Hallo allerseits,
In der Archäologie wird zur Altersbestimmung die Radiokarbonmethode eingesetzt.
Diese basiert auf der Messung des Anteils von radioaktivem Kohlenstoff-14-Isotop am normalen Kohlenstoff der Masse 12 bzw. (1 %) 13. C14 entsteht durch eine Umwandlung von Stickstoff in der Atmosphäre durch kosmische Strahlung. Der Stickstoff wird als CO2 in Pflanzen z. B. in Bäume eingebaut. Wird der Baum gefällt, endet die Aufnahme von C14 aus der Luft und die C14-Konzentration beginnt logarithmisch abzunehmen. Die Halbwertszeit von Kohlenstoff-14 beträgt 5730 Jahre.
Seit Beginn der Industrialisierung hat sich jedoch die Zusammensetzung des atmosphärischen CO2 verändert. Zu den „natürlichen“ 280 ppm kommen noch 90 ppm CO2 aus der Verbrennung von Kohle und Öl. Da diese seit 300 Mio Jahren nicht mehr biologisch aktiv sind, enthalten sie kein C14 mehr. Die Konzentration von anthropogenem CO2 steigt exponentiell, die Verdoppelungsrate beträgt ca. 20 Jahre.
Da das heutige CO2 der Atmosphäre nur drei Viertel mal soviel C14 enthält wie früher, müsste also ein frisch gefällter Baum denselben C14-Messwert ergeben wie ein ca. 2700 Jahre altes Stück Holz.
In 20 Jahren wird sich der relative Anteil an fossilem CO2 verdoppelt haben - auf 2*90ppm/(280ppm +2*90ppm) - dann würde ein Stück Holz bereits um 4500 Jahre falsch datiert.
Wie muss ein Archäologe in 5000 Jahren seinen C14-Messwert umrechnen, um ein Möbelstück des Jahres 2005 richtig zu datieren ?
mfg
Klaus