Hi Tina,
Ich glaube ich kann nicht wirklich weiterhelfen, aber lass dir das
gesagt sein: Ich kann dich sehr gut verstehen!
Es ist noch nicht zu lange her, da wurde ich im Deutschunterricht mit
diesem Thema gequaelt! Das Buch hat mich furchtbar aufgeregt, und als
wir dann die Klausur zu dem Thema schrieben habe ich meinen ganzen
Frust darueber aufs Papier gebracht und dementsprechend sah dann
meine Note aus… wie dem auch sei:
ANGEBLICH muss man das Ganze etwas abstrakter sehen: Brecht zieht nur
Parallelen zwischen Galilei und den Leuten, die die A-Bombe gebaut
haben. Er sagt nicht, dass Galilei daran schuld ist, dass es die
Bombe gibt. Im „Leben des Galilei“ moechte er zeigen, dass der
Wissenschaftler die Verantwortung uebernehmen muss fuer seine Taten
und nicht nur der Forschung halber forschen kann (Wie Galilei es
eigentlich gerne gesehen haette) egal was dabei heraus kommt. Brecht
findet, dass der Forscher zuerst ueberlegen muss, welche Konsequenzen
es hat; und dann kann er dementsprechend aufhoeren zu forschen oder
weiter machen.
Meiner Meinung nach ist das aber voellig absurd. Insbesondere das
Beispiel das Brecht waehlt (Galilei) ist geradezu skurril. Galilei
beobachtete schliesslich schlicht und einfach nur die Bewegungen des
Planeten/Monde. Und „dummerweise“ stimmten diese nicht mit dem
Weltbild der Kirche ueberein. Dafuer kann Galilei ja wirklich nichts!
Ausserdem ficht meiner Meinung nach Brecht in dem Werk seinen Kampf
fuer den Kommunismus. Obwohl dieser in dem Werk nichts verloren hat.
Die Szenen wo Galilei vor sich hin jammert und ueber die
Unterdrueckung und so weiter klagt, sind meiner Meinung einfach von
Brecht in seiner damaligen Situation dieser historischen Figur
absolut wahrheitsverzerrend in den Mund gelegt worden…
Bevor ich mich weiter im Kreise drehe, hoere ich lieber auf. Muss
einfach sagen: Ich fand das Buch echt sehr schwach! Zu den Thema
sollten Schulen besser Durrenmatts „Die Physiker“ lesen anstatt
dieses ideologisch verzerrten Werkes.