Für alle, die um ihr Geld fürchten …

… ein Interview mit Bundesbankpräsident Jens Weidmann:

Ich mag die unaufgeregte Art von Weidmann und kann seine Argumentation nachvollziehen.

Hoffen wir, dass die medizinische Forschung schneller als erwartet Medikamente und einen Impfstoff findet.

fluctuat nec mergitur!

Hans-Jürgen Schneider

Ansätze für Therapien gibt es wohl schon (u.a. soll in einigen Fällen ein ursprünglich gegen das Ebola-Virus entwickeltes Medikament helfen können) und ein Impfstoff wird bereits getestet. Mit allen Testereien und Zulassungen wird es aber dennoch bis 2021 dauern, bis der auf den Markt kommt.

Nur ist Mann Notenbanker und nicht Banker. Die Liquidität im Markt ist für die Finanzierung der Banken relevant, aber nicht für die Kreditvergabe. Wir haben seit Jahren die Situation, daß Unternehmen nur aufgrund der niedrigen Zinsen überleben und in einem normalen Zinsumfeld längst aus dem Markt ausgeschieden wären. Das betrifft sowohl Unternehmen, die operativ schlecht laufen als auch solche, die Vorhaben nur finanziert bekommen haben, weil die kalkulierten Zinsen so niedrig waren, daß die Projekte aufgingen. Dazu gehören auch Immobilienfinanzierungen für Gewerbeimmobilien.

Von der Länge und Intensität der Coronaveranstaltung wird abhängen, wann und in welchem Umfang Insolvenzen eintreten werden. Und davon wiederum wird abhängen, wie groß die Ausfälle bei den Banken sein werden und davon wird abhängen, welche Banken es in einem Jahr noch geben wird.

Wenn die EZB wieder mal mehr Geld in den Markt kübelt, bringt das überhaupt nichts, denn nur, weil ich als Bank billige Liquidität bekomme, verleihe ich ja nicht mehr Geld an insolvente oder wirtschaftlich sehr schwache Unternehmen.

Bei den Immobilienfinanzierungen, von denen ich ja auch ab und an mal spreche, reicht m.E. schon ein kleiner konjunktureller Rülpser, um die Blase, die es bei den Bürogebäuden insbesondere in den Ballungsräumen inzwischen sehr wohl gibt, zum Platzen zu bringen. Dann haben wir hier ganz andere Probleme als fallende Aktienkurse.

Gruß
C.

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Nachfrage. Ich habe in den letzten Jahren auch eine besorgniserregende Entwicklung bei den privaten Bauherren beobachtet. Die Immobilienpreise sind in ungeahnte Höhen gestiegen und es wird gebaut wie verrückt. Ich befürchte, dass es auch im privaten Bereich eine Blase gibt, die ebenfalls platzt und auch weitreichende Auswirkungen hat.
Ist meine Beobachtung korrekt? Oder haben ein paar insolvente Häuslebauer keine Auswirkungen?

Soon

… und vor allem gekauft wie verrückt, teilweise zu schwachsinnigen Preisen. Diese Käufer können zwei Probleme bekommen, einmal dass sie aufgrund der konjunkturellen Abschwächung arbeitslos werden oder anderweitig geringere Einkünfte haben und es Ihnen dann schwerfällt, für nicht kostendeckend vermietete oder auch selbstgenutzte Objekte die Kreditraten zu bezahlen und andererseits, dass bei Auslaufen der Zinsbindung eine Anschlussfinanzierung schwierig oder zumindestens teuer wird. Was macht man dann? Verkaufen, und zwar mit Verlust.

Hallo,

es gab in vielen Regionen eine beeindruckende Preisentwicklung, aber eine Blase im Sinne von „wir kaufen mal wegen der abzusehenden Preissteigerung, um dann bald mit Gewinn zu verkaufen“ kann ich nicht erkennen, ohne den Überblick über jeden regionalen Markt in Deutschland zu haben. Nach meiner Beobachtung wird tatsächlich aber vor allem zur Eigennutzung gekauft. Auslöser sind sicherlich die niedrigen Zinsen, die stark gestiegenen Mieten und das Fehlen anderweitige Geldanlagemöglichkeiten insbesondere fürs Alter.

Während im gewerblichen Bereich schon eine wirtschaftliche Mißstimmung mit stagnierenden oder gar sinkenden Preisen viele Insolvenzen bzw. Kreditausfälle auslösen wird, wird die Lage im privaten Bereich erst dann kritisch, wenn die Preise erheblich fallen, weil irgendwann die Banken die Reißleine ziehen müssen, d.h. wenn der Wert der Immobilie unter den ausstehenden Kreditbetrag fällt.

Sofern der einzelne Kreditnehmer aber genug Luft zwischen Kreditbetrag und Wert gelassen hat und auch ein höheres Zinsniveau im Moment der Zinsanpassung verkraften kann, kann dem aber alles Drumherum egal sein, wenn er denn in der Hütte wohnt bzw. wohnen bleiben will.

Gruß
C.

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Hallo,

ob die Banken Kredite gewähren sei dahingestellt.

Olaf und Peter sind indessen wild entschlossen, deutschen Firmen Geld ohne Limit zukommen zu lassen:

„Diese Krise betrifft uns alle.“ Er betonte: „Deshalb wird hier nicht gekleckert, es wird geklotzt.“ Scholz betonte, angesichts der guten Haushaltslage könne der Staat das tun, „was jetzt notwendig ist“.

„Wir zeigen, dass wir stärker sind, als das Problem, das uns begegnen kann.“ Die Hilfsprogramme über die KfW helfe kleinen, mittleren und auch sehr, sehr großen Firmen. Zudem will die Regierung den Unternehmen mit Steuererleichterungen helfen. Das würden Milliarden sein, die zunächst einmal nicht in der Staatskasse landen, so Scholz.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat zudem einen Drei-Stufen-Plan vorgelegt: Für die erste Stufe sind Instrumente wie Bürgschaften und KfW-Kredite gegen kurzfristige Liquiditätsprobleme sowie Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld geplant. Sollten sich die wirtschaftlichen Folgen des Virus verschärfen, tritt Stufe zwei in Kraft: Dann könnten Kredite flexibler gestaltet und aufgestockt werden. Die Bundesregierung könnte dann weitere Milliarden in bestehende Töpfe stecken. Die dritte Stufe sieht Konjunkturprogramme im großen Stil vor - für den Fall, dass Unternehmen ihre Produktion in großem Umfang einstellen müssen und Betriebsschließungen drohen. Auch Stundungen von Steuern sind demnach denkbar.

Mir ist bekannt, dass positive Nachrichten für so manche*n schlechte Nachrichten sind. Man möchte die Börsen bluten sehen. Bevor man es mir zu erklären versucht: Meine Fantasie reicht aus, mir vorzustellen, für welche Zielgruppe die beiden Minister solche Aussagen machen.

Erkläre doch bitte der Frau Doktor mal, dass bisher keine Blase geplatzt ist und daher keine andere Blase ebenfalls platzen kann. Du machst die Frau ja ganz wuschig mit Deinen herrlichen Hiobs-Botschaften.

In München fallen die Immobilienpreise indessen …

Freundliche Grüße, Hans-Jürgen Schneider

Deine Herablassung kannst du dir sparen. Ich habe Christian eine Frage gestellt und er hat sie beantwortet.

Soon

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Z.B. jeden Euro dreimal ausgeben: im laufenden Haushalt, für die Krisenbewältigung und in den nächsten Jahren, wenn der Solidaritätszuschlag abgeschafft und die Rentenkasse mit neuen Belastungen versorgt wird. 2022 heißt es dann „für das Defizit können wir nichts; die Krise war es“. So wie halt jeder von uns wirtschaftet: Einkommen zweimal ausgeben UND keine Rücklagen bilden.

Genau: für die ganzen börsennotierten kleinen und mittelständischen Unternehmen.

30% in gut zwei Wochen? Naja, ein bißchen Luft ist aus der liquiditätsgetriebenen Hausse schon raus. Aber das Hauptproblem sind ja weiterhin die Anleihepreise.

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