Fukushima noch zu retten?

Hallo,

Es kommt mir der Verdacht das dort eigentlich nichts mehr zu machen ist aber sie wollen nicht das Gesicht verlieren. Es steht auch zu befürchten das wenn sie die Lage doch noch in den Griff kriegen das Sie dann Sagen: Seht her wir können das beherrschen.

Meiner Meinung müssten sie damit beginnen die AKW’s zuzuschütten und
den Bereich mit Spundwänden so tief wie technisch möglich abzuriegeln

Mit freundlichen Grüßen
Christian Bothe

Hi
Die Reaktoren, die mit Meerwasser gekühlt wurden, sind natürlich schrottreif. Salzwasser macht die Technik über kurz oder lang kaputt.

aber eine Einstellung der Kühlung würde ein erneutes Aufheizen der Kernelemente verursachen und damit möglicherweise zu einer kernschmelze führen, sobald sich der Krempel am Boden des Reaktorgefäßes sammelt, wird relativ wahrscheinlich wieder eine Kernreaktion in Gang kommen, die Masse brennt sich durch das Druckgefäß und aus is… eine Frage von allerhöchstens wenigen Tagen.

So schnell ziehst Du da keinen Deckel drüber, baust keine Spundwände ein und bringst insbesondere kein Druckentlastungssystem samt Filtern hin.

Insofern ist die jetzige Taktik wohl die beste. Kühlen um jeden Preis und versuchen, das Kühlsystem wieder in Gang zu bekommen. Dadurch wird die Freisetzung der Radioaktivität relativ gering gehalten. Es geht nicht mehr darum, die Reaktoren zu retten, sondern es geht nur noch um Schadensminimierung. (Der wohl bereits im Milliarden Euro Bereich liegt)

LG
Mike

Hallo,

Es kommt mir der Verdacht das dort eigentlich nichts mehr zu
machen ist aber sie wollen nicht das Gesicht verlieren.

Natürlich sind die AKWs nicht mehr zu retten, die sind kaputt. Im Moment geht es doch nur darum, die Reaktoren so weit zu kühlen, dass die Kernschmelze nicht weiter geht und der Sicherheitsbehälter intakt bleibt oder zumindest nicht weiter geschädigt wird. Wie es danach weitergeht, denke ich kann man derzeit noch nicht abschätzen. Ob ein Abriss der Reaktoren ohne weiteres möglich ist, wage ich mal zu bezweifeln. IMO wird man die Reaktoren, wenn man die Kühlung im Griff hat, erst mal mit einem Sarkophag abschotten, damit die Radioaktivität im Inneren mit den Jahren abklingen kann. Vielleicht kann man dann in ein paar Jahrzehnten die Dinger abreißen.

vg,
d.

Hallo,
derzeit bestehen noch Chancen mindestens einen großen Teil der Brennstäbe in den Abklingbecken zu bergen und sicher zwischenzulagern (ein Endlager hat auch Japan nicht). So ein Zwischenlager muß aber auch erst gebaut werden.
Bei den Reaktoren der Blöcke 1-4 bin ich skeptisch, das wird man in einigen Monaten oder gar Jahren besser abschätzen können, wenn man sie gesichert hat. Die Blöcke 5 und 6 könnten vermutlich nach einer Revision sogar wieder ans Netz. Das ist aber eine politische Entscheidung.
Wenn man die Brennstäbe raus bekommt, kann an in ein paar Jahren mit dem Abbau anfangen, der sich dann über Jahre hinzieht. Daher braucht man vorher eine Übergangslösung, damit so lang möglichst wenig Strahlung nach außen kommt. Da laufen hoffentlich schon die Überlegungen, richtig planen kann man erst, wenn man alles überblickt.

Cu Rene

Hallo,

Radioaktivität im Inneren mit den Jahren abklingen kann.
Vielleicht kann man dann in ein paar Jahrzehnten die Dinger
abreißen.

Ein paar Jahrzehnte ?

Uran (235) hat eine Halbwertszeit von 704 Millionen Jahren.
Plutonium (239) hat „nur“ 24.110 Jahre.

Man bedenke,die Strahlung hat nach dieser Zeit erst zur Hälfte abgenommen.

Diese Dinger werden wohl ein Mahnmal für die Ewigkeit.

Grüße
Markus

Ein paar Jahrzehnte ?

Uran (235) hat eine Halbwertszeit von 704 Millionen Jahren.
Plutonium (239) hat „nur“ 24.110 Jahre.

Man bedenke,die Strahlung hat nach dieser Zeit erst zur Hälfte
abgenommen.

Die Strahlung, die vom Uran ausgeht ist eben wegen der langen Halbwertszeit kein Problem. Strahlung entsteht in dem Augenblick, in dem ein Teilchen zerfällt. Wenn also eine beliebige Menge Uran 704 Millionen Jahre braucht, bis die Hälfte aller Kerne zerfallen ist, kannst du dir überlegen, wieviel Strahlung da eigentlich noch freiwerden kann.

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Hallo,

Uran (235) hat eine Halbwertszeit von 704 Millionen Jahren.
Plutonium (239) hat „nur“ 24.110 Jahre.
Man bedenke,die Strahlung hat nach dieser Zeit erst zur Hälfte
abgenommen.

Das ist aber so nicht richtig, bzw nur die halbe Wahrheit. Um das Ding abreißen zu können muss die intensive Strahlung abgeklungen sein. Und die entsteht nicht in erster Linie durch das Uran sondern durch die kurzlebigen Zerfallsprodukte aus der Kernspaltung wie z.B Caesium oder Strontium. Diese haben Halbwertszeiten von etwa 25 Jahren und bauen sich viel schneller ab.

Eine lange Halbwertszeit kommt dem ganzen ja zu gute. Sobald ein Zerfallsprodukt sehr langlebig ist, wie z.B. Proactinium-231 mit einer Halbwertszeit von über 30000 Jahren, ist die Strahlungsleistung die von ihm ausgeht auch geringer. Denn die Strahlung muss ja für eine viel längere Zeit ausreichen, d.h. sie muss in entsprechend geringer Menge pro Zeitintervall abgegeben werden und damit ist die Strahlenbelastung niedriger.

vg,
d.

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Hallo,

Das ist aber so nicht richtig, bzw nur die halbe Wahrheit. Um
das Ding abreißen zu können muss die intensive Strahlung
abgeklungen sein. Und die entsteht nicht in erster Linie durch
das Uran sondern durch die kurzlebigen Zerfallsprodukte aus
der Kernspaltung wie z.B Caesium oder Strontium. Diese haben
Halbwertszeiten von etwa 25 Jahren und bauen sich viel
schneller ab.

Eine lange Halbwertszeit kommt dem ganzen ja zu gute. Sobald
ein Zerfallsprodukt sehr langlebig ist, wie z.B.
Proactinium-231 mit einer Halbwertszeit von über 30000 Jahren,
ist die Strahlungsleistung die von ihm ausgeht auch geringer.
Denn die Strahlung muss ja für eine viel längere Zeit
ausreichen, d.h. sie muss in entsprechend geringer Menge pro
Zeitintervall abgegeben werden und damit ist die
Strahlenbelastung niedriger.

Nach Jahrzehnten also vermutlich noch nichts für die Hosentasche aber dennoch löst sich das Problem somit in einem absehbaren Zeitraum von selbst.

Danke euch Beiden für die Info.

Grüße
Markus

Hallo!

Uran ist in der Tat kein Problem, auch dann nicht wenn es hoch angereichert ist wie in den Reaktoren verwendet. Man kann es zumindest nach ein paar Jahren kontrolliert abtransportieren.

Doch Plutonium wie es im Reaktor entsteht.

Plutonium hat wie richtig geschrieben eine Halbwertszeit von knapp 25000 Jahren und dieses ist hoch giftig. Geringste Mengen sind tödlich. Aufgrund des Plutoniums werden die Reaktoren ein Mahnmal für die Ewigkeit sein. Jeder Abriss des Kraftwerks würde Plutonium aufwirbeln und in der Umgebung tödlich wirken. Hier kann man nur das machen wie in Tschernobyl. Einen Tunnen unter dem Reaktor graben, diesen mit Stahlbeton füllen um ein Durchbrennen ins Grundwasser zu verhindern und oben drüber ebenfalls einen Schutzmantel bauen.

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Hallo,
mit der Notabschaltung NACH einem Erdbeben waren die alten Reaktoren nie zu retten gewesen. Es soll seit 1971 klar gewesen sein, dass Reaktoren wie in Fukushima nach einer Notabschaltung mit der vorgesehenen unbeschaedigten Kuehlung nie ausreichend gekuehlt werden konnten.
Quelle http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34395/1.html
Die Japaner hatten demnach keine Chance.
In Spanien besteht die Chance noch, ausschalten VOR dem Erdbeben.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34344/1.html
Gruss Helmut

Einen Tunnen unter dem Reaktor graben, diesen mit
Stahlbeton füllen um ein Durchbrennen ins Grundwasser zu
verhindern und oben drüber ebenfalls einen Schutzmantel bauen.

Und innerhalb genau dieses Schutzmantels könntest du das Kraftwerk abbauen. Dann wird auch nichts aufgewirbelt. Es ist nur eine Frage des Aufwands und der Kosten.

vg,
d.

Danke
Hallo,

dank an alle Leser und Antworter.

Danke CB