Gartenkunst und Gartenromantik

Ich habe leider keinen Bereich gefunden, wo der besser hinpassen würde.
Aber wir alle lernen jeden Tag, nur wirds nicht als Unterricht in jedem Falle angesehen.

Mein Gebiet ist die Gartenkunst speziell die der Romantischen Gärten.
Jeder kennt die Englischen Gärten vom Namen her, aber diese sind nur die Vorläufer des Romantischen Gartens in Deutschland Frankreich Italien und der Schweiz, sowie auch in Dänemark und natürlich England.

Ein englischer Garten im eigentlichen Sinne entstand nach der siegreichen See-Schlacht des Admiral Nelsons gegen die Spanische Armada.
Durch die Kolonien war es nicht mehr nötig in den Grafschaften des Mutterlandes noch Getreide zu produzieren.
Man importierte bis zu 4000000 Bäume(nach einer Analyse der Zollbehörde damals eines Jahres) aus der Neuen Welt um Gartenanlagen mit weiten Wiesenflächen darauf anzulegen.
Das ist der Englische Garten.
Der Romantische Garten, hat aber immer eine Handlung eine Ideelle;
in der Geschichte, der Kultur, der Natur, der Mythologie etc.als Gestaltungsgrundlage oder Thema der Gartenszene selber.
Viele englische Gärten haben später dann diese teilweise implementiert bekommen, seit dem Alexander Pope und die Shool of Task eine Wende herbeiführten in der Gestaltungsphilosophie.
Mit der Grand Tour den Rhein rauf bis Basel gelangte die sogenannte Rheinromantik nach England (Ruinennachbau etc.)
Wir Deutsche haben uns nach Mustern aus England, Schweiz und Italien orientiert.
So ist der Romantische Garten dessen erstes sehr bedeutendes Exemplar in Wörlitz liegt auf 112 ha Fläche ebenfalls entstanden in 50 Jahren Bauzeit
Nach diesem Muster wurden viele andere Parks errichtet auf Deutschen Boden.

Gruß Norbert

Hallo, Norbert,

man könnte, etwa im Deutschunterricht, in höheren Klassen

Elizabeth von Arnim lesen. Vielleicht auch nur Auszüge, wo sie explizit über Gärten redet.

  1. Elizabeth und ihr Garten
  2. Sommer ohne Gäste.

In Klassen mit gutenEnglischkenntnissen auch im Original.

Gruß Fritz

Hallo, Norbert,
vielleicht zur Einstimmung könntest du die künstlerischen Fotos von http://www.nina-e-reiter.de/gallery.php verwenden.
Ich habe mir vergangenen Sommer mal den Fürst Pücklerschen Garten in Muskau angesehen. Vielleicht ist auch der Text auf http://www.garten-literatur.de/Leselaube/persoenl/pu… in diesem Zusammenhang interessant.

Leider entspricht mein Garten schon von der Größe her nicht ganz den Vorstellungen von einem Landschaftsgarten, aber Durch- und Einblicke hat es da auch http://www.die-postlers.de/eckard/

Grüße
Eckard

Hallo Eckhard,
vielleicht weißt Du ja nicht das der kleinste international anerkannte Garten nur eben mal 8 m² groß ist und in Japan zu finden ist.

Es ist nicht die Größe eines Gartens entscheidend, dann wäre auch ein Obst- oder Gemüsegarten ja auch mit der Größe schon eine gestaltungstechnische Sache.
Unabhängig vom Aufwand, ist immer eigentlich die Gestaltungstiefe die eingeflochtene das was als das Salz in der Suppe im Garten gilt.

Aber auch Größe hat was;
Der französische Garten, ein Name der eigentlich in sich falsch ist, sollte doch nach dem ersten linear formal angelegten symetrischen Garten benannt sein. Nein der ist aber nicht in Frankreich sondern in Rom; das ist der Garten des Konzils im Vatikan gewesen.
Nun aber, wer hingegen 1,6 km Hauptsichtachse hat und 20000 Gärtner sowie 4000 Pferde für die stete Erhaltung des formalen Gartens benötigt, hat sich auf Grund des Gigantomanismus das Recht erworben als Französisch zu nennen wenn dieser Garten sich dort befindet. So hebelt man durch Größe wahrlich den Ursprung aus.
Nur wen stört es heute??

Zum Pücklerischen Garten:
-Bad Muskau einst 730 ha heute zusammen mit Polen noch 530 ha etwa, war im zweiten Weltkrieg Hauptkampflinie und verlor an einem Tag 90% des gesammten Baumbestandes.

  • Park Branitz bei Cottbus hatte da mehr Glück gehabt.
  • Die Pfaueninsel steht auch noch recht gut gegen Bad Muskau da.
  • Der Pücklerschlag hingegen verliert mit jedem Jahrzehnt seine einge
    Aussagekraft, zumal er ja neben dem KZ Buchenwald liegt und dieses KZ sehr gut ausgeschildert ist, aber der Pücklerschlag von der Ettersburg hinabreichend eher am Raqnde bemerkt wird, vom Wanderer ohne zu wissen welche gestalterische Assage da einst eingeflochten wurde.

Gruß Norbert

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Hallo Fritz,
gibt es denn überhaupt etwas, was den Menschen betreffen könnte und nicht mit der Natur ansich zu tun hat, wie auch immer??

Deshalb will ich mal Nachlegen:

Ein Parkvorbildbild der Goethezeit
Der Lustgarten des Freiherren von Groschlag zu Dieburg
Ein Heimatbuch von Dr.Karl Diel


Das Haus am Park
von Adele Elkan
Stuttgart K.Thienemanns Verlag


und

Der Hochwald
von Idalbert Stifter
1924
verlegt bei Erich Matthes Leipzig und Hartenstein im Erzgebirge

Es gibt eigentlich kein Buch ohne unterrichtlichen Lehrwert, denn etwas zum mitnehmen ist in jedem Buch enthalten.
Man kann auch aus Fehlern lernen, die andere Autoren gemacht haben, wenn man mal Pech hatte beim Studium eines Werkes, darauf zu stoßen.
Ich meine nicht, wo einem auffällig wird das jemand wortwörtlich aus einem anderen Buch kopiert ohne dies als solches zu kennzeichen.

Wer es aber sehr wissenschaftlich mag dem empfehle ich mal

Flora Mythologica
oder Pflanzenkunde in Bezug auf Mythologie und Symbolik der Griechen und Römer.
von Dr. Johann Heinrich Dierbach
prof. der Medicin in Heidelberg, mehrerer gelehrtern Gesellschaften Mitgliede.
Frankfurt am Main
gedruckt und verlegt bei Johann David Sauerländer 1833

zu lesen, ist in Deutsch geschrieben !

enthalten z.B.
welche Bäume es wert waren mit gutem Wein gewässert zu werden statt mit Brunnenwasser usw.

Gruß Norbert

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hallo Norbert,
ich freue mich über die hier geäußerten Gartenbegeisterungen und wollte Dir gern zu den Literaturempfehlungen Deinerseits ein m.E. sehr lesenswertes Buch nennen - George Ordish, Geschichte eines Gartens (vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart). Gruß, I.