Guten Morgen!
Die 3.Klasse meines Sohnes hat einen Lehrer (=Rektor der Schule), der kurz vor der Pensionierung steht. Dass seine Unterrichtsmethoden zweifelhaft sind, wußten wir vorher, hatten aber nichts in der Hand.
Sucht man das Gespräch mit ihm, spricht er am nächsten Tag das Kind an mit „Was hast Du denn schon wieder daheim erzählt“. Funktoniert prima. Alle halten schön die Klappe.
Der Mann ist nur am Schreien, die Kinder sind komplett eingeschüchtert. Der Mann hat (das sagt er selber) absolut keine Nerven, beim kleinsten Anlaß brüllt er los.
Gestern schließlich hat er ein Kind an der Schulter gepackt und geschüttelt. Die roten Flecken waren 2h später noch zu sehen und wurden fotografiert. Ich habe der Mutter empfohlen, heute (eigentlich schon zu spät) zum Arzt damit zu gehen. Jetzt kam heraus, dass er ein anderes Kind auf die Hand geschlagen hat, weil es (was verboten ist) das Lehrerpult berührt hat.
Des weiteren ist es z.B. an der Tagesordnung, dass Hefte mit Fehlern hochgehalten werden, mit den Worten: „Schaut mal, was der schon wieder gemacht hat“ und alle lachen gemeinsam darüber. Er würdigt die Kinder herab. Jeder, den es nicht trifft, hält still, damit er nicht der nächste ist.
Mein Sohn hat in den ersten 2 Schulwochen ca. 8mal nachts eingenäßt… Er ist zappelig und nervös wie noch nie, obwohl, das sollte ich noch dazu sagen, ich aus meiner Elternbeirat-Zeit ein recht gutes Verhältnis zum Rektor habe. Wovon er sicher profitiert.
Der Rektor hat beste Verbindungen zum Schulamt. Als vor dem Schuljahr jemand dort anrief um nachzufragen, ob man ihm als Lehrer irgendwie entgehen könnte (was ich persönlich für nicht so schlau halte), äußerte er, dass er wisse, wer da angerufen hätte. er läßt in Gespräche die Vornamen der Mitarbeiter (und des Leiters) einfließen, um allen klar zu machen, dass er dort gute Kumpels hat.
Wir wissen von vorherigen Klassen, dass schon öfter versucht wurde, gegen den Mann vorzugehen. Ob das immer überlegt und sachlich geschah, bezweifle ich persönlich, weiß nur, dass es nicht von Erfolg gekrönt war. Im Gegenteil, die Kinder hatten darunter zu leiden und zwar massiv. Die nächste Klasse ist ja auch noch die 4. und der Übertritt ist zusätzlich in Gefahr. Der Lehrer hat eine sehr eigene Vorstellung, wer für’s Gymnasium geeignet ist und wer nicht - und die setzt er auch durch.
Ich habe ja schon öfter hier gepostet und daher wissen viele, dass ich nicht zu den Panik-Müttern gehöre, die bei kleinsten Anlaß auf die Barrikaden gehen und in ihrem Kind nur ein unschuldiges Engelchen und Opfer sehen. Aber in meinen Augen darf keinem Kind vom Lehrer wehgetan werden, ganz egal, was es ausgefressen hat. Im vorliegenden Fall ist das Kind übrigens nicht schnell genug in die Pause gegangen…
Angenommen, wir möchten etwas Handfestes unternehmen, ob wir uns (und den Kindern) das antun, wissen wir noch nicht. Dahin gehen auch meine Fragen:
Wie ist die Reihenfolge der Instanzen? Welche Schritte sind der Reihe nach nötig? Bundesland: Bayern, falls das eine Rolle spielt.
Ist der Arzt verpflichtet, die Misshandlung zu melden, auch wenn die Mutter das nicht möchte?
Hat jemand persönliche Erfahrungen mit solchen Dingen?
Ideen zur Lösung? (Nein, ich möchte keine Mordpläne hören )
Danke schonmal und Grüße
kernig