Gammatikunterschiede im Dialekt

Hallo zusammen,

lese gerade im Brett „Deutsche Sprache“ in einem Beitrag:

„Es gelüstete ihm nach mir.“

Was aber vollkommen korrektes Deutsch ist

Ist es nicht!
Es muss heißen: „Es gelüstete ihn nach mir“

und komme damit mächtig ins Schleudern.

Kann es sein, dass hier das Bayerische eine andere Grammatik hat als der Rest der Republik?

Ich frage: weM gelüstet -> mir, Dir, ihm, -> das „m“ in „ihm“ wäre richtig
Offenbar heißt es korrekt: weN gelüstet -> mich, Dich, ihn -> diese Pronomen klingen in meinen Ohren grauenhaft falsch.

Ist das wieder so ein Regionalismus?

Fragende Grüße

Alexander

Hallo,

aber selbstverständlich hat bayerisch eine andere Grammatik als hochdeutsch.
Genauso wie schwäbisch (da, wo man fast komplett ohne Genitiv auskommt), hessisch, kölsch, sächsisch und Platt sowieso.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bairische_Dialekte
http://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4bisch
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Mundarten

Gruß
Lawrence

Hallo,

aber selbstverständlich hat bayerisch eine andere Grammatik
als hochdeutsch.

Wobei das bei dem Satz in Frage „Es gelüstete ihm/n nach mir.“ nicht wirklich als Dialektunterschied zu rechnen ist, wohl eher unter falsch gehört (man hört es oft falsch) und falsch verinnerlicht.

Gruß
Elke

Hallo Ralf,

aus Deiner Empfehlung die Grimms zu fragen habe ich eine Tugend gemacht und folgende Passage rauskopiert

Zitat Beginn:

a) er tritt seit dem 15. jh. auf (vgl. lüsten 2, nd. schon im 14. jh. SCH. u. L. 2, 752a): einem menschen gelüst das und gens (jenes) ze haben. KEISERSBERG sünden d. m. 43a; wems gelüstet, der neme hie ein exempel. LUTHER 8, 84a; ich mag ja essen so lange und so viel als mir gelüstet. HEINR. JUL. V. BRAUNSCHW. Susanna 1, 5, so lange ich appetit habe (vgl. 3, c); wenns mir gelüstet, when J list. LUDWIG 731, wenn ich lust habe;

gelüstet ihm zu jagen, es steht ihm alles frei.
FLEMING 73 (130 L.);

nachdem es ihm gelüstet hat, ut libido tulit. STEINBACH 1, 1086, je nach lust und belieben;

handle selbst, wie dir im herzen gelüstet, und eile.

Zitat Ende

ich habe mir gar nicht alles bis zum Ende durchgelesen, das hier reicht schon um mir zu zeigen, dass ich mit meinem „weM“ gar nicht so falsch liege.

Jetzt ist nur noch die Frage, ob beides in der Standardsprache richtig ist oder (heute nur noch) das „weN“, da ja der Beitrag im Grimm mit Beispielen des „weN“ beginnt.

Aber vielleicht sollte jetzt langsam der ganze Beitragssatz vom Mod ins Brett „Deutsche Sprache“ verschoben werden?

Auf alle Fälle ist es jetzt durch den Grimm’schen Eintrag erst recht nicht mehr klar „weN“ oder „weM“ oder beides oder das eine in der einen Region, das andere in der anderen?

Fragende Grüße

Alexander

„Es gelüstete ihm nach mir.“

Kann es sein, dass hier das Bayerische eine andere Grammatik
hat als der Rest der Republik?

völlig losgelöst von Bayern.

Ich frage: weM gelüstet -> mir, Dir, ihm, -> das „m“ in
„ihm“ wäre richtig
Offenbar heißt es korrekt: weN gelüstet -> mich, Dich, ihn
-> diese Pronomen klingen in meinen Ohren grauenhaft
falsch.

Nach Deiner Logik müsste ich jetzt fragen: „Wem gelüstet nach
wem?“

ja, so frage ich auch, da hast Du Recht.

und würde mir antworten: „Mir(!) gelüstet nach ihr“.

ja, so antworte ich auch.

Tue
ich aber nicht :smile:))

ich schon.

Statt dessen frage ich die Grimms:
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

ich auch - kopierte Stellen siehe oben.

Gruß Ralf

Ebenso herzliche Grüße und einen schönen Sonntag wünscht

Alexander

Hi!
Es gelüstet ihn nach mir - hört sich vollkommen normal an.
Es gelüstete ihm nach mir - hört sich auch vollkommen normal an.
Gegenwart und erzählende Vergangenheit, oder so was. Plus eine Art Sprachverschönerung, denn „Es gelüstetE ihn nach mir“ hat einfach keinen Klang in sich. Dritte und Vierte Verg. kombiniert?
Hat sie ihm denn auch gelüstet? HAhaha, vielleicht gibts auch eine fünfte oder sechste Vergangenheit. Wär interressant zu wissen woher diese Textquelle stammt (Roman? Oper? Erstzulassung? Übersetzung? …) Und des eigentlichen frag ich mich, wo hier das bayerische stecken soll? Für mich klingt die Wortwahl ziemlich hochdeutsch. Sonst würds doch heißen: Der mechad moi mid mia, Der woid moi mid mia, Der is ostandig (auf mi)…
Herzlichen Gruß aus SO-Bayern und nix für unguad!