Hallo Vaybee
Danke dass Sie mich als Experten bei Wer-weiss-was ausgewählt haben. Ich bin mir nicht sicher, ob es solche Momente gibt, die darüber entscheiden, ob jemand zur Führungskraft wird oder nicht.
Zur Struktur oder zum Aufbau ihrer Arbeit: Ich denke, dass es drei Wege gibt zur Führungskraft zu werden:
Aufgrund der Geburt (Sohn oder Tochter steigen ins Unternehmen der Eltern ein und werden protegiert). Dabei spielt die Begabung eine untergeordnete Rolle.
Zweitens, auf Grund einer Ausbildung. Studium, berufsbegleitende Weiterbildung. Bei diesem Weg, ist zumindest sicher gestellt, dass ein gewisses Grundwissen in der Theorie vorhanden ist. Gefährlich wird dieser Weg für das Unternehmen, wenn zu früh nach der Ausbildung zu viel Verantwortung übertragen wird und der zukünftigen Führungskraft keine Zeit gegeben wird, genügend Erfahrungen unter Anleitung eines Mentors zu sammeln. (Theorie und Praxis unterscheiden sich ja oft ziemlich stark).
Drittens jemand bewährt sich in einem Betrieb und wird immer weiter befördert. Dieser Weg bringt oftmals sehr pragmatische Frührungskräfte hervor, welche sehr praxisbezogen führen. Leider hinkt die führungstechnische Ausbildung bei solchen Führungskräften oftmals den übertragenen Aufgaben hintennach. (Zuerst wird jemand befördert und die Ausbildung folgt erst, wenn sich die Inkompetenz oder Überforderung zeigt).
Gibt es deshalb so viele Manager und Führungskräfte mit Burnout?
Untersuchen Sie doch den Werdegang zur Führungskraft unter Berücksichtigung dieser drei Möglichkeiten. Falls Sie an der These der entscheidenden Momente festhalten wollen, sollten Sie vielleicht eine Gruppe Führungskräfte interviewen und nach diesen Momenten suchen. Ich hoffe jedoch, dass die meisten Führungskräfte sich bewusst dafür entschieden haben, die übertragene Verantwortung als Führungskraft zu übernehmen…
Noch ein kleiner Input zum Schluss: Suchen Sie mal nach Informationen zum Peterprinzip.
In der Hoffnung, dass Ihnen meine Stellungsnahme ein wenig weiter hilft grüsse ich Sie
Markus Bruderer