Gamechanger?

https://www.thelancet.com/journals/lanres/article/PIIS2213-2600(21)00160-0/fulltext

Einfache gute Zusammenfassung auf Deutsch:

Medizinisch erheblich sinnvoller Ansatz (weil Budenosid Entzündungsprozesse lindert, hier in den Atemwegen und der Lunge), der statistisch zu funktionieren scheint und nun auch im Ansatz in der Studie abgesichert ist.

Nicht wirklich eine Frage, ich poste es deshalb, weil es gut sein könnte, das in den Köpfen zu haben und auch bei zunächst leichteren Verläufen den Hausarzt darauf aufmerksam zu machen.
Einen Betanosidinhalator zu bekommen ist keine große Sache.
„Studie zeigt: Steroid inhalieren wirkt für ALLE, senkt das Krankenhaus Risiko um ca 90% wenn 3 Tage nach Symptombeginn genommen.“ (Lauterbach)

Ich persönlich würde das ohne Zögern nehmen, sowie ich positiv getestet wäre, zumal die Nebenwirkungen bei lokaler Corticoidgabe vernachlässigbar sind und die Dauer der Anwendung begrenzt ist. Was natürlich eine persönliche Aussage ist und den Gang zum Arzt nicht ersetzt.

Die Frage hier könnte sein:
Warum wird das erst nach einem Jahr veröffentlicht, angesichts der geringen Risiken und der Einfachheit und dem Naheliegen des Ansatzes?

„From July 16 to Dec 9, 2020, 167 participants were recruited“

Mein Englisch ist zwar eingerostet, aber steht da nicht sinngemäß, dass noch Anfang Dezember 2020 Patienten neu in die Studie aufgenommen wurden?

Das habe ich offenbar mißverstehbar ausgedrückt.
Was ich meine ist: Das Konzept liegt dermaßen auf der Hand und ist wirklich ganz etwas Simples aber Sinnvolles- basic gewissermaßen-dass ich nicht verstehe, dass das erst jetzt, nach einem Jahr „Corona“ auf dem Tisch liegt.
Zumal mit Kortikosteroiden auf anderer Ebene- systemisch- schon ganz schnell gearbeitet wurde.

Viel Glück dabei. Aktuell liegt der zeitliche Abstand zwischen Kontakt zur infizierten Person und Testtermin hier im Kreis so um die sieben Tage - eher leicht darüber (wobei dann auch schon einmal ein PCR-Test besser aus eigener Tasche bezahlt wird, wenn zwischen Kontakt und Anruf mehr als 48 Stunden liegen, denn dann sieht das Gesundheitsamt keine Veranlassung für die Anordnung eines Tests). Dann kann man noch zwei Tage bis Auftritt der Symptome abziehen und darauf hoffen, daß die Aussage, daß ein Einsatz nach drei Tagen nach Symptombeginn wichtig ist, nicht so absolut ist, wie sie klingt.

Ja, wenn das funktionierte, wäre das ausgezeichnet, nur fürchte ich, daß die Bürokratie da den ein oder anderen Knüppel parat hat

Ich las davon schon vor einigen Monaten. Daß das nicht weiterverfolgt wurde, wunderte mich. Darüber kann man sich aufregen oder sich vergegenwärtigen, daß es viele Ideen gab, welche Medikamente denn wohl helfen könnten und die Studien halt ihre Zeit brauchen. Chloroquin, Vitamin D, Hydroxychloroquin, Ivermectin … Was wurden nicht schon für Säue durchs Dorf getrieben. Ein lungengängiges Glucocorticoid ist sicherlich erfolgsversprechender und auch insgesamt logischer als das meiste andere, aber einfach drauflos sprühen ist sicherlich nicht auch unbedingt die beste Lösung.

Wichtig wäre jetzt, den Abstand zwischen Anfrage und Testung zu reduzieren, aber so lange die GA so sehr an die Übertragung via Tröpfchen und Kontakt festhalten, wird eine grundsätzliche Stimmungsänderung auf sich warten lassen und bis das in der Therapie angewendet wird, sind die meisten Kandidaten wohl schon geimpft.

NRW, oder?
Hier in Bayern scheint einiges besser zu funktionieren, zumindest , was diese Dinge anbelangt.

Mal ganz pragmatisch: 2 positive Schnelltests, mindestens einer davon vom Profi abgenommen würden mir da schon reichen, wenn´s anders nicht geht.
Weil: 2 Wochen Corticosteroid lokal sind kein Ding, das man sich später merken muss. Sind nicht teuer und nicht knapp. (Man könnte hinzufügen, bitte immer schön den Mund und Rachen spülen nach den 2 Püsterchen.)
Ganz pragmatisch also- mindestens 2 positive Schnelltests plus Symptome und zack fertig.
Die mündige Patientin wird in der Lage sein, sich so einen Püster für ihre Familie vorsorglich in die Schublade zu legen. Die unmündige Patientin ist darauf angewiesen, dass der HA dran denkt, wenn sie ihn denn überhaupt anruft.

Mit Sicherheit, aber bei guter Kommunikation zwischen HA und Patient*in kann immer wieder alles mögliche umgangen werden.
Es ist jetzt nicht die Zeit für Bürokratie.

Ich habe mir das gedacht seit den Dexamethasonstudien, die dann Eingang in die Leitlinien gefunden haben. Man hat sich hier auf die bereits schwer Kranken fixiert und mal wieder nicht an die Prävention gedacht.

Nachdem die Kortisone so generell entzündungshemmend sind, und auf einer so tiefen Stufe eingreifen, die Waffe gegen Entzündungen schlechthin sind kommt mir das immer noch eigenartig vor, dass das so lange gedauert hat. (Ist kein Aufregen, eher Verwunderung und ein großes Fragezeichen.)

Ja, schön und gut. Darum habe ich das hier geposted. Ich halte viel von mündigen Patient*innen und schätze an solchen Stelle den Pragmatismus guter Hausärztinnen. An solchen Stellen ein gutes Duo.

Falls ja, gibt es lokal starke Schwankungen. Anekdote aus Mittelfranken: eine Erzieherin im Kindergarten positiv. Letzter Kontakt Dienstag. Termin für alle Kinder der Gruppe am darauf folgenden Mittwoch (acht Tage später und das war noch vor B117 mit längerer Infektiosität). Mittwoch schneit es, der Termin wird um zwei Tage verschoben. Zwei Eltern wird das zu blöd, lassen Test beim Hausarzt machen. Beide positiv. Alle anderen Kinder negativ. Test für eine der beiden Familien mit positivem Kind wird für eine Woche später anberaumt (bei der anderen Familie weiß ich es nicht): alle vier Geschwister und beide Elternteile negativ.

Das liest sich ein bisschen gruselig.
Gerade in Bayern gibt es doch das kostenlose Testangebot.
Diese Eltern haben richtig, aber zu spät reagiert:

Es mag lokale Unterschiede geben, keine Ahnung, hier im Dorf kann man ohne Umstände am selben Tag den PCR bei allen 4 Hausärzt*innen machen.
Leider muss man Dinge selber in die Hand nehmen, und das limitiert auch schon wieder viele Leute…

Ich lese gerade von den ersten Ärzten, die das Thema mit den Krankenversicherungen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung diskutiert haben. Für jeden einzelnen Patienten ist ein sog. Off-Label-Antrag zu stellen, weil der Arzt sonst regreßpflichtig ggü. der Krankenkasse wird, wenn die das bezahlt hat. In drei Tagen kaum zu schaffen. Ob das über ein Privatrezept laufen kann und wie viele der Leute bereit sind, die 10 Euro oder so zu bezahlen, weiß ich im bei ersterem nicht und bei zweiterem habe ich für einen Gutteil der Bevölkerung Zweifel.

Hier kommen wieder unsere unterschiedlichen Ansätze zu Tage:
Du abstrahierst auf die gesamte Population des Landes, ich nicht, ich finde so etwas auch wichtig, wenn es nicht für alle umgesetzt wird und nur jeder 5te profitiert, besser, als nicht.
-Ohne jede Wertung!-

Das wird sicherlich über ein Privatrezept gehen, so habe ich es mit verschreibungspflichtigen Medikamenten jedenfalls schon hin und wieder problemlos erlebt.
Ob das nun jemand bezahlen kann oder will oder nicht ist eine sekundäre Frage, die für vieles gilt, ändert aber nichts daran, dass das ein grundsätzlich sinnvoller Ansatz wäre.

Und: Wer momentan mit Heuschnupfen und Engegefühl in der Brust vor allem beim Ausatmen zum HA geht und von asthmatischer Vorgeschichte spricht, wird den ganz einfach bekommen.
Angesichts der Lage sollte jedes Mittel recht sein, und erst Recht, wenn mit so geringem Aufwand so viel erreicht werden kann.
Es geht mir hier einzig und alleine darum, was helfen könnte.Und mir ist egal, wie man das organisiert kriegt.

Nein, das mache ich nicht. Ich habe lediglich geäußert, daß ich bzgl. eines nicht unerheblichen Teiles der Bevölkerung Zweifel habe, daß dieser Teil bereit ist, das Medikament selbst zu bezahlen. Ob die Zweifel zutreffend sind oder nicht, ist doch völlig egal. Es gibt auch überhaupt keinen Grund, mir diese Zweifel ausreden zu wollen oder mit mir darüber zu reden, ob die Zweifel berechtigt sind oder nicht. Es ist meine Einschätzung. Fertig. Du mußt sie nicht teilen und das ist auch vollkommen OK. Aber mir wieder unterschwellig Vorwürfe zu machen und dazu noch unberechtigte, denn wie man lesen kann habe ich genau das

nicht gemacht, wie jeder nachlesen kann, ist vollkommen überflüssig. Und warum das hier:

Wenn Du es nicht wichtig findest, gibt es keinen Grund, darüber ein Wort zu verlieren und zusätzlich noch herauszustellen, daß Du das anders siehst.

Ich habe nichts anderes geschrieben.

Ich habe den Eindruck, dass bei Dir ein Film läuft, in dem ich schon eine feste Rolle habe.
Das ist aber nicht mein Film und mir wird das zu kompliziert.
Bin etwas ratlos.

Halte hier mal fest: Ich habe das thematisiert, weil ich mir denken kann, dass es dem einen oder der anderen hilfreich ist, darum zu wissen. Höher ist mein Ziel gar nicht.

Und ich habe Dich darin bestätigt, ich habe auf ein organisatorisch-bürokratisches Problem hingewiesen und darauf, daß dieses Problem dazu führen kann, daß sich einige mit dem Mittel nicht versorgen. Und diese eine Formulierung war für Dich der Anlaß ein Faß aufzumachen.

Gut, dann lassen wir das mal so stehen.

Diese ganzen organisatorischen Dinge sind mein Denken gar nicht und ich möchte einfach nur sagen:
Leute, nehmt das zur Kenntnis, das ist wichtig, besorgt euch das Ding, ist nicht teuer, kann aber ungeheuer hilfreich sein.