Guten Morgen an alle Profis!
Ich will meine Kassetten digitalisieren, nehme sie in den
Rechner auf, wandele sie in MP3 und brenne sie.
Bisher gab es auch keinerlei Probleme.
Nun jedoch tritt eines auf: Wenn ich eine CD gebrannt habe,
heißt es: „Brennvorgang erfolgreich“.
Brenne immer mit verify, auch wenns länger dauert. CD und DVD brennen kennt keinerlei Check ob die Daten tatsächlich gebrannt wurden. Wenn das Laufwerk denkt, dass die Daten jetzt eigentlich auf dem Rohling sein müssten, meldet es OK.
Wenn ich dann in „Computer“ gehe, zeigt er mir jedoch an: „700
MB von 700 MB frei.“ (die 700 sind jetzt Platzhalter, es
können mal 698, mal 705 sein).
Entweder wurde die sogenannte „Session“ auf der CD nicht richtig geschlossen (–> Wikipedia), oder (was häufiger ist) Windoof hat noch nichts davon mitbekommen dass sich im CD Laufwerk etwas geädnert hat. Einmal CD raus und wieder rein, oder aktualisieren drücken sollte helfen.
Spiele ich diese jedoch auf einem CD-Player ab, sind alle
gebrannten Stücke aufgenommen, ABER wenigstens ein Stück weist
Aussetzer auf.
Das dürfte ein anderes Problem sein. Du hast offenbar Brennprobleme. Das kann jeden belibigen Teil der CD betreffen. Je nachdem ob es die Session-Tabelle, das Inhaltsverzeichnis oder den Musikdatenbereich eines Stücks betrifft bekommst Du eine mehr oder weniger aussagekräftige Fehlermeldung, die noch dazu von Gerät zu Gerät verschieden sein kann.
Ich habe versucht, sowohl als MP3 als auch als Audio-CD zu
brennen, habe unterschiedliche Brennprogramme versucht (also
Burnaware free, Nero), alle mit demselben Ergebnis: Laut
meines Computers ist die CD leer, laut anderen Computern
beschrieben.
Hast Du auch mal verschiedene Rohlinge probiert? Also verschiedenfarbige Rohlinge, Rohlinge von verschiedenen Herstellern, und auch qualitativ hochwertige Rohlinge? Schon mal die Brennqualität überprüft (bei Nero war da glaube ich mal ein Tool dabei, das die Brennfehler über die Oberfläche verteilt darstellen konnte), hast Du mal probiert, mit geringerer als der maximal möglichen Geschwindigkeit zu brennen, und zuallerletzt - Brenner nützen sich meiner Erfahrung nach häufig schneller ab als erwartet, bzw. sind sie empfindlicher als normale CD Laufwerke und gehen eher kaputt. Dabei ist ein Totalausfall noch der günstigste denkbare Fall, man weiß dann wenigstens sofort bescheid. Lästiger sind schleichende Defekte, da hat man immer noch irgendwie die Hoffnung dass es doch nicht das (teure) Laufwerk sein könnte sondern „sonst irgend etwas“.
Was ich jedoch nicht weiß, ob sich dieses Problem „nur“ bei
CDs oder auch bei DVDs zeigt, da ich bei eben diesen
Silberlingen nur Filme gebrannt habe, die jedoch keinerlei
Fehler aufweisen.
Wie hast Du das festgestellt? Bedenke dass Abspieler von Video-DVDs wie von CDs sehr fehlertolerante Systeme sind, sie sollen ja auch übel verkratzte Medien noch halbwegs abspielen können. Du würdest geringfügige Brennfehler also wanrscheinlich lange nicht bemerken. Dass ein Film also von Anfang bis Ende durchspielt heißt nicht dass eine DVD fehlerfrei gebrannt wurde, und natürlich kann ein Brennfehler im Bonusmaterial oder in einer fremdsprachigen Audiospur auch nie bemerekt werden.
Ich habe auch bei „Computer“ unter dem Brenner -->
Eigenschaften geschaut, und da heißt es, dass beide Geräte in
Ordnung sind (wobei ich nicht weiß, warum dort zwei stehen).
Das ist mir auch ein Rätsel Eventuell noch ein „virtuelles“ Laufwerk mit installiert? Man bekommt solche Treiber manchmal mit, um ISO Dateien direckt anzusprechen. Dass da nix steht heißt auch nur, dass der Treiber ordentlich geladen wurde, nicht mehr und nicht weniger. Hiweise auf Schreib/Leseprobleme würdest Du wenn überhaupt im Windows Ereignisprotokoll finden.
Weiß jemand, woran es liegen könnte und vor allen Dingen, wie
ein Laie wie ich das wieder richten kann?
Man rät meistens dazu, die Firmware des Brenners zu aktualisieren und testweilse Rohlinge anderer Hersteller, darunter auch hochwertige, zu brennen, mit Verify zu prüfen und eventuell eine Oberflächendiagnose zu machen (sofern es zum Brenner ein Tool gibt welches das kann).
(der sich mittlerweile überlegt sich ein Gerät zuzulegen, das
Musik von USB-Sticks abspielt)
… dem ich rate, diesen Weg weiter im Auge zu behalten. Wenn Du mal genau recherchierst, wie Brennen überhaupt funktioniert, wirst Du bald den Eindruck haben, dass da sehr der Wunsch der Kunden so was zu haben und zu können, der Vater des Gedanken war, und dass das mit der „Zuverlässigkeit“ - wie leider ganz oft - erst in zweiter Linie auf der Prioritätenliste der Entwickler stand. Quer durchd as Thema Brennen zieht sich ein roter Faden von Kompromissen und grenzwertiger Qualität - beides schlägt auf die Zuverlässigkeit. Es verwundert daher nicht (und jeder der es je genauer betrachtet hat wird das auch bemerkt haben), dass selbst bei Verwendung hochwertigen Materials eine erschreckende Anzahl der Scheiben den verify nicht besteht und viele gebrannte Scheiben bereits nach wenigen Jahren Leseprobleme entwickeln - also nix ist mit praktisch ewiger Haltbarkeit, auch 30 jahre sind ein alter Wunschtraum aus der Werbeabteilung, man geht davon aus dass ein Großteil der selbsgebrannten Scheiben keine 10 Jahre hält.
Nicht dass das bei USB Sticks und Festplatten anders wäre - nur dort rechnet man von vornherein damit dass man die Daten bei Defekt verliert und kümmert sich um das Thema Backup. Immerhin schwant den meisten, dass ein einziges defektes Transitörchen (von mehreren Millionen), einmal umgefallen oder vom Tisch geschubst (Festplatte) oder einmal draufgesetzt (Stick) x Giga oder Terabyte Daten auf einen Schlag in den Datenhimmel schicken kann.
Bei gebranntem Material beschränkt sich der Schaden erst mal auf „nur“ eine Scheibe, man hat also durch die vielen Medien eine Art automatische Risikostreuung. Außerdem kann man das Material einer Scheibe idR leicht wiederbeschaffen. Außer es trifft selbstgemachte Musik, Bezahlmusik oder die Fotos von Tante Ernas 50. Geburtstag. Bei ersterer ist der Verlust eventuell ein Fortschritt, und bei zweiterem hat eventuell auch sonst noch jemand Fotos gemacht - der verlust ist also verschmerzbar. Seine komplette Videosammlung dagegen verlieren, das ist bitter, und möglicherweise ein beträchtlicher finanzieller Schaden.
Ich rate Dir also zu USB Medien, Sticks meinetwegen, und parallel dazu einem Backup auf einer herkömmlichen Festplatte.
Die Brennerei ist m.E. eine entbehrliche und überholte Technologie, die noch dazu immer schon, was die Qualität betrifft, eher grenzgängig unterwegs war.
Armin.