Hallo!
Wäre die korrekte Bezeichnung für ein Geschütz mit drehbarem Laufbündel (so kann man eine Gatling doch beschreiben?) „Revolvergeschütz“?
Danke & Gruß,
Eva
Hallo!
Wäre die korrekte Bezeichnung für ein Geschütz mit drehbarem Laufbündel (so kann man eine Gatling doch beschreiben?) „Revolvergeschütz“?
Danke & Gruß,
Eva
Hallo Eva,
im deutschen hieß das Gerät „Revolverkanone“ und war bis zum 1.Wk bei der Truppe im Einsatz und wurde dann sogar noch im 2.Wk in den Stellungen im Westwall vereinzelt verwendet.
mfg
Frank
Hallo Eva,
diese „Geschütze“ sind tatsächlich allgemein unter ihren Namen bekannt, also „Gatling“ oder die moderne „Vulcan“.
Bei der „Gatling“ handelt es sich um ein Maschinengewehr (auch wenn ein sehr grosses Kaliber verschossen wird, wie z.B. cal .50),
bei der „Vulcan“ handelt es sich um eine sogenannte „Bordmaschinenkanone“ (cal. 20mm) - sie wurde in Flugzeugen eingebaut.
Ich hoffe diese Auskunft war Dir eine Hilfe.
Freundliche Grüsse
Ray
Hallo Ray!
Deine Info habe ich abgespeichert - danke!
Ich brauchte die Bezeichnung für die ganz frühen Exemplare dieser Dinger, lange vor Gatling. Eine Art Vorläufer war wohl das Orgel(pfeifen)geschütz mit bis zu neun nebeneinander angeordneten Läufen. Als man dann auf den gebündelten, drehbaren Lauf verfiel, wie hat man diese Geschütze genannt?
Grüße,
Eva
im deutschen hieß das Gerät „Revolverkanone“
Hi, Frank!
Danke dir - Revolverkanone geht gut!
Grüße,
Eva
Hallo Eva!
Und Mr. Gatling hat das Ding konstruiert.
Gatling, Richard Jordan, Mechaniker, geb. 12. Sept. 1818 in Hertford County (Nordcarolina), gest. 27. Febr. 1903 in New York, konstruierte früh eine Reissäemaschine, studierte in Laporte und Cincinnati Medizin, ließ sich 1849 in Indianapolis nieder und erfand hier 1850 eine Flachsbrechmaschine, 1857 einen Dampfpflug. 1862 konstruierte er das nach ihm benannte Revolvergeschütz, das in der Schlacht am James River 1864 mit Erfolg angewendet und seitdem vom Entdecker beständig verbessert wurde. Es wurde auch 1877 vor Plewna als zehnläufiges Kartätschgeschütz vom Kaliber der Infanteriegewehre und 1882 im ägyptischen Feldzug angewendet, mußte aber den neuen Maschinengewehren weichen.
[Lexikon: Gatling. Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905), S. 66824 (vgl. Meyer Bd. 7, S. 386 ff.)]
mfgConrad
Gatling vs. Vulcan
Hallo Eva,
diese „Geschütze“ sind tatsächlich allgemein unter ihren Namen
bekannt, also „Gatling“ oder die moderne „Vulcan“.
Etwas präziser:
„Gatling“ (oder deutsch: Revolvergeschütz) ist eine Bauart. Die Geschütze dieser Art gibt es in den Kalibern 7,62 bis 30 mm.
„Vulkan“ hingegen ist eine Verkaufsbezeichnung für ein bestimmtes Muster, nämlich M61 (oder GAU-4) - eine 20-mm-Waffe, die primär in Flugzeugen, aber auch auf Panzerfahrzeugen und Schiffen (zu Flugabwehr) eingesezt wurde.
Heutzutage recht verbreitet sind auch 12,7 mm-Revolverkanone GAU 19A und 7,62 mm-Maschinengewehr M-134 (GAU-2B, „Minigun“).
Am oberen Ende steht GAU-8 - eine 30-mm-Waffe, die im Erdkampfflugzeug A-10 zu Panzerbekämpfung eingesetzt wird.
Hinzu kommt noch eine Anzahl an nichtamerikanischen Revolverkanonen, deren Bezeichnungen ich aber im Augenblick nicht im Kopf habe.
Lange Rede, kurzer Sinn: jede M61 Vulcan ist ein Gatling, aber beiweitem nicht jeder Gatling ist eine Vulcan
MfG
C.
Hi,
Ich schreibe einfach mal ein paar Artikel aus dem Buch „Waffen Enzyklopädie“ ISBN 3-613-01488-2 Buch anschauen hier hinein.
Es gab ein Orgel- bzw. Salvengeschütz, das um 1670 gebaut wurde. Es hatte mehrere Läufe nebeneinander. Solche Geschütze wurden noch im amerikanischen Bürgerkrieg verwendet.
Dann gibt es das Puckle-Geschütz, welches nur einen Lauf hat, aber eine Munitionstrommel, mit mehreren kammern. Es funktioniert ungefähr so wie ein Revolver. Hier wird die Trommel nach jedem Schuss gedreht. Das Geschütz wurde 1718 erbaut. da es damals noch keine Metallpatronen gab, denke ich, musste jede Trommel einzeln mit Pulver und Munition geladen werden.
Es gab die Agar-„Kaffemühle“ Dieses Geschütz hatte nur einen Lauf, daauf war ein Trichter montiert, in den man die Munition einlegte. Die Munition fiel durch einen Schlitz in den Lauf und wurde dort abgefeuert. Ich kann dazu nichts sagen, aber so, wie das aussieht muss es wohl leicht Ladehemmungen gegeben haben. um 1860 erbaut. Kadenz 100-120 Schuss/Minute
Dann natürlich das Gatling-MG. Aufgrund der vorangegangenen Artikel denke ich, ist die Funktionsweise genügend bekannt.
Es gab desweiteren das Montigny-Mitrailleuse aus Frankreich. Hier waren mehrere Läufe neben und übereinander angeordnet und durch ein Überrohr zusammengehalten. Geladen wurde durch eine Metallplatte, auf der 37 Patronen steckten. Man steckt mit dieser Metallplatte alle 37 Patronen in die 37 Läufe. Feuerrate: entweder gleichzeitig, oder rasch hintereinander.
Ein Geschütz solcher Art kannst du im bayrischen Armeemuseum im Neuen Schloss betrachten. Ich war selber dort. Ist ziemlich groß. Stell dir eine Kanone vor, die in ihrem großen Lauf 37 kleine Läufe hat. Das kommt so ungefähr hin.
Also gab es nicht nur die Orgel- oder Salvengeschütze als Vorgänger der Gatling und des Maxim-MGs, sondern verschiedenste Konstruktionen. Es gibt deshalb meines Wissens keinen übergeordneten Namen für diese.
Ich brauchte die Bezeichnung für die ganz frühen Exemplare
dieser Dinger, lange vor Gatling. Eine Art Vorläufer war wohl
das Orgel(pfeifen)geschütz mit bis zu neun nebeneinander
angeordneten Läufen. Als man dann auf den gebündelten,
drehbaren Lauf verfiel, wie hat man diese Geschütze genannt?
Danke…
…euch allen!
Immer wieder begeisternd, was für tolle Informationen auf eine Anfrage zusammenkommen.
Wünsche ein vergnügtes Wochenende!
Beste Grüße,
Eva
Hi,
vielleicht kannst Du mir sagen wie die Abwehrgeschütze auf Schiffen heissen? sehen auch aus wie diese Gatling und hauen ne Menge Blei in der minute raus. Werden glaub ich auch gegen anfliegende Flugkörper verwendet.
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vielleicht kannst Du mir sagen wie die Abwehrgeschütze auf
Schiffen heissen? sehen auch aus wie diese Gatling und hauen
ne Menge Blei in der minute raus. Werden glaub ich auch gegen
anfliegende Flugkörper verwendet.
Das System heisst Vulcan Phalanx. Es besteht aus der Vulcan-Kanonne in einer schnelldrehenden Lavette und mehreren Radargeräten, welche sowohl das Ziel, als auch den Flug eigener Geschosse verfolgen.
Dient zu Nahverteidigung als Waffe der letzten Chance gegen Flugzeuge und Flugkörper.
Da bei diesem Einsatz die Feuerstösse deutlich länger sind, als im Luftkampf, ist die Kadenz auf 3000 Schuss/Minute begrenzt (gegenüber max. 6000 bei flugzeuggestützten Vulcans) und es wird Wasserkühlung eingesetzt.
Vulcan Phalanx
http://www.sfu.ca/casr/101-navciws.htm
Und noch mal Schema einer GAU-8A (aus A-10 Thunderbold)
http://www.combataircraft.com/armament/gau8a.jpg
Und lustiger Vergleich GAU-8 vs. VW Käfer
http://www.wpafb.af.mil/museum/research/attack/a6/a1…
Nicht umsonst heisst es, das Flugzeug (A-10) wurde um die Kanonne herumgebaut
MfG
C.
Danke das war genau das was ich wissen wollte.