Gas-Heizkessel mit PV kombinierbar?

Hallo zusammen,
soweit ich verstanden habe, lohnt sich eine PV-Anlage erst richtig, wenn man möglichst viel des erzeugten Stroms selbst verbraucht.

Zum Heizen und für Warmwasser habe ich einen Gas-Brennwertkessel (Vaillant ecoCOMPACT) in Betrieb, der erst ein paar Jahre auf dem Buckel hat.

Kann man eine PV-Anlage so mit diesem Heizkessel kombinieren, dass man nicht-verbrauchten Strom zur Warmwassergewinnung bzw. zum Heizen nutzen kann?

Grüße
Dirk

Ich kenne jetzt das richtige Wort nicht genau und verwende das Wort Elektropatrone.
Die sollte man eigentlich ähnlich wie einen Tauchsieder für das Aufheizen des Heizkesselwassers verwenden können und damit würde automatisch Gas eingespart.

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Moin,

Kann man, aber die Heizpatrone sollte regelbar sein, damit sie nur den Überschuss an Strom in Wärme wandelt, die typischen sind es eben nicht. Wir haben eine einfache (aus alten Zeiten), die benötigt 3 kW und lässt sich nicht regeln. Die würde sich Strom nehmen, egal, woher er stammt.
Ein wahllos herausgegriffener Tipp als erste Anlaufstelle: https://www.photovoltaikforum.com/core/article/20-warmwasser-durch-pv-überschuss-was-brauche-ich-dazu/

  • Luno
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Ja, dazu wird ein Heizstab benötigt, der soweit unten wie möglich in einem Warmwasserspeicher montiert wird - das ist unüblich, dann eigentlich sind solche Zusatzheizstäbe für den Notbetrieb gedacht, weit oben im Speicher montiert und sollen nur das Nötigste erhitzen. Ich sage das nur, weil „Physik“ bei manchem Installateur noch unbekannt ist und „Das ham’we immer so gemacht“
vorherrscht.

Bei der Heizung ein klares „Ja, ist aber sinnlos.“ Wenn du heizen musst, kommt fast kein PV-Strom vom Dach. Es müsste zudem extra ein Pufferspeicher installiert werden.

Du benötigst immer eine Intelligenz, die den gesamten Strombezug misst und daraufhin entscheidet, ob der Heizstab freigegeben werden darf. Diese Intelligenz muss den Heizstab in mehreren Stufen freigeben können - denn so ein Heizstab hat zum Beispiel 9kW, welche bei normal großen Einfamilienhaus-Anlagen mit max. 10 kWp praktisch nie „übrig“ sein werden. Es gibt mittlerweile auch „Dimmer“, die exakt den Überschuss ins Warmwasser bringen.

Achtung, wenn der Warmwasserspeicher bislang nur 45°C bereitgehalten hat, so würde man nun ja weitaus höhere Temperaturen anstreben, so lange es diese „umsonst“ gibt. Dann gehört so ein Thermostat-Mischer an den Ausgang des Speichers - oder du musst dich halt daran gewöhnen, dass beim Händewaschen mal 45°C aus dem Hahn kommt - und nach viel Solarertrag 85°C. Sonst Aua.

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Die Regelung ist nicht Aufgabe der Heizpatrone, die kann „dumm“ sein.
Wohin die Leistung der Solaranlage verteilt wird, macht die mehr oder weniger umfangreiche Regelung der Anlage.

Moin,

Sorry, wenn wir über Überschussenergie reden, dann muss die Heizpatrone geregelt werden, damit sie nur die Leistung aufnimmt, die die PV erzeugt. Wir reden da über einen Widerstand mit als Hausnummer 3 kW Leistung bei 230 Volt als maximaler Leistung. Soll die Patrone weniger erzeugen, musst du entweder die Eingangsspannung verringern oder über eine Art Dimmer die Leistung regeln.
Letzteres ist typisch für die typischen Wechselrichter.
-Luno

Guten Morgen,
zuächst vielen Dank für eure Antworten.

Noch nicht ganz klar geworden ist mir, ob das mit diesem Heizkessel

machbar ist. Der Warmwasserspeicher muss dazu ja eine Öffnung haben, so dass man den Heizstab an der richtigen Stelle montieren kann.

Grüße
Dirk

Ganz erlich, ich würde Sagen, dass dieser Umbau sich nicht wirklich lohnt. Da wie schon beschrieben, der Meiste Strom da ist wenn man am wenigsten Heizung benötigt. Dazu noch die Kosten den Umbaus. Da doch lieber den Strom ins Netz leiten.

Moin,

Als Ergänzung noch dazu, weil mein „muss“ aus der Richtung Effizienz kam:
Rein technisch gibt es viele Möglichkeiten, das Problem zu lösen. Da im Haushalt die typischen Verbraucher ihre 230 V benötigen, geht man den einfachsten Weg. Man stellt sie effizient zur Verfügung und überlässt die Regelung dem Verbraucher selber. Der aber muss, wenn es um Überschuss geht, von der PV Anlage die genauen Werte bekommen, um sich nur den Anteil zu nehmen, der überschüssig ist.
Das hat zudem den Vorteil, dass auch andere Verbraucher wie ein Elektroauto mit Überschussenergie geladen werden können. Ansonsten bräuchtest du für jeden Verbraucher einen extra Wechselrichter. Machbar, aber irgendwie sinnlos. Ein Energiemanagement System kommuniziert nur, dass es zu viel Energie gibt und muss dann die verschiedenen Verbraucher managen. Regeln selber wäre kein Vorteil, obgleich rein technisch machbar.

@Dirk_Mq
In der Montageanleitung https://www.vaillant.de/documents/download/72987 konnte ich leider keinen Hinweis auf einen Flansch finden, der die Montage eines Heizstabes ermöglichen könnte. Du könntest einen zusätzlichen Pufferspeicher einbauen, ein Ansatz zur Dimensionierung steht dort: https://www.kamdi24.de/technikratgeber/technik-tipps-und-tricks/wasserfuehrende-kamine-und-oefen/welche-groesse-sollte-mein-pufferspeicher-haben

Ob sich das auch wirklich lohnt, hängt von den baulichen Gegebenheiten ab, von den Lebensgewohnheiten und von der Entwicklung der Preise für Energie. Ein pauschal „recvhent sich“ oder „rechnet sich nicht“ ist daher völlig sinnlos.Leider hat meine Glaskugel ein Problem mit dem Liefertermin. :wink:

-Luno

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