Hallo
Es gibt da mindestens einen K.P welcher wiederkehrt aber stark verändert. D.h. die Bewegungsrichtung ändert sich, die Notenwerte ebenso…
Genau so würde ich das in der Analyse schreiben (natürlich noch detaillierter, z. B. was genau geschieht mit dem Kontrasubjekt in T. 12/13 bis 15, was ist da los in T. 22 im Alt und wie wird das im vorhergehenden Takt durch den Bass vorbereitet…)
Dabei kannst du dann genau diese Überlegungen zum Begriff Kontrasubjekt einbringen und machst – bei mir jedenfalls – Extrapunkte. Denn genau darum geht es ja (unter anderem) bei der Analyse, dass man die Musik in das Spannungsfeld der Theorie und der Hörerwartung (wie hängen diese beiden zusammen?) bringt, dass man zeigt, an welchen Stellen die Musik genau bestimmten Mustern/Modellen folgt und wo eben gerade nicht.
Wichtiger ist zu zeigen, dass man die Struktur erkennt, als sie womöglich mit Gewalt in bestimmte Korsette zu packen. Also niemals einfach schreiben: „Die Fuge hat ein Thema und ein Kontrasubjekt“ oder was auch immer. Selbst wenn es stimmt, würde ich es immer schlechter bewerten als eine verständige Beschreibung der musikalischen Abläufe, selbst wenn sie mit der Terminologie nicht immer ganz zusammengeht.
Bleibt zu hoffen, dass dein Prüfer kein engstirniger Erbsenzähler ist. Aber es ist halt so: je besser die Musik, desto weniger brauchbar sind die festen Vorstellungen der Theoretiker.
Schöne Grüsse und viel Erfolg!
dodeka