Gebete lernen im Grundschulreligionsuntericht

Hallo,

bescheidene Frage: Warum meldest du den Sohn nicht aus dem Reliunterricht ab? Wenn es kein Ethik gibt, dann hat er frei.

Welches Bundesland ist das denn?

Du hast gefragt
Hi,

…was würdet ihr davon halten,wenn ein Imam in die Schule
kommt,die Teilnahme eurer Kinder Pflicht ist und er
"bekehrt"sie?!Oder ein kleines Testgebet gen Mekka?

Meine Söhne waren in einer hinduistischen Schule. Gut, wir wussten, worauf wir uns einließen.
Als Unterrichtsfach gab es „religions of the world“ (was wir okay fanden, zumal es verfassungsmäßig (Zimbabwe) keine rein konfessionellen Schulen geben durfte). Dennoch gingen die Kinder einmal in der Woche in den Tempel, der nebenan war, sie haben jeden Morgen hinduistisch gebetet (auf Gujarati, also kapiert haben sie es nicht, es wurde ihnen aber immer wieder erklärt, was sie da sagten). An Hindu-Feiertagen gab es Zeremonien in der Schule (keine Pflichtveranstaltungen, aber ich würde jederzeit wieder zu einem Holi oder Diwali Fest gehen). An den „üblichen“ Feiertagen, z.B. Weihnachten, gab es die buntesten Festlichkeiten, die ich je erlebt habe: Father Christmas himself, begleitet von kleinen Mädchen in Saris, Eltern in moderner westlicher Kleidung (egal welche Hautfarbe oder welche Religion), Omas in Saris, Opas in Kaschmir- und Punjabi-Kleidung, christliche und weltliche Weihnachtslieder und dazu noch in den Pausen den Muezzin, der benachbarten Moschee).

Wie wäre
es,zur Abwechslung ein paar Suren auswendig zu lernen?

Sie haben einige Gebete auf Gujarati aber auch die engischen Versionen auswendig gelernt.

Wir gehen nicht in die Kirche und glauben nicht an
Gott.

Wir auch nicht. Aber für unsere Kinder gehörte es dazu, es hat sie nicht gestört. Uns auch nicht. Da unsere Kinder unser Familienleben als Norm kannten und von dort Toleranz kennengelernt hatten, ist das an ihnen genauso vorbeigegangen, wie später als sie in der amerikanischen Schule alle US-Staaten und deren Hauptstädte lernen auswendig lernen mussten (als Lied). Werden sie jemals auswendig wissen müssen, wie die Hauptstadt von North Dakota* heißt?

Gruß
Elke

*Bismarck

Gruß
Elke

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Der ‚Moment‘-Artikel sollte auch weiter runter…
…unter den Beitrag von Taju,Rolf usw.
Hat irgendwie nicht so richtig geklappt.
So einen „Religions off world“-Unterricht würde ich mir für meine Kinder auch wünschen,denn genauso vielseitig wachsen unsere Kinder auf!

Viele Grüße-Kerstin

Hi,

So einen „Religions off world“-Unterricht würde ich mir für
meine Kinder auch wünschen,denn genauso vielseitig wachsen
unsere Kinder auf!

Ja schon, du bist aber nicht darauf eingegangen, dass unsere Kinder Hindu-Gebete auswendig lernen mussten und der „religions of the world“ Unterricht in einer Hindu-Schule trotz aller Vorgaben hindu-lastisch wurde.

Gruß
Elke

Mhmm…

Ja schon, du bist aber nicht darauf eingegangen, dass unsere
Kinder Hindu-Gebete auswendig lernen mussten und der
„religions of the world“ Unterricht in einer Hindu-Schule
trotz aller Vorgaben hindu-lastisch wurde.

…überlege gerade,warum ich das da besser akzeptieren könnte…
Vielleicht weil mir der Hinduismus "symphatischer"ist,als das Christentum…?!
Das muß wohl tiefere Ursachen haben,über die ich nochmal nachdenken muß *grins*!

Gruß Kerstin

Sorry du bist ja gut alle anderen Kinder die in den Religionsunterricht gehen um eben diese Gebete und Lieder und den Sinn der Religiösen Feste
zu lernen sollen wegen eines Einzelnen nämlich Deinem Kind darauf verzichten.Etwas viel verlangt oder?Kindern soll im Religionsunterricht die Grundlagen ihrer Konfession vermittelt werden.
Die Lehrerin ist ja dafür da . Das hat nichts mit missionieren zu tun.
Ich bin auch nicht der über Kirchgänger und so Religiös aber wenn mein Kind in diesen Unterricht geht soll es auch das lernen was zu diesem Unterrichtsfach gehört. Wenn es dir nicht passt mußt du dein Kind davon befreien lassen. In der Dritten Klasse wird es noch heftiger da haben sie nämlich Kommunion.
Informieren kannst dich im Schulgesetz das auch unterschiedlich ist je nach Bundesland.

gibt es im religionsunterricht auch den koran oder den buddhismus?

Hallo,
Ja, allerdings wenn ich mich richtig erinnere, erst in den weiterführenden Schulen. Dann wird in jedem Jahr mindestens eine „fremde“ Religion behandelt, so dass bis zum Ende der Schulzeit alle größeren Religionen und einige „Sondergruppen“ (Sekten) durchgenommen wurden.
Gruß
Werner

Hallo,
man sagt ja auch „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“.
Das kann man vielleicht in mancher Beziehung auf Religionen übertragen. Von der Religion die man sehr gut kennt, weil man „unter“ ihr aufgewachsen ist kennt man so einiges was einem missfällt und hat man vielleicht auch einige biografische Tiefschläge erlitten.
Da stört man sich gewaltig an prächtigen Kirchen, an scheinbar seltsam lebensfernen Sonntagsreden, an Moralpredigten, an …

Bei exotischen Religionen, kann man sich über so manches hinwegtäuschen und sich nur das bewusst werden lassen, was attraktiv ist.
Wer weiß schon aus eigener Anschauung um die Schattenseiten einer Gesellschaft hinduistischer Prägung, wie Kastenwesen, desolate soziale Lage, Diskriminierung von Frauen, Tempelprostitution, Guru-Unwesen, Religiös motivierte Morde usw.). Da blickt man lieber auf bunte Feste, tanzende Gläubige mit Blumenkränzen, Räucherstäbchenduft und hat dabei irgendwie Urlaubsfantasien.

Das Glaubensbekenntnis mit „Jungfrau“ Maria hat einem schon immer quer gelegen. Vielleicht auch weil man sich immer wieder anhören musste, dass man das anders Verstehen muss (also versteht man es wohl immer falsch). Da ist es besser man versteht das Gebet erst gar nicht und kann es wie eine reine Melodie singen (Hare-Hare-Rarma-Rama …).

Ist wohl ein ähnlicher Effekt wie mit Pop-Songs. Die deutschen Lieder wollte lange keiner hören, weil die Texte blöd waren. Die englischen Texte waren aber oft nicht nur blöd sonder schwachsinnig, aber das hat man ja oft nicht bemerkt, weil man sich mit dem Inhalt gar nicht auseinandersetzte.

Gruß
Werner

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Liebe Kerstin,
nun, da Du weiter unten schreibst, dies wäre an Rolf und mich gerichtet, nun doch eine Antwort:
An die SChule Deines Kindes ist nicht einfach jemand gekommen, der plötzlich und unerwartet eine Religion positiv darstellt.
Du hast Dein Kind in den Religionsunterricht geschickt.
Du hast Dich offensichtlich nicht darüber informiert, nach welchen Grundsätzen dieser in der BRD unterrichtet wird, noch darüber, dass Dich niemand zwingen kann, Dein Kind dorthin zu schicken (bzw. bist falsch informiert worden). Dennoch bildest Du Dir ein, irgendein Mitspracherecht zu haben, was Lerninhalte angeht, was nun schon kurios anmutet, da Du ja ganz offensichtlich nicht informiert warst.
Ich persönlich bin übrigens keine Freundin des RU. Es gibt ihn und es gibt Regeln dafür. Danach kann ich dann einen Lehrer beurteilen. Du aber schickst Dein Kind in diesen Unterricht und verlangst, dass Du über die Inhalte entscheidest?
Der RU ist ein genauso versetzungsrelevantes Fach wie jedes andere auch (Du magst dagegen sein, aber warum, um Gottes Willen (sic!) schickst Du Dein Kind dorthin? Wenn Du so eine wahnsinnige Panik vor Bekehrung hast, kann man schon erwarten, dass Du Dich ein wenig informierst), und in Mathe, Englisch, Sachkunde wirst Du ja auch nicht hingehen (hoffe ich) und dem Lehrer Vorschriften machen wollen, während der sich (vielleicht) nur an den Lehrplan hält.
Damit auch Du es verstehst:

…was würdet ihr davon halten,wenn ein Imam in die Schule
kommt,die Teilnahme eurer Kinder Pflicht ist und er
"bekehrt"sie?!

Dieser erste Satz stimmt eben nicht. Die Teilnahme Deines Kindes an dem Unterreicht ist nicht Pflicht.

Grüße
Taju

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Hallo Taju,

eigentlich habe ich jetzt keine Lust mehr auf diese Diskussion hier,da meine Ursprungsfrage erstmal recht einfacher Natur war und mir nun teilweise Sachen unterstellt werden(hey,mich und unsere Situation kennt doch keiner!),die so nicht zutreffend sind.
Als unser Sohn letztes Jahr eingeschult wurde,waren wir kurz zuvor hierher gezogen,eine andere Schulwahl gibts nicht ernsthaft(wir wohnen auf dem Land und mein Sohn muß mit dem Schulbus fahren)und wir hatten erstmal andere Sorgen,als Religionsunterricht.Somit ist der Vorwurf"Bekehrungspanik"wohl etwas hinfällig,sonst hätte ich mich sehr wohl ernsthafter mit dem Thema beschäftigt.Mit der Aussage der Rektorin,Religion ist Pflicht und Ethik gibts an dieser Schule nicht habe ich mich nach kurzer Diskussion zufriedengegeben und war bis letztes Schuljahr auch sehr zufrieden damit.
Nun gestaltet sich der Unterricht aber anders,als ich das bisher gewöhnt war(habe selbst keinerlei Erfahrung mit Ethik-oder Religionsunterricht-Ossi:wink:und meine Frage zielte darauf,ob das so üblich ist.Daraus kannn ich dann meine persönlichen Konsequenzen ziehen,die zu beurteilen keinem zusteht.
Ich wollte schlicht und ergreifend wissen,ob z.B.Gebete lernen(ich rede nicht von KENNENlernen)so im Lehrplan steht.Und wenn das so ist,dann werde ich mich hüten,der Lehrerin da reinzureden!So wie ich das in anderen Fächern auch nicht tue!

Viele Grüße-Kerstin

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Liebe Kerstin,

naja, so harmlos war Deine Anfrage aber nicht!

Ich darf Dir den Wortlaut mal ins Gedächtnis rufen:

Letztes Jahr lief der Unterricht unkompliziert und absolut :zufriedenstellend ab.Nun aber fragte die neue Lehrerin erstmal die :Kirchenzugehörigkeit und den Glauben bei den Kindern ab,was mich schon :störte.Heute kam mein Sohn nach Hause und soll ein Erntedankgebet :auswendig lernen.Das paßt mir überhaupt nicht!Wenn ich das :möchte,würde :ich ihn zur Christenlehre schicken!!

Da werden schon massive Aversionen sichtbar. Ob die nun auf Deiner Herkunft oder auf sonstwas beruhen, ist vollkommen gleichgültig. Entscheidend ist, daß es Aversionen sind, die Du zum Maßstab für das machst, was Dein Sohn lernen darf und soll.
Nun gut, es ist Euer Sohn, und allein die Tatsache, daß Ihr ihn gezeugt und geboren habt, gibt Euch alles Recht, über seine Zukunft zu bestimmen. Habt Ihr ihn möglicherweise schon mal gefragt, ob der RU ihm Freude macht, ihn interessiert? Es kann ja sein, daß er daran auch weiterhin teilnehmen möchte.

Aber nein, die Eltern sind Atheisten, also hat auch der Sohn, verdammt noch mal, Atheist zu werden!

Jawohl, ich bin unsachlich, und ich bins mit Wollust!

Gruß - Rolf

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Hallo Kerstin,

Warum mein Sohn Gebete auswendig lernen soll, weiß ich
nicht. Wann und warum soll er das anwenden?

Vielleicht plant die Lehrerin ihren Unterricht am Verlauf des Kirchenjahres entlang (ich weiß, dass dies in den meisten konfessionellen Kindergärten so gehandhabt wird [und dort wird auch nicht „missioniert“]). D.h., sie wird auch Erntedank in irgendeiner Form feiern wollen - und „dann ist es halt schön, wenn alle Kinder ein Gebet mitsprechen können“ (ein mögliches Argument).

Ich würde ihn also
nicht vom Religionsunterricht befreien wollen, aber wenn die
Lehrerin missionieren will und sich am Unterricht nichts
ändern läßt, dann wäre das leider die Konsequenz.

Ob die Missionierung wirklich so vordergründig ist oder das Auswendiglernen eines Gebets nur als eine m. E. etwas missglückte Methode zu verstehen ist, kann man aus der Ferne nur schwer beurteilen. Ich würde Dir empfehlen, möglichst unvoreingenommen (das sagt sich so einfach) zu hospitieren. Und danach zu entscheiden.

Was sagt eigentlich Dein Sohn zum Reliunterricht? Findet er den (jetzt) auch doof oder macht ihm die ganze Sache Spaß, weckt seine Neugierde etc.? Denn wenn letzteres der Fall ist, fände ich es ein bisschen blöd, ihn einfach mit dem Argument „Mama und Papa wollen das nicht“ vom Unterricht abzumelden.

Gruß sannah

Hallo,

Würdest du es auch als Versuch der Bekehrung werten, wenn die Kinder im Deutschunterricht ein Gedicht oder z.B. eine Passage einer Rede Platos aus wendig lernen müssen… oder noch schlimmer: das auswendiglernen der der Deutschen Nationalhymne. Denkst du dieser Vorgang würde deine Kinder nationalistisch machen?

es würde mich interesieren, warum auswendig lernen für dich scheinbar viel beeinflussender ist als normales lernen…
Eigentlich ist lernen, das auf Versänstndniss setzt doch viel intensiver als bloses auswendig lernen. …