Gebäude unterfangen oder Fundament versteifen

Hallo,

ich habe vor einiger Zeit ein Denkmalgeschütztes Haus Baujahr um 1820 geerbt. Nach einem informationsgespräch mit einem Architekten was man mit dem Haus vielleicht machen könnten, kam das Thema mit dem absacken der einen Haushälfte ins Gespräch.
Er erwähnte das man hier mit Bodengutachten und den oben genannten Techniken hier etwas machen könnte.

Meine Frage nun: an wen wendet man sich hier und wo bekommt man vertrauenswürde Antworten und nicht nur das teuerste Angebot? Läuft das alles dann über einen Architekten dann wieder?

Achso, laut den Unterlagen ist ein sogenannter Kriechkeller unter dem Haus. Ist damals so gebaut worden um ein Luftwärmepolster zu bilden, wenn ich das korrekt verstanden habe.

Gruß,
Thomas

Hallo
Denkmalgeschützte Häuser sind ein Groschengrab denn man kann nicht machen was man will . Bei allen Veränderungen und Umbauten muss erst die Behörde gefragt werden . Es besteht aber die Möglichkeit gute Zuschüsse zu bekommen . Ich würde mich über das Thema Absacken mit einem Statiker erst einmal in Verbindung setzen .
viele Grüße  noro

Hallo!

Klar, gerade weil es um Denkmalschutz( und die Auflagen und Vorgaben dazu) geht wäre der Archi der richtige Partner .
Wenn nicht er, wer sonst weiß, welche Fachfirma man mit den Arbeiten oder hier erst einmal den Vorarbeiten beauftragt.
Bodengutachter und Statiker müssen mit ins Boot. Auf grund ihrer Daten und Berchungen wählt man die geeignet Sanierungsmethode aus.

Das kann Unterfangung sein.

Darunter versteht man ein abschnittsweises „Unterhöhlen“ des alten Fundamentes um darunter ein neues tieferliegendes Fundament zu errichten. Ist das ausgehärtet, mauert(betoniert) man eine Stütze zum alten Fundament hoch und verkeilt es. Last kommt dann auf das neue tragfähige Fundament.
Das macht man in kleinen Teilstücken (sonst stürzt es vorher noch ein !).
Wegen der vielen Arbeitsstunden, oft Handschachtung (!) ist das aufwändig und teuer.

Ausführen wird es dann eine Baufirma(Maurer,Betonbauer), den Gründungen gehören zu ihrem Gebiet.

Steht die Methode fest, dann kann Archi die Leistung ausschreiben und so bekommt man Preisangebote von Firmen, die es machen können und ausführen wollen.

Kriechkeller ist schon nützlich. Man hat einen Bodenabstand(Lüftung, Schutz vor Feuchte) und man kann an die Abwasserleitungen (und heute an weitere Haustechnik) heran. Kriechkeller ist ja  begehbar, gebückt mit krummem Rücken, aber es ist ja nicht ständig erforderlich.
Früher errichtete man nie ohne volles Kellergeschoß oder mind. Kriechkeller, Gründung auf einer Sohlplatte wie heute oft im Neubau war sehr unüblich.
Und man brauchte den Keller für Lagerzwecke viel mehr als heute.

MfG
duck313

Hi,

Darunter versteht man ein abschnittsweises „Unterhöhlen“ des
alten Fundamentes um darunter ein neues tieferliegendes
Fundament zu errichten. Ist das ausgehärtet, mauert(betoniert)
man eine Stütze zum alten Fundament hoch und verkeilt es. Last
kommt dann auf das neue tragfähige Fundament.
Das macht man in kleinen Teilstücken (sonst stürzt es vorher
noch ein !).

Das kenne ich und machte dies bei einem Hof von 1815. War eine elends Plackerei, hat sich aber gelohnt.

Gruß vom Raben

Hallo,

zunächst muss hier erstmal geklärt werden ob und wie eine solche Maßnahme durchzuführen ist.

Dies werden nur ein Architekt und ein Statiker gemeinsam herausfinden können.
Diese werden bei der Gesamten Maßnahme auch an deiner Seite stehen müssen.

Daher solltest du nach einem Architekturbüro ausschau halten welches auch Statiker beschäftigt. So ist die Zusammenarbeit der Beiden sicherlich besser.

Dazu würde ich mir zunächst ein paar heraus suchen und die Stundenlöhne vergleichen.
Diese können nämlich sehr stark von einander abweichen.

Wenn du dann eine dir kompetente Person gefunden hast, dann schaut euch das ganze an. Der Architekt kann dann Ausschreibungen erstellen, die an die Firmen gehen um Angebote zu vergleichen. So werden dann auch die Angebote der Firmen auf eine gleiche Basis gestellt.

Wie es dann weiter geht, das kann dir der Architekt dann sagen.
Das kann man hier nicht nicht beantworten, da die Situation nicht klar ist was nun wirklich gemacht werden muss.

Viel Erfolg!

(Und niemals den Kopf in den Sand stecken! Es wird nicht einfach mit den Behörden. Vor Allem nicht die Untere Denkmalschutzbehörde. Es lassen sich aber immer Kompromisse finden! Ich habe gerade selber eine Denkmalgeschützte Ruine Saniert. Alles ist machbar wenn man genug Elan und Willen hat!)

Gruß
Marcel

Hallo Thomas.
Die gute Nachricht zuerst: eine entsprechende Technik, die gibt es.
Und: es ist eine Technik, welche sich bewährt hat. Beispielsweise bei einem historischen Gebäude der Burganlage in Krefeld-Linn. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um Expansionsharze, durch welche millimetergenaue (und zwar kontrollierte) Anhebungen von Gebäuden oder Fundamenten erfolgen kann.
Der Erfolg stellt sich sofort ein - Aushärtungszeiten können dabei vernachlässigt werden.
Die „schlechte Nachricht“ am Schluss:
Was Du da erwartest, um den historischen Bau vor erheblichen Bauschäden durch einseitige Absenkung zu retten, das ist eine Spezialistenaufgabe.
Da kann und darf man nicht auf den Euro schauen und nebenbei auf Baumarktprodukte und das dortige Preisgefüge schauen.
Die Frage ist nach dem digitalen System zu beantworten: JA oder NEIN.
Es gibt meines Wissens in Deutschland nur 1, zusammen mit den Niederlanden nur 2 Unternehmen, welche sich „ernsthaft zu nehmen“ mit diesem Themenkreis befassen.
Und da spielen die Kosten immer in den Kreis der Mitwirkenden:
Je weniger mitspielen (damit Spezialdienste anbieten), desto teurer wird es naturgemäß.
-.-.-.-.-.-.-.-.-.
Gruß: Klaus

Das mit dem „Groschengrab“ ist mir klar und ich weiß auch wie das mit den Zuschüssen in der Theorie funktioniert. Ist alles ein wenig langwierig. Ich weiß auch, dass wenn wir es bewohnbar machen wollen (Derzeit nur im Sommer nutzbar) kann man sogar Kompromisse finden am Haus was zu ändern.

Naja, das ist leide kein echter Kriechkeller. Der Gutachter und mein Nachbar haben das ding so betitelt. Es sind denke um die 30cm Bodenabstand.
Aber dann werde ich wahrscheinlich mich wohl noch einmal mit meinem Architekten zusammensetzten. Das größere Problem ist, ich muss das mit den Angeboten dann so timen, das diese zum Jahresende von drei Verschiedenen Firmen vorliegen um das für eine Bezuschussung einzureichen.

Danke für den Tipp.

Vielleicht hilft dir da auch eine Firma, die Baubetreuung anbietet? Die müssen sich ja vor allem mit den den ganzen technischen Sachen auskennen und soweit ich weiß, bieten die ja auch eine Beratung an (die hier zumindest, keine Ahnung aus welcher Ecke du kommst). Klar, du baust zwar nicht, aber ich könnte mir trotzdem vorstellen, dass die dir da helfen können und dich nicht über den Tisch ziehen…

Viele Grüße
Gubschi

Und viel Erfolg!