitgliedern eine besondere Verantwortung für ihre Schutzbefohlenen zu. Ob ich mich beim Tanztee - freiwillig! - irgendwelchen (Balz)Ritualen unterwerfe ist etwas anderes als wenn das in den Strukturen einer Armee stattfindet, wo ich keineswegs mitmachen muss um anerkannt zu sein.
Wenn es mir beim Tanztee zu blöd ist, gehe ich einfach. Wenn ich aber als Wehrdienstleistender oder Berufssoldat einem sozialen Druck zur Teilnahme unterliege weil Verweigerung in diesem Sozialsystem nicht möglich / nicht vorgesehen / nicht akzeptiert ist, spielt das auf einer anderen Ebene.
In der „realen Welt da draußen“ gibt es nicht das Prinzip „Befehl und Gehorsam“ sondern da habe ich, auch als Untergebener gegenüber Vorgesetzten, immer ein anderes Standing und andere Möglichkeiten als ein Soldat gegenüber dem Vorgesetzten.

Und in Bezug auf Sinn oder Unsinn und die Verletzung der
Menschenwürde habe ich ja eine klare Ansage gemacht, die du
gleich zwei mal geflissentlich überlesen hast:
Grenzüberschreitungen sind zu sanktionieren (Hilfestellung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sanktion).

Du hast pro forma den notwendigen Disclaimer hingeschrieben um dich bei Gegenwind darauf berufen zu können. Der Tenor deines ersten Postings ist aber insgesamt durch Akzeptanz gegenüber den Machenschaften gegrägt.

Und ich glaube du solltest mal deine rosarote Sonnebrille
absetzen. Die Scheiße (ich bitte um Vergebung für die
Ausdrucksweise) die manch ein deutscher Soldat erlebt - und
hier gerade Angehörige der Infanterie, wie beispielsweise die
Gebirgsjäger - willst du nicht mal erzählt bekommen. Wenn da
das soziale Gefüge innerhalb der Peergroup nicht stimmt hat
unsere Gesamtgesellschaft ein massives Problem.

Also außerhalb der Auslandseinsätze fallen mir wenige Situationen ein, in denen deutsche Soldaten momentan tatsächlich in exponierten Situationen, die einen besonderen Zusammenhalt erfordern, wären. Das normale Zusammenleben in der Kaserne kannst du kaum meinen, weil zusammenraufen muss sich JEDER, der z. B. in einem Betrieb mit Kollegen arbeitet und sich dort einfügen muss.

Nichtsdestotrotz, gerade wenn es so ist, dass Teile der Bundeswehr unter besonderem Leistungsdruck stehen, erfordert ihre exponierte Situation, dass da besonders sorgfältig für Ordnung und saubere Abläufe in den eigenen Reihen gesorgt wird.

In jedem Betrieb muss der Umgang miteinander klappen - und wenn es mal nicht so ist, kann der Betroffene aber meistens gehen. In der Bundeswehr sind die Wege, sich wehren zu können, aber ganz anders und das erfordert besondere Verantwortung und nicht Schönreden und „Wir wußten von nichts“ seitens der Vorgesetzten.

Was du hier schreibst trifft - wenn überhaupt - auf ein paar Hansel :in Afghanistan zu,

Danke für deine ausgeprägte Wertschätzung des Dienstes der
Kameraden und meiner Wenigkeit. Niveau ist keine Hautcreme…

OK, jetzt haste nen Spruch rausgehauen. Wie wäre es mit ein paar Fakten? Wo steht die Bundeswehr denn ansonsten noch unter wirklichem Leistungsdruck?

Wenn du damit deutschen Kasernenalltag meinst reicht mir das nicht. Wer nicht gerade Rekrut in der Grundausbildung ist oder einen völligen Scheißjob erwischt hat, wird häufig eine beamtenmäßig ruhige Kugel schieben. Vor allem diejenigen, die als Berufssoldaten alle Schäfchen im Trockenen haben, können sich die Eier schaukeln wie kaum ein Angestellter in der freien Wirtschaft. Dort müssen Leute für kleines Geld ackern, ihre Krankenkasse teuer bezahlen und in unsicheren, unterbezahlten, befristeten Verträgen schuften. Da ist nix mit narrensicherem Job und gutem Geld auf Kosten des Steuerzahlers, freie Heilfürsorge und Rente mit 55…

OK, meine Beispiele sind plakativ und nicht für jeden Einzelnen treffend. Aber sie beleuchten einen Trend, der für Viele richtig sein dürfte.

Es sei aber der
dezente Hinweis erlaubt, dass das einzige Ziel der Existenz
eines Bundeswehrsoldaten das Bestehen in einem Gefecht hoher
Intensität ist. Ja, so mit Kämpfen und Pengpeng…

Dann soll er andererseits nicht jammern wenn derartige Szenarien in greifbare Nähe rücken. Er hatte ja schließlich vorher die Entscheidung, einen anderen Weg einzuschlagen und lieber als Zivilist durch’s Leben zu gehen.

Dafür gibt es die effektivste und umfassendste Normierung im
deutschen Rechtssystem - jeder Arbeitnehmer hat nich mal
ansatzweise so viele effektive Rechtsmittel, wie ein Soldat
der Bundeswehr (wie ja mit der Eingabe beim Wehrbeauftragten
wieder mal unmissverständlich klar wird).
Und dieses stammtischmäßige „boah, alle Rausschmeißen, an die
Wand stellen und die Familien möglichst gleich mit in
Sippenhaft nehmen - an sich sowieso auch jeden Uniformträger“
Getue, dass du hier abziehst ist angesichts ausstehender
Rechtsstaatlicher Prozesse wohl mehr als lächerlich.

Wenn es stimmt, dass die kritisierten Umtriebe seit Jahren stattfinden, funktionieren die Kontrollmechanismen und sämtliche Gesetze / Dienstvorschriften offensichtlich alles andere als gut. Papier ist geduldig…

Und wer wann was wusste oder nicht wusste wird sich wohl
ergeben. Schätze mal was den Einblick oder Nichteinblick in
andere Einheiten/Bereiche wird sich die Bundeswehr fast nicht
von zivilen Großunternehmen unterscheiden - nur dass es bei
der Bundeswehr eben die Pflicht zur Dienstaufsicht und zur
Fürsorge gibt. Ob diese Pflichten verletzt wurden (was sehr
wahrscheinlich ist) wird sich zeigen.

Ich weiß nicht, ob man Vergleiche ziehen kann. Man sollte es jedenfalls nicht. Sicher läuft anderswo auch nicht alles korrekt, aber das sind eben andere Spielregeln.
Die deutsche Bundeswehr als Armee, die für die Verteidigung der freiheitlich demokratischen Grundordnung steht und zugleich aber durch „Befehl und Gehorsam“ geprägt ist, muss sich anderen Bewertungskriterien stellen als irgendein Privatunternehmen.

Offensichtlich führen aber für nötig erachteter Zusammenhalt, Männlichkeitsrituale und - herbeigeredetes oder subjektiv empfundenes - Elitedenken zu Auswüchsen, gegen die sich über Jahre hinweg niemand offiziell zur Wehr gesetzt hat.

Was für ein abstruses Menschenbild hast du??? Entwürdigende
Rituale hat man ganz klar nicht zu akzeptieren!!!

Was für ein realitätsfernes Menschenbild (wenn man es noch so
nennen kann) hast du? Wo Menschen sind, da wird gemenschelt -
in der Bundeswehr genauso, wie überall.

Ich akzeptiere aber nicht, dass man das so hinnimmt. Du schreibst zwar der guten Ordnung halber hin, dass das natürlich nicht sein dürfe. Der ganze Tenor deiner Aussagen ist aber „Joh mei, des passiert halt mal…“

Derartige Auswüchse sind aber indiskutabel und dieses „Ach, sooo schlimm isses ja nicht“ ist ja genau DIE abwiegelnde Gleichgültigkeit, mit der auch in Mittenwald seit Jahren über diese Grenzverletzungen hinweggesehen wurde. Es wurde billigend in Kauf genommen, Männer weinen nicht, was nicht tötet, härtet ab, wir sind hier nicht bei „Wünsch’ dir 'was“, „Deutsche Soldaten sterben nicht. Sie gehen in die Hölle um sich zu regruppieren“ und 1000 andere Sprüche, mit denen akzeptiert wird, dass junge Rekruten erstmal Dreck (oder Schweineleber mit Hefe) fressen müssen, bevor sie respektiert werden…

Bla, bla, bla. Man könnte auch einfach angemessener einfach
sagen, dass Fehlverhalten zu sanktionieren ist. :wink:

Ja, bla bla. Man erkennt, dass du es nicht ernst meinst, sondern pro forma hinschreibst ohne dahinter zu stehen.

Gruß, MecFleih

und der den schwarzen A… hat rennt auch nicht zum Offizier und :stuck_out_tongue:etzt.

Äh, warum sollte das deiner (mit der Realität absolut nichts zu tun habenden) Meinung nach so sein?

(der Grund dürfte klar sein, oder?)

Nein, nicht mal ansatzweise.

Natürlich weiss ich das du keine Beschwerde verschwinden
lassen darfst, war selbst lange genug beim Militär, wenn auch
unter einer anderen Flagge.

Und ich gehe recht in der Annahme, dass du diese deine Erfahrungen jetzt auf die Bundeswehr überträgst? Ganz schlechter Ansatz. DIe Bundeswehr ist auf Grund ihrer Inneren Führung, den Beschwerde- und Rechtsmitteln des einzelnen Soldaten oder auch der Auftragstaktik mit keiner anderen Streitkraft gleichzusetzen.

Gruß Andreas