Hallo,
nun zieht die Zeitschrift Rolling Stone den Artikel über die angebliche Campus Vergewaltigung zurück. Sie wäre nicht vernünfrig recherchiert worden und nicht stimmig und würde es den echten Opfern schwerer machen.
Ist das gerechtfertigt?
Hallo,
nun zieht die Zeitschrift Rolling Stone den Artikel über die angebliche Campus Vergewaltigung zurück. Sie wäre nicht vernünfrig recherchiert worden und nicht stimmig und würde es den echten Opfern schwerer machen.
Ist das gerechtfertigt?
Moin auch,
ist es gerechtfertigt, einen Artikel über eine Gruppenvergewaltigung zu veröffentlichen, die nie stattgefunden hat?
Ralph
Die Sache ist eine Katatstrophe, da nunmehr die reale Gefahr besteht, das echten Opfern sexueller Gewalt, die es zweifellos in viel zu hoher Zahl gibt, kein Glaube mehr geschenkt wird. Insbesondere wird es nun deutlich schwieriger werden, das System der juristisch nahezu entkoppelten US-Unis in Frage zu stellen, was meines Erachtens dringend geboten wäre. Klassische lose-lose Situation.
Gruss Goetz
und warum?
Die Sache ist eine Katatstrophe, da nunmehr die reale Gefahr
besteht, das echten Opfern sexueller Gewalt, die es zweifellos
in viel zu hoher Zahl gibt, kein Glaube mehr geschenkt wird.
Und warum sollte das der Fall sein? Ein Magazin zieht einen offensichtlich fehlerhaften bzw. falschen Artikel zurück. Warum sollte das einen Einfluss auf mögliche zukünftige Fälle, bzw. die Glaubwürdigkeit einzelner Betroffener haben? Eher leidet bei sowas die Glaubwürdigkeit des entsprechenden Magazins…
Grüße!
Felix
Moin,
die Sache ist insofern erst einmal eine Katastrophe, weil eine ganze Studentenverbindung medial und von der Universität plattgemacht wurden. Jede Menge junger Männer, die unter Generalverdacht gestellt und vorab verurteilt wurden. Die Verbindung wurde quasi aufgelöst und was die Männer an der Uni aushalten mussten, möchte keiner von uns erleben.
Bei denen hat sich die Autorin, soweit ich ihren Artikel gelesen habe, nicht entschuldigt.
Es fällt auf, dass gerade die Fälle an amerikanischen Universitäten, die in den Medien besonders ausgeschlachtet wurden sich als falsch oder zumindest als sehr zweifelhaft erweisen.
Bsp.:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/vergewaltig…
http://www.thedailybeast.com/articles/2015/02/03/col…
Das ganze ist dann in Deutschland in Verbindung mit der geplanten Neufassung des § 177 StGB zu sehen, die nach Meinung einiger Kommentare quasi eine Umkehr der Beweislast ist. Da kann man jedem Mann nur raten, sich vorher das Einverständnis zum Sex schriftlich geben zu lassen, um nicht quasi per Definition schon als Vergewaltiger dazustehen.
Man liest nun schon ab und an Meinungen, die vermuten, dass die demokratische Partei Stimmung über Rape culture an amerikanischen Universitäten erzeugen will, um mit den entsprechenden Gegenmaßnahmen weibliche Wähler zu gewinnen.
Hier scheint viel mehr der politische Wille als die Wahrheit zu gelten.
Grüße
Alex
Das Magazin hat sich ja den Fall nicht ausgedacht, sondern nur in gutem Glauben darüber berichtet. Somit steht am Anfang ein Opfer, das nun offensichtlich keins mehr ist.
Ich bleibe dabei, das es dadurch künftigen Opfern schwerer gemacht wird, Gerechtigkeit geltend zu machen.
Hallo,
nicht die Opfer machen „Gerechtigkeit geltend“ (was auch immer Du damit meinst), sondern Gerichte urteilen anhand bestehender Gesetzeslage. Den Richtern ist der Umstand bekannt, dass nicht jede Anzeige über eine Straftat auch die Wahrheit wiedergibt.
Gruß
vdmaster
Ich gebe Dir vollkommen Recht, daß die Situation der betreffenden Studenten alles andere als komfortabel ist. Zu Unrecht einer Tat dieser Qualität bezichtigt zu werden, kann, selbst nach erwiesener Unschuld, Folgen für den gesamten weiteren Lebensweg haben.
Ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, das die Öffentlichkeit durch solche „falschen Alarme“ fatalerweise desensibilisiert werden könnte und künftig jeden Fall als erfunden abtut.
Ich hatte kürzlich, ebenfalls im Spiegel, einen Artikel gelesen, in dem eine Frau, die wohl auch im Thema steht, flapsig äusserte, es sei wesentlich schlimmer, einem vermeintlichen Opfer nicht zu glauben, als einen Mann zu Unrecht zu beschuldigen. Da blieb mir erstmal der Mund offen stehen.
Ich persönlich vermag nicht zu sagen, was da schlimmer wäre. Beides sind recht üble Szenarien.
Was die Amis draus machen, ist stellenweise auch schwer nachvollziehbar. So soll es auch dann eine Vergewaltigung sein, wenn die Frau ja sagt, sich am Tag darauf aber deswegen dann „unwohl“ fühlt. Eine rechtlich klare Situation ist auch was anderes.
Hallo,
nicht die Opfer machen „Gerechtigkeit geltend“ (was auch immer
Du damit meinst), sondern Gerichte urteilen anhand bestehender
Gesetzeslage.
War vielleicht etwas blöd formuliert, ich meinte damit den nachvollziehbaren Wunsch eines Opfers, das der Täter für seine Tat bestraft wird, was in unserem Kulturkreis idealerweise eben durch ein Gericht passiert.
Wobei natürlich noch anzumerken wäre, das Justiz und Gerechtigkeit mitunter zwei grundverschiedene Dinge sein können.
Gruss Goetz
Moin auch,
Da
kann man jedem Mann nur raten, sich vorher das Einverständnis
zum Sex schriftlich geben zu lassen, um nicht quasi per
Definition schon als Vergewaltiger dazustehen.
Was leider überhaupt nichts nützt. Wenn ich eine Frau unter Androhung von Gewalt zum Sex zwingen kann, dann kann ich sie auch unter Androhung von Gewalt dazu zwingen, so einen Zettel zu unterschreiben.
Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Mann in den USA, der eine solche Einverständniserklärung vorweisen kann, trotzdem angeklagt und verurteilt wird, weil die Frau genau diese Argumentation bringt.
Ralph
OT.: alles recht
Hallo Goetz,
war schon richtig formuliert von Dir. Ein Opfer möchte Gerechtigkeit. Gerichte sprechen Recht. Miteinander haben beide Begriffe nur insofern zu tun, dass Gerechtigkeit sicherzustellen Ziel oder Zweck des Rechts sein sollte.
Gruß
achim
Hi,
nicht blöd, aber etwas schwammig formuliert.
Nur verstehe ich nach Deiner Klarstellung nicht, warum zukünftige Opfer es bei ihrem Ziel (Gerechtigkeit/Rechtssprechung) schwerer haben sollten.
Gruß
vdmaster
Besonders aufgefallen ist es da. Emma S. behauptet immer vergewaltigt worden zu sein. Dabei gibt es keine Beweise.
Hallo,
Ich hatte kürzlich, ebenfalls im Spiegel, einen Artikel
gelesen, in dem eine Frau, die wohl auch im Thema steht,
flapsig äusserte, es sei wesentlich schlimmer, einem
vermeintlichen Opfer nicht zu glauben, als einen Mann zu
Unrecht zu beschuldigen. Da blieb mir erstmal der Mund offen
stehen.
Ich persönlich vermag nicht zu sagen, was da schlimmer wäre.
Beides sind recht üble Szenarien.
vielleicht verstehst du die Aussage, wenn du dir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Szenarien vor Augen führst.
Ein Vergewaltigungsopfer, dem man nicht glaubt, und ein Mann, der zu Unrecht beschuldigt wird, eine Vergewaltigung begangen zu haben, haben gemeinsam, dass man ihren Aussagen keinen Glauben schenkt bzw. dass man sie der Lüge bezichtigt. Der Unterschied ist, dass das Vergewaltigungsopfer zusätzlich auch noch eine Vergewaltigung erlebt hat.
Grüße
=^…^=
Achso, und Arbeitsplatzverlust, soziale Ächtung, eventuelle Verurteilung etc, alles Peanuts? Respekt!
Achso, und Arbeitsplatzverlust, soziale Ächtung, eventuelle
Verurteilung etc, alles Peanuts? Respekt!
Das kann einer Frau, der in einem solchen Zusammenhang öffentlich als Lügnerin dargestellt wird, ebenfalls passieren, ist also nicht auf zu Unrecht verdächtigte Männer beschränkt.
Moin,
Das kann einer Frau, der in einem solchen Zusammenhang
öffentlich als Lügnerin dargestellt wird, ebenfalls passieren,
ist also nicht auf zu Unrecht verdächtigte Männer beschränkt.
Der Umgang mit Frauen, die Vergewaltigungen vortäuschen, ist dann doch ein anderer. Nun ist (soweit ich weiss, erstmalig) eine Frau verurteilt worden, die einen Mann in den Knast und in den Selbstmord beschuldigt hat).Für einen Mann ist das soziale Leben quasi beendet.
Selbst wenn ein Mann freigesprochen wird, wird er den Makel nie los, so nach dem Muster, wo Rauch ist, ist auch Feuer.
Aber das ist eigentlich gar nicht der Punkt, den ich meinte. Es ist ein elementarer Grundsatz unseres Rechtssystems, dass jemand unschuldig ist, bis seine Schuld nachgewiesen ist. Das neue Gesetz kehrt diesen Grundsatz um. Es kann durchaus passieren, dass ein Mann nach dieser Definition eine Frau vergewaltigt, ohne es zu merken oder sich dessen bewusst zu sein, einfach nur, weil die Frau still hält.
Darüber hinaus kann dann natürlich auch ein Mann vergewaltigt werden:
http://www.malte-welding.com/2015/04/06/bin-ich-verg…
Dazu ein kleines persönliches Erlebnis eines Freundes von vor ungefähr 10 Jahren: Er hat eine Anhalterin mitgenommen, wie er und ich es fast immer tun, weil wir früher selbst viel per Daumen gefahren sind. Nach einigen Kilometern forderte sie ihn auf, sie an einen bestimmten Ort abseits seiner Strecke zu bringen, weil sie sonst behaupten würde, er hätte sie „angefasst“. Ihr Pecht, dass er schwul ist. Das hat er ihr gesagt und sie rausgeworfen. Nun stell Dir einfach mal vor, was passiert wäre, wenn das ein glücklich verheirateter Mann gewesen wäre.
Oder schau Dir mal den Film „Die Jagd“ an. Das ist dann quasi die Steigerung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Jagd_%282012%29
Das waren nur einige Beispiele, die die Unschuldsvermutung favorisieren. Was ist dein Argument?
Gruß
ALex
Hallo Scotty,
wobei man wirklich betonen sollte, dass das die Staatsanwaltschaft in Darmstadt ziemlichen Mist gebaut hat, denn wenn man da die Vorgeschichte der Klägerin beachtet hätte, wäre man kaum zu dem Fehlurteil gekommen. Deshalb wohl auch der schwerfällige Umgang mit der Rehabilitation des zu Unrecht Angeklagten - denn dazu müsste man eigene Fehler eingestehen.
Siboniwe