Gaunerzinken

Korrelation bedeutet nicht Kausalität.

Auch in der verlinkten Sendung wird kein Beleg genannt, ganz im Gegenteil, die Polizistin sagt expressis verbis, dass die Ermittlungen noch nicht beendet sind.

Gerade, wenn es eine Einbruchserie gegeben hat, lassen sich immer irgendwelche „verdächtigen“ Begebenheiten finden, die absolut nichts mit den Einbrüchen zu tun haben seien es Reißzwecken von der Schnitzeljagd eines Kindergeburtstags), Kreidemarkierungen (von Freizeitläufern) oder Blätterhaufen (von Mutter Natur).

Was die Verfechter der These, dass noch heute Gaunerzinken verwendet werden, bislang nicht erklärt haben: Warum sollten Einbrecher solche unsicheren, weil leicht zu entfernenden Zeichen verwenden., statt einfach das Smartphone zu benutzen, um ihre Mittäter zu instruieren? Und warum sollten Sie fremden Einbrechern Zeichen hinterlassen?

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Nein, daß meine charmante Art zu sagen, daß Deine Argumentation ein Witz, eine Unverschämtheit oder ein Zirkelschluß ist (je nachdem, was Dir besser gefällt). Selbst wenn die Polizei sagt, daß es sie gibt bzw. daß sie noch verwendet werden, behauptest Du, daß die Polizei einer urban legend aufsitzt. Daß in den Artikeln drei Polizeisprecher zu Wort kommen, ist ja egal. Alle doof außer Dir.

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Darum geht es nicht. Ist auch uninteressant. Es geht darum, ob es sie noch gibt, oder nicht. Das muss eindeutig bejaht werden. Aber das wirst du, aus welchen Gründen auch immer, nie akzeptieren.

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Ich habe bereits einen Artikel verlinkt, in dem ein Polizeisprecher sagt, dass sie seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt werden, und einen, in dem belegt wird, um was es sich bei den vermeintlichen Gaunerzinken wirklich handelte.

So, jetzt bist du dran: Verlinke Berichte über ein, zwei Gerichtsverfahren, in denen Gaunerzinken benutzende Einbrecher verurteilt wurden.

:paw_prints:

PS:

Übrigens sind Polizisten auch nur normale Menschen und können deshalb Vorurteilen, verbreiteten Fehlannahmen und auch urbanen Legenden aufsitzen .

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Und es ist natürlich völlig ausgeschlossen, daß der verlinkte Kollege für seinen Beritt zwar möglicherweise völlig korrekt Auskunft erteilte, aber dann doch nicht für die ganze Bundesrepublik Deutschland zzgl. Österreich sprach.

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Ich warte auf deinen Beleg für nachweislich von Einbrechern verwendete Gaunerzinken. Wenn sie tatsächlich in der jüngeren Vergangenheit irgendwo in Deutschland benutzt wurden, müsste es dir doch leicht fallen, entsprechende Gerichtsurteile zu finden.

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Ja, genau. Zeichen an der Wand waren immer schon die besten Beweise für die Schuld eines Angeklagten, dem ein Wohnungseinbruch zur Last gelegt wird. So Sachen wie Zeugenaussagen, Fingerabdrücke oder aufgefundenes Diebesgut spielen hingegen praktisch keine Rolle.

Warum klärst Du eigentlich nicht selbst mit der Wiener, der Essener und der Bergheimer Polizei, daß die keinen blassen Dunst haben und nur Dein verlinkter Polizist die einzig wahre Botschaft verkündet?

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Beweise wären schon schön.

Und nur weil da Zeichen sind, die Gaunerzinken ähneln, müssen es noch lange keine sein, die von der Funktion her, welche sind.

Grüße
Siboniwe

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Das stimmt schon, aber der verlinkte Fall macht es doch mehr als wahrscheinlich. Im Übrigen fehlt mir der Beweis, das man es grundsätzlich ausschließen kann. Und bitte jetzt nicht auf den einen Cop verweisen.

Grundsätzlich ausschließen kann man es nicht.
Ich kann aber auch nicht grundsätzlich ausschließen, dass irgendwelche Menschen in weißen Kleinlastern durch deutsche Kleinstädte fahren, um Hauskatzen aufzusammeln und sie dann an Tierversuchlabore zu verkaufen. Aber ich weiß, dass das höchst unwahrscheinlich ist, weil noch nie so ein Kleinlaster geschnappt wurde und weil Labore keine Tiere mit nicht nachvollziehbarer Vergangenheit brauchen können.

Und es erschließt sich mir nach wie vor nicht - durch keine eurer Posts, noch durch die verlinkten Artikel, welche Vorteile eine Bande davon hätte, an ein Haus Zeichen zu machen (mit was auch immer), bei dem sie gesehen werden können, wo die Zeichen gesehen werden können, wo alle möglichen, nicht zur Bande gehörenden Menschen, die Zeichen sehen könnten (Gaunerzinken sollen ja unversell lesbar sein). Die Zeichen sollen doch einen Zweck haben. Welchen?

Grüße
Siboniwe

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Mehr wollte ich auch garnicht sagen. Warum und mit welchem Inhalt das gemacht wird: Keine Ahnung. Aber es wird doch einen Sinn haben, wenn die Polizei Warnungen ausspricht. Ich finde es halt einfach dumm und nicht zielführend, wenn u.a. deine Mitstreiterin solche Dinge generell ad absurdum führt.

Du hast mein Zitat aus dem Kontext gerissen. Und das weißt du auch.

Deine Logik von Polizei und Warnungen erschließt sich mir nicht. Sie nehmen die Verunsicherung wahr, und Achtsamkeit anzuraten ist nicht falsch. Das ist alles.

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Mag sein, aber dein Vergleich ist auch mehr als gewagt.

Warum nicht?

Völlig richtig. Aber nochmal die Frage: Warum wird sich darum gekümmert, wenn denn kein Grund besteht? Und warum gibt es diese Warnungen, wenn denn völlig unbegründet?

Du hättest auch einfach sagen können, dass du keinen Beleg liefern kannst.

:smile_cat:

Allerdings hat die Polizei auch schon im Zusammenhang von vermeintlichen Katzendiebstählen vor verdächtigen Kleinlastern und Kleidersammlungen gewarnt - dennoch gibt es dafür nicht den Hauch eines Beweises, dass jemals eine Katze von einer derartigen Bande gestohlen wurde.

Das Wesen von urbanen Legenden ist ja gerade, dass sie sich hartnäckig halten, weil viele jemanden kennen, der einen kennen, dessen Cousine das angeblich wirklich passiert ist. Und ja, das gilt auch für Polizisten.

Außerdem ist Teil des Jobs der Polizei, dafür zu sorgen, dass die Menschen sich sicher fühlen. Das gelingt nicht, wenn sie ihnen vermittelt, dass sie sie nicht ernst nehmen mit ihren Sorgen. Ihnen dann zu sagen, dass sie auf verdächtige Vorgänge achten sollen, schadet nicht.

:paw_prints:

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Den Beleg, den Du haben willst, gibt es nicht, weil ein Zeichen an der Wand in einem Prozeß kein Beweis sein kann. Ich kann also lediglich die drei Polizeisprecher anbieten, die ich bereits erwähnte. Daß die natürlich gegen Deinen nicht anstinken könne, versteht sich von selbst.

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„Gehen Sie davon aus, dass die moderne Kommunikationselektronik auch an den Gaunern nicht vorbeigegangen ist“, erklärt Christian Wirtz, Polizeihauptkommissar und Sprecher des Wuppertaler Präsidiums. Einbrecherbanden, die untereinander Informationen austauschen wollen, bedienen sich des Handys. Und hinterlassen keine Kritzeleien an Gartenzäunen. (…) Doch der Glaube an Einbrecher, die sich bei Nacht auf die Lauer legen, ein Haus ausspionieren und dann so freundlich sind, anderen Einbrechern freundliche Botschaften zu hinterlassen, fällt eher ins Land der Märchen und Mythen. Tatsächlich gehen die Banden eher spontan in einem Wohngebiet auf die Suche und steigen ein, wo die Gelegenheit günstig ist, weil zum Beispiel das Fenster „auf Kipp“ steht. So kommt auch das Landeskriminalamt bereits 2015 zu einem nüchternen Ergebnis: „Ein Abgleich unserer Datenbestände ergab, dass sich zwischen der Beobachtung von Gaunerzinken und tatsächlich durchgeführten Einbrüchen keine Verbindung feststellen lässt.

Aber der Leiter des Einbruchsdezernats gibt Entwarnung: Er sagt, dass es hier nicht um ein ernstzunehmendes Problem gehe, berichtet Schäfer. „In Zeiten von digitalen Medien und von Handys verständigen die Einbrecher sich nicht auf eine solch altertümliche Weise“, ist sich Martin Schäfer sicher. „Es gibt zwar solche Markierungen, aber manch einer macht sich vielleicht einen Spaß daraus – dort wurde oft nicht wirklich eingebrochen“, weiß der Polizeisprecher. „Das Thema geistert immer mal wieder durch die Lande – wirklich nachweisen, dass es sich um echte Gaunerzinken handelt, kann man aber nie.

In meinem Zuständigkeitsbereich kenne ich keinen einzigen Fall, wo ein eindeutiger Zusammenhang zwischen solchen Symbolen und einem Einbruch erkennbar war.“ Die „Gaunerzinken“ hält Damitz vor allem für ein mediales Phänomen. So sei seitens der Polizei schon öfter zu beobachten gewesen, dass Bürgerinnen und Bürger immer dann merkwürdige Zeichen am Haus entdeckt haben wollen, wenn das Thema in den Medien präsent war. „Dadurch wird eine Lawine losgetreten. Wenn man darauf aufmerksam gemacht wird, hat man plötzlich das Gefühl, dass man auf einmal überall „Gaunerzinken“ sieht“, erläutert der Präventionsbeauftragte. Dass die Zeichen heute kaum noch zum Einsatz kommen, liegt nach Erfahrung der Polizei vor allem daran, dass Einbrecherbanden auf ganz andere Kommunikationsmittel zurückgreifen. Wird ein Tatort ausgespäht, werden einfach Bilder mit dem Smartphone gemacht und an die Mittäter weitergeleitet. „Das ist deutlich einfacher, als irgendwelche Zeichen an das Haus zu schmieren. Auch das Entdeckungsrisiko ist dadurch natürlich viel geringer“, führt Damitz weiter aus.

Am Freitagvormittag (29.12.) informierte ein älterer Herr die Polizei über eine verdächtige Feststellung an seinem Wohnhaus in Münster. Er hatte “komische Zeichen” an der Hauswand entdeckt und sie als sogenannte Gaunerzinken identifiziert. (…) Die Überprüfung der heute gemeldeten “Gaunerzinken” vor Ort brachte schnell Klarheit: “C+M+B” eingerahmt durch die Jahreszahl war klar und deutlich zu erkennen. Die Beamten klärten über die Verwechselung auf und bedankten sich für den engagierten Hinweis. Es ist immer richtig und wichtig, die Polizei über Verdächtiges oder Auffälliges zu informieren. Dazu zählen auch vermeintliche Gaunerzinken, auf die rund 40 Anrufer jährlich hinweisen. Ein Zusammenhang der Zeichen mit Straftaten konnte allerdings bislang in keinem Fall hergestellt werden.

Ich will mal eben erklären, wie das im allgemeinen so läuft: einer stellt eine Theorie auf (in Deinem Falle „Gaunerzinken gibt’s nicht mehr“) und die gilt dann so lange, bis sie widerlegt wurde. Dabei genügt nur ein Beispiel, um die Theorie zu falsifizieren.

Suchen wir also nach Beispielen:
„Diese „Gaunerzinken“ gibt es seit dem 12. Jahrhundert und sie werden immer noch benutzt.“
„Trotz moderner Kommunikation über Mobilfunk und Internet nutzen Einbrecherbanden immer wieder diese längst vergessen geglaubten Zeichen.“
#aufgepasst bei Gaunerzinken: mit diesen unscheinbaren Signalen werden nachkommende Diebe gewarnt. Tipps dazu: http://bit.ly/2xbvEjP

Zugegeben: das war nur aus Österreich.

Aber vielleicht gibt es auch Hinweise aus Deutschland.
"In der heutigen Zeit werden Gaunerzinken fast nur noch von Einbrecherbanden genutzt. "
"Ernstnehmen sollte man diese Kreidezeichen aber allemal: „Man sollte solch einen Hinweis auf keinen Fall einfach auf dem Haus lassen, auch weil sich die Bedeutung der Zeichen ohne unser Wissen ändern könnte,“ sagt Welp. "
"Die Polizei Essen warnt auf Facebook vor Gaunerzinken. "
"Jetzt warnt die Polizei Essen offiziell vor den Diebessymbolen. In einem Facebook-Eintrag lässt die Polizei alle Essener wissen: „Immer wieder kommt es vor, dass Tätergruppen bestimmte Straßenzüge ausspionieren und Gaunerzinken an Häusern hinterlassen. Sie sind groß genug, um gesehen zu werden, aber dezent genug, um nicht aufzufallen.“ "
"Angehängt hat die Polizei ein Bild, das mehrere mögliche Gaunersymbole zeigt – Zeichen von „nichts zu holen“ über „alleinstehende Frau“ bis „fette Beute“. "
"Einen aktuellen Anlass für die Facebook-Warnung vor Gaunerzinken gab es allerdings nicht, beruhigt Polizeisprecherin Tanja Hagelüken. „Die Symbole kommen bei uns nur sehr selten vor“, weiß sie. "

Aber natürlich sind in Essen, Bergheim und Wien nur ausgewiesene Idioten bei der Polizei, während Dein verlinkter Polizist der einzige ist, der den Durchblick hat. Sofern man aber für einen ganz klitzekleinen Moment doch mal spaßeshalber annimmt, daß die Leute bei der Polizei in Essen, Bergheim und Wien doch wissen, wovon sie sprechen, wenn sie von „selten, aber kommt in Einzelfällen“ reden, dann ist Deine Theorie widerlegt. Aber vielleicht funktioniert das in Deiner Welt auch mit den Theorien irgendwie anders. Würde mich auch nicht überraschen.

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Du hättest die Brille deiner Vorurteile absetzen sollen, dann hättest du gesehen, dass ich gleich vier weitere Beispiele verlinkt habe, in denen seitens der Polizei gesagt wird, dass es keine Belege für die tatsächliche Verwendung von Gaunerzinken in der heutigen Zeit gibt.

Auch findest du darin den Verweis auf die sehr viel naheliegendere Nutzung moderner Telekommunikationsmittel durch Einbrecherbanden sowie eine gewisse von Medien geschürte Hysterie bezüglich „verdächtiger“ Zeichen.

Warum Polizisten den Leuten, die sich Sorgen wegen irgendwelcher vermeintlicher Gaunerzinken machen, trotzdem nicht sagen, dass sie überängstlche Trottel sind, wurde ja bereits erläutert.

Aber immerhin ruderst du ja schon ein wenig zurück, wenn du dich inzwischen selbst auf seltene Einzelfälle berufst - mehr ist von dir nicht zu erwarten.

[quote=„KamikazeKatze, post:39, topic:9435037, full:true“]
Du hättest die Brille deiner Vorurteile absetzen sollen, dann hättest du gesehen, dass ich gleich vier weitere Beispiele verlinkt habe, in denen seitens der Polizei gesagt wird, dass es keine Belege für die tatsächliche Verwendung von Gaunerzinken in der heutigen Zeit gibt.
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Ich will mal eben erklären, wie das im allgemeinen so läuft: einer stellt eine Theorie auf (in Deinem Falle „Gaunerzinken gibt’s nicht mehr“) und die gilt dann so lange, bis sie widerlegt wurde. Dabei genügt nur ein Beispiel, um die Theorie zu falsifizieren.

Ich habe nie etwas anderes behauptet. Zwischen „gibt’s nicht“ und „immer und überall“ liegt halt so einiges. Natürlich nichts, was Du akzeptieren könntest, denn Du hast Dich ja auf „gibt’s nicht“ eingeschossen. Blöd gelaufen. Nicht zuletzt eben, weil „gibt’s nicht“ leichter zu widerlegen ist als „kommt hin und wieder mal vor“.

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