Fuzzy Logic?

Moin,

bin nicht ganz sicher, ob ich das richtig verstanden habe:

Der gewünschte Zustand sei x=3 und y ein Stellglied, dass diesen Zustand herbeiführen kann.

Eine Regelung die sagt wenn

x 3 dann y = 0

wäre Fuzzy Logic.

Eine Regelung die sagt wenn

x

Hallo,

vielleicht meinst du ja das richtige, aber mit wenn-dann ist es falsch ausgedrückt. Bei Fuzzy ist die Funktion nicht diskret, sondern von x=1 bis x=3 eine linear abfallende Rampe (oder eine andere sinnvolle Kurve, da gibt es bei Fuzzy verschiedene Möglichkeiten).

Die Idee ist, dass es eben keinen Übergangspunkt von kalt nach warm gibt, sondern Wasser mit 10 Grad ist kalt, mit 80 Grad heiss, aber dazwischen ist es eben ein Zwischenwert (wie handwarm). Eine Fuzzy-Regelung schaltet dann auch nicht die Heizung auf volle Power, wenn eine bestimmte Temperatur unterschritten wird. So gesehen ist ein Proportionalregler schon eine einfache Fuzzy-Regelung.

Gruss Reinhard

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo moe,

Ich glaube du hast die Fuzzy-Geschichte noch nicht ganz verstanden.

Am einfachsten geht du das Ganze über die Mengenlehre an.

Bei der Mengenlehre ist die Zugehörigkeit eines Elements zu einer Menge eindeutig 0 oder 1.

Als praktische Anwendung gibt es die Boolsche Algebra, welche eine „vereinfachte Mengenlehre“ ist, bei welcher die Mengen nur die Werte 0 und 1 annehmen können.

Der Ansatz in der Fuzzy-Logik ist nun der, dass ein Element zu einem gewissen Prozentsatz zu der einen und einem anderen zu einer anderen Menge gehört.

Also wenn wird das Wasserbeispiel nochmals aufgreiffen:
Nemen wir die drei Mengen
Kalt = 50°C

Mit der klassischen Mengenlehre hast du das Problem, dass Wasser von 20°C keiner dieser 3 Mengen zugeordnet werden kann.
Fuzzy definiert nun, z.B. dass 20°C mit 50% zur Menge Kalt und zu 50% zur Menge Lau gehört. 24°C würde dann zu 90% zu Lau und mit 10% zur Menge Kalt gehören. (Die %-Angaben sind als Beispiel zu werten, die genauen Werte hängen von der Übertragungsfunktion ab, welche nicht linear sein muss).

Der Vorteil von Fuzzy-Logik besteht darin, dass man keine exakten mathematische Übertragungsfunktionen benötigt um eine Regelung zu erstellen, sondern nur die Zustände für einige „Inseln“ (also Mengen) definieren muss. Die Übergänge zwischen diesen „Inseln“ sind dann fliessend und nicht digital, was die Schwingneigung in Regelkreisen ohne weiteren Aufwand vermindert.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

vor rund 20 Jahren sagte einer meiner Kollegen:

„Ich hab irgendwie immer den Eindruck, dass mit Fuzzi Logik die gute alte Analogtechnik gemeint ist, es wird nur anders genannt.“

Dieser Kollege und ich waren damals u.a. mit der Entwicklung analoger Schaltungen auf der Ebene von OPs, Wandlern, Sensoren … befasst.

Ich duck mich schonmal weg.

Thomas

Differential-Regler??
Moin,

ist das dann nicht genau das, was ein Differential-Regler macht?? Je weiter ich von meinem Zielwert wegkomme, umso stärker wird dorthin geregelt ?!

thx
moe.

Moin,

(…)
Der Vorteil von Fuzzy-Logik besteht darin, dass man keine
exakten mathematische Übertragungsfunktionen benötigt um eine
Regelung zu erstellen, sondern nur die Zustände für einige
„Inseln“ (also Mengen) definieren muss. Die Übergänge zwischen
diesen „Inseln“ sind dann fliessend und nicht digital, was die
Schwingneigung in Regelkreisen ohne weiteren Aufwand
vermindert.

Es entwickelt sich also selbst eine Funktion aus den vorgegebenen Werten?

MfG Peter(TOO)

Hallo moe,

ist das dann nicht genau das, was ein Differential-Regler
macht?? Je weiter ich von meinem Zielwert wegkomme, umso
stärker wird dorthin geregelt ?!

JAIN,
Wenn, dann müstest du das Ganze mit einem Kaskaden-Regelkreis vergleichen. Es gibt mehrere"Sollwerte" zu denen die Abweichung berechnet wird.

MfG Peter(TOO)

Hallo Moe,

(…)
Der Vorteil von Fuzzy-Logik besteht darin, dass man keine
exakten mathematische Übertragungsfunktionen benötigt um eine
Regelung zu erstellen, sondern nur die Zustände für einige
„Inseln“ (also Mengen) definieren muss. Die Übergänge zwischen
diesen „Inseln“ sind dann fliessend und nicht digital, was die
Schwingneigung in Regelkreisen ohne weiteren Aufwand
vermindert.

Es entwickelt sich also selbst eine Funktion aus den
vorgegebenen Werten?

So ungefähr.
Es funktioniert eher wie eine Bézier-Kurve, oder eine Spline-Funktion.
Du gibst mehrere Punkte vor und die Werte (Zustände) dazwischen werden interpolliert.

MfG Peter(TOO)

MfG Peter(TOO)