Gartengeräte beschichten?

Hallo,

ich habe hier (Rheinische Tiefebene) extrem klebrigen Boden, der an Spaten, Hacke, Grabegabel, Rasenmäher-Rädern und an Schuhen haften bleibt. Schon beim Abstechen der Rasenkante ist der Spaten schwer wieder herauszuziehen, weil Boden festklebt.

Gibt es eine Beschichtung, die das Anhaften vermeidet? Bei landwirtschaftlichen Geräten (Pflug, Egge) kann ich dieses Problem nicht erkennen.

Trotz Kompostwirtschaft gibt’s langfristig keine Besserung, der Kompost wird von diesem Boden weggefressen.

Erste Versuche, Räder mit Vaseline einzureiben, sehen gut aus. Wenn der Dreck getrocknet ist, fällt er ab.

Servus,

dieses Problem mit Tonböden gibt es in der Landwirtschaft genauso - dort gibt es bei schweren Tonböden nur ganz enge Zeitfenster zur Bodenbearbeitung.

Ebenso sollte man im Garten vorgehen: Boden nur dann bearbeiten, wenn er nicht mehr zu feucht und noch nicht zu trocken dafür ist.

Mit irgendeiner Art von Beschichtung ändert man nichts an dem Schaden, den Bodenbearbeitung bei zu feuchtem Tonboden durch Verschmieren der Poren anrichtet. Tonböden dürfen, solange sie zu feucht sind, überhaupt nicht bearbeitet werden. Generell bei Tonböden den Spaten möglichst gar nicht, zumindest aber nicht mehr als unbedingt nötig einsetzen. Grabegabel verdichtet die Poren in feuchtem Tonboden zwar auch, aber nicht so schlimm wie der Spaten.

Doch, langfristig allemal. Kurz- und mittelfristig hilft es, jährlich ein Hügelbeet (siehe John Seymour, der erklärt gut, wie das geht) anzulegen und im ersten Jahr auf diesem die auf Staunässe am stärksten empfindlichen Kulturen zu halten - jedes Jahr rückt das Hügelbeet ein Stück weiter. Das Hügelbeet bei Anlage ein wenig aufkalken - wo nicht genug Kalk und nicht genug Luft im Boden ist, gibt es nicht genug Regenwürmer, und wo nicht genug Regenwürmer sind, gibt es nicht genug Ton-Humus-Komplexe, die Bodenstruktur wird auch durch Kompostgaben nicht besser.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,
wie wäre es denn, wenn man Sand in den Boden einarbeitet?
Gruß

Servus,

hübsche Aufgabe fürs Fachrechnen - mal abgesehen davon, dass Sand der natürliche Feind jeglicher Bodenfruchtbarkeit ist:

In ein Gartengrundstück mit 150 m² sollen in die obersten 60 cm des Bodens 30 % Sand eingearbeitet werden.

a) Wie viele Tonnen Sand werden benötigt?
b) Welche Geräte oder Maschinen können eingesetzt werden, wenn der Schaden, den der Maschineneinsatz durch Verdichtungen bewirkt, geringer sein soll als der Nutzen, der durch die Drainagewirkung erzielt werden könnte?

Schöne Grüße

MM

Aha, Ähnliches dachte ich mir schon. Danke für deine sachliche Antwort, die ich sonst zwischen uns vermisse.

War nur so eine fixe Idee. Ich bin Mechaniker und Gastronom, kein Landwirt.
Gruß

Servus,

die kleine Textaufgabe soll auch keinen Spott ausdrücken - die Idee mit dem Sand ist weit verbreitetes Gedankengut. Ich kenne sogar einen gelernten GaLa-Bauer, der als „Fachberater“ in einem Kleingartenverein davon erzählt hat: Dem hab ich diese Aufgabe auch mal zum Rechnen gegeben, dann wurden seine Empfehlungen in dieser Richtung zurückhaltender. Ich konnte mir eine blöde Bemerkung über das Verhältnis von „Knochensteinen“ zu Gartenbau verkneifen…

Schöne Grüße

MM