Gasetagenheizung - wie funktioniert Raumregler?

Hallo liebe Gemeinde,

wir wohnen in einer WG in einem Altbau mit Gastetagenheizung. Heute war der Thermenwartungsmann da, und ich habe zum ersten Mal den Raumregler kennengelernt (eine Schande, ich weiß).
Dieser hängt im Raum meiner Mitbewohnerin, die noch das Fenster tagsüber auf hat. Ich habe das Fenster jetzt nur noch zum Lüften auf, und hatte auch schon ein paarmal abends die Heizung an. Nun hat meine Mitbewohnerin nie die Heizkörper angemacht bisher, bis auf meine Heizung waren auch die anderen (Bad, Küche) bisher nicht genutzt. Wenn nun also der Raumregler in „Heizstellung“ ist, bei ihr aber bisher nicht die Heizkörper geöffnet waren, wie „schlimm“ ist dann bisher der Energieverlust? Stand die Wärme immer bereit, und wurde halt verschwendet, weil sie die Heizkörper im Vergleichsraum (?) aushatte? Das wäre für mich ein ziemlicher Alptraum. Die Temeperatur auf dem Raumregler stand schätzungsweise bei 18 Grad (habe im Schock gerade erstmal den Raumregler auf „nur Warmwasser“ gestellt). Über Aufklärung wäre ich dankbar. Die Therme ist eine Wolf CGU 2K, der Raumregler dazu ein ART 2a.
Vielen herzlichen Dank!

Hallo JohannaEM!
Deine Befürchtungen sind nicht ganz unbegründet. Der „Vergleichsraum“ (oder Referenzraum) regelt mit seiner Temperatur das Heizverhalten in der gesamten Wohnung. Dort sollte das Thermostatventil (Ausnahme Lüften) stets voll geöffnet sein, da dort die Raumtemperatur über den Raumregler geregelt wird. Ist das Ventil geschlossen und das Fenster auf „Kipp“, wird ständig eine Wärmeanforderung an die Gastherme anliegen, d.h. sie wird ständig auf Temperatur gehalten, obwohl evtl. alle anderen Räume bereits ausreichend versorgt werden würden.
Lüften ist natürlich richtig und auch wichtig! Aber man sollte „Stoßlüften“, d.h. das Fenster für 5-10 Minuten komplett öffnen, damit die Raumluft ausgetauscht wird, ohne das in den Wänden gespeicherte Wärme verloren geht. Hat man das Fenster grundsätzlich bei Abwesenheit auf Kipp, kühlen die Wände und der Raum komplett aus und es wird deutlich mehr Energie (Gas) benötigt, um wieder angenehme Raumtemperaturen zu erzielen.Spreche mit Deiner Mitbewohnerin darüber! Ihr spart damit bares Geld.
Gruß Walter

Hallo !

Das alte und nicht so einfach zu lösende Problem mit dem Raumfühler in einem Zimmer und die Auswirkung auf die übrigen Zimmer.

Wenn es so wäre,wie Du vermutest,dann müsste die Therme doch hörbar ununterbrochen oder sehr lange laufen.
Macht sie das denn ?

Der Raumregler wirkt jedenfalls direkt auf die Therme ein. Sie heizt solange bis der einmal abschaltet. Wenn man dort nicht heizt,Fenster aufmacht,dann sollte es dort auch nicht sehr viel wärmer als die eingestellten 18°C werden. Also schaltet der Kontakt im Regler nicht.
Therme kriegt keine Rückmeldung „Wärme erreicht-Abschalten“.

Allerdings wird es wohl etwas kompensiert,durch die geringe Wärmeabnahme durch fast überall Heizkörper ZU. Das zurückfließende Heizwasser ist kaum abgekühlt,das merkt die Therme durch Fühler an den Rohren (Vorlauf/Rücklauf) und schaltet dann doch auch ab.

Der Raumfühler soll im Hauptwohnraum sitzen,der auch normal genutzt wird,d.h. dort stellt man die gewünschte Zimmertemperatur ein,etwa 20°C und dreht zusätzlich die dortigen Thermostatventil an den HK voll auf (Stufe 5). Denn die sollen auf sein,der Raum wird aber nicht zu warm,weil es den Regler gibt.

Wenn man in einer WG(gilt aber überall) so ungleichmäßig die Heizung nutzen will,dann sollte man den Regler in den Flur z.B. umlegen lassen(Elektriker).
Dann stellt man dort eine niedrigere Temp. ein und nutzt in allen Zimmern nur die Thermostatventile und stellt dann dort die jeweilige Wunschtemp. ein,also etwa Stufe 3 = 20°C.
Wie man den Flurwert einstellt muss man ausprobieren,nicht zu niedrig, nicht zu hoch,weil es sonst in den Räumen nicht warm genug wird,bzw. unnötig hoch aufgeheizt würde.

Die „frostunempfindliche Frischluftfanatikerin“ kann dann mit ihrem Heizverhalten machen was sie möchte,andere Zimmer bleiben davon(fast) unbeeinflusst.

MfG
duck313

Hallo ihr Beiden,

vielen Dank schon einmal. Habe auch schon mit zwei Freunden Rücksprache gehalten, die aus der Heizungsbranche kommen, die meinten auch, ideal war das ganze sicher nicht, aber zum Glück wohl nicht so dramatisch, wie ich zunächst befürchtet habe. Wir werden übermorgen die Hausverwaltung kontaktieren, dass diese uns bei der Einstellung hilft.

Ich verstehe ansatzweise, was ihr meint, allerdings merke ich, dass ich mich mit der ganzen Technik leider überhaupt nicht auskenne. Ziemlich naiv, ich weiß. Aber das werden wir jetzt angehen.
Ob die Therme die ganze Zeit „durchgelaufen“ ist, kann ich leider nicht vom Hören beurteilen. Natürlich kenne ich den Unterschied zwischen „Warmwasser an“ --> „Rauschen“ in der Therme und „Ruhe“, wenn das aus ist. Allerdings kann ich so nicht mehr genau sagen, wie oft es in der Zeit so geklungen hat, als ob die Therme dauerläuft. Ich hoffe/vermute, dass das nicht so war.
Vom Grundsatz ist es aber doch so, dass selbst WENN die Heizung sozusagen „vorbereitet“ war für einen Betrieb, dass wenn man keine Heizkörper aufgedreht hatte, der Gasverbrauch nicht dem entspricht, wie wenn die Heizkörper aufgedreht sind?!

Sorry für meine total laienhafte Darstellung und nochmals vielen Dank.

Hallo Johanna!
Es ist nicht naiv, sich nicht mit soetwas auszukennen! Dafür gibt es ja Foren wie dieses hier.
Wenn alle Heizkörper abgedreht sind, findet natürlich auch keine Wärmeabnahme statt. Die Therme beheizt sich dann selbst, läuft „im eigenen Saft“. Der Gasverbrauch wird dadurch höher sein, Euch aber nicht ins Armenhaus bringen.
Gruß Walter