Hallo,
Niemand weiß wirklich sicher, was gut und richtig ist. In dieser Situation scheinst Du die Hypothese zu vertreten:
Einige wissen es besser. Also wenn wir mal beim Beispiel Funktionsweise des Rentensystems in Deutschland bleiben, dann wissen es in der Tat welche besser. Aber auch alle, die nach wie vor glauben, dass da irgendwie die Beiträge eingezahlt und angespart und dann wieder ausgezahlt würden, wenn er in Rente geht, würden an einer Abstimmung unter dieser falschen Annahme teilnehmen.
Meine Hypothese dagegen ist: Menschen wissen in der Regel selbst am besten, was für sie gut und richtig ist und brauchen dafür weder Pastoren noch politische Führer (übrigens auch keine Gesundheitsberater oder Ernährungserzieher).
Dieser Hypothese würde ich widersprechen, wenn ich mir den Gesundheitszustand und das Gewicht eines großen Teils der Bevölkerung ansehe.
Das gilt für einfache und für komplizierte Naturen.
Meinst Du wirklich, dass die adipöse Hartz-4-Empfängerin wirklich weiß, warum sie so dick ist und so schnell außer Atem kommt, und was sie dagegen machen kann?
Behaupten kann man viel.
Na wenn man es mit Argumenten unterfüttert, ist das aber schon etwas anderes.
Ich habe die Diskussion in der Schweiz zwar nicht aufmerksam verfolgt, schätze aber, dass auch die Gegner der Zuwanderungsbeschränkung plakatiert, argumentiert und schwadroniert haben.
Auf jedenfall zeigt Deine Einschätzung, dass Du meinen Beitrag nicht so richtig gelesen hast?
Und ich billige den Abstimmungsteilnehmern (und zwar sowohl denen, die in meinem Sinne abgestimmt haben als auch den anderen) zu, dass sie sehr wohl in der Lage und willens waren, die Folgen ihrer jeweiligen Entscheidung zu bedenken.
Glaube ich nicht. Wenn man nichts von den Verträgen weiß und auch nicht soweit denkt, dass man morgen selbst auf eine Pflegeperson angewiesen sein kann, von denen heute schon 40% aus dem Ausland kommen und woher auch die Masse der zusätzlichen kommen wird, dann werden die Folgen eben nicht bedacht, sondern bewusst oder unbewusst ausgeblendet.
Jede Entscheidung hat nicht nur Vorteile sondern auch Nachteile.
So ist es. Für eine vernünftige Meinungsbildung halte ich es aber auch für notwendig, dass man die alle kennt und auch abzuwägen vermag.
Und welche Nachteile man dann eben billigend in Kauf nimmt, muss und kann jeder in einer solchen Situation für sich entscheiden.
Auch richtig. Die Frage war aber eben genau, ob die wirklich billigend, also wissentlich, in Kauf genommen wurden, oder ob man die aufgrund der Einfachheit seiner Natur einfach gar nicht sieht.
Und damit sind die Schweizer bisher ganz gut gefahren.
Mir liegt es auch fern dieses System oder das aktuelle Ergebnis zu kritisieren. Es ging nur darum, mögliche Nachteile aufzuzeigen, die damit verbunden sein können. Möglicherweise waren die meisten Volksabstimmungen vor 100 Jahren auf deutlich weniger komplex, einfach, weil die Länder noch nicht in dieser Art verknüpft waren, wie das heute der Fall ist. Die betrafen dann eben auch nur die Schweizer selbst.
Soviel ich weiß, waren sie so klug, sich seit über hundert Jahren an keinem Krieg zu beteiligen.
Richtig, um wenn nach Feierabend mal ein fremdes Flugzeug unzulässig in den eigenen Luftraum eindringt, dann ruft man seine europäischen Nachbarn zu Hilfe. Mit denen hat man dafür ja glücklicherweise einen Vertrag für sowas gemacht.
Ansonsten haben die sich vielleicht nicht direkt mit Soldaten beteiligt, sondern sich geschickt so positioniert, dass sie mit jedem Kriegstreiber Geschäfte machen. Ob es nun aber einen Unterschied macht, Soldaten oder nur Waffen und das Geld dafür zu schicken, ist sicher eine Diskussion in einem anderen Brett wert.
Grüße