Hallo zusammen,
stimmt das, dass Galileo Galileis Entdeckung, das die Erde sich um die Sonne dreht und der Mond um die Erde, das er das alles vom Koran, dem Heiligen Buch des Islam übernommen hat??
Hallo zusammen,
stimmt das, dass Galileo Galileis Entdeckung, das die Erde sich um die Sonne dreht und der Mond um die Erde, das er das alles vom Koran, dem Heiligen Buch des Islam übernommen hat??
Das ist Unfug:
Die Idee wurde zuerst von Kopernikus in eine brauchbare Form gegossen sowie dann von Kepler verfeinert.
Man kann wohl davon Ausgehen, dass Galileo die Arbeit von kopernikus bekannt war.
LG
Mike
stimmt das, dass Galileo Galileis Entdeckung, das die Erde
sich um die Sonne dreht und der Mond um die Erde, das er das
alles vom Koran, dem Heiligen Buch des Islam übernommen hat??
Kurz: Nein.
Wo soll bitte im Koran stehen, dass sich die Erde um die Sonne dreht? Der Koran ist ja kein geheimes Buch, brauchst ja nur nach „Mond“ usw dort zu suchen. Ergebnis: Im Koran steht nirgends dass der Mond um die Erde kreist oder die Erde um die Sonne. Von daher kann Galileo Galilei dieses Wissen überhaupt nicht aus dem Koran haben.
Koran auf Deutsch als gezipptes Text-File: http://www.openquran.de/download/ahmadeyya.zip
Koran auf Deutsch vom Projekt Gutenberg: http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=58&kapitel=1
Koran auf englisch als Gegenüberstellung von drei Übersetzungen als Text-File: http://www.gutenberg.org/files/16955/16955.txt
Hi Falco.
Nein, das ist Unfug.
Galilei stütze sich auf philosophisch auf den (Neu)Platonismus im Sinne des Glaubens an die Mathematisierbarkeit der Welt, astronomisch auf Kopernikus und empirisch auf seine Teleskopbeobachtungen.
Er konnte beweisen, dass das geozentrische Modell (v.a. Aristoteles, Ptolemaios) falsch ist, nicht aber, dass das heliozentrische korrekt ist (Galileis Daten passten auch genau so gut in Brahes Kompromiss aus Geo- und Heliozentrismus).
Mit dem Koran hatten die Entdeckungen des überzeugten Katholiken Galilei rein gar nichts zu tun.
Viele Grüße
Hallo!
Er konnte beweisen, dass das geozentrische Modell (v.a.
Aristoteles, Ptolemaios) falsch ist, nicht aber, dass das
heliozentrische korrekt ist (Galileis Daten passten auch genau
so gut in Brahes Kompromiss aus Geo- und Heliozentrismus).
Das ist auch nicht verwunderlich, weil sich Brahes System und das kopernikanische System durch eine einfache Koordinatentransformation in einander umwandeln lassen (solange man nur die Planeten berücksichtigt). So gesehen sind beide Systeme für die damalige Zeit äquivalent.
Um eine endgültige Entscheidung zwischen den Systemen (ohne Newtons Dynamik) zu treffen, müsste man nachweisen, dass die Erde vor dem Fixsternhintergrund mit einer Periode von einem Jahr oszilliert, was für die Sonne nicht gilt. Um das zu beweisen müsste, müsste man die Paralaxe von verschiedenen Sternen messen. Diese ist kleiner als 1 Winkelsekunde. Ich weiß nicht, seit wann man dazu in der Lage ist.
Übrigens beschäftigte sich (meines Wissens) zu Galileis Zeit vor allem Kepler mit der mathematisch korrekten Beschreibung der Bahnen. Galilei ging es mehr um die Entscheidung zwischen den konkurrierenden Systemen. Er argumentierte viel mehr mit Phänomenen (Jupitermonde, Venus-Phasen, Gezeiten, …) als mit exakten Bahndaten. Oder täusche ich mich da?
Michael
Hi Michael,
die so lange fehlende Fixsternparallaxe ist erst 1838 durch Bessel gefunden worden (davor war natürlich die auch von Dir erwähnte Physik Newtons und die Entdeckung der Aberration durch Bradley).
Bei den Intentionen gebe ich Dir Recht. Um die konkrete mathematische Himmelsbeschreibung ging es Kepler mit seiner Himmelsmechanik mehr als Galilei, der den Heliozentrismus als solchen wegen eines „Bildungsauftrags“ beweisen wollte. Vor diesem Hintergrund sind auch die ganzen Vereinfachungen Galileis zu verstehen. Von daher steht Kepler stärker als der hier oft qualitativ statt quantitativ arbeitende Galilei in der astronomisch-mathematisch-beschreibenden Tradition von Eudoxos, Ptolemaios, Kopernikus, Brahe usw. - die konkrete mathematische Beschreibung suchte Galilei dagegen (erfolgreich) in seiner Erdphysik.
Viele Grüße