Hallo,
Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) ist ja Mitglied im Beamtenbund. Dieser unterstützt die GDL in ihren Forderungen mental wie auch mit Streikgeld. Wie ist die Stimmung bei den Nicht-GDL-Mitgliedern des Beamtenbundes (also die Basis), die einerseits mit ihrem Geld die streikenden Lokführer finanzieren und andererseits durch den Streik betroffen sind?
Danke für Antworten.
Ingo
Servus,
von welchem Streik redest Du?
Schöne Grüße
MM
Wie ist die Stimmung bei den
Nicht-GDL-Mitgliedern des Beamtenbundes (also die Basis)
Ich zumindest bin gegen die GDL-Streiks und für die Tarifeinheit. Und ich denke, die meisten anderen auch.
die einerseits mit ihrem Geld die streikenden Lokführer
finanzieren
Wieso ist das so?
Hallo,
ich dachte, es wäre eindeutig formuliert. Ich meine den Lokführerstreik, der mehrere Tage dauerte und einen Großteil des Landes in Aufruhr versetzt hat. Diese Sache hat sich noch immer nicht erledigt. Die GDL hat ja angekündigt, nur in der Weihnachtszeit nicht weiter zu streiken. Danach könnte dem Land weiteres Chaos blühen.
Grüße Ingo
Ich vermute, weil die GDL Mitglied des Beamtenbundes ist, ist dieser mehr oder weniger verpflichtet, die GDL im Streikfall zu unterstützen. Ich meine gelesen zu haben, dass es 50€ Pro streikenden Mitarbeiter und Tag sind.
Das hätte ich nicht gedacht. Normalerweise müsste die GDL ihren Streik selbst finanzieren. Es scheint aber tatsächlich so zu sein, dass Geld vom DBB fließt: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gdl-113.html
Da werde ich mal nachfragen. Das geht nicht, diese raffgierige Funktionselite ist nicht unterstützenswert.
Da werde ich mal nachfragen. Das geht nicht, diese raffgierige
Funktionselite ist nicht unterstützenswert.
Dann solltest du aus Protest gleich mal deinen Beamtenstatus niederlegen
Servus,
von einem Lokführerstreik, der einen Großteil des Landes in Aufruhr versetzt und ins Chaos gestürzt hätte, ist mir nichts bekannt.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) ist ja Mitglied im Beamtenbund. Dieser unterstützt die GDL in ihren Forderungen mental wie auch mit Streikgeld. Wie ist die Stimmung bei den Nicht-GDL-Mitgliedern des Beamtenbundes (also die Basis), die einerseits mit ihrem Geld die streikenden Lokführer finanzieren und andererseits durch den Streik betroffen sind?
Mit ihrer Mitgliedschaft bekunden die ja ihre Unterstützung? Die bezahlen das sicher gerne als Ausgleich für ihr Seelenpein selber nicht streiken zu dürfen. Oft genug ist es ja so hoch, dass sie sich gleich auch krankschreiben lassen, wenn die Kollegen streiken. Ansonsten wird es wie in jedem Verein sein. Es wird unterschiedliche Einstellungen dazu geben.
Grüße
Servus,
und die etwa 8.000 Lokführer, die noch Beamte sind, und deren Bezüge in ihrer Entwicklung denen vergleichbarer Angestellter angepasst werden? Sind die es wert, dass ihre angestellten Kollegen für ihre Besoldung sorgen?
Schöne Grüße
MM
Warum die Überraschung?
das ist bei jedem Gewerkschaftsbund so.
Die DGB-Gewerksachften unterstützen sich auch gegenseitig.
von einem Aufruhr hab ich nichts bemerkt (hier gab es keine Unruhen, Polizeieinsätze, Plünderungen…) und Chaos: hielt sich in Grenzen.
Noch waren die Privatbahnen unterwegs - dann gibt es ja auch noch Busse oder man bildet Fahrgemeinschaften, oder oder oder…
Servus,
Noch waren die Privatbahnen unterwegs -
jo, und unter anderem auch eine Menge beamteter Triebfahrzeugführer. Ganz von der Gegend abhängig, und teilweise war ich in angenehm besetzten Zügen ruhig und mit viel Platz unterwegs, weil die Leute lieber der Bildzeitung als der Online-Auskunft der Bahn glaubten und daher überzeugt waren, es gäbe keinen Eisenbahnverkehr.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
es sollen nur noch 5.000 beamtete Lokführer sein, aber sei’s drum.
Fakt ist, dass die beamteten Lokführer von einem ‚erfolgreichen‘ Streik eben nicht profitieren würden.
Deren Besoldung erhöht sich erst dann, wenn alle Bundesbeamten mehr Gehalt bekommen.
Sie haben eine gesetzliche 41-Stunden-Woche, währen ihre bahn-angestellten Kollegen eine vertragliche 39-Stunden-Woche genießen.
Ich verstehe deren Frust. Sie müssen arbeiten, während ihre Kollegen streiken dürfen, bekommen aber vom Ergebnis nichts ab.
Die Zeiten, in denen tarifvertragliche Vereinbarungen auch auf die Beamten übernommen wurden, sind seit ungefähr 20 Jahren vorbei.
Freundliche Grüße
M
Servus,
werden zugewiesene Lokführer beim BEV denn nicht als Bundesbeamte nach Besoldungsgruppen A7 - A9 besoldet? Da war die letzte Anpassung an den TVÖD glaub ich im April 2014. Wenn dem so wäre, profitierten die beamteten Lokführer zwar nur mittelbar von erfolgreichen Tarifrunden bei der Dehback, aber ihrer Besoldung wäre nur unabhängig von Erfolgen der organisierten Kollegen im Angestelltenverhältnis, wenn man LfTV und TVÖD als zwei voneinander unabhängige Universen betrachtete.
Die von Dir beschriebene Spaltung im Sinn einer Konkurrenzideologie zwischen beamteten und angestellten Lokführern ist übrigens - soweit ich weiß - bei der Belegschaft der Bahn nicht so sehr verbreitet, vgl. die Entwicklung des Krankenstandes bei den zugewiesenen Beamten des BEV während Streiks.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
Warum die Überraschung?
das ist bei jedem Gewerkschaftsbund so.
Die DGB-Gewerksachften unterstützen sich auch gegenseitig.
Sicher hat es nicht jeder Beamte auf dem Schirm, dass er auch auf diese Weise Streiks unterstützt. Ein Arbeitnehmer, der ja auch selbst streiken darf, wird sich da weniger wundern, dass er auch indirekt Streiks anderer Arbeitnehmer unterstützt.
Grüße
Hallo,
das bev.bund (nicht zu verwechseln mir dem bayerischen Eissportverband bev) verwaltet die Beamten der früheren Deutschen Bundesbahn.
Die Besoldungsgruppen sind nicht bahnspezifisch.
Ein Bundesbeamter A 8 verdient immer dasselbe in der Besoldungsgruppe A 8 - egal ob er ein Lok fährt, einen Straftäter fasst (Polizei), Briefmarken verkauft (Post) oder Soldat ist.
Eine Besoldungserhöhung wird im Bundestag für alle Bundesbeamten beschlossen. Und dabei ist es völlig unerheblich, was vorher bei der Post oder der Bahn für deren Tarifpersonal (Arbeiter + Angestellte) ‚erstreikt‘ wurde - oder auch nicht.
Noch nie hat der Bund zeitgleich und der Höhe nach die Tarifabschlüsse übernommen. Immer nur in etwa und mit zeitlicher Versetzung von 1/2 bis 1 Jahr. Aber das nehmen die ‚Menschen auf der Straße‘ nicht wahr. Das steht ja auch so in keiner Zeitung.
Ich weiß nicht, ob beamtete Lokführer öfter oder länger krank sind oder auch nicht, als nicht-beamtete. Ich bezweifle heftig, dass es eine derartige - seriöse! - Statistik überhaupt gibt. Wozu auch? Um Stimmung zu machen?
Sei versichert: Lokführer im Beamtenstatus profitieren auf direktem oder indirektem Wege in keiner Weise von den erstreikten Ergebnissen der Angestellten und Arbeiter.
Viele Grüße
Maralena
Besoldung im Verhältnis zum TVÖD
Hallo Maralena,
die Auffassung, dass die Besoldung von Bundesbeamten aus reiner Freundschaft und Dankbarkeit für ihre treuen Dienste ab und zu verbessert wird, freut den Herrn Dr. Schäuble sicherlich sehr - aber Punkte im Himmel gibt es dafür nicht, leider.
Schöne Grüße
MM
Hallo MM,
umgekehrt wird ein Schuh daraus:
Eine Besoldungserhöhung der Bundesbeamten dient in erster Linie dazu, die Grundbezüge zu sichern. Auch die von diversen Ministern und deren zahllosen Mitarbeitern. Die Diäten gibt es für bestimmte Kreise obendrauf - aber nicht für Lokführer und Polizisten.
Auch wenn Dr. Schäuble in den Teppich beißt: um eine gewisse Erhöhung ab und an, wird er nicht drum herum kommen. Auch wenn er persönlich das monetär nicht nötig hat. Aber nach irgendwelchen Tarifabschlüssen muss sich der Bundestag bei seiner Gesetzgebung nicht richten.
Viele Grüße
Maralena