Guten Tg, Albert33.
Mithilfe der Gauß’schen Normalverteilung kann man zeigen, wie
die Intelligenz in der Bevölkerung verteilt ist. Höchstwerte
und niedrige Werte sind eine Seltenheit, durchschnittliche
Werte kommen sehr häufig vor.
So kenne ich das auch…
Man nimmt an, dass der IQ angeboren sei und durch Training nur
geringfügig verändert werden könne.
Meines Wissens nach, geht die Mehrheit der Forscher derzeit davon aus, dass die Intelligenz eines Menschen zu einem Teil genetisch begründet ist und zu einem weiteren Teil durch das Lebensumfeld bedingt wird. Der Anteil dieser beiden Komponenten verlagert sich während Kindheit und Jugendzeit deutlich. Während in der frühen Kindheit die „Art“ des Elternhauses einen deutlichen Einfluss (bis zu 80 %) auf das gemessene Testergebnis hat, nehmen diese Einflüsse bis ins Erwachsenenalter deutlich ab. Es spielt bei einem Erwachsenen kaum noch eine Rolle, ob er aus einem bildungsnahen oder bildungsfernen Elternhaus stammt.
Dementsprechend festigt sich mit zunehmendem Alter der genetische Anteil der Intelligenz, was sich ggfs. durch verändernde Testergebnisse zeigt.
In China und Korea, wo brutale und unnatürliche
Erziehungsmethoden Standard sind, gibt es anscheinend gar
keinen Durchschnitt mehr. Dort hätten am liebsten alle einen
IQ von 200.
Meine Frage lautet also:
Gilt die Gauß’sche Normalverteilung auch in China und Korea?
Selbstverständlich gilt die Normalverteilung auch für asiatische Staaten. Da das Modell der Glockenkurve die Grundlage für die Messung von Tetergebnissen ist, wäre es auch gar nicht anders möglich. Es würde der Test angepasst werden, bis die Ergebnisse der Referenzgruppe der Normalverteilung entspricht, statt mit einem nicht normalverteilten Referenzmodell in die Messung zu gehen.
Kann ein Schüler mit einem IQ von 100 genauso viel leisten wie
ein hochbegabter Schüler?
Was leisten? Ein normalbegabter Schüler wird nicht so schnell und komplex denken können wie ein hochbegabter Schüler. Ebenso ist der HB wesentlich besser in der Lage ein komplexes System zu erkennen und zu analysieren.
Da es in der Schule meist nicht darauf ankommt, den effektivsten Rechenweg zu finden, sondern den vom Lehrer gewünschten Rechenweg aufzuschreiben, wird der Normalbegabte nicht zwingend im Nachteil sein, da er sich nicht mit der Aufbereitung seines Ergebnisses auf niedrigerem Niveau belasten muss.
Gegebenenfalls steht sich der HB sogar selbst im Weg, da der ausführliche Weg für ihn vernachlässigbar - weil irrelevant - ist. Ein langer Lernprozess, der zwar weiterhilft, jedoch nervig und äußerst mühsam ist.
Man muss zwischen Hochbegabung und Hochleistung unterscheiden.
Die Begabung ist das Potential - die Leistung das, was unter den gegebenen Umständen an Kraft auf die Strasse gebracht werden kann…
Ein Ferrari mag leicht sein und viele PS haben. Wenn beim Gasgeben, die Reifen minutenlang durchdrehen, ist ggfs. der Mittelklassewagen doch schneller am Ziel. Es kommt auf die Erfahrung des Fahrers an - das theoretische Potential hat er.
Herzlichen Gruß
Krato3