Gebt Asteroiden keine Chance!

Welche naturwissenschaftlichen Beobachtungen waren das noch
mal, auf die Du Dich da stützt?

Vor allem auf die unübersehbare Tatsache, dass es außer dem Menschen kein Lebewesen bekannt ist, dass komplexe Werkzeuge herstellt. Darüber hinaus gibt es aber noch eine Vielzahl von Einzelheiten in Bereichen wie Genetik, Biochemie oder Anatomie, in denen sich der Mensch von allen anderen Tieren unterscheidet.

Beispiesweise hat man in nichtcodierenden Bereichen der DNS, die bei allen anderen Tieren über viele Spezies hinweg streng konserviert sind eine ungewöhnlich hohe Zahl von Mutationen gefunden. Eine genauere Analyse dieser Sequenzen hat ergeben, dass sie die Expression von Proteinen regulieren, die an der Verknüpfung von Neuronen beteiligt sind. Dies deutet auf einen hohen positiven Selektionsdruck hin zu einer höheren Komplexität des Gehirns hin. Die Einzigartigkeit dieser Mutationen deutet auf eine sehr uingewöhnliche Kombination von Selektionsfaktoren hin.

Im Bereich der Biochemie fällt die Fähigkeit des menschlichen Gehirns zum Fettstoffwechsel auf. Diese für Primaten extrem ungewöhnliche Entwicklung ist eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung unseres Gehirns. Das hat nämlich einen so hohen Energiebedarf, dass unsere Vorfahren nicht genug Nahrung gefunden hätten, um ihr Gehirn allein über den Kohlenhydratstoffwechsel mit Energie zu versorgen. Das ist erst seit der Erfindung der Landwirtschaft möglich. Die damit verbundene Umstellung auf eine radikal omnivore Ernährung (im Gegensatz zu fast allen anderen Säugetieren sind Menschen willens und fähig so ziemlich alles zu essen), war ihrerseits wieder nur durch zahlreiche parallele Entwicklungen (z.B. eine entsprechende Anpassung des Verdauungssystems) möglich.

Das zeigt, dass es mit einer Weiterentwicklung des Gehirns allein nicht getan ist. Selbst wenn es andere Spezies gibt, die eine oder mehrere Eigenschaften, die mit der Entwicklung unserer Intelligenz verbunden waren, mit uns teilen, heißt das noch lange nicht, dass sie sich damit irgendwann in die gleiche Richtung entwickeln können wie wir. Das einzigartige am Menschen ist die Kombination sehr vieler solcher Faktoren, die zusammen für unsere Intelligenz notwendig sind, von denen wir noch lange nicht alle kennen. Mit jedem zusätzlichen Faktor, wird eine Wiederholung dieser oder einer ähnlichen Entwicklung unwahrscheinlicher

Wenn man zusätzlich bedenkt, dass es bereits Dinosaurier mit sehr hoch entwickeltem Zentralnervensystem gab, von denen sich keine einzige Spezies bis zur technischen Zivilisation weiter entwickelt hat und das es auch heute jede Menge vergleichsweise intelligenter Tiere gibt, die seit Jahrmillionen keine Anzeichen für eine Weiterentwicklung ihrer Intelliogenz zeigen, weil das für sie offenbar keinen evolutionären Vorteil darstellen würde, dann wird Deine Hypothese, die Entwicklung einer zur technischen Zivilisation fähigen Intelligenz würde sich nach einer globalen Katastrophe nahezu zwangsläufig - und dann auch noch innerhalb weniger Millionen Jahre - widerholen, noch absurder. Die bisher gesammelten emirischen Daten deuten ganz im Gegenteil darauf hin, dass unser Gehirn eine extrem unwahrscheinliche Extravaganz der Evolution ist, deren Entwicklung von so vielen Faktoren abhängt, dass selbst nahe Verwandte, mit denen wir über 95% des Erbgutes gemeinsam haben, unterwegs in Sackgassen geraten sind, weil irgend eine scheinbar unbedeutende Kleinigkeit für eine weitere Erhöhung ihrer Intelligenz gefehlt hat.

Selbst unsere Spezies stand trotz ihrer Intelligenz mindestens einmal kurz vor der endgültigen Auslöschung, als die Gesamtpopulation auf wenige hundert Individuen geschrumpft ist. Diesem Ereignis verdankt die Menscheit ihren ungewöhnlich homogenen Genpool. Das zeigt, dass selbst eine erfolgreiche Entwícklung menschlicher Intelligenz noch lange keine Überlebensgarantie darstellt. Eher im Gegenteil - strohdumme aber anspruchslose Organismen wie beispielsweise Kakerlaken haben da wesentlich bessere Aussichten.

Dass sein komplexes Gehirn ein Zufall der Natur war, der sich
niemals wiederholen wird?

Du musst schon genauer lesen, was ich schreibe. Ich habe nicht behauptet, dass sich eine Entwícklung wie die unseres Gehirns nicht wiederholen könnte. Ich habe nur gesagt, dass die bekannten Fakten dagegen und nichts dafür spricht - von Wunschdenken mal abgesehen.

Eine ganze Reihe von anderen Spezies stehen
gewissermaßen schon „in den Startlöchern“ um bei einem Wegfall
der dominierenden Spezies Mensch in die dann entstandene
„ökologische Nische“ einzudringen.

Du hast offenbar falsche Vorstellungen von der Evolution. Keine Spezies steht in irgendwelchen Startlöchern und wartet darauf ökologische Nieschen besetzen zu können. Wenn der Mensch verschwindet, dann steht da keine Niesche in der Ggegend herum, in die sich eine andere Spezies hinein zwängt, bis sie so aussieht wie wir. Das geht schon deshalb nicht, weil wir unseren Lebensraum maßgeblich mitgestalten. Wenn wir weg sind, dann ist da zwar wieder jede Menge Platz für andere Spezies, aber die haben keine Veranlassung so zu werden wie wir. Das wäre selbst dann nicht garantiert, wenn genau die Bedingungen herrschen würden, die uns zu dem gemacht haben, was wir sind. Dafür ist die Evolution zu vielen zufälligen Einflüssen unterworfen die um so seltener zum gleichen Ergebnis führen, je komplexer dieses ist. Aus diesem einfachen Grunde gibt es so viele „primitive“ Lebensformen und nur so wenig hoch entwickelte wie uns.

Warum sollte die Entwicklung eines neuen Tieres mit
überragender Intelligenz, genug Zeit vorausgesetzt, nicht
wieder geschehen?

Gegenfrage: Warum sollte sie wieder geschen. Das ist doch Deine Hypothese.

Menschenaffen können abstrakte Zeichen lernen und sie auch
benutzen. Schimpansen können zählen und addieren.

Abgesehen von meinen obigen Einwänden (die können beispielsweise keine komplexen Werkzeuge entwickeln) würden die anderen großen Menschenaffen bei einer globalen Katastrophe noch schneller aussterben als wir. Die Entwicklung müsste also ganz von vorn anfangen und ob die dann wieder einen ähnlichen Weg nimmt, steht in den Sternen.

Kraken
können komplexe Labyrinth-Aufgaben lösen. usw.

Die sind aber erstens Einzelgänger und werden nicht alt genug um von ihrer Intelligenz profitieren zu können. Letztere ist im Grunde nur eine Kompensation dieser Mängel. Um sich zu Spezies mit unseren Fähigkeiten weiter entwickeln zu können, müssten sie eine ganze Reihe von Problemen bewältigen und dabei müsste jeder Schritt von Vorteil für sie sein. Wenn die Evolution gerichtet wäre und die Absicht hätte, intelligente Kraken zu entwickeln, hätte siedamit zwar keine Probleme, aber so funktioniert die Evolution nun einmal nicht. Sie führt immer in Richtung maximaler Fittness und das das nicht gleichbedeutend mit maximaler Intelligenz sein muss, beweisen zahllose Spezies die nicht die Spur von Intelligenz besitzen und trotzdem erfolgreicher sind, als wir für uns zu hoffen wagen dürfen.

Intelligenz ist doch offensichtlich ein solch starker
evolutiver Vorteil

Das ist alles andere als offensichtlich.

dass sie genügte uns zur dominierenden
Spezies auf diesem Planeten zu machen

Intelligenz genügt da bei weitem nicht.

(wo wir in allen anderen
körperlichen Bereichen im Vergleich zur Tierwelt ziemlich
schlecht aussehen)

Dieser weit verbreitete Irrgalube resultiert aus dem Fehler, immer nur eine einzige unserer Fähigkeiten mit den besten Spezialisten in diesem Bereich zu vergleichen. Wenn man aber alle körperlichen Eigenschaften des Menschen zusammen nimmt, dann wird die Konkurrenz im Tierreich sehr übersichtlich.

Ich sage deshalb, dass Selektion und
genügend Zeit dafür sorgen werden, dass sich wieder eine
intelligente Spezies herausbildet, vor allem wenn jegliche
Konkurrenten auf dem Gebiet wegfallen.

Für diese Behauptung schuldest Du uns eine gute Begründung. Ich habe oben begrpündet, warum die Empirie dagegen spricht.

Es geht sogar noch weiter, einige Forscher sind sogar der
Meinung, dass möglicherweise der evolutionäre Druck auf Gene,
die mit der Intelligenz assoziiert sind, größer sein könnte,
als auf Gene, die andere Funktionen beeinflussen.

Das war offenbar beim Menschen so. Aber darin unterscheidet er sich ja gerade von anderen Spezies (siehe oben) und niemand weiß warum.

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Beispiesweise hat man in nichtcodierenden Bereichen der DNS,
die bei allen anderen Tieren über viele Spezies hinweg streng
konserviert sind eine ungewöhnlich hohe Zahl von Mutationen
gefunden.
Eine genauere Analyse dieser Sequenzen hat ergeben,
dass sie die Expression von Proteinen regulieren, die an der
Verknüpfung von Neuronen beteiligt sind. Dies deutet auf einen
hohen positiven Selektionsdruck hin zu einer höheren
Komplexität des Gehirns hin.

Das bestreite ich ja gar nicht! Im Gegenteil: Der erhöhte positive
Selektionsdruck in Richtung einer höheren Komplexität des Gehirns ist
die genaue Umschreibung dessen, was ich später als „Selektionsvorteil
der Intelligenz“ beschrieben habe. Der Unterschied ist nur, dass wir
diesen Befund unterschiedlich deuten.

Ich sage, die Intelligenz einer Spezies erlaubt ihr ihre „Fitness“ zu
erhöhen und dadurch sich schneller und besser fortzupflanzen. Dadurch
sind Genmutationen die zu Verbesserungen in diesen Bereichen führen
evolutiv besonders „bevorzugt“ und treten daher in diesem Lokus
gehäuft auf. Du sagst, die Intelligenz ist die Folge einer Ansammlung
zufälliger Selektionsfaktoren, die spontan zur Ausbildung von
Intelligenz führten.

Beides wäre mit dem obigen Befund der gehäuften Mutationen in
intronischen Bereichen, die bei neuronalen Entwicklungprozessen eine
Rolle spielen, erklärbar.

Im Bereich der Biochemie fällt die Fähigkeit des menschlichen
Gehirns zum Fettstoffwechsel auf. Diese für Primaten extrem
ungewöhnliche Entwicklung ist eine wesentliche Grundlage für
die Entwicklung unseres Gehirns. Das hat nämlich einen so
hohen Energiebedarf, dass unsere Vorfahren nicht genug Nahrung
gefunden hätten, um ihr Gehirn allein über den
Kohlenhydratstoffwechsel mit Energie zu versorgen.

Nun den Fettstoffwechsel kann man schon sehr gut an der Maus
untersuchen:

Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2002 Jul;5(4):359-63.
Fatty acids, triglycerides, and glucose metabolism: recent insights
from knockout mice.
Chen HC, Farese RV Jr.

ich sehe also nicht ganz, welche „sensationell neue“ Entwicklung im
Menschen diesbezüglich stattgefunden hat.

Das ist erst seit der Erfindung der Landwirtschaft möglich.
Die damit verbundene Umstellung auf eine radikal omnivore Ernährung
(im Gegensatz zu fast allen anderen Säugetieren sind Menschen
willens und fähig so ziemlich alles zu essen), war ihrerseits
wieder nur durch zahlreiche parallele Entwicklungen (z.B. eine
entsprechende Anpassung des Verdauungssystems) möglich.

  1. Nun omnivore Spezies reichen von Schaben bei den Insekten, über
    Rabenvögel, Möwen und verschiedene Sperlingsvögel bei den Vögeln, bis
    hin zu Braun- und Kleinbären (wie der Waschbär), vielen
    Marderartigen, altweltlichen und neuweltlichen Schweinen, Schimpansen
    und Menschen unter den Säugetieren. Deshalb von einer einzigartigen
    „Erfindung“ der Menschen zu sprechen, halte ich für vermessen.

  2. Denke ich, dass zahlreiche Entwicklungen schwierig in ihrer
    Reihenfolge zuzuordnen sind. Häufig tritt da das „Henne-oder-Ei“
    Paradoxon auf. So wird, z.B. diskutiert, ob unsere Hand und die
    Fähigkeit komplexe Muskelabläufe (z.B. beim Steinwurf) durchzuführen
    zu einem positiven Selektionsdruck auf das Gehirn führten oder
    umgekehrt ein hochentwickeltes Gehirn diese Abläufe erst
    ermöglichten.

  3. Bei Deinen ganzen Argumenten konzentrierst Du Dich auf die
    Entwicklung des Gehirns beim Menschen. Natürlich muss man das in
    erster Näherung tun, weil man andere Intelligenzen nicht kennt, aber
    das ist kein Beweis oder „Faktum“, dass die nächste intelligente
    Spezies sich exakt genauso entwickeln muss. Wer sagt, man müsse
    unbedingt bipedial, omnivor und mammaria sein um intelligent zu sein?

Selbst wenn es andere Spezies gibt,
die eine oder mehrere Eigenschaften, die mit der Entwicklung
unserer Intelligenz verbunden waren, mit uns teilen, heißt das
noch lange nicht, dass sie sich damit irgendwann in die
gleiche Richtung entwickeln können wie wir.

Nein, das heißt es nicht, da stimme ich Dir zu, aber das Gegenteil
ist auch nicht auszuschließen.

Das einzigartige
am Menschen ist die Kombination sehr vieler solcher Faktoren,
die zusammen für unsere Intelligenz notwendig sind, von denen
wir noch lange nicht alle kennen.

Eben für unsere Intelligenz, aber nicht für hochentwickelte
Intelligenz allgemein.

Wenn man zusätzlich bedenkt, dass es bereits Dinosaurier mit
sehr hoch entwickeltem Zentralnervensystem gab,

Woher will man das wissen? Man kann die Hirngröße messen, aber nicht
wie hochentwickelt das Nervensystem war. Und die Hirngröße ist nur
ein sehr schlechter Hinweis auf die Intelligenz einer Spezies.

Menge vergleichsweise intelligenter Tiere gibt, die seit
Jahrmillionen keine Anzeichen für eine Weiterentwicklung ihrer
Intelliogenz zeigen, weil das für sie offenbar keinen
evolutionären Vorteil darstellen würde,

Hier greifen m.E. wieder die Argumente, dass wir diesen Planeten
dominieren. Nur weil die Entwicklung des Menschen schneller ging als
z.B. die eines Orang-Utans, heißt es nicht, dass dieser sich in einer
störungsfreien Umgebung nicht auch zu einer noch intelligenteren
Spezies entwickeln könnte.

In Bezug auf die Herkunft des Menschen aus Afrika und das
zwischenzeitliche „Schrumpfen“ der Population auf wenige 100.
Auch diese Daten sind unterschiedlich interpretierbar.Es gibt z.B.
genetische Analysen des „Mungo“-Menschen, der in Australien gefunden
wurde und den Ursprung der Art Mensch vielleicht sogar nach
Australien verlegt.

Proc Natl Acad Sci U S A. 2001 Jan 16;98(2):537-42.

Das Hauptproblem bei diesen Untersuchungen sollte nicht
verschwiegen werden: Diese genetischen Untersuchungen beruhen alle
auf mitochondrialen DNA-Vergleichen, also relativ konservierten und
äußerst kurzen Gen-Abschnitten, die darüber hinaus noch recht großem
Selektionsdruck unterliegen, weil sie für Teile der Atmungskette
kodieren.

Ein Review aus dem Jahre 2003

Homo. 2003;53(3):201-24. Links
Number of ancestral human species: a molecular perspective.
Curnoe D, Thorne A.

geht sogar so weit, dass er die „African eve“ und „bottleneck“
Theorien, die Du auch anführst, stark in Zweifel zieht. Es ist also
wissenschaftlich noch gar nicht bewiesen wo, welche intelligente
humanoide Spezies auftauchten, in andere aufgingen oder wieder
ausstarben.

Ich habe nicht
behauptet, dass sich eine Entwícklung wie die unseres Gehirns
nicht wiederholen könnte. Ich habe nur gesagt, dass die
bekannten Fakten dagegen und nichts dafür spricht - von
Wunschdenken mal abgesehen.

Dann habe ich eben „Wunschdenken“, Du aber übertriebenen
Pessimismus, denn Deine „Beweise“ lassen Interpretationen sowohl in
die eine als auch andere Richtung zu.

Gruß

P.S.: Der Neadertaler wird im synonym als Homo Neaderthaliensis und
Homo sapiens Neaderthaliensis bezeichnet, das ist richtig. Aber diese
Benennung, deren Sinn außerdem noch strittig ist, hat mit der
genetischen Verwandtschaft zwischen N. und Homo sapiens sapiens
nichts zu tun. Ich habe ja nie bestritten, dass der N. ein „denkender
Mensch“ war, sondern gesagt, dass er höchstwahrscheinlich eine
Parallelentwicklung darstellt, die vom modernen Menschen verdrängt
wurde. Wichtig ist jedenfalls, dass nach auf DNA-Analysen beruhenden
Studien der Neandertaler kein direkter Vorfahr des heutigen Menschen
ist und trotzdem hochgradig intelligent war.

Ich finde man sieht an diesem Beispiel, dass das Argument „aber heute
gibt es nur uns als intelligente Spezies auf diesem Planeten, deshalb
ist sehr unwahrscheinlich dass das jemals wieder geschieht“ zu kurz
greift. Wichtig ist: Es gab schon einmal eine Parallelentwicklung von
Intelligenz.

Einen kompletten Weltuntergang wird es nicht geben, aber das
Verschwinden von Arten schafft Platz für die Evolution, neue
Ausprägungen von Leben zu erzeugen.
Ich sehe das nicht so anthropozentrisch.

Du übersiehst, dass wir die einzig bekannte intelligente
Spezies sind.

die einzig uns bekannte, wobei anzumerken ist, dass wir selbst intelligenz definieren und aufgrund mangelnder intelligenz kontakt zu anderen spezies nicht möglich ist, wenn diese nicht dazu in der lage ist, mit uns zu kommunizieren.

Vor allem auf die unübersehbare Tatsache, dass es außer dem
Menschen kein Lebewesen bekannt ist, dass komplexe Werkzeuge
herstellt.

im grunde sind sie cleverer als wir. nur der mensch bricht aus nem knast aus. tiere wissen, dass ein ausbruch aus dem zoo ihr tod wäre. deshalb: wozu werkzeuge bauen…

Ich sage, die Intelligenz einer Spezies erlaubt ihr ihre
„Fitness“ zu
erhöhen und dadurch sich schneller und besser fortzupflanzen.

Das ist keineswegs so selbstbstverständlich, wie Du es hier darstellst. Intelligenz bringt schließlich auch Nachteile mit sich, wie beispielsweise einen erhöhten Energieverbrauch des Gehirns. Diese Nachteile müssen entweder allein durch die höhere Intelligenz oder durch parallele Entwicklungen (wie beispielsweise ein veränderter Stoffwechsel) kompensiert werden. Wenn das nicht der Fall ist, dann führt ein komplexeres Gehirn zu schlechterer Fitness.

Dadurch
sind Genmutationen die zu Verbesserungen in diesen Bereichen
führen
evolutiv besonders „bevorzugt“ und treten daher in diesem
Lokus
gehäuft auf.

Dummerweise beobachtet man aber gerade das Gegenteil. Die betreffenden Abschnitte der DNS sind sehr streng konserviert, was darauf hindeutet, dass hier kaum Potential für Verbesserungen vorhanden ist. Nur der Mensch macht hier eine Ausnahme.

Nun den Fettstoffwechsel kann man schon sehr gut an der Maus
untersuchen:

Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2002 Jul;5(4):359-63.
Fatty acids, triglycerides, and glucose metabolism: recent
insights
from knockout mice.
Chen HC, Farese RV Jr.

Bist Du sicher, dass es da um den Gehirnstoffwechsel geht? Ich habe davon nichts gelesen.

Das ist erst seit der Erfindung der Landwirtschaft möglich.
Die damit verbundene Umstellung auf eine radikal omnivore Ernährung
(im Gegensatz zu fast allen anderen Säugetieren sind Menschen
willens und fähig so ziemlich alles zu essen), war ihrerseits
wieder nur durch zahlreiche parallele Entwicklungen (z.B. eine
entsprechende Anpassung des Verdauungssystems) möglich.

  1. Nun omnivore Spezies reichen von Schaben bei den Insekten,
    über
    Rabenvögel, Möwen und verschiedene Sperlingsvögel bei den
    Vögeln, bis
    hin zu Braun- und Kleinbären (wie der Waschbär), vielen
    Marderartigen, altweltlichen und neuweltlichen Schweinen,
    Schimpansen
    und Menschen unter den Säugetieren. Deshalb von einer
    einzigartigen
    „Erfindung“ der Menschen zu sprechen, halte ich für vermessen.

Wenn Du diesen Punkt aus dem Gesamtzusammenhang reißt, mußt Du Dich nicht wundern, wenn Du ihn nicht verstehst. Ich habe auch die Veränderung des Stoffechsels hingewiesen um zu zeigen, welche Entwicklungen parallel zur Erhöhung der Intelligenz statfinden mussten, um die Nachteile eines großen Gehirns zu kompensieren. Es ist eben nicht damit getan, das gehirn weiterzuentwickeln. Das allein führt keineswegs zu einem Selektionsvorteil - eher im Gegenteil.

  1. Denke ich, dass zahlreiche Entwicklungen schwierig in ihrer
    Reihenfolge zuzuordnen sind.

Und das macht Aussagen über die Wahrscheinlichkeit solcher Entwicklungen um so schwieriger.

  1. Bei Deinen ganzen Argumenten konzentrierst Du Dich auf die
    Entwicklung des Gehirns beim Menschen.

Wenn Du das glaubst, dann solltest Du meinen Beitrag unbedingt noch einmal lesen. Da haben ich mich nämlich bewußt darüber ausgelassen, dass die Entwicklung des Gehirns nicht isoliert von anderen Entwicklungen gesehen werden darf.

Wer sagt, man müsse
unbedingt bipedial, omnivor und mammaria sein um intelligent
zu sein?

Niemand. Deshalb wundert es mich, dass Du diese Frage stellst.

Selbst wenn es andere Spezies gibt,
die eine oder mehrere Eigenschaften, die mit der Entwicklung
unserer Intelligenz verbunden waren, mit uns teilen, heißt das
noch lange nicht, dass sie sich damit irgendwann in die
gleiche Richtung entwickeln können wie wir.

Nein, das heißt es nicht, da stimme ich Dir zu, aber das
Gegenteil ist auch nicht auszuschließen.

Genausowenig wie ein Hauptgewinn im Lotto.

Das einzigartige
am Menschen ist die Kombination sehr vieler solcher Faktoren,
die zusammen für unsere Intelligenz notwendig sind, von denen
wir noch lange nicht alle kennen.

Eben für unsere Intelligenz, aber nicht für
hochentwickelte Intelligenz allgemein.

Zeige uns das doch mal am Beispiel anderer hochentwickelter Intelligenzen.

Wenn man zusätzlich bedenkt, dass es bereits Dinosaurier mit
sehr hoch entwickeltem Zentralnervensystem gab,

Woher will man das wissen?

Fossilien.

Man kann die Hirngröße messen, aber nicht
wie hochentwickelt das Nervensystem war.

Wenn man ein gut versteinertes Gehirn in einem Computertomographen steckt, dann spuckt der sehr viel mehr aus, als nur die Größe. Solche Fossilien sind zwar äußerst selten, aber es gibt sie und die Erkenntnisse, die man dabei gewinnt, kann man dann auf andere Fossilien übertragen, die nicht so viel hergeben.

Menge vergleichsweise intelligenter Tiere gibt, die seit
Jahrmillionen keine Anzeichen für eine Weiterentwicklung ihrer
Intelliogenz zeigen, weil das für sie offenbar keinen
evolutionären Vorteil darstellen würde,

Hier greifen m.E. wieder die Argumente, dass wir diesen
Planeten dominieren.

Das hat damit nichts zu tun.

Nur weil die Entwicklung des Menschen schneller ging als
z.B. die eines Orang-Utans, heißt es nicht, dass dieser sich
in einer
störungsfreien Umgebung nicht auch zu einer noch
intelligenteren Spezies entwickeln könnte.

Weder wurde das von irgenbd jemandem bestritten, noch ist das hier das Thema. Es geht um die Behauptung, dass sich nach einer globalen Katastrophe innerhalb weniger Millionen Jahre wieder intelligentes Leben entwickelt. Diese Behauptung entbehrt nach wie vor jeder Grundlage. Die trivale Feststellung, dass man die Weiterentwicklung des Orang-Utans in einer „störungsfreien Umgebung“ (was auch immer das sein mag) nicht ausschließen kann, hilft da auch nicht weiter.

Das Hauptproblem bei diesen Untersuchungen sollte nicht
verschwiegen werden: Diese genetischen Untersuchungen beruhen
alle auf mitochondrialen DNA-Vergleichen, also relativ
konservierten und
äußerst kurzen Gen-Abschnitten, die darüber hinaus noch recht
großem Selektionsdruck unterliegen, weil sie für Teile der
Atmungskette kodieren.

Das dürfte sich sehr bald ändern. Mitterweile kann man auch fossile Kern-DNS untersuchen und tut das auch - z.B. beim Neanderthaler.

Ich habe nicht
behauptet, dass sich eine Entwícklung wie die unseres Gehirns
nicht wiederholen könnte. Ich habe nur gesagt, dass die
bekannten Fakten dagegen und nichts dafür spricht - von
Wunschdenken mal abgesehen.

Dann habe ich eben „Wunschdenken“, Du aber übertriebenen
Pessimismus, denn Deine „Beweise“ lassen Interpretationen
sowohl in die eine als auch andere Richtung zu.

Ich bin nicht pessimistisch, sondern einfach nur realistisch. Es ist zwar eine erhebliche Einschränkung, Theorien in Übereinstimm,ung mit empirischen Daten zu entwickeln, aber die Naturwissenschfat ist mit dieser Methode sehr erfolgreich. Ohne dieses Wahrheitskriterium gleichen Theorien sehr schnell in pure Spekulationen ab.

Ich habe ja nie bestritten, dass der N. ein „denkender
Mensch“ war, sondern gesagt, dass er höchstwahrscheinlich eine
Parallelentwicklung darstellt, die vom modernen Menschen
verdrängt wurde.

Letzteres ist nicht durch Fakten belegt.

Wichtig ist jedenfalls, dass nach auf DNA-Analysen beruhenden
Studien der Neandertaler kein direkter Vorfahr des heutigen
Menschen ist und trotzdem hochgradig intelligent war.

Auch das ist beides nicht belegt. Du hast ja selbst auf die Nachteile der Mitochindrien-DNS verwiesen: Die wird plasmatisch vererbt und unterliegt nicht der Rekombination. Die Neanderthaler hätten sich also munter mit dem Cro-Magnon-Mensch paaren können, ohne das das anhand der Mitochindrien-DNS erkennbar wäre.

Und was die Intelligenz des Neanderthalers angeht: Die von ihm hergestellten Artefakte deuten nicht gerade auf große Kreativität oder Felxibilität hin. Seine Werkzeuge und Waffen sowie deren Fertigungstechniken blieben über zigtausend Jahre hinweg unverändert. Selbst dort, wo er mit der Technologie des modernen Menschen in Berührung kam, hat er sie nur sehr grob kopieren können. Beispielsweise kennt man keinen Fall, in dem ein Neanderthaler ein Loch durch einen Knochen gebohrt hat, um eine Schnur hindurch zu ziehen. Statt dessen haben sie Rillen in die Seite des Knochen geritzt und die Schnur herumgewickelt - und selbst das auch nur dort, wo Cro-Magnon-Menschen in der Nähe lebten, die sie überhaupt erst auf diese Idee gebracht haben.

Wichtig ist: Es gab schon einmal eine
Parallelentwicklung von
Intelligenz.

Jetztmensch und Neanderthaler haben sich aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt, der bereits intelligent genug war um Werkzeuge herzustellen und Feuer zu nutzen und sogar schon alle anatomischen Voraussetzung für Sprachfähigkeit besaß. Die wesentliche Arbeit - nämlich die Entwicklung eines komplexen Gehirns und all die damit zusammenhängenden Veränderungen von Körper und Verhaltensweisen (z.B. die Entwicklung einer komplexen Werzeugkultur) - hatte die Evolution also schon erledigt. Wenn sich eine Spezies nach einer mehrere Millionen Jahre langen Entwicklung in zwei Subspezies trennt, die dann höchstens zweihunderttausend Jahre isoliert voneinander leben und sich dann wieder begegnen, kann man schwerlich von einer parallelen Entwicklung sprechen.

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Frage
Hallo,
(…)

Selbst unsere Spezies stand trotz ihrer Intelligenz mindestens
einmal kurz vor der endgültigen Auslöschung, als die
Gesamtpopulation auf wenige hundert Individuen geschrumpft
ist. Diesem Ereignis verdankt die Menscheit ihren ungewöhnlich
homogenen Genpool.

Das hab ich noch nie gehört.
Wann war das, oder wie kommt man darauf?

Thomas

Selbst unsere Spezies stand trotz ihrer Intelligenz mindestens
einmal kurz vor der endgültigen Auslöschung, als die
Gesamtpopulation auf wenige hundert Individuen geschrumpft
ist. Diesem Ereignis verdankt die Menscheit ihren ungewöhnlich
homogenen Genpool.

Wann war das

Vor rund 70.000 Jahren.

>oder wie kommt man darauf?

Durch genetische Untersuchungen. Das Ganze funktioniert so ähnlich wie ein Vaterschaftstest, nur dass man die Verwandschaftsverhältnisse nicht über eine, sondern sehr viele Generationen bestimmt. Dabei stellt sich heraus, dass alle Menschen von nur sehr wenigen Individuen abstammen. Wann die gelebt haben, kann man aus der genetischen Variationsbreite und der mittleren Mutationsrate berechnen.

Es gibt übrigens Spezies, die noch schlimmer dran sind. Die heute lebenden Geparden sollen beispielsweise von nur 10 Individuen abstammen.