Funktion von Keramikverblendungen

Hallo Zahnmediziner,

ich habe kürzlich eine Brücke bekommen (Backenzähne 8er bis 6er). An dieser Brücke waren 2 Zähne mit einer Keramikblende versehen (der 6er und 7er), der 8er nicht. Genau dieser Zahn ist jetzt total schmerzempfindlich- reagiert auf kalt sehr stark, aber auch auf heiße Speisen.
Meine Fragen:
Gibt sich das im Laufe der Zeit noch? Und dann wüßte ich gerne noch, ob die Keramikverblendung da einen positiven Einfluss auf das Schmerzempfinden des Zahnes hat. Ich könnte mir das vorstellen, weil Metall bekanntermaßen ja schnell und gut leitet und der 6er keinerlei Reaktion zeigt. Kann man nachträglich diesen Zahn noch mit einer Keramikblende versehen bzw. was kann man nachträglich überhaupt tun?

Gruß

Wilfried

Hallo Wilfried,

bin zwar kein Zahnmediziner, aber ich denke, ich kann dennoch etwas dazu sagen.
Kronen oder Brücken verblendet man im Allgemeinen im „sichtbaren Bereich“. Dieser reicht bei den meisten auch bei breitem Lächeln nur bis zum Zahn Nr. 5 oder 6 - dass bei Dir der 7er noch verblendet wurde, ist also schon mehr als die Norm.

Auch die verblendeten Zähne bestehen - unter der Verblendung - aus Metall. Ein gewisse „Isolation“ durch das Verblendmaterial wäre nur gegeben, wenn die Kronen vollverblendet wären, also keinerlei Metall mehr herausschaut. Meistens werden allerdings nur die von vorne zu sehenden Flächen und ggf. die Kaufläche verblendet.

Sind die Zähne unter den Kronen gesund, dürften auch bei Metallkronen keine übermäßigen Schmerzempfindlichkeiten auftreten. Allerdings ist das Beschleifen eines Zahnstumpfes immer ein gewisser „Stress“ für die Pulpa (den Zahnnerv) und kann im Extremfall sogar dazu führen, dass er abstirbt und irgendwann eine Wurzelkanalbehandlung gemacht werden muss. Ich will Dich nicht erschrecken, aber die Möglichkeit besteht bei beschliffenen Zähnen nun mal generell.

Übrigens muss der Zahnarzt für verblendete Zahnkronen den Zahnstumpf besonders kleinschleifen, damit auch zusätzlich Platz für das Verblendmaterisl ist. Somit ist der Beschleifstress damn noch größer. Ich hätte mir den 8er deshalb auch nicht verblenden lassen.

Nachträglich kann man da übrigens nichts mehr machen - es müsste, wenn Du keinerlei freiliegendes Metall wünschst, eine ganz neue Brücke engefertigt werden.

Aber gehe ruhig nochmals zu Deinem Zahnarzt. Er kann den Zahn testen, ob die Pulpa sich evtl entzündet hat oder ob die Schmerzsensationen nur temporäre Nachwirkungen des Beschleifens sind.

Lieben Gruß
und alles Gute,
Dantis

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Hallo Dantis,

vielen Dank für dein ausführliches Posting.

bin zwar kein Zahnmediziner, aber ich denke, ich kann dennoch
etwas dazu sagen.
Kronen oder Brücken verblendet man im Allgemeinen im
„sichtbaren Bereich“. Dieser reicht bei den meisten auch bei
breitem Lächeln nur bis zum Zahn Nr. 5 oder 6 - dass bei Dir
der 7er noch verblendet wurde, ist also schon mehr als die
Norm.

Ja, weiß ich, das Zahnlabor hat es so gemacht, zum gleichen Preis. Mir ist auch dazu was gesagt worden, aber ich komme im Moment nicht auf die Begründung.

Auch die verblendeten Zähne bestehen - unter der Verblendung -
aus Metall. Ein gewisse „Isolation“ durch das Verblendmaterial
wäre nur gegeben, wenn die Kronen vollverblendet wären, also
keinerlei Metall mehr herausschaut.

Also soweit ich das beurteilen kann- ich hatte das Ding ja in der Hand, sind die zwei Zähne voll verblendet, also nicht nur die Kauseite.

Meistens werden allerdings
nur die von vorne zu sehenden Flächen und ggf. die Kaufläche
verblendet.

Sind die Zähne unter den Kronen gesund,

Der 7er bei mir hatte meiner Erinnerung nach noch nicht mal eine Plombe, von daher fuchst mich das ganz gewaltig. Außerdem gab es vorher mit der provisorischen Krone überhaupt keine Probleme. Der Zahn war ganz normal empfindlich, daher führe ich es ja auf das Metall oder den blöden Zement darunter zurück.

dürften auch bei
Metallkronen keine übermäßigen Schmerzempfindlichkeiten
auftreten. Allerdings ist das Beschleifen eines Zahnstumpfes
immer ein gewisser „Stress“ für die Pulpa (den Zahnnerv)

Schon klar, denn ich bekam eine Spritze, so ganz ohne kann es also nicht gewesen sein…

und
kann im Extremfall sogar dazu führen, dass er abstirbt und

Oops…!!

irgendwann eine Wurzelkanalbehandlung gemacht werden muss.

Das wäre natürlich der echte Hammer: Brücke, und dann an dem Zahn, der vorher astrein war, eine Wurzelbehandlung, mit dem Ziel, dass nach 2 bis drei Jahren ohnehin alles zu Ende ist, weil der wurzelbehandelte Zahn dann seinen ohnehin nicht mehr vorhandenen Geist aufgibt. Bei meinen Zähnen war es bislang so. Die wurzelbehandelten hielten nicht besonders lang. Der letzte ganze 2 oder 3 Jahre.

Ich
will Dich nicht erschrecken,

Da erschreckt mich nix mehr beim Zahnarzt, es tötet ja nur den Nerv :frowning:

aber die Möglichkeit besteht bei
beschliffenen Zähnen nun mal generell.

Hm, ist mir neu.

Übrigens muss der Zahnarzt für verblendete Zahnkronen den
Zahnstumpf besonders kleinschleifen, damit auch zusätzlich
Platz für das Verblendmaterisl ist. Somit ist der
Beschleifstress damn noch größer. Ich hätte mir den 8er
deshalb auch nicht verblenden lassen.

Ich selbst habe da mehr oder weniger nichts entschieden, sondern habe mich von meiner Zahnärztin beraten lassen. Ich gehe schon halbe Ewigkeiten zu ihr, sie kennt mein Gebiss sicher 1000mal besser als ich selbst.

Nachträglich kann man da übrigens nichts mehr machen - es
müsste, wenn Du keinerlei freiliegendes Metall wünschst, eine
ganz neue Brücke engefertigt werden.

Aber gehe ruhig nochmals zu Deinem Zahnarzt. Er kann den Zahn
testen, ob die Pulpa sich evtl entzündet hat oder ob die
Schmerzsensationen nur temporäre Nachwirkungen des
Beschleifens sind.

Klar, wenn es nicht deutlich besser wird, dann tauche ich nochmal auf.

Gruß

Wilfried

Hallo Wilfried,

bin zwar kein Zahnmediziner, aber ich denke, ich kann dennoch
etwas dazu sagen.

Servus Wilfried, servus Dantis,
ich bin Zahnmediziner, wüßte aber nichts wesentliches, was zu Dantis Feststellungen hinzuzufügen wäre. Das war gesunder und ‚zielführender‘ Rat.
Allerdings - so, wie es sein kann, daß es mit dem beschliffenen Zahn schlimmer wird, kann es genausogut passieren, daß er sich erholt (was er übrigens ohne den ‚blöden‘ Zement bestimmt nicht täte).
Deine Zahnärztin soll vielleicht auch einmal testen, ob die neue Krone nicht vielleicht etwas zu starken Kontakt mit dem gegenüberliegenden Zahn hat. Das ist besonders bei nächtlichem ‚Streßknirschen‘ wichtig.
Gute Besserung!
Kai

Hallo Kai,

bin zwar kein Zahnmediziner, aber ich denke, ich kann dennoch
etwas dazu sagen.

Servus Wilfried, servus Dantis,

danke für dein Posting, hättest es vielleicht so posten sollen, dass ich eine Benachrichtigung bekomme- soll aber kein Vorwurf jetzt sein, schließlich schaut man halt mal nach, was ich ja auch gemacht habe.

ich bin Zahnmediziner,

Ah, sehr gut für mich!

wüßte aber nichts wesentliches, was zu
Dantis Feststellungen hinzuzufügen wäre. Das war gesunder und
‚zielführender‘ Rat.
Allerdings - so, wie es sein kann, daß es mit dem
beschliffenen Zahn schlimmer wird, kann es genausogut
passieren, daß er sich erholt (was er übrigens ohne den
‚blöden‘ Zement bestimmt nicht täte).

Oops, ja ich hoffe, dass er das tut, wenngleich ich- um nicht pausenlos an den Zahn denken zu müssen- mich mit 400mg IbuProfen hier über Wasser halte und erst mal der Dinge harre. Meine Zahnärztin ist auch optimistisch und erst mal jetzt im Urlaub, die glückliche! „Blöde“ nannte ich den Zement nur wegen des doch recht unangenehm beißenden Schmerzes, den er verursacht hatte, wie die Brücke befestigt wurde.
Wie kommt es eigentlich, dass der Zahn vorher mit Provisorium überhaupt nicht empfindlich war? Das macht mich nach wie vor stutzig.

Deine Zahnärztin soll vielleicht auch einmal testen, ob die
neue Krone nicht vielleicht etwas zu starken Kontakt mit dem
gegenüberliegenden Zahn hat. Das ist besonders bei nächtlichem
‚Streßknirschen‘ wichtig.

Danke für den Tipp. Ich hatte auch den Eindruck, dass irgendwie der Zahn recht ordentlich Strom abgibt.

Gruß

Wilfried