Gebete lernen im Grundschulreligionsuntericht

Hallo,

mein Sohn ist in die 2.Klasse gekommen und hat eine neue Religionslehrerin bekommen.Das Fach Ethik wird an seiner Schule nicht angeboten,so das wir als konfessionslose Eltern keine Wahlmöglichkeit haben.Letztes Jahr lief der Unterricht unkompliziert und absolut zufriedenstellend ab.Nun aber fragte die neue Lehrerin erstmal die Kirchenzugehörigkeit und den Glauben bei den Kindern ab,was mich schon störte.Heute kam mein Sohn nach Hause und soll ein Erntedankgebet auswendig lernen.Das paßt mir überhaupt nicht!Wenn ich das möchte,würde ich ihn zur Christenlehre schicken!!
Gehört das Lernen von Gebeten zum Lehrinhalt oder ist die Lehrerin übereifrig?
Bevor ich mich mit Lehrerin und Schule in Verbindung setze,wüßte ich gern erstmal wie das andere Schulen handhaben.Oder kann mir ein Experte über Lehrinhalte des Religionsunterrichts Auskunft geben?

Danke-Sonnenkerstin

Hi Kerstin,

du schreibst dass an eurer Schule Ethik nicht „angeboten“ wird.
Soweit mir bekannt ist Ethik ein ganz normales Fach und MUSS angeboten werden.

Ansonsten würde ich mit der Religionslehrerin und der Schulleitung einen Termin vereinbaren und ganz klar sagen dass das Auswendiglernen von Gebeten etc nicht in Frage kommt und du dein Kind vom Religionsuntericht befreien lassen möchtest.

Ausserdem könntest du dich an das zuständige Kultusministerium wenden.
Dort kann man dir genau Auskunft geben wie dein Fall gehandhabt wird.

viele Grüße

Susanne

Hallo,

ist es vielleicht eine konfessionelle Schule? Da gab’s bei mir damals auch kein Ethik, obwohl konfessionslos (war die Grundschule, die am nächsten am zu Hause dran war)
Ansonsten gehört Gebete kennenlernen meiner Meinung nach trotzdem dazu, Gebete auswendig lernen schon weniger. Ich würde mal abwarten und wenns so bleibt, zumindest mal mit der Lehrerin sprechen.

Grüße
Sonja

Hallo,
hier in RLP ist es so, dass, wenn Ethik auf Grund von Lehrermangel nicht erteilt werden kann (was an vielen Schulen der Fall ist), die Kinder nicht gezwungen werden können, am Religionsunterricht teilzunehmen. Sie haben dann in dieser Zeit keinen Unterricht, müssen also anderweitig beaufsichtigt oder, wenn der Unterricht randstündig liegt, nach Hause geschickt werden.

Gruß orchidee

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Hallo Sonnenkerstin,

Eine Expertin bin ich nicht, aber ich habe Folgendes via Internet herausgefunden:
Das Grundgesetz garantiert die Glaubensfreiheit (Art. 4 Grundgesetz) und das Recht der Erziehungsberechtigten, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen (Art. 7 Abs. 2 Grundgesetz).
so steht im GG Art. 7 unter folgendem Link:
http://dejure.org/gesetze/GG/7.html
(2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.

Mit Grüßen
Reni

Danke!Für eure Beiträge und Tipps!
Ja,gegen Religion(en)und Gebete kennenlernen habe ich nichts,aber auswendig lernen?!Nee…
Es ist eine "unreligiöse"Schule und wieso kein Ethikunterricht geboten wird,weiß ich nicht.Vor der Einschulung wurde mir gesagt,das Religion ein ordentliches Unterrichtsfach ist und keine Befreiuungsmöglichkeit besteht.Meinetwegen kann und soll er ja auch dahin gehen,aber eben zum Kennenlernen und nicht zum Bekehren!
Naja,ich werde wohl eventuell mal hospitieren und mir das Ganze selbst angucken.
Aber unklar bleibt trotzdem,ob man grundsätzlich sein Kind vom R.unterricht befreien kann.

Sonnige Grüße-Sonnenkerstin

Hallo,

Ja,gegen Religion(en)und Gebete kennenlernen habe ich
nichts,aber auswendig lernen?!Nee…
Es ist eine "unreligiöse"Schule und wieso kein Ethikunterricht
geboten wird,weiß ich nicht.Vor der Einschulung wurde mir
gesagt,das Religion ein ordentliches Unterrichtsfach ist und
keine Befreiuungsmöglichkeit besteht.Meinetwegen kann und soll
er ja auch dahin gehen,aber eben zum Kennenlernen und nicht
zum Bekehren!
Naja,ich werde wohl eventuell mal hospitieren und mir das
Ganze selbst angucken.
Aber unklar bleibt trotzdem,ob man grundsätzlich sein Kind vom
R.unterricht befreien kann.

Das ist nicht unklar, sondern wenn es sich bei der SCHule um eine staatliche Schule handelt und sie sich auf den Boden der BRD befindet, dann kannst Du Dein Kind befreien lassen.
Die Gefahr einer „Bekehrung“ ist übrigens ganz sicherlich nicht erst mit dem Auswendiglernen eines Gebets gegeben. Ehrlich gesagt, ist nicht eben jener Lehrer, bei dem ein Kind Freude am Unterricht hat, die viel größere Bekehrungsgefahr? Vielleicht auch noch einer, der sich so eine poerfekte Maske aufsetzt, dass die Eltern ihn unkritisch sehen, so also das Kind nicht vor Bekehrung und Indoktrination schützen?
Ich finde, Du solltest froh sein über den Lehrer, der auswendig lernen lässt. Dein Kind wird, jedenfalls im Normalfall, diesen Zwang zum Auswenigslernen bestimmt nicht toll finden. Es hat also schon eine gesunde Aversion gegen den Lehrer und den von ihn vertretenen Inhalten.
Schritt 2 ist die Aufregung seiner Eltern, die Bekehrungsversuche befürchten. Das Kind hat also ein weiteres Arguemnt, nicht nur den Lehrer unsympathisch, sondern die Inhalte seines Unterrichts auch noch für gefährlich zu halten. Also eine doppelte Immunisierung gegen die Religion!

Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie jemand, der so viel Angst vor Bekehrung hat, sich dermaßen von der Schulleitung hat täuschen lassen.

Ansonsten werde ich mich dringendst einer Bürgerinitiative gegen das Ausweniglernen von allem möglichen wenden! Ist denn das Lernen von Vokabeln (also im Englischunterricht, da lernt man ja auch „schlechte“ Wörter) der Versuch, mein Kind der deutschen Muttersprache zu entfremden? Oder wie steht es mit Balladen, was für eine Gehirnwäsche ist das.
Und dann bin ich überhaupt dafür, dass wir Eltern mehr Mitsprache bei den UNterrichtsinhalten bekommen! Wo kommen wir denn da hin, wenn ein Lehrer im Religionsunterricht einfach so eine Religion positiv darstellt! Oder ein Mathelehrer Freude an der MAthematik vermitteln will?

Grüße
Taju

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Ansonsten werde ich mich dringendst einer Bürgerinitiative
gegen das Ausweniglernen von allem möglichen wenden! Ist denn
das Lernen von Vokabeln (also im Englischunterricht, da lernt
man ja auch „schlechte“ Wörter) der Versuch, mein Kind der
deutschen Muttersprache zu entfremden? Oder wie steht es mit
Balladen, was für eine Gehirnwäsche ist das.
Und dann bin ich überhaupt dafür, dass wir Eltern mehr
Mitsprache bei den UNterrichtsinhalten bekommen! Wo kommen wir
denn da hin, wenn ein Lehrer im Religionsunterricht einfach so
eine Religion positiv darstellt! Oder ein Mathelehrer Freude
an der MAthematik vermitteln will?

Grüße
Taju

„grins“ und „blinzel“

werbefuzzi, konfessionslos,

  • die ihren Sohn (damals) parallel am evangelischen und katholischen
    Religionsunterricht hat teilnehmen lassen, bis in der 3. Klasse der
    kath. Reli-Lehrer (Pater) meinte, das ginge nicht mehr, denn wenn
    plötzlich „seine“ Katholen auch am Unterricht der Evangelen
    teilnehmen wollten - wo kämen wir (sie?) denn dann hin …

Großer Beifall!
Danke für den Beitrag, Taju, damit hast Du mich aus den Depressionen gerettet, die der beständige Regen bei mir auszulösen drohen.

Nun aber mal Butter bei die Fische!

Sonnenkerstin,
Wenn Du - entweder in Deiner Visitenkarte oder in Deiner Anfrage - mitgeteilt hättest, in welchem Bundesland Du wohnst, wäre die Antwort auf Deine Frage leichter.
Es gibt nämlich Bundesländer, in denen der RU Sache des Staates und andere, in denen er Sache der Kirchen ist, die ihnm im Auftrag des Staates erteilen.

Grundsätzlich kann jedes konfessionslose Kind vom RU abgemeldet werden, egal ob in der Grund- oder der Hauptschule. Und wenn sie 14 sind, können die Blagen sogar selber entscheiden, ob sie teilnehmen wollen.

Ich verstehe Deine Aufregung auch nicht: Du hast doch offenbar gewußt, daß an dieser Schule Religionsunterricht erteilt wird. Was also beschwerst Du Dich?
Nach meiner Erinnerung - na gut, es ist 30 Jahre her und es war in NRW - gehört die Einführung ins Beten durchaus in den Lehrplan in der Grundschule.
Aber Taju hat Recht: Da gehört eine Bürgerinitiative her, und bei der Gelegenheit könnt Ihr Euren Kindern - die Ihr natürlich auch vom Kunstunterricht abgemeldet habt - gleich mal beibringen, wie man Transparente malt. Nachhilfe in Rechtschreibung läßt sich da auch an interessanten Objekten üben!

Gruß - Rolf

PS: Ich hätte noch jede Menge pädagogisch wertloser Ratschläge!

Hallo Sonnenkerstin,

die neue Lehrerin erstmal die Kirchenzugehörigkeit und den
Glauben bei den Kindern ab,was mich schon störte.

Halte ich für verfassungswidrig, genau wie die Tatsache, dass bei Arbeitslosen pauschal Kirchensteuer abgezogen wird.

Ein Unterricht über die verschiedenen Religionen, Atheisten, Agknostikern, über den kann man reden. Aber das ist in dieser Klassenstufe vielleicht noch zu schwieríg.

Also ich würde mein Kind vom RU mit sofortiger Wirkung vom RU abmelden und verlangen, dass der Stundenplan so geändert wird, dass der RU eine Randstunde einnimmt und Du Dein Kind später zur Schule bringst oder früher abholen kannst.

Den Ethikunterricht als Zwangsmaßnahme kenne ich nur von älteren Klassenstufen.

Ich selbst habe wenig Probleme mit dem RU gehabt, da mich das schlicht nicht interessierte und in das eine Ohr rein und aus dem anderen raus.

Mit 14 bin ich aus der Kirche ausgetreten und habe mich vom RU befreit, aber in der Oberstufe einige (wenige) interessante Kurse gemacht, die informativ waren.

Man muss ja nicht einer Meinung seien, aber Diskussion muss konstruktiv und nicht bekehrend sein.

Ich habe immer meine „2“ bekommen.

Viel Erfolg

Ein schönes WE

Volker

Hallo,

Also ich würde mein Kind vom RU mit sofortiger Wirkung vom RU
abmelden und verlangen, dass der Stundenplan so geändert wird,
dass der RU eine Randstunde einnimmt und Du Dein Kind später
zur Schule bringst oder früher abholen kannst.

Ich nehme an, dass genau hier das Problem für die Schulleitung liegt.
Weil man ein Kind ja nicht unbeaufsichtigt in der Schule rumsitzen lassen kann. Allerdings darf man es früher nachhause schicken, dann liegt es in der Verantwortung der Eltern.
Am besten - da der Hinweis auf Bundesland fehlt - googeln:
„Kultusministerium Bundesland“ --> Schulgesetz --> Religionsunterricht.
Mit diesen Aussagen zum Schulleiter und auf Befreiung drängen.

Das zum Prinzipiellen.
Zum Unprinzipiellen verstehe ich die Grenze „Auswendiglernen“ nicht wirklich.

Gruß
Elke

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Formales
Hallo,
die Details unterscheiden sich in den Bundesländern, aber im Kern kann man doch einiges für alle Bundesländer feststellen:

  • (fast) Niemand muss gegen seinen (oder bis 14 den der Eltern) willen am Religionsunterricht teilnemen. (Das Fast bezieht sich auf ein paar Berufsausbildungen wo Kenntnisse über Religion als Fachkunde gelten, wie etwa in der Altenpflege)
  • Alternativunterricht (Ethik o. ä.) muss statt dessen Besucht werden (Achtung ein paar Ausnahmen)
  • Die Teilnehmer/innen am Religionsunterricht gehören der entsprechenden Konfession an (womit sich eine „Bekehrung“ im Grunde erübrigt). Nicht zur Konfession gehörende Schüler/innen können unter bestimmten Bedingungen am Religionsunterricht teilnehmen.
  • Religionsunterricht darf nicht gehäuft in Randstunden liegen (also im Durchschnitt nicht häufiger als etwa Mathe oder Englisch)

Vor allem aber:
Es gibt fast nirgendwo genug Ethiklehrer, um wirklich ein gleichgewichtiges Alternativangebot zu machen. Eine Aufteilung der Lerngruppen nach zwei Konfessionen treibt die Stundenplaner schon zur Verzweiflung, dann noch Ethik damit zu verkoppeln macht sie Wahnsinnig (wenn es überhaupt einen Lehrer dafür gibt - an meiner Schule gibt es unter 100 Kollegen einen Werte und Normen Lehrer und der ist eigentlich auch mal nur Kunstlehrer gewesen)
Darum besteht generell die Tendenz solche Aufteilungen zu unterdrücken, auch mit Desinformation, wie solchen Aussagen, das Religionsunterricht verbindlich sei.

Gruß
Werner

Hallo,

ähliches passierte mir in meiner Grundschulzeit. Meine nichtpraktizierend protestantische Familie zog in das tief papistische Emsland. In unserer neuen Heimat waren wir neben einer türkischen und einer vietnamesichen Familie die Attraktion.
Am kath. Religionsunterricht nahmen meine Geschwister und ich trotz mancher Anfeindungen immer teil. Bspw. nannte ein Grundschullehrer uns Ketzer, und aus einem Schulgottesdienst flogen wir raus, weil wir uns beim Gebet nicht hinkniehen wollten. Unsere Eltern befreiten uns trotzdem nicht vom Religionsunterricht. Das übernahmen wir dann mit 14 selbst. Heute denke ich, dass sie einerseits wollten, dass wir lernen, uns zu integrieren, und anderseits, dass sie dachten, solche Ausgrenzung(übrigens nie von Mitschülern) stärke den Charakter. Damit hatten sie auch Recht.
Ein Kind wird von so vielen Einflüssen bombadiert, dass ein schlechter Religionsunterricht kaum Auswirkungen hat. Unangenehmer für das Grundschulkind wäre wohl die Abgrenzung von seinen Mitschülern.
Und auch ein Grundschüler macht sich Gedanken über seine Umwelt, also auch seltsame religiöse Anwandlungen.

Grüsse

Jörg

Hallo Kerstin!

Letztes Jahr lief der Unterricht
unkompliziert und absolut zufriedenstellend ab.

Was waren denn daran "zufriedenstellend"er?

Gehört das Lernen von Gebeten zum Lehrinhalt oder ist die
Lehrerin übereifrig?

Ob ich das übereifrig nennen würde, weiß ich nicht. Aber es gibt in der Tat Religionslehrer, die ein bisschen missionarisch unterrichten als andere - auch im Rahmen des Lehrplans.

Bevor ich mich mit Lehrerin und Schule in Verbindung
setze,wüßte ich gern erstmal wie das andere Schulen
handhaben.Oder kann mir ein Experte über Lehrinhalte des
Religionsunterrichts Auskunft geben?

Wie schon erwähnt - Bildung ist Ländersache.

Meine persönliche Meinung allerdings wäre, dem Kind den Religionsunterricht als Teil seiner Allgemeinbildung zukommen zu lassen. Ob es an das vermittelte Wissen auch „glauben“ möchte, kann es doch später immer noch für sich entscheiden. Und - da muss ich mich Taju anschließen - mit dem Auswendiglernen ist da doch schon ein großer Anreiz genommen, nicht wahr?
Ich finde es schon wichtig, dass Kinder lernen, warum man eigentlich Weihnachten oder Ostern feiert (letzteres wurde ich von einer 20-jährigen schon einmal allen Ernstes gefragt), damit halt nicht nur der Kommerz im Vordergrund steht.

Aber wie gesagt, das ist meine ganz persönliche Meinung.

Gruß sannah

Hallo Sannah,

genau dieser Meinung bin ich auch!Mein Sohn soll durchaus die Hintergründe unserer Feste und auf Basis der Religion begründete kulturelle,moralische und ethische Prinzipien verstehen lernen.Das hätte er auch gern in Ethik lernen können,aber das geht halt hier nicht.
Zufriedenstellend war im letzten Jahr,das meine oben aufgeführten Vorstellungen von Religionsunterricht erfüllt wurden.Warum mein Sohn Gebete auswendig lernen soll,weiß ich nicht.Wann und warum soll er das anwenden?Ich würde ihn also nicht vom Religionsunterricht befreien wollen,aber wenn die Lehrerin missionieren will und sich am Unterricht nichts ändern läßt,dann wäre das leider die Konsequenz.

Danke für deine Antwort-Gruß Kerstin

Hallo Jörg,

die Gründe,warum ich es durchaus in Ordnung finde ,unseren kleinen Atheisten(wenn überhaupt,glaubt er sowieso an Wiedergeburt :wink: )am Religionsunterricht guten Gewissens teilnehmen zu lassen,habe ich schon Sannah geschrieben.Das andere wäre,das ich persönlich ihm die Ausgrenzung,wenn er als Einziger nicht teilnimmt,ersparen will.Also gegenläufig zu deinen Eltern :wink:Warum haben sie euch denn dann zum kath.R.unterricht geschickt?Gar nicht hingehen wäre doch „charakterbildend“ genug gewesen,oder?

Viele Grüße-Kerstin

Hallo Werner,

danke für deinen fachkundigen Beitrag!Das Personalproblem kann ich durchaus verstehen und habe grundsätzlich mit dem Religionsunterricht keine Probleme(auch wenn mir konfessionsübergreifender Ethikunterricht lieber wäre).Nur habe ich mir mal die Lehrinhalte für das Fach(speziell für uns hier in SH)angesehen und festgestellt,das,wie du schon geschrieben hast,die Kinder konfessionsspezifisch in ihrem Glauben bestärkt werden und sich angenommen gefühlt sollen.Was ja voraussetzt,das sie irgendeine Beziehung zur Kirche und zu Gott schon haben.
Also muß sich bei uns entweder der Unterricht ändern oder es muß ein Alternativangebot geben oder mein Sohn nimmt nicht teil oder schlicht und ergreifend ich entscheide,was mein Sohn auswendig lernt(Gebete jedenfalls nicht).

Auf jeden Fall hilft ein Gespräch mit der Schule sicher schon weiter.

Viele Grüße-Kerstin

Moment…
…was würdet ihr davon halten,wenn ein Imam in die Schule kommt,die Teilnahme eurer Kinder Pflicht ist und er "bekehrt"sie?!Oder ein kleines Testgebet gen Mekka? Wie wäre es,zur Abwechslung ein paar Suren auswendig zu lernen?
Der Vergleich mit Englisch hinkt wohl etwas-mein Sohn braucht,zum derzeitigen Punkt,kein Gebet.Wann soll er es anwenden?Wir gehen nicht in die Kirche und glauben nicht an Gott.Wenn er später zu einer Glaubensrichtung sich zugehörig fühlt,kann er es selbst entscheiden und dann Gebete und was weiß ich lernen,so viel er will.
Ganz davon abgesehen hatte ich.wie schon geschrieben,bisher keinen Grund am Unterricht zu nörgeln und den Sinn des Religionsunterrichts anzuzweifeln.

Gruß Kerstin

Hallo Jörg,

die Gründe,warum ich es durchaus in Ordnung finde ,unseren
kleinen Atheisten(wenn überhaupt,glaubt er sowieso an
Wiedergeburt :wink: )am Religionsunterricht guten Gewissens
teilnehmen zu lassen,habe ich schon Sannah geschrieben.Das
andere wäre,das ich persönlich ihm die Ausgrenzung,wenn er als
Einziger nicht teilnimmt,ersparen will.Also gegenläufig zu
deinen Eltern :wink:Warum haben sie euch denn dann zum
kath.R.unterricht geschickt?Gar nicht hingehen wäre doch
„charakterbildend“ genug gewesen,oder?

Hallo Kerstin,

ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Wir haben am Kath. Religionsunterricht teilgenommen, bis wir 14 waren. Die „Probleme“ gab es auch nie mit Mitschülern, und gerade von denen würde man sich abgrenzen, wenn man vom Unterricht befreit wäre.
An einem Unterricht über ein Weltbild teilzunehmen, dass einem total fremd ist, kann insofern charakterbildend sein, dass man früh lernt, sich mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen, und zu lernen, dass andere die Welt ganz anders sehen und ganz anders leben, und dies zu bewerten. Das hört sich vielleicht übertrieben an, dass Emsland war in den 80ern aber wirklich sehr rückständig. So hatten wir z.B. noch einen Grundschulrektor, dessen gelegentliche Prügelstrafe mit dem Zollstock allgemein toleriert wurde. Und als ich 14 war, gaben meine Eltern dem jahrelangen drängen unserer Nachbarn nach und liessen uns taufen, nach dem Motto: „Evangelisch ist ja nicht soooo schlimm, aber garnicht getauft? Das geht garnicht.“

Viele Grüsse

Jörg

1 Like

Hi Kerstin,

du schreibst dass an eurer Schule Ethik nicht „angeboten“
wird.
Soweit mir bekannt ist Ethik ein ganz normales Fach und MUSS
angeboten werden.

Hallo,

müssen muss gar nichts.
Allenfalls auf dem Papier. An meiner Schule wird seit Jahren kein Ethik angeboten. Keine Lehrer / Deputate da.

Warum geht das Kind noch in den Reliunterricht? Wenn es keine Konfession hat und es kein Ethik gibt, dann kan nes ja dem Unterricht fernbleiben?