Gebetsanliegen im Kloster

Hallo,

in einem katholischen Kloster gibt es in einer Kapelle die Möglichkeit auf kleinen Zetteln Gebetsanliegen zu verfassen und diese in eine Box zu werfen. Die Mönche werden die Anliegen in ihre Gebete integrieren.

Ich hatte jemanden in dieses Kloster begleitet und da ich nicht mehr mit der katholischen Kirche verbunden bin, kam mir der Gedanke, ob ich auch ein Gebetsanliegen einwerfen könnte, wo zum Beispiel für möglichst viele Kirchenaustritte gebetet werden soll. Klingt sicherlich für viele hart ( ich habe es nicht getan ) aber würde im Falle des Falles ernsthaft dafür gebetet werden? Gibt es eine Art Zensur bei Gebetsanliegen?

Grüße Roman

Hallo Roman

Ich habe eine Zeit als Mönch unter benediktinischer Regel gelebt.
Hätte man mir in jener Zeit dieses Gebetsanliegen genannt, so hätte ich das weitertragen (also in mein Gebet einschliessen) können, ohne es zu meinem eigenen Anliegen zu machen.
Ich hätte es Gott überlassen, was er mit der Bitte anfängt. So wie es ja überhaupt üblich ist, seine Bitten unter der Prämisse «es geschehe nach deinem Willen» vorzutragen.
Also kein grosses Dilemma.

Wenn mir ein Anliegen völlig gegen den Strich gegangen wäre, hätte ich wohl abgelehnt, dafür zu beten.

Grüße
scalpello

Hallo scalpello,

Danke für deine Antwort.

Hätte man mir in jener Zeit dieses Gebetsanliegen genannt, so
hätte ich das weitertragen (also in mein Gebet einschliessen)
können, ohne es zu meinem eigenen Anliegen zu machen.

Wie passt das zusammen, wenn du so etwas in dein Gebet einschließen würdest, aber in dem Gebet Inhalte sind, die mit deinem Glauben nicht harmonieren?

Gibt es keine Vorgaben von der katholischen Kirche, welche Gebetsanliegen aufgenommen werden und welche nicht?

Ich hätte es Gott überlassen, was er mit der Bitte anfängt. So
wie es ja überhaupt üblich ist, seine Bitten unter der
Prämisse «es geschehe nach deinem Willen» vorzutragen.
Also kein grosses Dilemma.

Wenn mir ein Anliegen völlig gegen den Strich gegangen wäre,
hätte ich wohl abgelehnt, dafür zu beten.

Wenn du das Gebetsanliegen verweigerst, dann geschieht es nach deinem Willen :wink: Wenn du meinst, du darfst Gott nichts „Falsches“ beten, dann unterstelle ich dir Zweifel, dass Gott richtig entscheiden könnte… Wenn man daran glaubt, wird Gott über die Sache die Hintergründe kennen und dir verzeihen, dass du einfach nur einen Dienst machst.

Hättest du einfach aus persönlichen Gründen abgelehnt, oder weil es Sünde ist? Wenn Sünde, bitte mit Beleg.

-> http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCnde#R.C3.B6misch…

[…]In der Sündenlehre der römisch-katholischen Kirche kommt auch den Mitchristen des Sünders eine Verantwortung zu. Der Katholische Erwachsenenkatechismus kennt die „Pflicht zur brüderlichen Zurechtweisung“, die er in der christlichen Tradition als ein „Werk der Barmherzigkeit“ definiert (Mt 18,15–17 EU). Diese Pflicht zur brüderlichen Zurechtweisung setzt eine sogenannte „schwere Sünde“ voraus. Als Sünde kann auch religiöse Unwissenheit gelten (vgl. Joh 8,32 EU).[…]

Gilt das auch für 'nen Exbruder?

Grüße Roman

Hallo Roman

Hätte man mir in jener Zeit dieses Gebetsanliegen genannt, so
hätte ich das weitertragen (also in mein Gebet einschliessen)
können, ohne es zu meinem eigenen Anliegen zu machen.

Wie passt das zusammen, wenn du so etwas in dein Gebet
einschließen würdest, aber in dem Gebet Inhalte sind, die mit
deinem Glauben nicht harmonieren?

Geht doch, wenn ich weniger für den fraglichen Inhalt als für den Menschen bete, dass Gott sich sein Anliegen mal anhöre.

Gibt es keine Vorgaben von der katholischen Kirche, welche
Gebetsanliegen aufgenommen werden und welche nicht?

Das weiss ich nicht.
(Ich bin nicht katholisch – es gibt auch Bruderschaften im Rahmen der evangelisch-reformierten Kirche.)
Persönliche Meinung: Wenn es solche Vorgaben gäbe – ich fände das abscheulich.

Hättest du einfach aus persönlichen Gründen abgelehnt, oder
weil es Sünde ist? Wenn Sünde, bitte mit Beleg.

Das Gebet ist und bleibt doch wohl eine persönliche Angelegenheit zwischen Mensch und Gott. Zum freien (nicht vorformulierten) Gebet kenne ich wohl Vorschläge und Anregungen, wie man es gestalten kann, aber keine Vorschriften.

[…]In der Sündenlehre […]

Gilt das auch für 'nen Exbruder?

Sorry: Da kann ich dir nicht weiterhelfen.
Ich verstehe nicht nur deine Frage nicht, sondern kann auch mit der ganzen Sünden-Wissenschaft überhaupt nichts (mehr) anfangen.
(Meine mönchische Zeit liegt mehr als 30 Jahre zurück, und mein spiritueller Weg hat mich weit weg davon geführt.)

scalpello

Hallo scalpello.

Wie passt das zusammen, wenn du so etwas in dein Gebet
einschließen würdest, aber in dem Gebet Inhalte sind, die mit
deinem Glauben nicht harmonieren?

Geht doch, wenn ich weniger für den fraglichen Inhalt als für
den Menschen
bete, dass Gott sich sein Anliegen mal anhöre.

Ich komme hier nicht ganz klar mit dem Verb beten: beten, etwas an Gott übermitteln, oder Zuwendung an Gott? Wie kann man für einen Inhalt beten? Betet man für Gott, dann sollten doch so die Inhalte weitergeleitet werden, aber man kaut doch nicht die Inhalte durch um sie zu verinnerlichen?

Gibt es keine Vorgaben von der katholischen Kirche, welche
Gebetsanliegen aufgenommen werden und welche nicht?

Das weiss ich nicht.

Schade

(Ich bin nicht katholisch – es gibt auch Bruderschaften im
Rahmen der evangelisch-reformierten Kirche.)
Persönliche Meinung: Wenn es solche Vorgaben gäbe – ich fände
das abscheulich.

Mittlerweile habe ich den Begriff „Fürbitte“ gefunden, aber da nicht so konkrete Infos gefunden. Beispiel:

-> http://www.steyler-missionarinnen.de/index.php?myELE…
( alles scheint also nicht möglich zu sein… )

Danke nochmal & viele Grüße,

Roman