Fundament für Trockenmauer aus Kies oder Beton?

Hallo, liebe WWW-ler,
ich möchte eine Trockenmauer aus Betonmauersteinen (BxHxT: 42x15x28 cm, tolles Produkt von Betonwerke Huber, von Naturstein nur bei genauem Hinsehen zu unterscheiden) zur Abstützung eines kleinen Hangs zum Rasen hin erstellen (der abzustützende Hang besteht aus relativ sandigem Erdreich). Die Mauer wird insges. ca. 20,5 m lang und hat eine Höhe zwischen 35 cm und 135 cm (d.h. sie folgt über die gesamte Länge selbst einem ungleichnäßigen Gefälle). Das Mauerstück mit einer Höhe größer 75 cm ist nur etwa 8 m lang. Hierzu ein paar Fragen:

  1. Habe gehört, dass man bei „niedrigen“ Mauern (was ist niedrig?) auf ein Betonfundament verzichten und statt dessen ein Kies- oder Schotterfundament nehmen kann (ca. 40cm breit und 50 cm tief). Dies würde aus meiner Sicht den Bau erleichtern, da man so, anders als beim Betonieren, dem Gefälle recht einfach folgen könnte. Ist das sinnvoll/empfehlenswert? Wenn ja, welche Kieskörnung wird empfohlen? Bis zu welcher Mauerhöhe kann man das bedenkenlos machen?

  2. Kann man Kiesfundament und Betonfundament ggf. kombinieren (z.B. bis ca. 75 cm Mauerhöhe Kies, darüber hinaus Beton)?

  3. Wenn Beton: welche Maße sollte das Fundament haben? Kann man hier abhängig von der Mauerhöhe variieren, um Zeit/Material zu sparen?

  4. Wenn Beton, dann kommt aus verschiedenen Gründen nur Fertigbeton in Säcken in Frage. Ist Estrichbeton geeignet? Muß dieser armiert werden und wenn ja wie? Falls Estrichbeton nicht geeignet ist, was ist eine empfehlenswerte Alternative?

  5. Ist eine Drainage an der Mauer erforderlich? Falls ja, in welcher Tiefe sollte das Rohr liegen (am Fundament unten oder in Höhe der Mauersteine? Tipps zur Drainage?

  6. Ist es erfordrlich, die Mauer zum Hang hin zu neigen? Ab welcher Höhe?

  7. Wenn betoniert werden muß, wie bestimmt man am besten die wechselnde Fundamenthöhe, um dem Gefälle zu folgen. Gibt es da ein paar Tricks oder Empfehlungen?

Bin für jede Hilfe dankbar!
Liebe Grüße!

Hallo Mike,
da es sich bei Ihrer 20,5 m langen Mauer nicht um eine Kleinigkeit handelt, rate ich Ihnen dringend einen Bausachverständigen vor Ort zu holen und dann mit ihm alle Dinge zu besprechen und das Wichtigste schriftlich festzuhalten.
Gruß aus Westfalen
Dipl.-Ing. Werner Kahlki
Beratender Bauingenieur IK-BauNRW

Guten Tag,

hierzu kann ich ldeider keine hilfreichen Infos bieten, da dies nicht mein Arbeitsbereich ist.

Mfg

michael-sack

Hallo,

ich würde einen Magerbeton nehmen, und die erste Steinreihe direkt in den noch feuchten Beton versetzen. Dann ist es waagerecht, fluchtend und gut. Steine vorher vornässen, damit die Fuge nicht verhungert.

Kies nicht nehmen, wenn dann Schotter 0/45, muss mit der Rüttelplatte verdichtet werden, so dass eine dichte Packung entsteht, die unterste Fuge (Huber auf Fundament) würde ich in jedem Fall mit Mörtel machen, um eine ordentliche Anbindung an die Schotterpackung zu kriegen. Was sagt der Hersteller dazu?

Magerbeton = besser, selbst gemischt, 1:6 oder 1:7 (1 Teil Zement auf 6 oder 7 Teile Kies), Wasser max. 1/2 oder 1/3 Teil. Erdfeucht, leicht grauer Beton. Ansonsten Fertigmaterial kommen lassen, GaLa-Bauer-Beton, fürs Versetzen von Randsteinen.

Sackware geht auch, eben nur weniger Wasser nehmen. Estrichbeton hat aber in der Regel recht viel Zementanteil, das kann man abmagern.

Armieren würde ich nicht, Fugen aber vorsehen, alle 3 m. Durchgehenden Schnitt im Beton machen, evtl. Fuge mit 1 cm Styropor abstellen. Die Mauer an sich ist so weich, die mach Verformungen mit.

Hin und herspringen mit Abmessungen würde ich nicht, der Hersteller der Steine müsste Vorgaben machen hinsichtlich der Fundamentabmessungen.

Drainage vielleicht, eigentlich sollte das Wasser doch durch die Steine (die Fugen) hindurchlaufen … oder? wenn ja, dann in Splittbett gelegt und mit Vlies ummantelt, damit keine Bodenteilchen eingewaschen werden.

Die Neigung der Wand ergibt sich aus der Forderung oder Vorgabe des Herstellers!!!

Grüße,

Erich.

Hallo,

der Hersteller Ihrer Steine hat mit Sicherheit auch einen Anwendungsberater für technischen Support und genau dort sind Sie mit Ihren Fragen am besten aufgehoben. Diese Leute kennen auch die örtlichen Gegebenheiten sowie die Bodenklasse die man kennen muss um die Fundamente korrekt zu bemessen usw…

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
Gruß, flextrog

Hi,

auf ein Betonfundament zu verzichten wenn die Mauer niedrig ist, ist nicht zu empfehlen. Dies hat einfach mit dem Bodenfrost zu tun der im Winter auftaucht. Du musst frostfrei Gründen. Soll heißen das Fundamente mindestens 80 cm ins Erdreich tief gegraben werden ( empfehlenswert ist 100 cm ). Bei weniger kann der Frost das ganze Fundament nach oben drücken und dir dadurch die Mauer zerstören. Es entstehen Risse im Mauerwerk die diese dann instabile machen.
Kiesfundament und Betonfundament kann man nicht miteinander kombinieren auch aus dem Oben genanntem Grund.

Die Tiefe des Fundaments ergibt sich durch das Gefälle im Grundstück. Bedenke aber immer die Frostfreie Gründung des Fundaments. Breit ergibt sich durch die Breite des Mauerwerks. Wenn deine Betonmauersteine 42 cm breit sind sollte das Fundament 52 cm breit sein. 5 cm nach jeder Seite hin breiter.

Estrichbeton eignet sich nicht für ein Fundament. Wie der Namen schon sagt gut für Estrich geeignet aber für ein Fundament im Außenbereich der denn Witterungsverhältnissen ausgesetzt sind nicht. Wenn du schon ein so langes Fundament betonieren möchtest empfehle ich die Transportbeton. Ist die Beste und einfachste Art Beton schon Fertig geliefert zu bekommen. Was du jedoch beachten must ist das du einen Betonrüttler einen sogenannten Flaschenrüttler benötigst. Dieser ist notwendig um die Luft die im Beton eingeschlossen ist entweichen zu lassen. Dadurch erhält das Fundament sein Festigkeit. Ist erforderlich damit kein Schäden am Fundament enstehen.

Fundament müssen immer armiert werden. Aus Betonstahlmatten kann man sich sogenannte Körbe auf das erforderliche Maß biegen lassen. Die Breite des Korbs bei einem 52 cm breitem Fundament darf nicht 46 cm überschreiten. So hast du zu jeder Seite hin 3 cm Betondeckung. Heißt das von Außenkante Beton bis zum Stahl mindestens 3 cm vorhanden sind. Nach unten hin sollten es mind. 5 cm sein. Fundamenthöhe 100cm Korbhöhe dann max. 92 cm. Dieser Wert darf nicht unterschritten werden aber erhöht werden.

Eine Drainage würde ich etwas unterhalb der Oberkannte des Fundaments legen. So ist gewährleistet das das Mauerwerk keine Feuchtigkeit zieht. Auch würde ich dir empfehlen das Mauerwerk zum Erdreich hin mit einem Bitumenanstrich zu streichen.

Die Mauer muss nicht geneigt werden hin zu Hang.

Um dem Gefälle zu folgen das vorhanden ist kannst du das Fundament abstufen. Beachte jedoch das du nie die Frostfrei tiefe verlässt.

Wenn noch Fragen auftauchen einfach melden. Kann dir auch ne kleine Zeichnung zusenden für ein besseres Verständnis.

Gruß Goran

Hallo

Vom betonieren einer Wand habe ich keine Ahnung.

Sorry

Fens

Hallo Mike!
Es ist sehr komplex eine generele Aussage zu machen,
nach meiner Erfahrung soll mann über alles, was höher als 90 cm ist ein Betonfundament machen um ein wegschieben zu vermeiden.Die Steine sollten außerdem etwas dem Hang entgegen geneigt sein.Als Fundament genügt Beton vom Baumarkt,den man Erdfeucht notfalls auch in der Schiebetruhe abmischen kann.
Es ist jedenfalls beim Fundament unbedingt auf genügend Frosttiefe zu achten.

Liebe Grüße

Philipp

Der Fachman nimmt immer ein Betonfundament, natürlich Frostfrei gegründet.

Trockenmauern werden auf labile Fundamente gebaut!

  • 40 cm HKS Schotter
  • Mauerfußdicke 1/3 der Mauerhöhe (mind. 40cm)
  • wenn die Mauer als Stützmauer dienen soll, ist eine Dossierung von 10% vorgeschrieben
  • hinter der mauer sollte eine drainschicht eingebaut werden…
    usw.

Der Fachman weiß, das man Bei Trockenmauern ein labiles Fundament Benutzt!!!

40cm HKS-Schotter