Wir haben vor kuzem im Unterricht die Funktionsorientierung mit der Prozessorientierung verglichen. Nun verstehe ich aber nicht ganz, was eigentlich der große Unterschied zwischen diesen beiden Formen ist. Weiß da vielleicht jemand eine Antwort drauf? Und gibt es da vielleicht auch Beispiele für?
Ich würde mich sehr darüber freuen!
Hallo Annika,
Nsp. McDoof:
Prozessorientierung:
1 Mensch fragt dich nach deinen Wünschen, bastelt den Burger und macht die Fritten und kassiert dich ab.
Funktionsorientierung:
1 mensch (A) nimmt deine Bestellung auf
1 Mensch (B) bastelt Burger
1 Mensch © bedient die Fritten Maschine
1 Mensch (D) kassiert.
Ciao maxet.
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Nsp. McDoof:
Prozessorientierung:
1 Mensch fragt dich nach deinen Wünschen, bastelt den Burger
und macht die Fritten und kassiert dich ab.Funktionsorientierung:
1 mensch (A) nimmt deine Bestellung auf
1 Mensch (B) bastelt Burger
1 Mensch © bedient die Fritten Maschine
1 Mensch (D) kassiert.Ciao maxet.
Erstmal danke für die Antwort. Das mit McDoof ist ja wohl ganz einleutend. Nur ein kleines Problem gibt es da doch noch und zwar bei der Prozessorientierung.
Wie soll man sich diesen Vorgang denn bei einem Unternehmen vostellen? Schließlich ist es doch nicht so, dass ein Mensch Rohstoffe bestellt, diese annimmt, damit zur Maschine geht und sein Produkt daraus herstellt und dieses Produkt dann an den Kunden verkauft.
Hi,
Schließlich ist es doch nicht so, dass ein Mensch
Rohstoffe bestellt, diese annimmt, damit zur Maschine geht und
sein Produkt daraus herstellt und dieses Produkt dann an den
Kunden verkauft.
Stimmt schon, die Sichtweise und Aufgabenstellung ist aber anders.
Aufgabenstellung für D: „Kassiere“ Wenn D 30,- kassiert macht er das ganz toll.
Aufgabenstellung für A: „Bestellung aufnehmen“. Das kann sie auch prima, sie nimmt Bestellungen auf und schreibt diese auf einen Zettel.
Aufgabenstellung für C: „bastle Burger“. auch er macht das gut, er bastelt Burger. hunderte am Tag.
Nimm das mal so separiert als Beispiel für funktionsorientiert, jede Funktion für sich (A,B,D) ist optimal geregelt.
Bringt man nun noch die Idee der Prozessorientierung hinzu gibt es nicht mehr 3 Aufgabenstellungen, sondern nur 1 „Versorgung eines Kunden mit einem Burger“. Dabei fängts schonmal an, dass der Kunde nicht erst zu D, dann zu A und dann zu C rennen muß, sondern das die ACD schön in der richtigen Reihenfolge hintereinander angeordnet sind (nicht unbedingt räumlich, sondern vom Ablauf her). Dann schreibt A die Bestellungen nicht nur auf einen Zettel (Aufgabenstellung funkionsorientert wäre damit erledigft) sondern gibt diesen Zettel auch an C. C weiß nun, dass er nicht auf Teufel komm raus Burger basteln muß (Aufgabenstellung funktionsorientiert wäre erledigt) sondern dass er genau diesen 1 Burger basteln soll und zwar jetzt. (Verzahnung!). Und schließlich kassiert D nicht ständig 30,- sondern abgestimmt auf die Bestellung gemäß Kollegin A. Erst jetzt ist die prozessorientierte Aufgabenstellung erledigt. Es reicht eben nicht aus, dass jede Einzelaufgabe (Funktion) optimal erfüllt wird, sondern die Definition der Aufgabenstellung impliziert einen verzahnten Ablauf (Prozess) und dieser Ablauf muß optimiert sein.
Das heißt nicht, dass prozessorientiert immer „besser“ ist als funktionsorientiert, es kommt eben auf die zu betrachtende Aufgabenstellung an und … manchmal sind z.B. die Kosten, um das zu realisieren auch anders (vielleicht ist es billiger, am Tag pauschal 300 Burger nacheinander zu basteln als auf Anforderung die 271 bestellten), für eine Bewertung müßte man dann ins Detail gehen.
Gruß,
A.
Hallo Annika,
das Beispiel ist ja ganz nett, arbeitet aber in seiner Vereinfachung meines Erachtens die Unterschiede nicht genug heraus.
Mein Versuch: Du musst Dir vorstellen, Deine gesamte Klasse von sagen wir 30 Personen hätte den Auftrag, Burger herzustellen und zu verkaufen. Ihr wollt drei Sorten Burger anbieten (Käseburger (KB), den Großen Max (GM) und den Doppel-Dubba-Burger (DDB)).
So, jetzt fangt ihr an, euch zu organisieren.
- Vorschlag: 5 von euch nehmen die Bestellungen auf, 5 von euch Braten Fleich, 10 von euch belegen, 5 von euch verpacken, 5 von euch liefern.
Jetzt kommen die Kunden: der erste will 7 KB und 3 GM (große Familie). Einer von den 5 Bestellern nimmt den Auftrag an und gibt ihn an die Brater weiter. Alle fünf fangen gleichzeitig an munter zu braten. Danacht reichen sie es an die 10 Belger weiter …
Und so geht das weiter. Was ihr relativ schnell feststellt: Ihr werdet irgendwann irgendwo einen Kapazitätsengpass an einer Stelle haben und entscheiden müssen, wen ihr zunächst versorgen wollt. Die Entscheidung wird meist nach eurer eigenen Optimierung in der betroffenen(!) Abteilung ausfallen, wie andere Abteilungen (oder die benachteiligten Kunden) darüber denken, ist der handelnden Abteilung egal.
Außerdem werdet ihr bald feststellen, dass die Beleger über die miese Qualität der Griller schimpfen werden. Die Lieferer werden mäkeln, dass sie viel besser liefern könnten, wenn nur die blöden Verpacker endlich ihre Arbeit machen würden. etc.
Dafür seid ihr aber in den einzelnen Abteilung hochgradig effizient organisiert und helft euch bei Problemen optimal.
- Vorschlag:
Ihr macht eine Kapazitätsanalyse und stellt Produktteams zusammen.
Also: Ein Team von 2 Bestellungsaufnehmer, 1 Brater, 3 Beleger, 2 Verpacker und 2 Lieferern kümmern sich gemeinsam um die Produktion von KBs. Ein weiteres Team von 2 Bestellungsaufnehmern, 2 Bratern, 4 Belegern, 1 Verpacker und 1 Lieferer kümmert sich um die GMs und der Rest um die DDBs.
Was passiert: Eure Kunden sind leicht verwirrt, weil sie jetzt für eine gemischte Bestellung an drei Schalter müssen:wink:, aber dort werden sie perfekt bedient. Es gibt dort eine vorhersagbare Lieferzeit, da keine Priorisierungsprobleme auftreten und jeder Schalter ist optimal auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet. So weiß z.B. das Team von DDB, dass dieser Burger vor allem von Männern gekauft wird, weswegen dort Sport im Fernseher die Wartezeit verkürzt…
Nachteil: Die DDBs schimpfen permanent darüber, dass die KBs mit den Ressourcen aasen, während sie ständig überlastet sind und die GMs schimpfen darüber, dass die DDBs ständig ihr Produkt schlecht reden, um ihren Absatz zu erhöhen.
So: 1 ist ganz grob Funktionsorientierung
2 ist ganz grob Prozessorientierung
Die Mitte machts wie immer
Grüße
Jürgen
Erstmal danke für die Antwort. Das mit McDoof ist ja wohl ganz
einleutend. Nur ein kleines Problem gibt es da doch noch und
zwar bei der Prozessorientierung.
Wie soll man sich diesen Vorgang denn bei einem Unternehmen
vostellen? Schließlich ist es doch nicht so, dass ein Mensch
Rohstoffe bestellt, diese annimmt, damit zur Maschine geht und
sein Produkt daraus herstellt und dieses Produkt dann an den
Kunden verkauft.
ak, anderes Beispiel
Autobauer, der LKW, PKWs und Busse herstellt.
Man kann das Unternehmen Prozessorientiert gliedern:
z.B.
Abteilung Einkauf
Abteilung Presse
Unterabteilung (UA) 1 Presse PKW
UA 2 Presse LKW
UA 3 Presse Bus
Abteilung Lackieren
UA 1 Lackieren PKW
UA 2 Lackieren LKW
UA 3 Lackieren Bus
und so weiter …
funktionsorientert* sieht die Organisation so aus
Teilunternehmen 1 PKW
Abteilung Einkauf
Abteilung Presse
Abteilung Lackieren
…
Teilunternehmen 2 LKW
Abteilung Einkauf
Abteilung Presse
Abteilung Lackieren
…
Teilunternehmen 3 Bus
Abteilung Einkauf
Abteilung Presse
Abteilung Lackieren
…
any question ?
Ciao maxet.
*hier könnte man auch von kundenorientert sprechen
Dankeschön lieber Maxet_5a61c
Dank dir, konnten wir unsere Aufgabenstellung und die darauffolgende Präsentation zu diesem Thema erfolgreich erstellen.
Wir haben anhand deines ‚McDoof‘ beispieles eine 1 bekommen.