Gartenbank restaurieren

Haus & Garten Handwerk allgemein
#1

Hallo,
wir hatten kürzlich für nen Zehner eine alte Gartenbank gekauft. Sie stand Jahrelang draussen und war dementsprechend verwittert und rostig.
Nun wollen wir sie restaurieren. Beim zweiten Blick, war der Verfall dann doch nicht so schlimm. Sie war hauptsächlich dreckig. Die Träger aus Guss-Stahl sind mittlerweile mit der Drahtbürste gereinigt worden und weitgehenst vom Rost befreit.
Sorgen machten uns jetzt nur das Holz. Welches das genau ist, kann ich leider nicht sagen, aber es scheint relativ stabil und schwer zu sein. Ich habe die obere Schicht mit einem Bandschleifer abgeschliffen, doch es ist immer noch relativ Grau und teilweise auch mit Furchen versehen, wo der Dreck noch tiefer sitzt. Deswegen sind wir jetzt dazu übergegangen die Latten nun doch zu ersetzen. Insgesamt bräuchten wir 7x 120cm Latten plus 2x30cm.
Wir würden gerne etwas beständiges und Stabiles nehmen, doch entweder ist es uns zu teuer (zahlt man dann 70 Euro für unsere benötigte Menge) oder es ist nicht die richtige Größe oder irgendwie „verziert“ (Terassendielen).

Wir haben uns dann einfach ein paar Kiefern-Latten aus dem Baumarkt geholt, die die richtigen Maße haben.
Allerdings bin ich da noch etwas skeptisch, ob dieses Holz so Witterungsbeständig ist, oder unser gemeinsames Gewicht aushalten würde, denn ich finde das vorherige Holz fühlt sich einfach „Stabiler“ an.

Das alte überstreichen wollen wir nicht - wäre ja zu einfach. Wir wollen gerne den Holz-Look behalten und höchstens Klarlack drüber machen.

Nun würde ich gerne hier einige Meinungen dazu hören:
Sind Kiefernlatten Stabil und langlebig genug für eine Gartenbank (wie gesagt, 120cm Breit)?
Gibt es noch andere Möglichkeiten altes Holz zu „reinigen“ außer Schmirgelpapier und viel Muskelkraft?
Welche Alternativen zu Latten und deren Vertriebsweg können wir noch einschlagen. Wie gesagt: Wir hatten schon mal im Internet einen Händler ausgemacht, der „Latten für Gartenbänke“ verkauft, aber der will halt pro Meter 15 Euro haben und das erscheint uns dann doch etwas zu hoch.

Vielen Dank für die Antworten

Gruß
Taki

#2

Hallo!

leider hast Du zwar die Länge, aber nicht die Maße (Dicke/Breite) der Sitzbretter genannt.

Vorab, Kiefer ist fast ungeeignet ! Klar kann man das mit Holzschutz versehen und so einige Jahre ausreichend schützen, man muss sicher alle 1-2 Jahre nacharbeiten.

Nimm z.B. Lärche, Esche, Eiche oder Robinie. Echte Tropenhölzer wären zwar gut und auch unbehandelt (evtl. nur geölt) sehr beständig, aber entsprechend teuer.

Wenn Du eine Handkreissäge hast könnte man auch aus einem Brett selbst die Leisten zuschneiden (Dicke muss aber schon passen).

MfG
duck313

#3

Wenn die Bank der Witterung ausgesetzt ist, würde ich auf Lärche, Douglasie, Robinie, Eiche oder ähnlich witterungsbeständige Hölzer ausweichen. Kiefer geht zwar auch, zieht aber jedes Jahr Arbeit nach sich.

Hast du einen Holzfachhandel in der Nähe? Dann dort mal anrufen.

So oder so, bitte beachte, dass du die Kanten anfasst/brichst, sonst ist der Sitzkomfort überschaubar

#4

Es ist sicher anfasen = eine Fase (leichte Abschrägung/Rundung) herstellen gemeint.
Dadurch halten Wassertropfen nicht so lange am Holz und wenn man streichen will hält die Farbe so viel besser als an scharfen Kanten.

:blush:

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#5

Ja, natürlich. Anfasen.
Die Autokorrektur auf dem Händi will aber lieber anfassen

#6

Du hast die Wahl:

  • fühle dich geschmeichelt
  • fühle dich belästigt.
#7

Ich dachte, die anderen Maße wären nicht so wichtig. Ich habe sie jetzt nicht genau im Kopf, ich meine 65x20mm

Douglasie hatte ich ja auch mal „recherchiert“, aber wie gesagt, 15 Euro für den Meter oder was das war, fand ich jetzt etwas heftig.

Ich hätte eine Kreissäge da. Daran hatte ich auch mal gedacht, aber als Bretter gibts die Hölzer bei uns nicht - oder ich habe sie nicht gefunden. Oder eben als „Terassendielen“ mit Nuten drin, oder mit „Steckrand“…

#8

Hallo.
Im Baumarkt oder Holzfachhandel zahlst Du nicht nur das Holz, sondern auch das zuhobeln, schleifen und weiteres Tralala. Versuche es mal einfach direkt beim Sägewerk, sofern Du das Tralala Drumherum selbst machen kannst. Eine weitere Möglichkeit wäre Bauholzhandlung, aber da sind meist so 08/15 Holzarten zu finden. Aber mannchmal hat jemand Glück…
Sch

#9

Es gibt im Baumarkt, aber noch eher im Holzmarkt auch glatte Terrassendielen aus Lärche und auch Douglasie.
Die sind 25 mm dick, kannst Du sicherlich nehmen, weil du nicht auf eine genaue Dicke angewiesen sein wirst, Dielen liegen auf dem Gusseisenrahmen auf und werden da durchgeschraubt.

Dielen sind in 25 x 150 oder 25 x 190 mm Breite bei Längen ab 3 m zu bekommen.

Davon bräuchtest Du 2 Bretter 150 mm breit, daraus kannst Du 65 mm breite Leisten schneiden. Etwas Abfall.
Kannst auch 190 mm Breite nehmen und sägst das in 3 gleiche Latten auf, sind dann wegen des Sägeschnitts minimal schmaler als 65 mm, was sicherlich überhaupt nichts ausmacht.
Kämst mit 1 Brett von 4 m Länge aus = 0,76 m²

Zum Transport kannst Du vor Ort fragen ob man es dir schnell auf 1,20 m ablängt.

Die Bretter sind allseitig gehobelt und haben 4 Fasen angearbeitet, beim Sägen verlierst Du 2 Fasen, die sind schnell mit Bandschleifer oder Hobel neu hergestellt.

Solche Bretter kosten je m² ( also Deckfläche, nicht lfd. m !) etwa 27 - 30 €.

#10

Und dann rechne einmal deine Arbeitszeit für das ganze Tralala (hobeln, schleifen) gegen die erhöhten Kosten im Fachhandel.

Da die dort über große Maschinen hobeln, und demzufolge die Maschinenfixkosten recht niedrig liegen, wirst du in Eigeninitiative und ehrlich gerechnet darüber liegen. Abgesehen davon, dass man beim unwissenden hobeln und schleifen auch eine Menge versauen kann (quer zur Faser gehobelt, Wellen wegen ungleichmäßiger Arbeit). Den Materialabtrag muss man naturlich vorher berücksichtigen.

Dazu ist das Holz aus dem Fachhandel durchgetrocknet, sägeraues und weiterhin unbearbeitetes Holz aus dem Sägewerk ist nicht unbedingt durchgetrocknet. Wenn man es erst für lange Zeit in die Ecke packen muss, bringt das nicht viel.

Wenn man das entsprechende Equipment hat, spricht für die Variante dann das Gefühl, alles selbst gemacht zu haben.

Der Baumarkt ist allerdings eher so die Apotheke unter den Möglichkeiten.