Guten Tag,
ich arbeite seit über sechs Jahren für ein Unternehmen als Texter für Produkttexte, Newsletter, Blogbeiträge etc. Letzten Mittwoch wurde ich vom Personalchef und einem
Vorgesetzten zu einem Gespräch gebeten. Grund: Jemand verlangt vom Unternehmen circa 600 Euro, weil ich vor etwa fünf Jahren einen Text von ihm unverändert verwendet habe. Es handelt sich um einen kleinen Absatz, den ich dummerweise ans Ende meines eigenen Textes kopiert und danach vergessen habe abzuändern. Meine Firma wird das geforderte Geld zahlen. So weit, so okay. Natürlich eine große Eselei von mir. Dazu muss ich sagen, dass vor mehreren Jahren schon einmal etwas Ähnliches passiert ist, als uns jemand mit einer Klage drohte, sollten wir nicht zahlen. Allerdings blieb er erfolglos, da ich damals nicht kopiert, sondern (ebenfalls zu einem kurzen Textanteil) relativ nah am Original geschrieben hatte. Für die Firma entstanden damals keine Nachteile, er musste nach einem Schriftwechsel mit unserem Anwalt einsehen, dass ich nicht kopiert hatte, sondern nur eine besonders originelle
Formulierung von ihm übernommen hatte. Ich muss trotzdem zugeben, dass ich diesen geistigen Diebstahl bereue und so etwas bewusst nie wieder tun würde.
Nun verlangt der Personaler von mir, dass ich ein Schreiben aufsetze, in dem ich versichere, dass so etwas nie wieder passiert. Sonst bekäme ich eine Abmahnung. Meine Frage: Darf er das von mir verlangen? Ich schreibe täglich ca. 3000 Wörter, finde, aus Unachtsamkeit können solche Dinge schonmal passieren, ich würde das unter „Berufsrisiko“ einordnen. In meinem Fall waren es jetzt 1 Fall (es waren etwa 30 Wörter von rund 600) und ein „Beinahefall“, das finde ich in über sechs Jahren Arbeit nicht inakzeptabel. Und, bevor es jemand schreibt, möchte ich noch eines erwähnen: Natürlich finde ich jede Form von Plagiieren schlimm.
Grüße aus Dortmund
Tommis