Für was war das Fass?

Huhu,
habe zufällig diese Fass gefunden. Für was dies benutzt wurde kann ich nicht sagen. Das Teil was oben drauf gesteckt ist, hielt ich erst für einen Zapfhahn, aber wie es bei näherer Betrachtung aussieht, diente es lediglich der Belüftung.


hat jemand eine Ahnung was das für ein Fass sein könnte?

Danke

Most- und Maischefaß?

Etwas Wein wuchs am Haus meiner Großeltern. Aber das Fass sagte selbst meiner Mutter nichts, wurde wohl vor 1973 stillgelegt und eingemottet. Interessanterweise habe ich am oberen Deckel etwas Zeitungspapier entdeckt. Kommt man aber leider nieht ran.

Nachdem wir früher jahrelang selbst Most eingemacht haben etc, kann ich sagen, dass das kein Mostfaß ist.
Ich würde eher auf ein Essigfass tippen.

Servus,

Essig in einem Holzfass und nicht in Steingut? Und in einem solchen Kawenzmann? - Angaben zur Größe liegen leider nicht vor, aber beim Vergleich mit den Strukturen des Rasens kann es leicht einen Meter hoch sein ud ewa 40 cm im Durchmesser haben.

Auffällig sind die vollkommen geraden Dauben, der dicke konische Spund an einer Stelle, an der er keine unmittelbare Funktion hat und der eigenartige Zapfen, der nicht aussieht, als habe er mal einen Hahn gehabt.

Schöne Grüße

MM

Servus,

zur Beschreibung fehlen noch ein paar Dinge:

  • Maße (Höhe und Durchmesser)?
  • Hat auch die auf dem Bild zum Boden hin weisende Seite keine größere Öffnung, in die man mit einer Fassbürste reinkäme? Wenn nein, kann eigentlich nur Wasser in dem Fass gewesen sein.
  • Gibt es (Färbung?) Hinweise darauf, ob das Teil im Gebrauch gestanden oder gelegen hat?
  • Gibt es Hinweise darauf, dass in den eigenartig geformten Zapfen einmal ein Hahn eingesetzt war (glattgeschliffene Bohrung?)

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Könnte das ein Teil einer Brennanlage gewesen sein? Vielleicht der Kühlerbehälter, durch den die Alkoholdämpfe, von Kaltwasser umströmt, zur Kondensation gebracht wurden.

LG

Silberloewe99

Salü,

zuerst fand ich die Idee völlig abwegig, aber angesichts der Tatsache, dass alles von Hand getriebene Kupfer im Vergleich zu Holz vom Küfer bis mindestens 1880, eher 1950 irrsinnig teuer war und angesichts dessen, dass die gezeigten vollkommen geraden Dauben kaum zur Lagerung irgendwelcher Flüssigkeiten taugten, kommt sie mir im Gegenteil gänzlich plausibel vor.

Ich bin ja mal gespannt, ob vom Fragesteller noch was zu hören sein wird (einschließlich der von mir verlangten Konkretisierungen, die auch Deiner Hypothese dienlich wären).

Schöne Grüße

MM

@Gandralph @Aprilfisch

Die Mape sind: Höhe 100 cm Breite max 50 cm Durchmesser. Weitere Öffnungen hat das Fass nicht.

Mein Schwiegervater war zufällig da und hatte auch noch eine gute Idee geäusert. Meine Großeltern hatten viele Obstbäume. Er meine es könnte sich um ein Gärfass Mostfass handeln. Der „Zapfhahn“ diente zum Druckablassen, entweder war dort per Steckverbindung ein Hahn daran oder eine Röhrichen, was mit etwas Wasser gefüllt wurde, damit keine Frischluft rein kommen sollte.

Servus,

Fässer, in denen was auch immer gärt, brauchen Öffnungen zum Reinigen, in die man mindestens mit dem ganzen Arm und einer Fassbürste reinkommt. Normalerweise in der Form einer „Tür mit Rundbogen“. In diesem Fass kann also nur Wasser gewesen sein.

Mit „Zapfen“ meine ich nicht „Zapfhahn“, sondern den sich konisch verjüngenden, dicken Zapfen, der in Bild 2 in eine Art Spundloch an ungewöhnlicher Stelle eingeschlagen ist und in Bild 3 oben auf dem Fass steht.

Welche Bedeutung es für die Statik von Fässern hat, dass die Dauben nie ganz gerade sind wie auf dem gezeigten Fass, kann ich nicht sagen - ich kann nur bestätigen, dass es bei Holzfässern für Bier, Wein, Most und Maische keine geraden Dauben gibt (ich habe schon ziemlich viele davon teils in den Fingern gehabt, teils vor Augen). Es könnte vielleicht regionale Ausnahmen geben (aus welcher Gegend stammt das Fass?), aber angesichts der sehr weiten Ausbreitung des klassischen Fasses mit bauchigen Dauben in ganz Europa glaube ich das eher nicht.

Bleibe also bei meiner Hypothese, dass das abgebildete Fass eine technische Funktion hatte und Wasser enthielt.

Schöne Grüße

MM

Hallo MM,

ich stimme dir in deiner Annahme zu.

So man sich den Deckel wegdenkt (und evtl. 1 Daube gedanklich verlängert), hat man ein Gefäß, welches in meiner Heimat unter dem Begriff „Schaff“ oder „Wasserschaff“ im bäuerlichen Hauswesen bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts im alltäglichen Gebrauch war.

Ich könnte mir vielleicht vorstellen, daß ein findiger Kopf für irgendeinen Verwendungszweck ein solches „Schaff“ mit einem Deckel versehen hat, aus dem etwas Vorhandenes als Handgriff herausragt, um über Kippen und Lockern des Zapfens eine regulierte kleine Wassermenge irgendwo aufzubringen (das Füllen geschah dann wieder über das Entnehmen des Zapfens und Eintauchen z. B. in eine Viehtränke)…

Herzliche Grüße

Helmut

Für alle Interessierten, das Fass war wohl für den Schwedentrunk

Servus,

ein so winziges Güllefass ist schon ziemlich überraschend.

Aber die Anordnung der beiden Löcher und ihre Durchmesser gäben auf diese Weise einen Sinn, außerdem findet man bei Güllefässern eher gerade Dauben.

Schöne Grüße

MM

Nun, das andere Fass hat eine ähnliche Größe. Bei uns im Ort sind die Felder immer noch in größen von anno Dazumal nach Tagewerk eingeteilt. Viele hielten damals noch Tiere Meine Großeltern hatte eine Hand voll Schweine und noch ein paar andere Tiere, anhand der ehemaligen Stallgrößen aber nie viel, mehr zur Selbstversorgung. viel jauche viel da also nciht an und Große Auffangbehälter konnte man in der Stadt auch nciht aufstellen.

Hallo!

Dein Kommentar und die Bestimmung hat mich veranlasst, mit dem Schaff mal in meinem familiären (Bergmanns- und bäuerlichen) Umfeld zu hausieren.

Es hat sich gezeigt, daß bei den ganz alten Leuten der „Aale“(= Jauche)transport sowie das Ausbringen auf das Stück Pachtland übers Holzschaff mit Auslaufventil, getragen auf der Kiepe, durchaus im Schwange war.

Der Inhalt der Aalskuhle wurde auf das Land am Haus direkt mit dem Aalschepper und bei weiterer Entfernung mit dem gezeigten Fass verteilt.

Ich muß gestehen, daß ich dieses nunmehr auch zum ersten Male so erzählt bekommen habe und es mir selbst absolut nicht geläufig war.

Man lernt nie aus!

Herzliche Grüße

Helmut

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